Liebe Leser,
erst einmal wünsche ich euch einen ¡¡ausgelassenen Karneval!! und möchte mich kurz bei euch entschuldigen, dass ich diesen Blog so lange nicht mehr aktualisiert habe. Die letzten Wochen waren spannend und zugleich ein bisschen stressig.
Vor zwei Wochen fing die Schule wieder an: Neben dem normalen Mitunterrichten (in diesem Jahr mit drei Lehrerinnen) bin ich seit neuestem auch Gründer einer kleinen Schülerzeitung, die letzte Woche ihr erstes Treffen hatte.
Dazu müssen alle neuen Schüler, die komplett neu auf der Schule sind, in Nivellierungskursen auf den Deutschunterricht vorbereitet werden. Diese Kurse werden auch von uns Freiwilligen geleitet.
Neu an der Schule ist Miriam aus München, die zwei Tage pro Woche in der Schule und sonst im Mädcheninternat arbeitet. Am Freitag kommen dann noch Corinna (auch eine PASCH-Freiwillige) und Felicitas, die auch beide in der Schule mitarbeiten werden. Da die beiden bis jetzt noch nicht da waren, hatte ich in den letzten Wochen arbeitstechnisch doch so einigen Stress.
Vor zwei Wochen war ich für eine Woche in Sucre auf einem Seminar mit der PASCH-Trainerin Katja und Tabea & Giulia (den beiden anderen kulturweit-Freiwilliginnen hier in Bolivien). Die Stadt an sich hat mich sehr beeindruckt, sie ist ganz in weiss gebaut und sehr kolonial – man fühlt sich wie in Spanien. Dieser Eindruck war aber gleichzeitig auch ein wenig bedrückend, da ich (aus dem sehr armen Potosí kommend) den Gegensatz dieser von Kolonialisten gebauten Schönheit und dem alltäglichen Leiden so vieler Bolivianer (auch in Sucre) immer stärker bemerkte. Tabea (aus Cochabamba) und ich schliefen bei einer Deutschlehrerin und alle zusammen erarbeiteten wir ein paar tolle Unterrichtseinheiten zu Natur und Umwelt (-bewusstsein).
Diese UEs werden wir auch an unserer Schule durchführen und zwar in den nächsten Tagen, wenn Katja nach La Paz kommt. In diesem Rahmen wir es übermorgen auch eine Schulung für die Deutschlehrer und mich im Goethe-Institut geben.
Privat ist auch einiges passiert: Wie schon in einem Nebensatz erwähnt, bin ich umgezogen. Ich wohne nun mit Valeria aus Uruguay zusammen. Miguel aus Kolumbien, der auch hier in unserer WG zu wohnen pflegte, ist für unbestimmte Zeit auf Reisen und Swantje (meine kulturweit-Kumpanin) zieht leider zum März hier aus.
Darüber hinaus war in der letzten Woche ein Kumpel aus Berlin, Alex, hier und wir fuhren letzten Freitag zusammen nach Uyuni. Dort hatte ich mich mit Katharina, einer anderen kulturweit-Freiwilligen aus Argentinien verabredet. Natürlich, was macht man auch sonst anderes in diesem sibirisch angehauchten Städtchen, ging es dann auch direkt auf Tour in die Umgebung. Genau wie im Dezember mit Swantje, sahen wir auch diesmal die beeindruckenden Lagungen, den Salzsee (der diesmal wegen der Regenzeit überschwemmt war) und Wüsten auf 5000m üNN, die jetzt aber mit Schnee bedeckt waren.
Sehr viel zu erzählen darüber gibt es nicht – das machen schon die Bilder – nur mussten wir den Fahrer wechseln, weil der erste sich aufgrund der Karnevalfeier im „pueblo auténtico“ (authentischen Dorf) wo wir übernachteten so besoff, dass er am nächsten Morgen nicht mehr richtig sprechen konnte. Das einzige was er noch herausbekam waren Beschimpfungen gegen Europäer (unsere Tourgruppe war Italienisch-Spanisch-Koreanisch-Deutsch) und unseren Unwillen, bei ihm mit ins Auto zu steigen.
Nach einigem Bangen kam dann fünf Stunden später der Chef der Agentur aus einem „nahe“gelegenen Dorf angefahren und fuhr uns dann die nächsten Tage höchstpersönlich durch die Provinz Lípez. Die Tour war auch ein zweites Mal einfach nur atemberaubend!
Hier ein paar Bilder:
Seit heute morgen bin ich also wieder in La Paz, geniesse die Höhensonne und den letzten Karneval-Feiertag, bevor morgen Katja (die PASCH-Trainerin) kommt und die Schule wieder weitergeht.
Schaut weiter immer mal vorbei! („Latin American Stories Pt.2 und 3 werden bald nachgereicht)
In diesem Sinne und mit närrischen Grüssen aus La Paz,
Euer Fernando










