Lebendigkeit
In einem überwältigenden Ausbruch von Lebendigkeit haben die Bäume beschlossen, ihr trockenes Laub auf die Prospekte zu verschütten, verschenken, und die Straße in ein grau-braunes, warmes Treiben zu verwandeln: Als wäre der Winter da oder wie Regen, so hört es sich an – kleine Flocken huschen über den Beton, stetiges Geplätscher von doch so stillen Pflanzen zwischen all den hupenden Autos, Bussen und eiligen Menschen. Wie September fühlt es sich an, ein letzter warmer Septembertag, der deutlich aber den Herbst kündigt: Das war Freitag. Heute sitze ich mit einer Tasse Grünen Tees vor dem Computer und freue mich darauf, mir Essen zu kochen. Es ist wieder sehr kühl, man sieht wieder seinen Atem, obwohl die Woche warm war. Am Donnerstag hätte ich ohne Pullover Mittag essen gehen können. Es riecht, im Zuge der Renovierung von Elmiras Nachbarwohnung, scharf nach Terpentin. Temperaturprotokoll: in drei Wochen von 30 auf 10 auf 20 auf 5 auf 25 auf 5 Grad. Ich will lieber wieder ins Bett, das macht keinen Spaß. Vorletzte Woche noch kam ich nach Hause und versuchte strategisch das Zimmer warm zu halten. Letzte Woche kam ich nach Hause, bei über 20 Grad, Heizung an, sitze im T-Shirt und versuche etwas Kühlung zu erhaschen. Und für nächste Woche wurden minus Fünf Grad Nachttemperatur prophezeit. Es ist anstrengend – Leben in der Stadt, in Taschkent, diesem schluckenden Moloch. Die Woche war anstrengend, arbeitsam und viel Hunger nach Schlaf – letzten Endes eine Reihe müder Morgen. Immerhin habe ich meinen Nahrungsplan erweitert: Datteln und Äpfel erworben, über die Tage verteilt vernascht. Soeben habe ich das letzte Stück gegessen und es ist irgendwie befriedigend, Dattel mampfend vor dem Computer zu sitzen und darüber zu schreiben, dass man Dattel mampfend vor dem Computer sitzt. Gesünder als die 400 Gramm Kekse mit Schokofüllung, die ich seit gestern Nachmittag vernascht habe. Mittags esse ich meist noch auf dem Basar, suche aber die Abwechslung – entscheide mich zwischen drei Küchen, eine billiger als die andere, am billigsten der berüchtigte Tartar. Ich lege es nicht auf den Preis an; Plov für 8000 statt Pelmeni für 5500 Sum kann der Geldbeutel verkraften, zumal bei ersterem ein Wachtelei als Beilage gereicht wird. Seit drei Wochen koche ich sonntags selbst und nehme den Rest zu Wochenbeginn mit, esse ihn in einer geschwätzigen Runde anderer Mitarbeiter in dem „Aufenthaltsraum“ des Goethe-Instituts. Auf den Basar gehe ich meist allein. Wenn sich eine Begleitung ergibt, dann sind es die Leute, mit denen ich eh zusammenarbeite. Es ist nett, montags auch mal andere Gesichter zu sehen, sich zu unterhalten, Neues zu hören. Es sind immerhin die Ortskräfte, welche Geschichten über hier zu erzählen haben. Auch wenn sie in Deutschland studiert haben.
Warum bin ich nur so müde? Die Gedanken flattern wieder wild herum; gestern habe ich, und es macht mir zu schaffen, den „Leopard“ von Visconti zum zweiten Mal gesehen und wirklich, erneut, war ich platt. Ein monumentales Werk, Zeitpanorama, Gesellschaftskritik, natürlich – ein Meisterstück über Sieg des Opportunismus in Zeiten politischen Wandels, Verquickung von politischen und persönlichen Interessen und das Altern, Verwelken der Ideale. Niemals aber verliert Visconti seine Geschichte aus den Augen und teils blitzt das 20. Jahrhundert schalkhaft klar hervor und lässt uns staunen, über den gewaltigen Kraftakt in der Bedeutung, diese Zeit scharf und breit darzustellen. Ganz zu schweigen von den herausragenden Kostümen, ganz zu schweigen auch von Burt Lancaster, Alain Delon und der wie üblich hoch seduktiven Claudia Cardinale, alle drei brillierend. So. Das bleibt drin, das beschäftigt mich gerade. Was noch? Nun ja, ich denke über den Prozess der Filmentstehung nach, wie viel mehr Opfer er vom Künstler fordert, der seine Idee durchzubringen versucht, als andere Kunstarten… Wie viel mehr Blut und Schweiß es fordert. Ich denke an Literatur – an den Essay, den ich begonnen habe zu schreiben, für diesen Wettbewerb… An Gedichte, die ich lange nicht mehr geschrieben, an die kleine Erzählung, die ich noch nicht abgeschlossen habe – abgeschlossen schon, aber nicht in meinem Kopf. Sie ist noch nicht fertig, obwohl sie zu Ende gegangen ist. Ich denke an meine Reisen, die Schlag auf Schlag folgen werden, und an das Geld – wie viel kann ich ausgeben, wie viel muss ich ausgeben? Vom 11. bis zum 23.11., vom 30.11. bis zum 05.12., vom 22. bis zum 28.12… Mitten drin in der Planung, erwartet mich dennoch ein großer Aufwand und vieles steht aus, bleibt zu organisieren. Mein Air-Kyrgyzstan-Ticket habe ich immer noch nicht.
Vor der ganzen Woche scheint DAS Erlebnis schlechthin fast aus meinem Kopf verschwunden. Obwohl es erschütternd war und in mir nachwirkt… Ich befinde mich an meinem Platz, im Büro, mir gegenüber der Sekretär; wir arbeiten jeder an unseren Dingen. Keine Ahnung, wie spät es ist. Der soeben eintretende Mitarbeiter, zu einer Frage ansetzend, verstummt mitten im Satz. Ein Rumpeln plötzlich und lautlos. Da ist es sehr still, nur der Sekretär murmelt, was ich ein Gebet zu sein verstehe. Es fängt überhaupt mit diesem Murmeln an, nach dem Abbruch der Frage. Einen Moment unheimliche Stille, ich spüre die Spannung, bevor ich es fühle – das Schütteln – alles innen. Der Körper bebt, die Augen sehen keine Bewegung, die Ohren hören nur fernes Gewitter, aber der Körper… Er zittert, er murmelt und der Kopf schwebt – nichts regt sich für diese lange Sekunde, in der es bebt, die Luft scheint still zu stehen. Erst dann tönt es: „Alle raus!“ von Julia und wie ein trunkenes Schiff, fast als letzter aus der Starre erwacht, den Rucksack noch geschnappt, steige ich die Treppe herunter, beginne erst dann, im Sonnenlicht, wieder klar zu denken, unter all den anderen, Lehrern, Mitarbeitern, aus dem Gebäude. Später wird gescherzt: „Ist schon mein viertes Beben“, meint der PASCH-Leiter, Heinar Bernt. Tatsächlich war es das, mehr oder weniger; nach einigen Minuten gehen wir wieder hinein; mein Laufen fühlt sich fremd an und mein Herz bebt noch lange später. Das Beben hinterlässt einen Schwindel, Zittern in allen Gliedmaßen, einen Kopf ein wenig aus dem Gleichgewicht und erhöhten Blutdruck – ein wenig Eingeschlossensein, wie einst bei meinen Anfällen in kühlem Wasser. Das Zittern bleibt noch über Stunden latent da, Konzentration fällt den ganzen Tag schwer. Bis zum Abend fühle ich mich manchmal wie Nachbeben, wieder ein Zittern im Kopf und ein stummes Rumpeln, aber es war wohl meist nichts. Wir hatten Glück, ein wenig gruselig war es, mehr nicht. Und die rein körperliche Erfahrung eines Erdbebens ist spannend – eine kleine Illustration der Schwäche dieses kleinen Stückes Fleisch und Knochen gegenüber der riesigen, mächtigen Erde. Das Epizentrum lag in Afghanistan, weit weg genug; die Erschütterung hat für einen Schrecken gereicht, nicht aber für ein Aussetzen der Schwerkraft, für fliegende Büroartikel oder Häuser, die einstürzen – die Vision hat man in dem Moment natürlich, wenn man vor dem Institut steht, alles ist ruhig, und doch stellst du dir vor, wie es einbricht, aus dem Nichts… Die Phantasie macht aus Kaulquappen Schmetterlinge. Nicht, dass ich meine Rolle als Zeuge eines Bebens überschätzen würde – das erleben Millionen von Menschen – aber dieses eigenartige Gefühl war es allemal wert, ausgewalzt zu werden. Ich als Deutscher, Europäer habe sowieso keine Vorstellung von solchen Dingen und als ich am Nachmittag bei der Eingabe von „Erdbeben – News“ las, „Erdbeben der Stärke 0,2 bei Mainz“ dachte ich mir: besser so als so.
Das Rumpeln des Kurses hat sich im Übrigen gelegt; gestern bekam ich für 100 Dollar 560.000 Sum – viel, aber keine 600.000 mehr, wie vor einer Woche. Als ich Geld wechseln wollte, aber jene alte Frau nicht da war, die mich kennt, die Alisher mir gezeigt hat und der ich als einziges unter diesen Geldwechslern vertraue. Aberwitzig ist es trotzdem. Diese 50.000 Sum hier habe ich auf dem Markt für unter zehn Dollar bekommen. Als ich letzte Woche mein Handy aufgeladen habe, dienstlich, bekam ich über 18 Dollar gut geschrieben. Allerdings glaube ich, dass meine Anrufe in Sum abgerechnet werden und mir diese Bilanz leider nichts nützt… Wär auch zu schön gewesen.
Im Übrigen ging diese Strähne dekadenten Essens, die letzte Woche so verheißungsvoll begonnen hatte, in dieser zu Ende – dienstags nämlich las Marc-Uwe Kling als Gast des Instituts abends aus seinem Känguru vor, ich durfte photografieren. Sehr witzig, wirklich, wie er das macht. Hauptsächlich lachten allerdings die anwesenden Deutschen. Die Usbeken blieben, nicht nur aus Höflichkeit, sondern auch wohl aus Interesse; stellten Fragen und beeindruckten durch ihr Verständnis. Es sind natürlich die Sprachspiele, historische oder gesellschaftliche Anspielungen, die ihnen entgehen – man spürt in solchen Momenten die Vorsicht, zu lachen, ein wenig unangenehm – fast schon systemkritisch. Ich hatte geplant, nach Hause zu gehen und nicht weiter an Marc-Uwe und sein Känguru zu denken. Als die Versammlung sich in Auflösung befand, die letzten Autogramme gegeben wurden und ich eigentlich nur noch auf meinen Kuli in der Hand des Autors wartete, den ich ihm für die Autogrammstunde ausgeliehen hatte, fragte mich Julia, ob ich nicht mitkommen wolle, man ginge jetzt essen. Klar. Eingeladen waren neben mir noch andere Praktikanten und Stipendiaten, also die Hälfte der deutschen community in Taschkent. Plus eben Marc-Uwe Kling und seine Frau, leider beide Vegetarier – damit ist man in Usbekistan geschlagen; fleischlos klingt hier immer nach Notlösung. Das „Kafe Sim Sim“ ist ein großes, neousbekisch eingerichtetes Restaurant in einem Raum mit enormer Auswahl an Speisen und einer Galerie, auf der wir saßen. Das Essen ist nicht zu teuer und schmeckt angemessen; die Atmosphäre, wie in vielen Etablissements usbekischer Einrichtung, lässt zu wünschen übrig. Allerdings stand am Ende endlich der Wodka, welcher mir schon beim Essen mit dem Fotografen in der ersten Woche gefallen hatte: „Beloe Solntsje“, weiße Sonne, usbekisch, günstig und gut. Gerade als wir gewärmt das Lokal verließen, die steile Treppe nach unten in den zentralen Gastraum abstiegen, schwärmten uns die Bauchtänzerinnen entgegen, ganz in Grün, hübsche Bändchen und Körper, ausnahmslos schlecht gelaunt. „Und jetzt gehen wir?“, fragte einer im Scherz, während ich mich fragte, ob sie heute noch lächeln würden. Man gibt ihnen Geld, damit sie tanzen, vielleicht werden sie dann glücklicher. Draußen gab man Herrn Kling noch die Hand und verabschiedete sich, nahm ein Taxi und wieder Schlaf. Mit dem Gast habe ich mich nicht unterhalten, dafür mit meinem Nachbarn – aufgehorcht habe ich nur, als es kurz, ausgehend von Terence Hill und Bud Spencer, um Filme ging. Ich war ja müde und hätte mich in wacherem Zustand eh nur über Marx, Kommunismus und was Lenin daraus gemacht hat unterhalten wollen, d.h.: Eher ist der Autor einer intellektuellen Diskussion entkommen, als dass ich etwas verpasst hätte… Immerhin schlug ich auf der Seite des Gutenberg-Projekts während der Woche den „18. Brumaire des Napoleon Bonaparte“ auf, ein guter Anfang für zukünftige Diskurse über Marx, aber kam nicht weit, als ich mir wieder der eigentlichen Aufgaben gewahr wurde.
Zu einem Zeitpunkt, da das Gröbste der Woche vorbei war, stellte sich die Ablenkung als sehr angenehm heraus. Zwei Tage lang war ich praktisch nur am E-Mails verschicken, Daten eintragen und sortieren – da muss man ähnliche Anfragen an zig Institute, zig Verantwortliche in Moskau, München, St. Petersburg, Nowosibirsk senden und Rücksprache halten, alles im Kopf ordnen und die Ergebnisse, die sich alle zwei Stunden ändern, niederschreiben, und nebenbei noch die restliche Arbeit erledigen. Theaterrechte anfragen, ganz andere Aufgaben bewältigen („Fotografierst du uns mal für die Broschüre zum Deutschlehrertag?“); am Ende hat man eine Hand voll Filme, die den Aufwand gar nicht wert scheinen. Nun gut, ich bin beschäftigt und das freut mich, denn so kasche ich Erfahrung für Erfahrung ein und werde nur reicher.
Der erste große Stromausfall fiel auch in diese Woche – auf Donnerstag. Hoffentlich ist der Strom am Montag wiederhergestellt – der Generator versorgt nämlich nur Computer, Deckenbeleuchtung, Steckdosen – die Drucker z.B. sind nicht angeschlossen. Und die unzuverlässige Uhr vor dem Institut, die mir zuverlässig die Temperatur anzeigt, bleibt stumm.
Was ist noch passiert? Ich habe die einmalige Gelegenheit verpasst, einer französischen Buchvorstellung beizuwohnen! „De Kiev à Kaboul“ war der Untertitel, es ging um irgendeine Reise, und die Autorin war Frau eines Mitarbeiters der Französischen Botschaft in Taschkent, den ich über ein vielleicht anstehendes Projekt mit dem Institut kennen gelernt habe. Nicht er hat mich natürlich eingeladen, sondern Julia („Felix, sprichst du Französisch?“), und auch wenn ich kaum ein Wort verstanden hätte – sehr schade, die Gelegenheit nicht wahrgenommen zu haben, sehr schade. Zugegebenermaßen, es hätte anstrengend werden können für mich, und von Anstrengung habe ich abends meist genug.
Ach, richtig, gestern wollte ich endlich einmal mein Zimmer putzen – der Staub hatte sich bereits vor meiner Ankunft angesammelt und war seitdem nicht weniger geworden. Ich fragte also Elmira besten Gewissens nach einem Besen. Hat sie nicht. Oder hat sie doch, aber nur einen dreckigen Reisigbesen. Einen Eimer habe sie auch nicht und als Lappen müsse ich ein Handtuch nehmen – einer der vielen Aha-Momente hier. Tatsächlich hatte sie selbst vor zwei Wochen die Böden gewischt, mit Eimer und Lappen, und mich gefragt, ob mein Zimmer auch an der Reihe sei – weil der Boden nicht frei war, verneinte ich. Wer hätte geahnt, dass es so schwer ist, an Eimer und Lappen zu kommen! Vom Besen ganz zu schweigen; hat natürlich auch so geklappt – wie man eben mit einem Handtuch den Boden wischen kann… Vielleicht wäre ein Handfeger eine sinnvolle Investition.
Alles, was nicht funktioniert, wie aus Deutschland gewohnt, zieht wie ein Scherz an mir vorüber und leise lache ich nur und mache weiter mit meinen Gedanken. Wenn man über nichts zu schreiben hat außer Erdbeben und Kleinkünstler, dann kommen die winzigen Punkte hoch, eben das Anders, was man irgendwie kennt und als Fehlen belächelt und sich doch nicht gewahr ist, wie viel noch anders laufen könnte. Wie klein sich solche Dinge ausnehmen im Lichte der Gefahr, in der wir alle schweben, unseren Planeten zu vernichten, zum Beispiel. Nein, es gibt genug zu genießen, hier wie überall, weshalb ich mich hier wohl und, daher der Titel, lebendig, fühle. Auch wenn diese Lebendigkeit sich im Moment der Müdigkeit, des müden Schreibens, eher ironisch anhört – wahr ist sie trotzdem, und ich spüre sie in einigen Momenten: Abends noch einen atmosphärisches Gang über den Basar unternehmen – angenehm kühl, der Himmel strahlt helllila nach – aus den Bäumen flattert eine Horde Krähen; ihr Geschrei ist beständig zu hören, es erinnert mich… an Magie, Literatur und Vergangenheit. Oben fliegt ein Schwarm Vögel vorbei. Die marode Architektur, Zusammengewirr aus 60 Jahren; ein leichter Windhauch streicht mir um die Ohren, es ist schön. Zudem mich der Lehm, Kiesboden begeistert, aus dem die Gebäude stechen, Pflanzen, Menschen, Alte und kleine Häuschen, in denen Reperaturschmiede ihre Dienste anbieten. Das neu gestrichene, steinerne Baldachin des Alaiskiy bricht, weiß erleuchtet, die Situation ins Überirdische. Die Gasse stößt in einen riesen Platz, weiter Beton und in der Mitte ein Springbrunnen, an dem vorbei im Herannahen die Wirkung des brutalistischen Steinwerks mit seinen Ornamenten, blau-goldenen Verzierungen am Dach, sich entfaltet. Was ist das für ein Gefühl – stehen bleiben und alles um sich fließen lassen? Schwer, schleppend, melancholisch, dunkel – aber Leben, ich fühle es hautnah und ganz dicht an mir dran; es ist Leben und ich lebe, wenn ich mich fühle und Müdigkeit, Schmerzen, Übersättigung und Erschöpfung sind letzten Endes doch nur Zeichen, das noch etwas da ist, das erschöpft werden kann, ermattet liegt und sich sehnt. Ich liebe diese Basar-Atmosphäre und sie ist das zweite neben dem Lepjoschka, das ich ganz sicher in Deutschland vermissen werde.
Diese Abende sind wunderschön, aber vergänglich. Wenn ich in zwei Wochen zum kulturweit-Zwischenseminar in Ulan-Bator fliege, werde ich sie vermissen – es wird kalt. Es bricht eine tolle Zeit an; so viel Reisen, gestochen klare Ziele, die ich verfolgen kann; trotzdem ich müde bin und Terpentin rieche, trotz der Anstrengung, die die Stadt von mir fordert und der Diktatur, die das Land ist, würde ich mein Leben hier gegen nichts eintauschen wollen. Gegen nichts, solange ich schlafen kann…