Wohnungssuche eesti keeles
Endlich umgezogen! Ich sitze auf dem Bett in meinem noch sehr unaufgeräumten neuen Zimmer, fühle mich hier soweit aber schon sehr wohl. An Schränken und Kommoden ist hier mehr vorhanden, als ich mit meinen aktuellen Besitztümern füllen kann, inklusive einem Nachttisch, mein Bett ist 30 cm breiter geworden, mein Weg zur Arbeit 15 min länger, mein Weg in die Stadt 2o min kürzer. In meinem Zimmer hat ein/-e Vormieter/-in ein Meer an gelben, grünen und schwarzen Papierschmetterlingen an der Wand hinterlassen, in meiner Küche gibt es jetzt ein Gefrierfach im Kühlschrank, einen fest installierten Backofen, einen Toaster und vor allem ein Fenster, in der Wohnung habe ich jetzt eine Waschmaschine, die nichts kostet, dafür Internet, für das ich bezahlen muss. Aber auch die Miete ist 50 Euro teurer geworden. Die Anzahl an Mitbewohnern hat sich verdreifacht, um in mein Zimmer zu kommen, brauche ich nur noch einen statt vier verschiedenen Schlüsseln, die Wohnung ist unaufgeräumter. Es hat sich also ein bisschen was verändert.
Vor gut einer Woche hat mein Kollege Michael mir geholfen, meine Sachen mit dem Auto aus dem Studentenwohnheim in Mustamäe in die neue Wohnung zu bringen. Diese habe ich über das Internet gefunden und die Suche war doch ziemlich anstrengend. Weil ich meinen Platz im TTU Dormitory sowieso nur bis Ende Juni hatte und so früher oder später sowieso rausgemusst hätte, fing ich im Dezember an, mich im Internet mal ein bisschen umzusehen. Nie hätte ich gedacht, dass Google-Übersetzer so nützlich sein kann. Irgendwann merkte ich, dass man hier, wenn man umziehen möchte, wirklich dranbleiben muss. Günstige Zimmer sind heiß begehrt und potenzielle Mieter, die ein Angebot sehen, rufen oft sofort an, sehen sich die Wohnung noch am gleichen oder am nächsten Tag an und unterschreiben den Vertrag sofort vor Ort. Mit meinem anfänglichen Mail-Schreiben kam ich überhaupt nicht weiter, mit Anrufen und dem Erproben meiner reichlic hbegrenzten Estnischkenntnisse am Telefon dann schließlich schon. Nach drei Zimmerbesichtigungen innerhalb von zwei Tagen musste ich mich dann sofort entscheiden, damit die Angebote nicht wieder weg waren. Und so habe ich dann ohne noch großartig darüber nachzudenken dieses Zimmer ine einer Vierzimmer-Altbauwohnung relativ im Zentrum genommen. Darüber bin ich jetzt richtig froh, auch wenn es teurer ist. Aber etwas zum gleichen Preis wie mein Dormitory-Zimmer zu bekommen, wäre auch fast unmöglich gewesen.
Ein bisschen komisch war es dann doch, als ich letzten Sonntag die restlichen Sachen zusammengepackt hatte, die Wohnung nochmal geputzt hatte und abends mein Zimmer mit seiner praktisch orientierten, simplen Einrichtung und der Neonröhre als Beleuchtung verließ. Genauso leer, wie ich es viereinhalb Monate vorher bei meiner Ankunft vorgefunden hatte. Ein bisschen ans Herz gewachsen ist mir mein Plattenviertel Mustamäe (wobei ich das ja dank meiner Arbeit auch so noch fast jeden Tag besuche) und mein kleines Zimmer doch. Auch der Abschied von meiner Mitbewohnerin war dann noch ein bisschen traurig, obwohl wir uns durch unsere völlig verschiedene Tagesrhythmen gar nicht so viel zu Gesicht bekommen hatten und obwohl ich ja überhaupt nicht aus der Welt bin, aber in dem Moment hat es sich etwa so angefühlt.
Jetzt fühle ich mich hier aber richtig wohl, es ist viel einfacher, hier auch mal Besucher da zu haben, und gemütlicher ist es schon. Und ich merke, dass ich schon wieder eine ganze Menge geschrieben habe, vor allem von Charlottes und meiner Fahrt nach St. Petersburg und meinem Besuch mit anderen Freiwilligen in Tudulinna muss ich auch noch mal erzählen, aber das werde ich in einem anderen Beitrag machen. Und Fotos von meinem neuen Zimmer kommen dann, sobald es sich in einem für die Öffentlichkeit verantwortbaren Auf- und Eingeräumtheitszustand befindet. (;
Bis dahin viele Grüße und noch ein schönes Wochenende euch!
Hallo Carolin,
ich bin grad auf deinen Blog gestoßen. Ich werde ab September mit dem PAD nach Tallinn gehen und hab ein paar Fragen. Könntest du mir deine E-Mail Adresse geben?
Viele Grüße
Johanna
Hi Johanna!
superschön, von dir zu hören! Wo wirst du denn arbeiten? Auch an einer der Schulen nehme ich an? 🙂 Meine email-Adresse ist carolin.sophia@gmx.de
Viele Grüße aus dem sonnigen Tallinn,
Caro