Englisch? Estländisch? Estisch? oder doch Russisch? Die richtige Antwort lautet „Estnisch“. Neben der offiziellen Landessprache gibt es tatsächlich aber auch einen beachtlichen russisch sprechenden Anteil.
Das ist jedoch nur eine von vielen Fragen, die mir in letzter Zeit oft gestellt wurden, wenn ich irgendjemandem erzählt habe, dass ich für ein Jahr nach Estland gehen werde: Estland? Was willst du denn da? Ist es da nicht total kalt? Gehört Estland eigentlich zur EU? Oder zählt es vielleicht doch zu den Entwicklungsländern? All das habe ich in der letzten Zeit zu hören bekommen. Zugegeben, als ich anfing, mich für ein FSJ im Ausland zu interessieren und mich bei „kulturweit“ bewarb, hätte ich nie damit gerechnet, in Estland zu landen. Als ich dann vor einigen Monaten das Einsatzstellenangebot zugeschickt bekam, habe ich mich aber riesig gefreut und sofort zugesagt.
Meine Partnerorganisation ist der Pädagogische Austauschdienst und ich so werde ich für ein Jahr am Tallinna Saksa Gümnaasium (Deutsche Schule Tallinn) arbeiten. Wie genau meine Arbeit dort aussehen wird, weiß ich leider selbst noch nicht, laut ehemaliger Freiwilliger und meiner Kontaktlehrerin gibt es aber zahlreiche Möglichkeiten, sich einzubringen, ob bei der Unterstützung des Deutschunterrichts, dem Anbieten von Nachhilfestunden für schwächere Schüler und bei eigenen Ideen jeglicher Art. Ich hoffe auf jeden Fall, dass mir da ein paar dass mir ein paar kreative Erleuchtungen kommen und ich mir da ein bisschen was werde einfallen lassen können 🙂
Jedenfalls begannen anschließend verschiedenste Vorbereitungen, von der Kontaktaufnahme mit der Einsatzstelle über Wohnungssuche zur Flugbuchung usw. Estland ist wirklich Mitglied der EU (und seit 2011 bezahlt man dort mit dem Euro), das heißt ein Visum brauchte ich zumindest nicht und für die Einreise reicht ein Personalausweis. Die Wohnungssuche erwies sich als nicht ganz einfach – seit ich verstärkt mit estnischen Websites in Kontakt gekommen bin, glaube ich zu wissen, wie sich Analphabeten fühlen müssen. (Zum Glück gibt es aber meistens doch irgendwo den rettenden „English“ button. Jetzt habe ich jedenfalls zumindest für die ersten Monate einen Platz im Studentenwohnheim der Technischen Universität Tallinn und auch sonst habe ich hoffentlich an das Wichtigste gedacht. Gerade bin ich auf dem bisher sehr spannenden Vorbereitungsseminar am Werbellinsee bei Berlin, danach bleibt noch ein Tag, um mich von meiner Familie zu verabschieden und dann ist es schon so weit. Ich hoffe, ich schaffe es dann so bald wie möglich wieder, von meinen ersten Erfahrungen zu berichten!
Bis dahin ganz liebe Grüße und hoffentlich bis bald, Caro
Wah, Estland-Blog! Und damit schon der vierte Tallinna-Saksa-Blog. Ich hoffe, du wirst hier im Laufe des Jahres das ein oder andere Mal reinschreiben. Bin auf jeden Fall neugierig! Einen guten Start wünsch ich dir!