Para decir mentiras y comer pescado, hay que tener mucho cuidado!

Oder auch: Um Lügen zu erzählen oder Fisch zu essen, muss man vorsichtig sein!

Nicht nur beim Essen, sondern auch bei der Zubereitung ist Obacht gefordert. So lernte ich erst vor Kurzem, eines der peruanischen Nationalgerichte  zuzubereiten. Spätestens seit der Chefkoch Gastón Acurio die Küche Perus in die weite Welt hinausgetragen und unter anderem Restaurants in New York, London und Madrid eröffnet hat, ist die peruanische Küche „in“. Anticuchos, Papa Rellena oder eben das berühmte Ceviche kann man nun auf der ganzen Welt genießen!

Da ich zum Glück in einer Gastfamilie wohne und diese dazu auch noch fabelhaft kocht, bin ich seit kurzer Zeit ein bisschen bei ihnen in die Lehre gegangen. Jeden Sonntag wandert das Rezept  eines neuen Gerichts in mein kleines Notizbuch. Nun ja, „Gericht“…. Angefangen habe ich zugegebenermaßen mit Reis. Ich bin nicht stolz darauf, aber ich konnte bis vor kurzem keinen leckeren Reis zubereiten, der nicht aus der Tüte kam. Aber dazu später, heute gebe ich erstmal mit dem Hausrezept von Cevice an.

Für 8 kleine Portionen (z.B. als Vorspeise) Ceviche braucht man Folgendes:

12 kleine Limetten (oder 6 große)

3 Fischfilets (z.B. Seezunge oder Goldbarsch)

1/2  rote Zwiebel

1/4 Paprika

einige Süßkartoffeln

Salz, Pfeffer, Koriander

  1. Die Limetten in einer Schüssel auspressen.
  2. Die Fischfilets würfeln und mit Salz, Pfeffer und etwas Koriander hinzugeben.
  3. Die halbe Zwiebel in dünne, lange Scheibchen schneiden und mit der kleingeschnittenen Paprika hinzugeben.
  4. Nun wird der Fisch im Limettensaft gegaart, bis er weiß und weich ist. Als Probe kann man die Fischstückchen leicht auseinanderziehen, sie müssen überall weiß sein.
  5. In der Zwischenzeit kann man Süßkartoffeln, in Peru „Camote“ genannt, kochen. Sie passen perfekt zum sauren Geschmack des Ceviche, denn sie wirken ein wenig neutralisierend.

Richtig, man muss den Fisch nicht kochen, denn die Säure aus den Limetten sorgt dafür, dass die Eiweiße im Fisch denaturieren und somit das gleiche  passiert wie unter Hintzeeinfluss (Danke Wikipedia, dass du meine Kenntnisse hierüber noch einmal aufgefrischt hast!) .  Deshalb ist Ceviche keinesfalls (wie oft behauptet) roh. Es ist genauso wie gekochter Fisch gegaart, nur durch einen anderen Einfluss.

Zum Ceviche wird oft auch „Cancha“ genascht, das sind geröstete, längliche Maiskörner. Man kann viele verschiedene Arten von Fisch verwenden, außerdem gibt es Ceviche aus Meersfrüchten. Der Saft, in dem der Fisch gaart, wird übrigens „Leche de Tigre“ (Tigermilch) genannt. Wer es scharf mag, kann ein wenig Ají (eine südamerikanische Chiliart) hinzugeben.

Obwohl ich als Fischkopp aus Schleswig-Holstein an alle möglichen Formen von Fisch gewöhnt sein müsste, hat es mich anfangs doch ein wenig Überwindung gekostet, Ceviche zu essen. Aber nun habe ich mich daran gewöhnt und es ist WIRKLICH sehr lecker. Menschen mit einem empfindlichen Magen sollten jedoch besonders aufpassen, wenn sie das Gericht auf der Straße essen. Nicht ohne Grund heißt es, aufgepasst beim Fischgenuss!

Preperando ceviche en mi casa peruana

Preperando ceviche en mi casa peruana

 

 

Das letzte Mal aktiv…vor 3 Monaten und 2 Tagen

Okay, ich gebe es zu, ich habe meinen Blog in letzter Zeit vielleicht ein kleinwenig vernachlässigt. Vielleicht sogar ziemlich ziemlich vernachlässigt (nachdem ich mein Passwort der Blogseite dreimal falsch eingegeben hatte, musste ich mir das dann doch eingestehen – und es zurücksetzen). Aber hey, ich bin wieder hier (in meinem Revier, da kommt mir doch gleich das Lied von Marius Müller Westernhagen in den Sinn) ! Es ist ja auch gar nicht so einfach, sich in seinem neuen zu Hause einzugewöhnen und gleichzeitig noch die Blogwelt darüber zu informieren. Und ich bewundere alle kulturweit – Freiwilligen, die so fleißig sind und es trotzdem schaffen.

Vielleicht wäre es ein bisschen langwierig, alles aufzuzählen, was ich die letzte Zeit so gemacht habe, also werde ich ein paar kleinere Artikelchen über die wichtigsten Dinge schreiben! 🙂

Mir geht es gut!

Aufgenommen in der Nähe von Iquitos, Sinchicuylodge. Im Amazonasgebiet in Peru :)

Aufgenommen in der Nähe von Iquitos, Sinchicuylodge. Im Amazonasgebiet in Peru 🙂

 

17 Tage

Kaum zu glauben! Schon seit 17 Tagen bin ich hier in Lima. Einerseits verfliegt die Zeit wie im Flug, andererseits fühle ich mich so, als wäre ich schon einige Monate hier. Nicht, weil ich wieder nach Hause wollen würde, sondern weil ich mich hier einfach so wohl fühle.
Ich entschuldige mich hiermit für die lange Zeit des Nicht-Berichtens. Eigentlich habe ich mich ja noch gar nicht aus Peru zu Wort gemeldet. Dabei habe ich so vieles zu erzählen!

Was bisher geschah…

  • Der Flug Hamburg – London – Miami – Lima war irgendwie anstrengender als gedacht. Aber trotz meiner Unfähigkeit im Flugzeug zu schlafen, der Fragen der amerikanischen Sicherheitsbeamten und meines etwas verlängerten Aufenthalt in Miami (die Boardtoilette war kaputt, also rein-raus-rein ins Flugzeug), habe ich viele nette Menschen getroffen. Zum Beispiel die beiden befreundeten Polizisten aus Schleswig-Holstein, die sich zu einer Rundreise an der Ostküste der USA aufmachten. Oder Luis, der Mexikaner, der für eine internationale Firma tätig ist und so schon ganz schön rumgekommen ist. Außerdem bin ich immernoch der Meinung, einen Star gesehen zu haben. Der Mann saß die ganze Zeit unter seiner Jacke versteckt. Bis auf das „Fanfoto“ zu Beginn des Flugs, hat er sich ganze neun Stunden lang nicht geregt! Ich war schon versucht, ihn anzustupsen, um zu sehen, ob er noch lebt. Auch sehr interessant waren meine Gespräche mit Adrian, dem Sohn zweier Mitarbeiter der UN, neben dem ich auf dem Flug nach Lima saß. Sein Pass hatte mehr Stempel, als mein Impfpass (und das soll schon so einiges heißen!).
  • Die Ankunft in Lima war nach der langen Schlange in Miami ein Kinderspiel. Ich erkannte auch sofort meine wild winkende Gastfamilie, die mich trotz vorangeschrittener Zeit (23 Uhr Ortszeit) abholte. Im Auto ging es dann von Callao (die Stadt, in der der Flughafen liegt) ca. 30 Minuten nach Surco (da wohne ich jetzt!). Auf der Fahrt hörten wir Rammstein und ich merkte, dass mein Spanisch genauso am Boden lag wie ich. Ich sank also in mein neues King-Size-Bett und schlief am nächsten Tag lange aus.
  • In den ersten Tagen spürte ich das, was man den „Kulturschock“ nennt, sehr stark. Lima ist groß, laut und stinkt. Das habe ich gedacht, aber es lag bestimmt auch daran, dass ich aus einem Dorf mit 6000 Einwohnern komme und Lima locker mal 8,7 Millionen hat. Moin! Später erfuhr ich, dass Callao einer der ärmsten und gefährlichsten Orte hier ist, mein erster Eindruck tat mir sofort wieder leid. Mein Bezirk Surco ist das komplette Gegenteil von meinen ersten Gefühlen zu Lima: ruhig, grün und einfach nur schön! Es gibt unglaublich viele Parks und Blumen überall. Bilder davon folgen. Meine Gastfamilie ist einfach genial. Ich wurde sofort herzlich und liebevoll als „hija“ aufgenommen und fühle mich wirklich wohl! Was würde ich nur ohne meinen täglichen Jugo und die tollen Gespräche machen?! Ich habe mich übrigens am Anfang einige Male verlaufen, jetzt geht’s gut!
  • Spanisch sprechen geht auch gut. Obwohl ich manchmal einfach nicht verstanden werde, nichts verstehe und der Einfluss des „spanischen“ Spanischs auf mich doch ziemlich groß ist („ustedes“ statt „vosotros“) kann ich mich gut unterhalten. So gut, dass es mir gelang, einen Möbelverkäufer, der uns mächtig über den Tisch gezogen hatte, dazu zu bringen, den Kauf rückgängig zu machen. Mit der lieben Mama zu argumentieren, funktionierte ziemlich gut. Allerdings fehlen mir noch viele Alltagsbegriffe. Aber der Spanisch-Kurs wird’s schon richten!

So, das ist doch schonmal besser als nichts. In der nächsten Zeit bin ich mal etwas fleißiger und werde auch etwas in den Kategorien Kulinarisches, Schule und Kurioses schreiben. Ich habe mir ein bisschen was vorgenommen.

Ich packe meinen Koffer

Ich packe meinen Koffer und nehme mit, meine Klamotten, eine Kulturtasche, Schreibsachen, Gastgeschenke… im Gegensatz zum Gedächtsnisspiel ist diese Sache mit dem Kofferpacken irgendwie gar kein Kinderspiel. Ich packe ein, aus, um und irgendwie habe ich trotzdem das Gefühl, irgendetwas fehlt. Vielleicht kommt diese Verwirrung allerdings auch nur dadurch zu Stande, dass ich im Moment zwei Koffer zu Hause stehen habe:

Morgen beginnt das Vorbereitungsseminar! 🙂 Ich bin bei der Seminarzeitung dabei und werde mich in den kommenden zehn Tagen auf meinen Karla-Kolumna-Instinkt verlassen. Ich freu mich drauf!

Hier ein Video über meinen künftigen Heimatbezirk in Lima, Santiago de Surco (kurz, Surco):

Auf, auf!

 

 

In den Startlöchern…

…stehe ich zwar noch nicht ganz, aber wenn wir bei der Sportmetapher bleiben, befinde ich mich gerade in der Umkleidekabine. In 22 Tagen beginnt meine Reise und ich mache mich auf den Weg nach Lima. Ich bin geimpft, durchgecheckt und in meinem Reisepass prangt ein Visumsstempel. Nein, der Koffer ist noch nicht gepackt, ich glaube, das wäre wirklich übertrieben. Und wie packt man eigentlich für ein Jahr Aufenthalt?
Ich mag den Satz, der im Buchdeckel meines Reiseführers steht, er passt:

„All you’ve got to do is decide to go and the hardest part is over. So go!“ (Tony Wheeler)

Ich werde gehen, auch wenn die wahrscheinlich häufigste Frage in den letzten Monaten: „Peru?! Was willst du da denn?“ lautete und ich mich besonders gegenüber der älteren Generation ein wenig gegen Vorurteile zu meinem Aufenthalt und dem Land wehren musste. So werde ich nicht in einer Wellblechhütte wohnen, sondern in einer Gastfamilie mit Haus und Garten. Und nein, in Lima scheint nicht das ganze Jahr über die Sonne bei 30°C, die Winter sind sogar kühl.

Ich freue mich auf ein aufregendes Jahr in Perus Hauptstadt, meine Arbeit im Colegio Anexo und darauf, dass ich ganz viele tolle neue Menschen kennenlernen werde. Auch wenn ich im Moment noch tausend Fragen im Kopf habe und der Abschiedsschmerz sich auch so langsam durchkämpft – auf geht’s, Peru ich komme!

 

Eine kleine Peru-Box

Eine kleine Peru-Box 🙂

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