Tadschikistan. Ein Land, über das ich vor meiner Bewerbung bei „kulturweit“ nichts wusste, ist zur Zeit mein Lebensort. Ich entdecke ihn freudig, u. a. deshalb, weil sich die negativen Befürchtungen, die sich auf dem Vorbereitungsseminar vervielfachten (Erdbeben? Kakerlaken? Korruption?), nicht bewahrheiten:
1. Es gibt keine Moskitos und damit keine Malariagefahr.
2. Ich habe nicht einmal eine einzige Kakerlake gesehen und auch ansonsten nur sehr wenig kleines Kriechgetier (Spinnen, Fliegen, Motten).
3. Es gibt Erdbeben. Aber halb so wild: das erste habe ich verschlafen.
4. Auch mit einer Gluten-Allergie komme ich hier gut zurecht: frisches Obst und Gemüse gibt es in paradiesischer Menge und im Supermarkt habe ich sogar gluten-freies Mehl gefunden (700g für ca. 5€).
5. Korruption, ja. Tatsächlich verhält sich insbesondere die Verkehrspolizei als sei Korruption normal und lässt sich ob Tag oder Nacht auf offener Straße Geld zustecken, damit die Autos weiter rollen dürfen. Als Fußgänger bin ich davon jedoch wenig betroffen.
6. Ich spreche kein Tadschikisch. Und (noch) kaum Russisch. Und viele Tadschiken sprechen kein Englisch. Aber wie zur Kinderzeit klappt die Verständigung notfalls auch mit Lächeln und Gestik – und das fühlt sich toll an!