Nun ist bereits mehr als die Hälfte meines Aufenthalts hier in Chile vergangen. Und seit langem schon habe ich mir vorgenommen, etwas mehr aus der chilenischen Küche zu lernen.
Natürlich, im Restaurant habe ich schon das ein oder andere Mal chilenische Gerichte bestellt, oder bei meinen Nachbarn den typisch-chilenischen „Cazuela“, einen Eintopf mit Hänchen- oder Rindfleisch, Mais, Reis und Kartoffeln, gegessen. Aber traditionelle Gerichte (besser noch: Gerichte aus dem Süden Chiles) selbst zubereiten … daraus ist bis jetzt leider noch nichts geworden.
Zum einen, weil meine Nachbarin mir zu Anfang meines Aufenthalts angeboten hat, mir, für 2.500 CLP pro Mahlzeit, Mittagessen zu machen. Das habe ich während der ersten Wochen in Chile natürlich dankend angenommen. Nun hat es sich so entwickelt, dass ich jeden Tag mit der ganzen Familie zu Mittag esse (Sie wohnen im gleichen Gebäude, direkt gegenüber von meiner Wohnung).
Und es ist sooo gemütlich, nach der Schule gegen 13:20 Uhr zu Hause anzukommen, rüber zu gehen und sofort ein fertiges Menü vor der Nase stehen zu haben.
Zum anderen, weil ich es, wenn ich mir selbst etwas mache, in der Mittagspause alleine aus Zeitgründen nicht schaffe, etwas Aufwendigeres zu zubereiten. Meistens läuft es dann auf Brot, Spiegelei, Nudeln, Reis oder fertige Empanadas hinaus. Das Problem kennt sicherlich jeder, der schon einmal alleine gelebt hat.
Aus diesen Gründen habe ich mir überlegt, mein Langzeitprojekt durch eine Art Kochkurs auf Deutsch durch Teile der chilenischen und deutschen Küche zu realisieren. So würden sowohl die Schüler, als auch ich (abgesehen von der Planung) etwas lernen, um später, zurück in Deutschland, vielleicht auch Bekannten und Verwandten ein Stück „Chile“ näherzubringen.
In der Schule ist eine große Küche vorhanden, in der man so etwas durchführen könnte. Ich fragte also schnell mal bei der Sekretärin nach und es stellte sich heraus, dass ich die Küche, wenn sie zu der Zeit nicht belegt ist, ohne Probleme dazu nutzen könnte. Also stellte sich noch die Frage nach dem Zeitpunkt. Nach der Schule, gegen 17:15 Uhr, ergab es eher wenig Sinn, da die wenigsten Schüler dann schon wieder so viel Hunger haben würden, um ein komplettes Mittagsgericht zu verschlingen. Aber in irgendeiner Weise sollte das Ganze am Ende ja auch eine Verwendung haben. Also blieb nur die eineinhalb stündige Mittagspause (13:15 Uhr – 14:45 Uhr). In der der Zeit müsste man doch mit 5-8 Schülern der 10. – 12. Klasse und sinnvoller Arbeitsteilung etwas erreichen können. Ich sprach meine Idee also erst einmal im 3° Medio (11. Klasse) an und siehe da…..prompt meldeten sich 9 interessierte Schüler (6 Mädchen und 3 Jungen).