Some song suggestions to guide you through the following.
Same procedure as every time: English version further below under Stalin
Solltest du in der letzten Zeit hier mal reingeschaut haben, ist dir vermutlich nicht entgangen, dass diese Blog einigermaßen tot ist. Du befandest dich völlig allein mit einem Haufen Einträgen, die schon vor Wochen ihre Aktualität eingebüßt haben. Der letzte zeigte nur ein paar Bilder und der letzte richtige Artikel ist schon drei Monate alt.
Als ich also an diesen Ort zurückkehrte, um ihn eventuell zu reanimieren, hatte ich das Gefühl eine Erklärung sei angebracht, vielleicht sogar eine Entschuldigung. Nicht, dass ich jemandem eine Entschuldigung dafür schulde keine kostenlose Leseunterhaltung zu bieten, zumindest nicht bis ich ein fünfstelliges Gehalt als Kompensation bereitgestellt kriege. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass ich auf dasselbe Problem gestoßen bin, das viele Blogs heimsucht. Während der ersten paar Monate werden die Dinger immer liebend umsorgt und mit Posts gefüttert, die nur so mit Begeisterung und Freude über all das Neue gefüllt sind wie Weihnachtsgänse. Und dann irgendwann fallen die Dinger in Ungnade und verbringen den Rest ihrer Tage verlassen, allein, draußen in der Kälte des Internets, mit nichts als einem Kästchen Schwefelhölzchen. Ich habe mich gefragt, warum es dazu kommt und glaube es liegt daran, dass alles Neue im beständigen Regen des Alltags rostet. Anfangs ist noch alles ungewohnt und aufregend und man ist erpicht darauf die Aufregung, die man selber verspürt, zu teilen. Ab einem gewissen Zeitpunkt stellt sich dann Alltag ein und Routine macht sich breit. Die kleinen Details und Geschichten, die noch vor Kurzem besonders waren, verblassen und scheinen des Berichtens nicht mehr wert zu sein oder werden überhaupt nicht mehr bemerkt. Zuweilen geht es sogar soweit, dass diese Besonderheiten den Alltag unterbrechen, jenen Alltag, den man zu haben nie gehofft hatte, der jetzt aber plötzlich wertvoll und schützenswert geworden ist.
Alles ein wenig deprimierend.
Ich könnte fortfahren, aber du hast wahrscheinlich nicht die harte Reise zu diese Seite auf dich genommen, um nun melancholische Texte über das verfaulte aber beständige Gebiss der Routine, das dem Leben den Saft auskaut, zu lesen und die lange Schreibpause hat auch einen simpleren, weniger bedrückenderen Grund: ich hatte jede Menge zu tun.
*räusper*
Also, zum Einen habe ich vor einigen Monaten angefangen, die C Gruppen (für den Deutschunterricht werden die Schüler gemäß ihrer Fähigkeiten in A, B und C Gruppen eingeteilt, wobei die A Gruppe die besten Schüler enthält) der 11. und 9. Klasse mit zu unterrichten, was mich im Schulalltag beschäftigt und herausgefordert.
Die Kinoabende verliefen gut und manchmal nicht so gut. Seltsamerweise hängt die Beteiligung stark vom Wetter ab. Georgier scheinen hierbei das Gegenteil von Regenwürmern zu sein und trauen sich bei Regen partout nicht aus ihren Löchern hervor. Wenn es also regnete, lief der Film für eine Handvoll Schüler, wohingegen ein klarer Himmel 15-20 Anwesende bescherte. Die soweit gezeigten Filme sind Fack Ju Göthe, Friendship, Die Welle, Der ganz große Traum, Grand Budapest Hotel und Vincent Will Meer.
Vor wenigen Wochen hatten wir eine deutsch-französische Woche, präsentiert von den entsprechenden Abteilungen der Schule. Ich begleitete unter anderem ein Projekt der 8. Klasse, bei dem sie, basierend auf einem Besuch einer Märchenausstellung des Goethe Institutes, eigene Märchen schrieben und aufführten. Die Ergebnisse waren sehr kreativ und äußerst lustig. Besonders interessant waren die Geschichten die ausgehend von der Prämisse eines existierenden Märchen entstanden: So trafen sich ein verstoßener Esel, ein Hund, eine Katze und ein Hahn nicht um eine Gruppe Räuber aus einem Haus zu vertreiben, sondern befreundeten einen Fuchs, erkundeten ferne Länder, spekulierten mit Immobilieninvestitionen, führten einen Bären mit passiv-aggressiver Persönlichkeitsstörung an der Nase herum und retteten ein Dorf vor eben jenem Bären, der letztlich dann doch der verzauberte Bürgermeister des Dorfes war. Eine andere Gruppe hat spontan Komparsen aus dem Publikum gefischt, sodass ich kurz vor Beginn den folgenden Zettel mit meinem Text in die Hand gedrückt kriegte und als heiratsiwlliger Märchenprinz einspringen musste.
Und was ist mit der Schülerzeitung, die du geplant hattest, Julian? Danke für das Salz in meinen Wunden. Die Schülerzeitung hat nie so ganz funktioniert. Es gab Myriaden an Problemen und an Mangeln gab es kein Mangel: mangelnde Beteiligung an Treffen, mangelnder Beachtung von Abgabefristen und mangelnde Qualität einiger Artikel. Allerdings ist im Moment bereits eine Renaissance in Form eines Schülerzeitungsblogs mit regelmäßigen Texten und anderen kreativen Inhalten in der Planung. Bleibt nur zu hoffen, dass es ihm nicht ebenso ergehen wird, wie diesem armen Ding hier.
!!!UPDATE: Der Schülerzeitungsblog ist online. Ihr findet ihn unter dem folgenden Link:
https://eurozweitausend.wordpress.com/
Ihr könnt auch die Facebookseite liken, um so auf dem neusten Stand zu bleiben:
https://www.facebook.com/EuroZweiTausend
Der Schülerwettbewerb, von dem ich damals auch berichtet habe, verlief großartig. Drei Schüler der 11. und 9. Klassen coverten „Highway to Hell“ von irgendsoeiner ABC Band und drehten ein passendes Video dazu (klickst du hier). Eine Schülerin aus der 11. Klasse schrieb eine letzltich achtseitige Geschichte über ein Mädchen, dass auf den Spuren der verlorenen Liebe ihrer Großmutter wandelt und dabei den Sinn ihres eigenen Lebens zu finden versucht. Das Ergebnis ist eine schöne, überraschende und wirklich bewegende Geschichte. Es ist geplant sie eines Tages auf dem oben genannten Schülerzeitungsblog zu veröffentlichen.
Zuletzt war ich endlich in der Lage jemanden zu finden, der mir Russisch beizubringen bereit war. So habe ich also die letzten Wochen meine ersten Sprachversuche unternommen und habe mir mehrere Male die Zunge beim Stolpern über das rollende R verstaucht. Das vielleicht Schwierigste dabei ist nicht durcheinanderzukommen: Die Groß- und Kleinbuchstaben sowie die Schreibschriftversionen der kyrillischen Buchstaben ist sehr unterschiedlich von einander und widerspricht teils den lateinischen Buchstaben. Das folgende Wort vermag dies sehr gut zu verdeutlichen (das Mittlere):
Da steht „Puma“, richtig? Eben nicht. Das russische R entspricht dem lateinischen P, die russische Version des lateinischen I schreibt sich als umgedrehtes N, in der Schreibschrift jedoch wie ein u und das T ist in der Schreibschrift ein kleines m. Nur das A bleibt gleich, aber das war ja schon immer ein langweiliger Buchstabe. Also steht da zu Deutsch der Name Rita, was im geschriebenen Russisch dann so aussähe „Рита.“ Allerdings hat das Russischlernen den positiven Nebeneffekt, dass ich nun mehr Verständnis dafür habe, wie schwer es ist eine Sprache zu lernen, was hoffentlich meinem Lehren zu Gute kommt.
So, das verlief erstaunlich gut, meinst du nicht. Ich habe nicht nur meine Abstinenz vom Blogschreiben erklärt, sondern auch eine ausgewachsenes Update gegeben, wie ich hier meine Zeit verbringe. Jetzt bleibt nur abzuwarten, ob dies der das letzte Zucken ausgelöst durch einen spinalen Reflex eines eigentlich toten Körpers war oder der erste Atemzug eines Wiederauferstandenen. Wir werden sehen und ich bin genauso gespannt wie ihr.
Stalin (or Dschughaschwili) properly seperating the English from the German part.
If you care enough to drop by here every now and again, you may have realized that this place is eerily dead. You are alone here with some old posts whose up-to-dateness decayed a few months ago. So when I returned to this place and decided to shake it up again, I felt like an explanation was needed, maybe even an apology. Not that I really owe you anything, at least not until you provide me with a five digit regular income as compensation for my writing. However, I felt like I trapped into the same problem that many blogs get into. In the first month, they are being taken dearly motherly care of with lots of posts seemingly foaming at the mouth to tell everyone about the newness and excitement of it all. And then at some point, it is as if they fall out of favor and spend the rest of their days alone, out in the snow, forgotten and undernourished.
I wondered why that is and think it’s because everything new rusts when it faces everyday life. In the beginning, all is unfamiliar and one is eager to share the excitement the unfamiliarity brings. But at some point, an everyday life is established and routine takes over. The small details and stories that were so special not too long ago fade into the background and one either does no more consider them worthwhile or shareworthy or – maybe worse – doesn’t see them anymore. At times, these stories and instances even get in the way of your everyday life that you hoped you’d never have here but that is now precious to you for some reason.
It’s rather depressing, really.

Speaking of depressing, here is the picture of a cave. Though this one is rather colorful and fun (Prometheus Cave near Kutaisi).
I could go on but you probably didn’t come here to read a melancholic essay about the rotten but strong teeth of routine grinding out all juice of life. Also, the near death of my blog was also due to another, way simpler reason: I have had lots of things to do:
I am now regularly helping out in the C group (for their German classes the students are being divided into A, B and C groups with A being the best one) of the 11th and 9th grade, which is keeping me both challenged and busy.
The cinéma evenings have been going well and sometimes not so well. For some reason, it depends on the weather. Georgians are kind of the opposite of earthworms, in that they don’t come out when it rains. So when there is stuff falling from the sky, the movie evenings are just visited by a handful of students, while a clear sky grants me 15 to 20 viewers. So far we have watched Fack Ju Göthe, Friendship, The Wave, Lessons of a Dream, Grand Budapest Hotel and Vincent wants to Sea.
We had a themed week by the German and French division from school. I accompanied a project in the 8A class where the students attended a exhibition about German fairytales by the Goethe Institut and later wrote and performed their own fairytales, which had some creative and hilarious outcomes. What was perhaps most interesting were the stories they came up with when presented with the premise of an existing story. E.g. one of the suggested set-ups was that a donkey, a dog, a cat and a rooster where unwanted by their human owners and got together for adventuring. Instead of chasing some bandits out of a house they teamed up with a fox, went to distant countries, invested in real estate, fooled a passive-aggressive bear and saved the village from said bear who was actually the bewitched mayor. Thrilling stuff.
What about the school newspaper, you ask? Well, thanks for sprinkling salt in my wound. That never quite worked out. There were problems with regular attendance of meetings, respect towards deadlines and quality of articles. However, a new attempt is currently in the making, where we launch a blog that will have regular news and articles. Let’s just hope that it will not face the same fate as this poor blog right here.
!!!UPDATE: Said Blog is alive and kicking. You can find it via the following link. It is German only though. Sorry. But there is always google translate.
https://eurozweitausend.wordpress.com/
You may also like the associated Facebook page which keeps you up to date.
https://www.facebook.com/EuroZweiTausend
The project competition worked out great. Three students covered AC/DC’s „Highway To Hell“ and made a video for it, which you can see here. Another student from the 11th grade wrote a 8 page story on a girl trying to uncover the truth behind her grandmothers lost love and finding her own life purpose at the same time. The end result was really good, generally surprising and quite touching. It will hopefully be posted on the above mentioned newspaper blog at some point.
Also, I was finally able to find a Russian teacher and a good one at that. So the past few weeks I made my first attempts at speaking Russian, spraining my tongue trying to pronounce the rolled R and probably hurting my teacher’s ears in the process. What is probably most difficult is not mixing the new signs. With the capital and lowercase written and the printed Cyrillic letters all being quite different from each other or interfering with Latin ones, it can be hard to keep track. My favorite word is probably the following one (the one in the middle):
It reads „Puma“, doesn’t it? Well, not really, it’s actually the name Rita (written in Russian „Рита“). The P is actually the Russian letter for R, the Russian version of the letter I is normally an inverted N, but in the written form similar to the u and the m is actually a t in disguise. Only the A stays the same, but if there ever was a candidate for the most boring letter, it’s probably the A.
On the other side, a good effect is that I am more understanding of how hard it actually is to learn a language, which improved my teaching.
Few, that went by well, didn’t it. Not only did I explain myself but I was also able to seamlessly cram in an update on what I do here. Now it just remains to be seen whether this was a post-mortem nervous reflex of a basically dead body or the first breath of a reincarnated being. We’ll see and I’m just as curious as you are.












































































