Seit gestern abend bin ich in Cali, davor eine Nacht in Tulcán an der ecuadorianisch-kolumbianischen Grenze und davor fast eine Woche lang in Quito.

Berichte und Fotos werden folgen, sobald wieder mal ein vernuenftiger Computer auftaucht… ;)

Publiziert am von Kathi Strauß | Kommentare deaktiviert für Cali

Ueber Bruecken in Tena

Heute bin ich in Tena, suedlich von Quito im ecuadorianischen Teil des Amazonasbeckens.

Was soll ich sagen – es ist unheimlich heiss, dazu eine extrem hohe Luftfeuchtigkeit und als es regnete, wurde es nicht kuehler, sondern nur feucht-waermer. Dafuer entschaedigt die Natur. So weit man sehen kann, ist es gruen. Die kleine Stadt verschwindet fast im Regenwald und die sandigen (nicht aspahaltierten Strassen) bilden einen huebschen Kontrast dazu.

Eigentlich wollte ich heute in ein Naturschutzgebiet, 30 Minuten von Tena entfernt. Dann habe ich festgestellt, dass die Busse nur alle drei (!) Stunden fahren und ich den vorherigen grade um zehn Minuten verpasst habe und habe mich entschlossen, im Ort zu bleiben.

In meinem Reisefuehrer war ein anderer Park eingezeichnet auf einer kleinen Insel, der angeblich ueber eine Bruecke zu erreichen war. Als ich dann dort war, war da keien Bruecke, sondern nur zwei Dutzend Bauarbeiter und sonst nichts. Ich frag also in dem Geschaeft daneben, ob man auf die andere Seite kommen kann. Die Frau sagt mir, dass es ein kleines Boot gibt, das Leute uebersetzt. Ich gehe wieder zum Fluss, entdecke auch das Boot. Ungluecklicherweise liegt es mitten im Fluss. Mit einem grossen Loch im Rumpf und unter Wasser. Ich frag jemand anderen, der sagt dann, dass Boot sei gesunken, aber man koennte schwimmen. Oder ich sollte man die Bauarbeiter fragen, die kaemen auch auf die andere Seite. Das mache ich dann und stelle fest, dass die sich aus einem Zweitaktmotor, einer Gondel und etwas Drath eine Seilbahn gebastelt haben, in die sie mich dann gerne zwecks Flussueberquerung eingeladen haben.

Scheinbar sind ausser mir nicht viele auf diese Idee gekomme, so dass ich im Grunde alleine den Park auf dieser Insel erkunde. So war es doch noch ein gelungener Ausflug.

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Sinnflut in Guayaquil

Als ich in Guayaquil ankam, lagen dicke Regenwolken ueber der Stadt, es war drueckend schwuel. Gegen Abend fing es dann an zu regnen und hoerte erst am naechsten Mittag wieder auf.

Die ganz Nacht ueber plaetscherte das Wasser vom Dach ueber die Treppenstufen auf den Boden, dazu droehnten die Ventilatoren und es war immer noch heiss.

Am naechsten Morgen war die Luft frisch und wie gereinigt, doch im Laufe des Tages bildeten sich wieder dicke Wolken.

Regenzeit in Guayaquil.
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Blaues Meer & große Tempel

Huanchaco – blaues Meer, palmenbewachsener Strand, rauschende Wellen. Es ist schön hier.

Gestern war ich surfen. Es sieht zweifelsohneistert, einfacher aus, als es ist. Als ich einmal es geschafft hatte, auf dem Brett zu stehen, war ich so begeistert und auch überrascht, dass ich promt mal runtergefallen bin und von den nächsten beiden Wellen an den Strand gespühlt wurde. Aber Spaß gemacht hat es trotzdem.

In Trujillo habe ich mir einen Tempel auen zus dem 7. Jahrhundert angeschaut. Der war mal das höchste von Menschen erbaute Gebäude in Amerika und hat noch recht gut erhaltenen Wandmalereien. Die stellten die Menschenopferung da:

Es wurden Schaukämpfe organisiert, deren Ziel es war, einen Gegner gefangen zu nehmen. Der wurde dann ausgezogen und von einem Prister und seinem Bezwinger eine zehn Meter hohe Rampe hochgeführt. Da schneiden sie ihm dann die Kehle durch, sammeln das Blut auf und schmeißen den Körper einen künstlichen Abhang herrunter, der den Berg hinter dem Tempel symbolisieren soll. Da lässt man ihn dann liegen und die Archäologen haben sie dann ausgegraben. Das Blut wurde entweder getrunken oder auf den Boden gegossen. Damit opfern sie einem Gott, der ein bisschen aussieht wie das Krümmelmonster aus der Sesamstraße, nur mit einem lustigen Hut auf. Komische Religionen gibt’s – so wie die 10% in Niedersachsen, die FDP wählen, aber das ist ein anderes Thema…

Ab morgen kommen bin ich in ecuadorianischen Guayaquil.

 

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Pazifikstrand

Gestern bin ich aus Lima losgefahren, immer weiter Richtung Norden. Das Ziel: Huachaco bei Trujillo.

Fahrzeit eigentlich: Neun Stunden

Fahrzeit nach diversen, scheinbar unbegrundeten Stopps auf offener Strecke: Zwoelf Stunden

Dann bin ich mit dem Microbus von Trujillo aus nach Huachaco gefahren. Ganz aehnliches Prozedere wie in Lima, nur noch etwas voller, etwas schneller und etwas chaotischer.

Als ich dann da war, hatte es sich aber zweifelsohne gelohnt. Sauberer, feiner (wenn auch nicht weisser) Pazifiksand, kilometerlang,  bei angenehmen 28 Grad und einer leichten Briese. Dazu ein paar indigene Staedten und riesige Wellen.

Ich hab gehoert, in Deutschland haette es geschneit und Gladbach hat 0:0 gegen Hoffenheim gespielt?! – Ich bleib hier wohl erst noch ’ne Weile.

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Lima Centre

Das antike Stadtzentrum von Lima ist ein wenig verrufen, weshalb im Grunde alle Touristen in moderneren Vierteln sich rumtreiben. Die wurden mir aber nach einem Tag zu langweilig und ich beschloss, doch mal ins Zentrum zu  fahren. Der oeffentliche Nahverkehr ist abenteuerlich

Es verkehren kleine Busse fuer vielleicht 20 Leute, dazu der ewig hupende Fahrer und ein Beifahrer, der waerend der gesamten Fahrt bei offener Tuer die Route des Busses rausschreit in der Hoffnung, einer der Passanten wuerde den Bus heranwinken. Haltestellen gibt es naemlich auch nicht. Man ruft einfach, wenn man raus moechte. Nach dieser etwas anderen Fahrt kam ich dann im Zentrum an, lief noch zwei Blocks und stand dann auf dem Plaza de Armas. Obwohl Lima sonst nicht so schoen ist, ist der Plaza der schoenste, den ich bis jetzt gesehen habe. Gross, mit der Kathedrale, dem Regierungspalast und dem Rathaus. Ein Springbrunnen in der Mitte, einige Palmen und Baenke, kein Verkehr.

Dieser Tage feiert Lima seinen 478. Geburtstag. Anrath wurde 2009 zwar 1000 Jahre alt, aber eine so grosse Militaerparade und eine Buehne mit Livemusik gab es damals wohl nicht.

Danach bin ich in die zahlreichen modernen, kostenlosen (und leeren) Museen gegangen. Ueber die Inquisation, den alten Kongress, die Keramik der praekolumbianischen Kulturen, lateinamerikanische Malschulen und peruanische Waehrung. Danach weiss ich jetzt: Eine neue Sonne sind eine Millionen Inti sind eine Milliarden alte Sonnen (das sind die Waehrungen, die Peru die letzten Jahrzehnte durchgenudelt hat, dank Hyperinflation und so…) und ausserdem habe ich viele neue Foltertechniken gesehen, anschaulich dargestellt durch Wachsfiguren auf den nachgebauten Geraeten (Wobei diese ganzen Folterknechte wohl alle nur 1,20 Meter gross waren, so hoch kamen mir naemlich die Gaenge in ihren Kerkern vor).

Morgenabend geht es nach Trujillo, 9 Stunden noerdlich von Lima.

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