Heute ist frei, weil Freitag der Jahrestag der Entdeckung Amerikas war, an dem man den verschiedenen Ethnien gedenkt. Auf Spanisch nennt sich das dann „Día de la raza“. In diesem Sinne:

Fröhlicher Tag der Rasse!

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Kathi kocht: Empanadas

Empanadas sind so was wie das chilenische Nationalgericht und sie sind verdammt lecker. Das hat mich dazu motiviert, jemanden zu suchen, der mich in die geheime Kunst des Empanadabackens einweiht.

Heute Nachmittag war es dann so weit und Costanza, ihre Mamá und ich haben sehr erfolgreich gebacken. Dann haben wir uns darauf geeinigt, dass es beim nächsten mal einen Kuchen geben wird. Hier ist jedenfalls das Rezept und die Bilder zum nachbacken:

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Man braucht für (más o menos) 20 Empanadas:

1kg Mehl / 250 g Brutter / 500 ml Wasser / 500 g Käse (wir hatten Gauda, anderer geht aber wohl auch) / Öl

Also:

Die Butter in das warme Wasser geben und schmelzen lassen. Danach mit dem Mehl zusammenschütten und durchkneten (siehe Bild ;) )

Danach den Teig in kleine Portionen aufteilen, ausrollen und ein Stück Käse in die Mitte legen (siehe zweites Bild). Die Ecken übereinanderlegen und mit einer Gabel zudrücken, so dass der Käse ganz bedeckt ist.

Danach kann man die Empanadas fritieren (siehe Bild 3 & 4) oder im Backofen backen.

Dat is et, ich wünsche viel Erfolg!

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Wahlkampf in Chile

Ende des Monats sind in Chile Kommunalwahlen. Der Wahlkampf gestaltet sich so, dass man auf sein Auto ein Bild des Kandidaten klebt und dann in einer Kolonne laut hupend durch’s Wohngebiet fährt. Und ich stand an Samstagnachmittagen in nassen Fußgängerzonen und brachte Kugelschreiber unters Volk., „Wählt uns!“; tolles Argument.

Abseits dieses ulkigen Wahlkampfs ist es aber politisch recht angespannt:

Piñera, der momentane Präsident mit einem Privatvermögen von etwas eine Milliarden US-Dollar (im gehört unter anderem eine Fluggesellschaft, ein Fernsehsender, ein Fußballverein und eine Kreditkartenfirma) hat schon unter Pinochet eine Karriere in Politik und Wirtschaft gemacht und ist der erste rechts-konservative Präsident nach der Diktatur. Viele seiner Anhänger sind noch von damals.

Dem gegenüber stehen eine ganze Reihe von Gesellschaftsgruppen, die sich aktiv für ihre Interessen einsetzen. Ganz vorne dabei natürlich die Schüler und Studenten, die sich dagegen wehren, astronomische Summen für Schulen und Unis zu bezahlen.

Dazwischen steht dann die Polizei, die hier in Wagen rumfährt, die so ein bisschen nach Panzern aussehen; das kann ja noch spannend werden.

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Das war eben des erste Erdbeben meines Lebens, nichts passiert, und alles läuft ganz normal weiter. Na dann…

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Policia International – ein Erlenbnisbericht

Es ist ja durchaus in meinem Interesse, nicht vorzeitig aus Chile ausgewiesen zu werden. Daher nahm ich die Anweisung, mich spätestens 30 Tage nach einem Wohnungswechsel bei der Ausländerbehörde zu melden sehr ernst und war gestern dort.

Die „Policia International“ besteht aus einem großen Raum, der etwas aussieht wie ein Flughafen. In der Mitte Stuhlreihe um Stuhlreihe, an den Wänden rings herum Schalter mit überwiegend schlecht gelaunten chilenischen Beamten. Und natürlich komplett überfüllt. Ganze bolivianische und peruanische Familien, mit Oma, Opa und mindestens drei schreienden Kindern warteten in der Mitte, immer überwacht von der ausgesprochen präsenten Polizei.

Die Wände behangen mit Plakaten, die alle ungefähr so lauteten: „Haben Sie Informationen über Drogentransite?“, „Haben Sie Informationen über Menschenhandel?“, „Haben Sie Informationen über Schwarzarbeit?“, etc.

Da ich mich von nichts davon angesprochen fühlte, stellte ich mich erstmal an der Information an und überlegte schon, ob ich wirklich hier warten sollte um meine Adressänderung mitzuteilen oder einfach es sein lassen sollte. Mein Gedankengang war recht simpel: Selbst wenn sie herausfinden, dass ich umgezogen bin (ohne es ihnen mitzuteilen) und sie mich ausweisen wollen, dann müssen sie mich ja erstmal finden. Und das ist ohne Adresse (die ich ihnen ja nicht mitgeteilt hätte) schwer möglich. Einen Moment lang hielt ich dies für eine geniale Idee, dann sah ich mich aber schon auf dem Fahndungsplakat zusammen mit den Leuten, deren Namen die Informanten über Drogentransite, Menschenhandel, Schwarzarbeit, etc. ausgespuckt haben und beschloss, doch zu warten.

Das war eine gute Entscheidung, denn nach fünf Minuten hatte ich mich bis zur Information durchgearbeitet, der freundlichen Dame mein Problem erklärt, wurde zum einzig freien Schalter verwiesen, schrieb meinen Namen und meine neue Adresse auf ein Formular und durfte wieder gehen. Das war’s.

Kein Fahndungsplakat, kein Vormittag in irgendeiner chilenischem Behörde und auch kein Drogentransit. Zur Feier des Tages habe ich mir dann einen Keks gekauft.

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Schülermonster

Ich kann von mir behaupten, dass es in meiner langen Schulkarriere keinen einzigen Pädagogen gegeben hat, über dessen hyperpädagogische Unterrichtsweiße ich nicht lamentiert habe, dessen unnachahmliche Verhaltensweisen ich nicht komplette Mittagspausen hindurch persifliert habe und dessen krude Vorstellungen über das echte, wahre Leben nicht dazu beigetragen haben, dass „grenzdebil“ zu einem meiner bevorzugten Adjektive wurde. Nicht immer war das vollkommen fair und objektiv, das muss ich inzwischen eingestehen. Nun, da ich auch die andere Seite des Schulaltages kenne, weiß ich nämlich: Die wahren Monster sind die Schüler.

Die Sache ist nämlich ganz einfach: Ein Lehrer kann ein bisschen nerven, vielleicht auch ein bisschen mehr, aber es bleibt immer noch nur eine Person, von der man als durchschnittlicher Schüler genervt wird. Auf den Lehrer hingegen prasseln dreißig Schüler auf einmal ein und wenn jeder davon nur ein kleines bisschen nervt, dann summiert sich das zu einem gigantischen Tsunami der Nerverei, dem man als Lehrer allein und schutzlos gegenübersteht. Dabei auch noch ernsthaft zu versuchen, den staatlichen Bildungsauftrag in die Praxis umzusetzen, finde ich inzwischen beinah heldenhaft. Wenn man das dann auch noch, wie die chilenischen Lehrer, für gut 800 Euro macht, dann muss ich sagen: Respekt (oder Augen auf bei der Berufswahl).

(Aber es gibt auch die Schüler, die keine Monster sind und dann macht es auch wieder Spaß.)

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