Weiter geht’s…

Meine Zeit in Santiago ist schon seit gut zwei Jahren vorbei und jetzt geht es für mich in Dublin weiter, ein Jahr lang als Erasmus-Studentin am Trinity College. Das ist (fast) live zu verfolgen auf meinem Blog: www.kathrinindublin.wordpress.com/

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Das war’s!

Während Ihr das hier lest (falls ihr es zeitnah zur Veröffentlichung tut…) , sitze ich im Flugzeug nach Hause. Das war also mein Jahr in Chile und das hier wird mein letzer Blogeintrag sein.

Nein, Pädagogik werde ich nach einem Jahr in einer chilenischen Schule definitiv nicht studieren und das ist auch gut so. Trotzdem bin ich froh, all diese Erfahrungen gemacht zu haben und behalte neben (mehr oder weniger) hochmotivierten, wohlerzogenen, symphatischen und deutschkönnenden Schülern in Erinnerung, wie toll es sein kann, wenn es keine Busfahrpläne gibt. Dass man durchaus jeden Morgen 60 Minuten zur Arbeit pendeln kann. Dass es saukalt ist ohne Heizung im Winter. Dass Spanisch und ich unsere Anlaufschwierigkeiten hatten, aber jetzt Freunde sind. Meine sonstigen Freunde natürlich und alle Menschen, die mir geholfen haben, mich in einem fremden und weit entfernten Land zurecht zu finden und heimisch zu fühlen. Dass man bei einem Erdbeben unter einem Tisch oder Türrahmen Schutz sucht, aber besser nicht auf die Straße geht. Dass es ernsthaft Menschen gibt die glauben, Chile sei das einzige Land in dem es Wein gäbe.

Dann natürlich noch meine beiden Reisen, in denen ich fast alle Länder Südamerika bereist habe und so einiges spannendes, skurriles, einmaliges erlebt habe. Ich werde darüber stundenlang Monologe halten werden, macht Euch drauf gefasst!

Zudem bereite ich mich schon darauf vor auf Aussagen wie „Deine Tasche ist aber echt schön.“ zu antworten: „Danke… die ist aus Buenos Aires.“ Das gibt mir so einen internationalen Touch.

Dieses Jahr war das Beste, was ich nach dem Abi hätte machen können. Für alle, die es interessiert, ist hier mein Abschlussbericht.

Macht’s gut!

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Morgen…

Morgen geht es auf nach Deutschland.

Santiago präsentiert sich verregnet und nasskalt an diesem Tag. Das werde ich bestimmt nicht vermissen. Zum Glück habe ich heute noch festgestellt, dass mein Flug nicht wie gedacht um 13:20, sondern schon um 11:20 Uhr abfliegt. Nochmal gut gegangen.

Zum Abschluss waren wir in unserem Lieblingsrestaurant essen, meinen Koffer ist gepackt, ich habe einige Sachen ausgemustert, aber die Waage zeigt noch immer 22 Kilogramm.  Ich hoffe nur, sie geht genau. Wir werden sehen.

Am Mittwoch komme ich zu Hause an und fahre dann am Donnerstag nach Berlin. Die Fahrt dauert wohl eine Stunde länger wegen des Schadens an den Gleisen durch die Flut. Immerhin wird die Bahn wohl trotzdem über keine Sandpiste fahren und es werden kein überlauten Actionfilm gezeigt und niemand wird sein Kind zum Schlafen auf den Zugboden legen. Das ist immerhin ein Fortschritt, wenn ich meine Reisen in diesem Jahr bedenke.

Die persönliche Einschreibung für meine Uni wäre heute, aber schriftlich geht es wohl noch bis zum 31. August…

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Fast wieder zu Hause

Seit gestern bin ich wieder in Santiago, aber im Grunde nur auf Durchreise, denn – unglaublich, aber wahr- nächsten Dienstag fliege ich nach Hause.

Der Koffer ist schon zu guten Teilen gepackt, die verbleibenden drei (!!!) Tage restlos verplant, die Fahrkarte nach Berlin gebucht und die Uni Freiburg hat mich für nächstes Semester zum Jurastudium zugelassen.

So ganz weiß ich nicht, wie ich das alles finden soll: Jetzt habe ich hier eine Jahr gelebt, habe Freundschaften geschlossen und mir einen Alltag aufgebaut, habe doch recht passabel Spanisch gelernt, finde mich zurecht und nun ist das alles fast vorbei und es gilt, sich in einer neuen Umgebung genauso zurechtzufinden wie in Santiago. Andererseits kann ich es kaum mehr erwarten, Familie, Freunde (und Haustiere) wiederzusehen nach so langer Zeit.

 

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Was läuft hier falsch? Teil VII

 

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Wirklich?!

 

 

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Buenos Aires, Teil II

Ganz, ganz am Anfang, direkt nach den eineinhalb Wochen am Werbelinsee bin ich nach Buenos Aires geflogen. Zwar leiste ich meinen Freiwilligendienst eigentlich in der chilenischen und nicht in der argentinischen Hauptstadt ab, aber da wir vom Goethe-Institut in Buenos Aires koordiniert werden, gab es eben dort die Einführung. Ich bin drei Tage früher geflogen, um noch etwas von der Stadt zu sehen und jetzt, eine Woche vor Ende meiner Zeit in Südamerika komme ich nochmal hierhin zurück.

Von Colonia de Sacramento in Uruguay, wo ich momentan bin, gelangt man per Boot in einer etwa einstündigen Fahrt rüber nach Argentinien. Die Migrationsangelegenheiten werden am Hafen erledigt, alles ganz problemlos, aber – wie bei jeder guten Geschichte bei mir- verlief ich mich erstmal bei der Ankunft im Hafen: Ich hatte vermutet, dass Boot würde in einem Hafen ankommen, der auf meiner Karte verzeichnet war und nicht irgendwo anders. Da stand ich dann auf einer Strasse, an deren Ränder Obdachlose ihre Zelte aufgeschlagen hatten und das ohne auch nur einen (argentischen) Peso in der Tasche. Wie man das als erfahrene Südamerikareisende, die ich inzwischen ja bin macht, lief ich einfach mal los, bemüht den Eindruck zu erwecken, ich wüsste ganz genau wo ich bin und wo ich hinwollte. Die erste Person, die mir begegnete und nicht aussah, als würde sie auf der Strasse schlafen fragte ich nach dem Weg zur Avendia Córdoba, die sich im Zentrum befindet und an der ich eigentlich auskommen wollte. Der Mensch, es war ein älterer Mann mit seinem Köter, schaute mich erst etwas verdutzt an und antwortete dann „Muy lejos.“, zu deutsch: Sehr weit. Immerhin wiess er mir den Weg zu einer Strasse, von wo aus ich – nachdem ich eine Kioskbesitzerin gefragt hatte und ihr erst meine gesamte Reisegeschichte schildern musste, bevor sie mir weiterhalf – nach einem halbstündigen Spaziergang auch wirklich ins Zentrum gelangte. Man merke: Den Ort zu finden, zu dem ich wollte gelingt mir inzwischen sehr gut.

Da ich immernoch ohne Geld war, aber Dollar in Argentinien nach dem offiziellen Kurs unterbewertet, auf dem Schwarzmarkt aber sehr begehrt sind, tauschte ich dann ein paar zum inoffiziellen Kurs von 1 zu 8,50 (Der offizielle Kurs wäre 1 zu 5,51). Und auch das hätte vor meiner Reise kaum gesagt, aber ich finde staatliche Eingriffe in den Wechselkurs wirklich Mist, ob in Argentinien oder noch extremer in Venezuela, dadurch entsteht immer ein Schwarzmarkt, an dem sehr merkwürdige Gesellen rumlungern.

Meine eigentliche Idee war es, mir ein paar Museen anzusehen, die ich beim erstem Mal nicht geschafft hatte, aber das Museo de la Revolución war geschlossen, dafür gab es einen Winter- (oder was auch immer)schlussverkauf in vielen Geschäften und ich verbrachte die Zeit überwiegend damit, die getauschten Pesos wieder in die argentinische Wirtschaft zu investieren.

Orte von meinem ersten Besuch habe ich kaum wiedererkannt. Das Hostel schon (und es hat in der Zwischenzeit seine Preise ordentlich erhöht, der Inflation sei dank…) und die Strasse, auf der es lag, aber ich war wohl beim meinem ersten Besuch noch so damit beschäftigt, mir das Treiben auf der Strasse anzusehen, dass ich mich an Gebäude oder Plätze wirklich nicht mehr erinnere.

Den Hafen fand ich auf dem Rückweg ohne Probleme (und diesmal mit dem Bus). Auf der Rückfahrt liefen im Fernsehen die Nachrichten über eine Explosion in Rosario mit acht Toten und über 60 Verletzten, verursacht durch Arbeiten an der Gasleitung. Komisch das zu sehen, dachte ich, and der Ecke war ich letzte Woche noch.

Jetzt bin ich wieder in Colonia, fahre morgen nach Montevideo zurück, übermorgen nach Santiago und dann in einer Woche nach Düsseldorf, noch ein paar Tage in Berlin und dann wieder nach Neersen. Auch wiederum eine merkwürdige Vorstellung, dass das jetzt alles bald vorbei sein soll.

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Diesen Artikel habe ich gestern geschrieben, aber dann war das Internet weg…

Ich bin in Colonia. Nein, nicht in dem am Rhing, sondern in Colonia de Sacramento in Uruguay, ungefähr zwei Stunden nördlich von Montevideo. Aber immerhin der Name passt so ungefähr. Dabei ist es hier auch sehr interessant:

Colonia wurde 1680 von einem Portugiesen namens Manuel Lobo im Auftrag der portugiesischen Krone gegründet um illegal englische Waren ins damals spanische Buenos Aires zu schmuggeln. Und da sagt noch einer, die Globalisierung wäre ein neues Phänomen. (Ich fahre morgen übrigens nach Buenos Aires, alles ganz legal.) Den heutigen Tag habe ich dann genutzt, mir das historische Viertel anzuschauen und ich muss schon sagen… ganz nett. Ausserdem habe ich um kein Kulturbanause zu sein eine kombinierte Eintrittskarte für alle sieben Museen der Stadt (zu rekordverdächtigen 50 UY$; ungefähr 1,70€) gekauft und hatte dann die innere moralische Pflicht, mir auch wirklich alle anzusehen und das dauerte eine ganze Weile, aber immerhin habe ich jetzt das Schlafzimmer des besagten Manuel Lobos gesehen und lasst mich sagen, nicht jeder hatte damals einen so schicken Nachttopf. Ich schien aber eine der wenigen mit diesem Verlangen zu sein und wurde immer sehr freundlich vom unterbeschäftigten Museumspersonal begrüsst, aber – so Leid es mir tut- für eine Sammlung portugiesischer Fliessen aus dem 18. Jahrhundert kann ich mich nur schwer begeistern, aber immerhin war ich da und hab`s versucht.

Morgen also mit dem Boot eine Stunde rüber nach Buenos Aires, wo ich vor knapp einem Jahr angekommen bin. Mal schauen, ob ich noch ein paar Sachen von letztem Jahr wiedererkenne und ob ich mich jetzt (hoffentlich) eine wenig besser zurechtinde als vor einem Jahr.

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