Wieder am Río de la Plata

Das wichtigste zuerst: Die beste Dusche Südamerikas befindet sich in Uruguay, hat ordentlich Warmwasser in trinkbarer Qualität und ausserdem holt man sich während des Duschens nicht ständig kleinere Stromschläge wie bei den lauwarmen, elektrischen Duschen in Bolivien.

Ich bin also in Montevideo, wieder am Río de la Plata, wie vor fast einem Jahr in Buenos Aires, nur diesmal auf der anderen Seite. Es ist etwas kälter als letztes Jahr und ich – nunja- fühle mich nicht mehr, als wäre ich auf einem anderen Planeten gelandet.

Abgründe, die plötzlich im Bürgersteig auftauchen, können mir inzwischen nichts mehr anhaben und auch ich kann nun eine sechsspurige Schnellstrasse in der Rush Hour überqueren (Ampeln sind eher eine unverbindliche Empfehlung!). Mit den Einheimischen verständige ich mich gut und ich kann eine Mate schlürfen oder sonst eine regionale Köstlichkeit kosten, ohne dabei durch die Gesichtsmuskulatur zu sehr auszudrücken, dass ich mich an manche Dinge nie gewöhnen werde.

Kurz um, nach knapp einem Jahr habe ich mich- so weit wie es möglich war- in meiner neuen Umgebung integriert um jetzt in wenigen Tagen mich wieder nach Hause aufzumachen, in das Land, das Schilder „Vorsicht, beschädigter Gehweg“ aufstellt und in dem bei rot über die Ampel zu gehen 5 € kostet. Aber immerhin mit dem Wissen, dass es auch Orte gibt, die ganz anders funktionieren und dass ich mich auch dort zurecht finden könnte.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.