Mein Sommerurlaub hat mit dene des Camps begonnen und ich habe mich nach Lima aufgemacht. Lima – Santiago- auf der Landkarte ist die Entfernung nicht so gross, aber 3200 km sind es dann doch.
Sonntagabend ging es los, kurz vor halb zwoelf und im Bus lief der erste Film, der damit anfing, dass irgendwem von einer elektrischen Tuer die Hand abgerissen wurde. So ging es wohl auch weiter, aber da habe ich dann nicht mehr zugeguckt.
Der erste laengere Halt war in Antofagasta gegen zehn am naechsten Morgen, ich stieg also mal kurz aus, lief eine Runde durch das Terminal und als ich wiederkam, war der Bus weg und unter den verbleibenden Reisenen verbreitete sich das Geruecht, der Bus haette uns vergessen. Ich ging zwar nicht davon aus, dass man mal eben die Haelfe seiner Reisenden vergessen kann, aber war doch recht erleichtert, als der Bus nach 30 Minuten vom „tanken“ zurueckkam. Danach beschloss ich, ihn erst wieder in Arica zu verlassen.
Das tat ich dann auch und zwar Dienstagmorgen um halb fuenf. In Peru war es zu diesem Zeitpunkt erst halb drei und die Grenze oeffnet um acht Uhr (Chile) bez. sechs Uhr(Peru). Da aber scheinbar viele Reisende das aehnliche Ziel hatten, war das Terminal in Arica bald recht bevoelkert und um sieben Uhr (Chile) bewegte sich dann die ganze Prozession rueber zum „internatilane Terminal“, das im wesentlichen aus den Colectivos besteht, die von Arica ins peruanische Tacna fahren. Nachdem auch diese Grenze ueberwunden war, fand ich mich um sechs Uhr dreissig (Peru) im Terminal von Tacna wieder und stellte fest, dass im Grunde alle Busse nach Lima abends fahren. Da ich nicht im recht trostlosen Terminal von Tacna so lange warten wollte, nahm ich den einzigen Bus, der frueher, naemlich um zehn Uhr, fuhr. Der war dazu noch erstaunlich guenstig, 1300 km fuer 22 Euro, nicht schlecht.
Als ich den Bus dann sah, wusste ich auch warum. Ich bin als Kind manchmal mit dem Schulbus von der Grundschule aus nach Hause gefahren. Das waren vielleicht eineinhalb Kilometer und da war das Ruckeln des Busses und Aufheulen des Motors noch lustig. Aber vierundzwanzig Stunden lang, die Anden hoch und runter, durch haarnadelkurven und dabei mit einem Film namens „Texas Killing Farm“ oder so aehnlich auf voller Lautstaerke ist dann schon gewoehnungsbeduerftig.
Aber immerhin bakam ich dafuer das, was lonely planet „Auf Tuchfuehung mit Einheimischen“ nennt: Meine Sitznachbarin erzaehlte mir – dabei den Film uebertoenend- die Geschichte ihrer vier Kinder und das sie grade von der Hochzeit des Sohnes ihrer Nichte komme. Dann teilte sie ihre Manjartorte mit mir und wir wurden doch noch Freunde.
Der Fahrer verfuhr sich promt, als er beschloss, die Panamericana Richtung einer Nabenstrasse zu verlassen und wir strandeten in einem Dorf, er wendete, wendete wieder. Dann fingen die ersten Leute im Bus an zu rufen „links, links“, „rechts, rechts“. Keineswegs einstimmig. Ich machte einfach mal mit: „gradeaus, gradeaus“ (dabei war ich recht froh, dass er meinem Hinweis nicht folgte, die Mauer sah doch recht massiv aus). Nach einigen Minuten hin und zurueck oeffnete der Fahrer die Fahrerkabiene, schrie ueber alle Hinweise hinweg, er wuesste was er tue und fuhr den ganzen Weg aus dem Dorf zuerueck. Rueckwaerts bis auf die Panamericana.
Zwischendurch kamen noch drei Zollkontrollen, bei denen ein Polizist in den Bus stieg, von vorne bis hinten lief und dabei alle Passagiere einmal musterte. Sein Kollege machte waehrenddessen dasselbe mit dem Gepaeck und dann gingen sie wieder.
Die Landschaft erinnerte unterdessen sehr an die irische Kueste und es war grau und bewoelkt. Mittwoch um kurz nach sechs Uhr morgens kamen wir in Lima an. Berichte aus Lima werden folgen.
No sé si reir o llorar!!! xD Dioooooooooos, cómo pudo el chofer olvidarlos???!!! jajajajaj sólo a ti podía pasarte algo así … lo mejor de tu viaje? Las películas!! *.* :P
Deberías escribir historias muchacha, tienes talento narrativo!! :)
Cariños!!!
Gaaaaaaaaaaanz viel Spaß in Lima und überall wo du noch so hinkommst! :)
Ich kanns mir richtig vorstellen, wie du da sitzt und geradeaus rufst, obwohl da ne Mauer ist :D