Ja, eigentlich ist das ein vermientes Feld. Beim Autofahren wird viel zu emotional und beim drüber Reden erst recht. Zwei Ereignisse motivieren mich aber trotzdem zu siesem Bericht:
1) Ich habe jetzt seit über zwei Jahren meinen Führerschein, also keine Probezeit, kein Fahranfänger – ich kann jetzt mitreden! :)
2) Als ich gestern im voll besetzten Bus über die Autobahn fuhr, um nach der Arbeit nach Hause zu kommen, wer fuhr da auf der linken Spur neben uns?! Ein Gabelstapler sein Fahrer ohne Hemd und mit Fluppe zwischen den Zähnen, versuchte den hupenden Autofahrern klar zu machen, dass das Teil halt nicht schneller als 30 km/h fahren kann. Dann dachte ich, darüber müsse ich mal was schreiben.
Fangen wir vorne an:
Der Fuhrpark ist eine wilde Mischung US-Amerikanischer, japanischer und europäischer Fabrikate, manche so alt, dass man unwillkürlich nach dem sucht, der dieses Auto von hinten anschiebt, damit es fährt, manche die allerneueste Mode.
Alle Autos – selbst die, die man nun wirklich nicht klauen würde, da sie einen bei der Flucht vor der Polizei wohl an der nächsten Ampel im Stich lassen – haben eine Alarmanlage. Nun ist das Problem an diesen Alarmanlagen, dass sie nicht ganz zuverlässig funktionieren oder besser gesagt: sie gehen ohne Grund an. Geht man durch eine Straße, an deren Rand Autos parken, heult mit Sicherheit bei irgendeinen die Alarmanlage. Im besten Fall sieht man dann den Besitzer auf irgendeinem Haus herausstürmen, sich vergewissern, dass niemand seinen Wagen klauen wollte und es ist wieder still. Wenn nicht, dann halt nicht.
Wenn sie dann endlich mal fahren, wird es chaotisch. Einige behaupten, geordnet chaotisch. Aber nach diesem Element suche ich noch immer. Grob gesagt funktioniert es so: Jeder fährt einfach mal drauf los und irgendwie kommen wir dann schon aneinander vorbei. Regen werden relativ wenig befolgt, man hilft sich da lieber mit Gesten und Zurufen.
Als Fußgänger sind Ampeln immer wieder ein Abenteuer. Sobald die Ampel für die Autos auf Rot springt, wird die Fußgängerampel Grün. Man sollte aber mindestens noch einen langen Blick nach links und rechts riskieren, denn eine grüne Ampel bedeutet nun wirklich nicht, dass nicht doch irgendein Auto die Gelegenheit benutzt, bei „dunkelorange“ über die Ampel zu fahren. Ganz schlimm wird es, wenn es eine Kreuzung ist, bei der Autos abbiegen können. Die Regel, dass man dann die Fußgänger vorlässt, scheint hier nie angekommen zu sein. Deswegen schlängelt man sich also zwischen den Autos hindurch, bleibt man mitten auf der Straße stehen und dann geht es wieder weiter.
Alles etwas gewöhnungsbedürftig, aber dafür kann ich auch einfach bei Rot über die Straße laufen ohne Probleme. Das hat auch seine Vorteile, wenn man seinen Bus zufällig grade an der gegenüberliegenden Haltestelle erspäht. Aber das ist eine Geschichte für ein anderes Mal.