Als bei mir zu Hause im Winter vor einigen Jahren die Heizung ausfiel und erneuert werden musste, wurde mit kleinen, elektrischen Heizlüftern überbrückt. Das sind handliche, weiße Kisten, funktionieren so ähnlich wie ein Ventilator und stoßen am Ende warme Luft aus. Dabei machen sie ein nerviges, surrendes Geräusch, sorgen für eine Luftfeuchtigkeit von gefühlt unter einem Prozent und ziehen eine ganze Menge Strom.
Nun habe ich gehofft, diese Teile nie wiedersehen zu müssen, doch da habe ich mich wohl geirrt: Sie sind hier der Standard – exakt die Gleichen mit derselben Bauweise wie einst. Sie werden auf Spanisch „estofas electrónicas“ genannt und surren in jeder Wohnung in einem aussichtslosen Kampf gegen die zentralchilenische Winterkälte, die bei den – euphemistisch gesagt – schlecht isolierten Fenstern, Türen und Wänden sich in den Wohnungen ausbreitet.
Um es kurz zu fassen habe ich mich beim ersten Kälteeinbruch erkältet und sitze jetzt mit Pullover und Schal in meinem Zimmer, die Vorhänge sind zugezogen und mein Freund der Heizlüfter rattert auf Hochtouren.
Morgen ist Frühlingsbeginn. Der Frühling ist unerbittlich – sagt zumindest Neruda.
