Argentinischer Winter

Buenos Aires ist schön und groß, laut und voll, europäisch und auch irgendwie ganz anders. Im übrigen ist es hier im Winter wärmer als es in Berlin im Spätsommer war.

Am Donnerstag bin ich hier angekommen, am Flughafen natürlich. Dort habe ich dann den Shuttelbus gesucht und wie in der Beschreibung angegeben eine Fahrt bis Retiro, der Bahnhof hier, genommen. Irgendwie endete die Fahrt dann aber im Depot der Busfirma, es war halb elf Uhr abends und dunkel. Die meisten Passagiere verstreuten sich in alle Winde und ich stand schließlich mit fünf oder sechs anderen und ebensovielen ebenso vielen Angestellten des Busunternehmens in deren Wartehalle. Einer fragte mich, wo ich hin wollte, ich nannte ihm das Hostel und dann sollte ich warten. Es dauerte etwa eine halbe Stunde, während dessen ich mir auf deren Fernsehr ein Fußballspiel (Argentinische Liga, Colón gegen irgendwen) anschaute und mich mit dem gelangweilten Wachmann unterhielt. Danach fuhren sie mich und noch vier andere Gestrandete quer durch Buenos Aires zu den Hostels, obwohl die Fahrt eigentlich nur bis zum Bahnhof ging. Was sagt uns das über diese Stadt? Man braucht Geduld und eine gehörige Portion Gelassenheit, aber letztendlich kommt man doch zu seinem Ziel.

In den folgenden Tagen habe ich mir dann Buenos Aires etwas genauer angeschaut und nach und nach sind auch die übrigen Freiwilligen eingetroffen. Vieles hier ist europäisch, von den großen Kolonialbauten bis zu den Ketten, die hier Filialen betreiben, aber auch indigene Märkte und die Art von Armut, die man in Europa seltener trifft. Alles existiert hier nebeneinander und gibt der Stadt ein ambivalentes Bild.

Heute war der erste von zwei Seminartagen, übermorgen fliege ich nach Santiago weiter.

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