Meine treuen Leser wissen ja, dass ich eigentlich immer am Sonntag schreiben wollte, aber dieses Mal ging es wirklich nicht. Auch in der nächsten Woche kann ich dieses Datum nicht einhalten. Der nächste Artikel erscheint also erst wieder am 25. Oktober.
Da der Artikel, den ich für die vergangene Woche schreiben möchte, sehr lange dauert, mache ich das lieber zu Hause. Jetzt sitze ich in der Schule und lade nur erst einmal die Fotos hoch. Ein bisschen Geduld bitte! 🙂
Der Mittwoch voriger Woche begann mit Schulschwänzen. 🙂 Na ja, nicht ganz … Philipp, Liss und ich sind zum Immigration Office gefahren, um endlich einmal Klarheit bezüglich unserer Visa zu schaffen. Dafür nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zur neuen Adresse der Einwanderungsbehörde. Als wir viel zu früh ankamen, wurden wir schon von einer Menschenschlange begrüßt und bald danach auch von einer Dame, die uns ein Bogen zur Verlängerung unserer Visa in die Hand drückte, obwohl wir ausdrücklich nur nach Informationen verlangten. Wir bekamen eine Nummer für einen Schalter und kamen auch sehr bald dran. Doch auch diese Dame nahm an, dass wir unser Visum verlängern, statt Infos darüber kriegen wollten. Während wir alles aufklärten, kam eine weitere Frau mit besserem Englisch an den Schalter und gab uns die benötigten Infos. Demnach stünde meiner Reise nach Kambodscha nichts mehr im Wege. Dann fuhren wir wieder zurück zur Schule und waren viel früher als geplant da. So konnten wir auch bald zur Mittagsbetreuung, die Mira sonst hätte allein übernehmen müssen, und anschließend durfte ich ein paar Spiele mit den Kindern machen.
Da am Nachmittag eine Konferenz für die Lehrer stattfand, mussten wir vier Freiwilligen die Kinder von der Basisstufe bis zur 7. Klasse betreuen. Ein Mädchen stand nicht auf der Anwesenheitsliste – und so wurde ihr besondere Aufmerksamkeit geschenkt, was sich bald als äußerst nützlich für mich herausstellen sollte. Da ich beim Heimweg ohne Fahrrad immer noch auf andere Verkehrsmittel angewiesen bin, hoffe ich stets auf ein Taxi, ein Songthaew (offener Bus mit zwei Sitzreihen), ein Shuttle-Bus, einen Lehrer oder eine Privatperson, um mich wenigstens bis zur Hauptstraße vorzubringen. Man kann diese Strecke kaum zu Fuß laufen, schon gar nicht mit meiner Tasche! Nach ewigem Warten erschien plötzlich das Mädchen, dessen Name nicht auf der Anwesenheitsliste gestanden hatte, und meinte „Sie können gerne bei uns mitfahren“. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen, und prompt fuhr mich ihre Mutter bis zu meiner Straße.
Am späten Nachmittag besuchte ich nach langer Anreise eine Frau in einem Hochhaus in Bangna, deren Kindern ich eigentlich Nachhilfe in Deutsch geben sollte. Wie ich damit weiter verfahre, weiß ich noch nicht genau; heute war ich aufgrund von Überschwemmungen auch nicht da. Jedenfalls ist die Gegend super schön und echt nobel. Weitere Details gebe ich auf Anfrage heraus. Am Abend ging es mal wieder in den Carrefour, wo ich langsam durch alle Reihen schlenderte und mitnahm, was ich je irgendwann mal gebrauchen könnte. Am Ende waren es gut 60 Euro, die ich ausgegeben hatte, aber ich denke, es war eine Investition in die Zukunft. Mit dem Taxi ging es dann zurück und ich musste Liss bitten, auf meine ganzen Einkaufstüten aufzupassen, während ich alle nacheinander hoch in mein Zimmer schaffte.
Der Donnerstag begann ohne große Anstrengungen. Ich beendete meine Übersetzung, lud Office XP herunter, weil mein Computer die geplante Präsentation für Deutsch mit Office 2007 nicht anspielen konnte, und korrigierte die fehlerhaften PowerPoint-Folien. Da ich zusammen mit Mira mit einem Goethe-Bus zum Goethe-Institut gefahren werden sollte, um noch einmal kurz alles mit Timo, dem Koordinator des Deutschcamps, absprechen zu können, konnte ich schon eher gehen. Wir trafen Micha, einen anderen „kulturweit“-Freiwilligen, checkten dann im Ibis-Hotel ein und liefen zum Suan Lum Night Bazaar. Ich als Shopping-Muffel und als eher hungriger denn als interessierter Käufer wollte lieber durch den Markt rennen und nur schnell ein paar Flip-Flops, die ich zu Hause vergessen hatte, für das Deutschcamp erstehen, doch Mira blieb an jeder Ecke stehen und auch Micha schien an vielen Sachen sehr interessiert. Sie kaufte sich sechs gebrannte Filme an einem Stand, den sie eine gute halbe Stunde lang durchsuchte, und er beriet, welche Filme gut seien, bevor wir endlich zum Food Court, einem so genannte Coupon-Restaurant, stolzieren konnten. Anschließend drehten wir noch eine Runde im Lumpini-Park und fuhren dann mit dem Motorrad-Taxi zum Ibis zurück. Das war meine erste Fahrt mit so einem Ding – und dann saß auch noch Micha mit auf meinem Motorrad … das Gerät hatte es sichtlich schwer mit uns beiden, aber wir kamen sicher an und zahlten einen völlig überteuerten Preis dafür!
Im Hotel aßen wir Michas Kuchen, den er von uns zu seinem Geburtstag bekommen hatte, und sahen uns „My Sister’s Keeper“ an, einen recht traurigen Film, den Mira natürlich auf dem Basar geholt hatte. Das Hotelzimmer musste ich mir mit Mira teilen – und ich glaube, wir sind ganz gut miteinander ausgekommen, auch wenn wir das vorher nicht gedacht hätten!
Der nächste Morgen begann mit einem leckeren Frühstück in der Hotel-Lobby, wo wir schon einige Indonesier und Japaner erspähen konnten. Dann kam auch Timo und holte uns sowie auch alle anderen Nationalitäten ab, um sie zum Bus nach Khao Yai zu führen. Während die Teilnehmer einen bequemen Reisebus bekamen, mussten die Betreuer mit einem Minibus vom Goethe-Institut Vorlieb nehmen. Die Fahrt war aufgrund der Straßen teils recht unbequem, aber es war auszuhalten. Während des Trips erfuhr ich, dass wir 4 Tage im Camp bleiben würden … oh nein! Ich hatte doch nur Sachen für drei Tage mit. Und das Ladegerät für mein Handy hatte ich auch vergessen! Na ja, wird schon gehen, dachte ich mir. Mein Netzanbieter hatte dort schließlich sowieso keinen Empfang. Den Laptop hatte ich auch nicht mit, da es im Khao Yai ohnehin kein Internet geben würde. So musste der Blogartikel auch warten.
Da ich eigentlich als Mittler zwischen Betreuer und Teilnehmer mitgereist war, versuchte ich von Anfang an, mich den Schülern anzuschließen und am Abend etwas mit den Betreuern zu machen. So ging ich mit den DsSB-Jungen zu einer Hängebrücke über einen Sumpf, in den sie natürlich alle hineinfielen. Ich machte nicht mit, da ich ja ohnehin viel zu wenig Sachen und schon gar keine Badehose eingepackt hatte! Dann gingen die Jungen zum Pool, wo auch schon ein paar DsSB-Mädchen saßen, bis ein typischer Khao-Yai-Monsunregen einsetzte.
Anschließend trafen sich alle Betreuer in der so genannten Saalaa (Thai für „Pavillon“), um die Programmpunkte für den laufenden Tag zu besprechen. Als dann die Teilnehmer langsam eintrudelten, gab es verschiedene Spiele: Begrüßung mit Musik in allen fünf Sprachen (Deutsch, Japanisch, Thai, Hindi und Indonesisch), ein 6-Ecken-Spiel, bei dem man sich stets für eine von sechs Antworten entscheiden musste, und das Spiel „Alle Tiere sind frei“, ähnlich dem bekannten „Obstsalat“. Danach wurden das Reglement festgelegt und die Workshops vorgestellt, bei dem ich den Hindernislauf erklären musste. Das Ganze geschah natürlich in einfachem Deutsch und machte viel Spaß! Danach ging es zum Einschreiben für die Workshops am kommenden Tag: Sport war sowohl für den Vormittag als auch für den Nachmittag bis zum letzten Platz gefüllt. Dann ging es ans Teigkneten für die Stockbrote. Die Anleitung war auf Deutsch geschrieben – und obwohl in jeder Gruppe mindestens ein Schüler der Schweizer Schule war, gingen einige Teige wirklich in die Hose; mal zu flüssig, mal zu versalzen, mal zu klebrig. Aber am Ende konnten genug gerettet werden, um die Stockbrote über dem Lagerfeuer genießen zu können. Nachdem alle Teilnehmer pünktlich um 22 Uhr auf ihren Zimmern waren, konnten wir Betreuer den Abend bei ein paar Bier gelassen ausklingen lassen … bis auf Dieter und mich, die den Sport-Workshop am nächsten Tag leiten sollten. Wir bauten bis Mitternacht noch das Gestell für die Torwand auf, zogen alle Schrauben fest und konnten schließlich auch ins Bett gehen. Mein Zimmer teilte ich mir mit Pascal und Till aus der DsSB, doch die schliefen schon.
Der Samstag begann mit den Workshops. Als Sportler boten wir Hindernislauf mit Hürden, Ballzielwurf, Slalom und Frisbee-Zielwurf, Zweifelderball, Brennball und Torwandschießen an. In der Schweiz sagt man übrigens immer noch Völkerball. 😉 Der Workshop verlief sogar richtig gut und die Teilnehmer schienen echt begeistert. In der Mittagspause ging ich mit Micha auf den Berg, um den Schatz für den Schatzsuche-Workshop zu verstecken. Von da aus hatte man schon einen guten Überblick über das Sap-Tai-Resort, in dem wir residierten. Auch der nachmittägliche Workshop war sehr schön und wir ließen uns trotz des einsetzenden Regens nicht beirren. Als dann ein Fußball in den dreckigen Tümpel flog, musste Dieter über die Hängebrücke und fiel hinein. Auch Mira versuchte es noch, darüber zu gelangen, und schaffte es. Sie wollte unbedingt, dass ich das auch mache, aber da ich ja wusste, wie wenig Sachen ich mithatte, konnte ich mir das nicht erlauben.
Der Abend war mit Diskomusik aus allen vertretenen Nationen geschmückt und wer hätte gedacht, dass die Japaner so gut tanzen könnten? Auf jeden Fall hatten alle Teilnehmer, ob Inder oder Indonesier, Japaner oder Schweizer, Deutsche oder Thais, Rhythmus im Blut und waren schon sehr enttäuscht, aber auch geschafft, als die Musik am späten Abend ausging. Danach trafen wir uns noch als Betreuer im Restaurant zu unserer allabendlichen Runde.
Am Sonntag ging es dann endlich in den Dschungel, und zwar in den Khao-Yai-Nationalpark. Die Fahrt mit den Songthaews war schon sehr anstrengend, aber nicht so sehr, wie das ewige Warten am Einlass, denn wir waren in unserem Bus sehr viele „farangs“ (europäische Ausländer), die gewöhnlich den zehnfachen Eintritt zahlen müssen. Da ich aber meine ID-Karte von der Schule und andere Betreuer ihren thailändischen Führerschein mithatten, mussten sie schon nachgeben, denn welcher Tourist hat thailändische Dokumente?
Nach einer weiteren anstrengenden Fahrt kamen wir schließlich an einem Parkplatz an, wo wir aus den Bussen steigen, uns etwas zu trinken kaufen und schöne Egelsocken anziehen konnten. Die Wanderung verlief nach Nationen getrennt: Erst gingen die DsSBler, dann die Thais, danach die Japaner, schließlich die Indonesier und als letztes die Inder, welche am Ende über die meisten Blutegel klagten. Ansonsten sah man kaum seltene Tiere, hin und wieder ein paar riesige Schmetterlinge und Hinweisschilder auf Krokodile. Der Weg war schweißtreibend, teils sehr schwierig und auch gefährlich, führte über Baumstämme, Steine und Gewässer. Zunächst machten wir kurz Rast an einem kleinen Wasserfall, dann ging es weiter bis zum Parkplatz, wo wir, während einige noch immer im Dschungel steckten, als erste Gruppe erst einmal unser Proviant (Reis, was sonst!) essen und dann zum großen Haew-Suwat-Wasserfall laufen durften. Die meisten Schüler sprangen gleich in das Wasser, vor dem mit „no swimming“ gewarnt wurde, Mira auch, aber ich hielt mich mit den anderen Betreuern zurück, da ich ja keine Wechselsachen mithatte. Plötzlich setzte ein Monsunregen ein und in Sekundenschnelle waren alle Wege und die Treppe vom Parkplatz zum Wasserfall überschwemmt, sodass man fast schon durch die Rinnsale hätte schwimmen können. Na toll, jetzt war ich so nass, als wäre ich mit meinen Sachen in den Fluss unter dem Wasserfall gesprungen! Übrigens: Die Inder waren immer noch im Dschungel … und wir schon wieder abfahrbereit.
Die Rückfahrt verlief sehr müde, jeder nickte mal ein, manche schliefen sogar auf dem dreckigen und nassen Holzboden des Songthaew ein – und in einer Kurve krachte Pascal schlafend von der Sitzbank auf die ebenso schlafende Mira auf den Boden. Das sorgte für einige Minuten für ordentliches Gelächter, bis wieder ein paar einschliefen. Im Resort angekommen bereiteten sich alle Nationen auf den Kulturabend vor. Wir von der DsSB unterteilten noch einmal in die deutsche und die Schweizer Kultur und erstellten zwei Präsentationen. Dann startete der Kulturabend, doch vor den eigentlichen Präsentationen wurden noch richtig viele Fotos mit den anderen Nationen gemacht, in verschiedensten Positionen und mit den tollsten Grimassen, und es wurde Till und Paeng, den beiden Geburtstagskindern vom Sonntag, mit einer Unterschriftenaktion, kleinen Süßigkeiten und einem deutschen Ständchen gratuliert.
Endlich war es so weit: Der langersehnte Kulturabend begann mit den fünf Thai-Schulen, die jeweils ein anderes Programm vorbereitet hatten, mal mehr, mal weniger auf Deutsch. Dann stellten sich Japan mit Origami, Indonesien mit Tänzen, die Schweiz mit vielen Bildern und Plakaten, Deutschland mit der Nationalhymne und einem Walzer, sowie schließlich Indien mit Tanz und Gesang vor. Diesen schönen und sicher unvergesslichen Abend beendeten wir mit hauptsächlich indischer Musik, zu der noch einmal alle Nationen frei heraus tanzten. Wir versuchten, ein paar indische Bewegungen zu lernen, und bekamen des Öfteren auch Geschenke und Kostproben aus anderen Kulturen. Als eigentlich alle Teilnehmer schlafen sollte, was sie natürlich nicht taten, trafen wir uns als Betreuer wieder in einem Raum, um die letzten Tage zu besprechen, für ein nächstes mögliches Deutschcamp in einem anderen Land zu planen, und um noch einmal den letzten gemeinsamen Abend zu feiern. Paeng, das Geburtstagskind und eine Betreuerin, bereitete die Bildergalerie für den nächsten Morgen bis spät in die Nacht vor.
Am nächsten Morgen veranstalteten wir in der Saalaa einen tollen Kennlerntanz, bei dem „Mann“ immer um eine Partnerin nach vorn rückt. Danach wurde gewichtelt; wir Betreuer durften aber leider nicht mitmachen. Die meisten freuten sich riesig über ihren Wichtel, andere waren sehr enttäuscht. Es hatte am Samstag auch einen Workshop namens „Camplied“, welches nun endlich vorgetragen werden konnte:
Deutschcamp macht Spaß,sehr schön, voll krass!Deutschcamp im Park,ist toll, echt stark!Deutschcamp macht Spaß,sehr schön, voll krass!Zusammen sind wir hier!Das war der Refrain, aber es gab noch fünf weitere Strophen, die kann ich aber leider nicht mehr. Auf jeden Fall hat es wirklich Spaß gemacht, das zu singen. Und ein Betreuer hat es mit seiner Gitarre begleitet. Dann folgte die von Paeng angefertigte Galerie der Fotos der letzten Tage, leider waren die Bilder aber recht klein eingefügt, sodass man nicht immer alles erkennen konnte. Anschließend wurde allen Nationen und allen Teilnehmern eine Urkunde ausgestellt, bevor wir unsere Sachen packen mussten. Nach dem Mittagessen setzte dann allgemeine Aufbruchstimmung ein, die letzten Adressen wurden ausgetauscht und nach ein paar Umarmungen wurden die DsSBler, die Japaner und die Inder in Minibusse gepfercht. Eine gute halbe Stunde später kamen dann auch zwei große Reisebusse, die die Inder, Indonesier und übrigen Betreuer mitnahmen. Im Bus unterhielt ich mich noch ausgiebig mit Timo, der bereits sieben Jahre in Thailand lebt und auch recht gut Thai spricht, zwei andere Betreuer lernten mit den Indonesiern ein paar hilfreiche Sätze auf Indonesisch und der Rest schlief.
Irgendwo in Bangkok kamen wir dann an – und von da aus nahmen Mira und ich dann ein Taxi nach Hause, wo ich endlich meine Sachen waschen konnte. Die gesamte Bus- und Taxifahrt über konnte ich meine Schuhe nicht mehr anziehen, weil ich sie nach dem Dschungelausflug mit in die Dusche zum Reinigen genommen hatte. Dank des vielen Regens in der Nacht wurden sie aber nie wieder trocken, also lief ich den gesamten Montag über barfuß durch das Resort, im Bus, in Bangkok bis nach Hause. An dem Abend konnte ich nicht mehr viel machen und schlief auch bald ein.
Am Dienstag ging es wieder in die Schule, aber da mittlerweile alle anderen Fahrradfahren, nur ich nicht, ist es mir früh selbst überlassen, wie ich zur Schule komme. Dieses Mal wollte ich es mit dem Motorrad-Taxi ausprobieren. Sie verstanden auch sofort, wohin ich wollte, und ich überholte so die Radfahrer. Dabei trockneten auch meine Haare, der Preis betrug umgerechnet 60 Cent und ich beschloss, das ab sofort immer so zu machen. Der Vormittag in der Schule war nicht besonders erwähnenswert, außer dass ich im DaF-Unterricht eine englischsprachige Schülerin privat betreut und beim Sport der Basisstufenmädchen Schwänzchenhasche sowie das so genannte Nesterspiel mitgemacht habe. Das sollte aber nicht der einzige Sport an diesem Tag für mich sein: Am Nachmittag war ja wieder Lehrersport, der die letzten Kraftreserven aus mir holte. Doch dieses Mal verarbeitete ich ihn besser als das letzte Mal und fühle mich noch immer gesund. Der Rückweg war abermals furchtbar, da ich wieder lange keine Mitfahrgelegenheit gefunden habe … und als ich dann endlich einen Taxifahrer finden konnte, verstand der mich ewig nicht, bis ich mich einfach hineinsetzte und sagte, er solle mal losfahren, ich werde ihm den Weg schon zeigen. Zu Hause angekommen wollte ich nur noch schlafen … und glücklicherweise konnte ich sogar ausschlafen, denn am Mittwoch habe ich immer die ersten beiden Stunden frei.
Ich fuhr heute also wieder mit dem Motorrad-Taxi zur Schule, kam gerade so pünktlich an und mein Tag begann mit einer Doppelstunde Sport der Basisstufe. Es gab Stationen, an denen sich jeder üben konnte; ich betreute hauptsächlich das Seilspringen, da viele Kinder so etwas vorher noch nie gemacht hatten. Danach musste ich erst einmal duschen – und war schneller fertig als ein paar Jungen, die sich nur umziehen sollten! Ich sah die Sportgruppe aber bei der Mittagsbetreuung schon wieder und danach erlaubte mir die Basisstufenleiterin sogar, dass ich heute mal eine Geschichte vorlese und mit den Kindern die Spiele festlege. Sozusagen war ich heute der Chef über die Kinder. 🙂 Anschließend konnte ich erstmals mit in den DaF-Unterricht der Primarstufenleiterin und durfte auch mithelfen, ein Diktat zu schreiben, das die Schüler danach selbst korrigieren sollten. Ich blieb noch etwas länger in der Schule, um die Fotos dieses Artikels hochzuladen. Ich musste eine halbe Stunde auf einen Songthaew warten, der mich bis zur Hauptstraße brauchte. Bis ich zu Hause ankam, verging über eine Stunde! Dann ging ich noch schnell mit Liss essen und bekam einen Anruf von der Schule, dass ich morgen die ersten zwei Stunden aufgrund von Lehrerausfall Handball im Sportunterricht trainieren sollte. Später bekam ich noch einen Anruf, dass ich noch am Nachmittag noch einmal für die älteren Klassen Handball unterrichten sollte. Zudem habe ich morgen Fußball mit den Basisstufenjungen und nachmittags noch eine Präsentation in Deutsch! Ich weiß schon, dass dieser Tag morgen echt Stress pur sein wird … und deswegen bereite ich nun auch meine Trainingspläne vor und spreche die Präsentation durch.
Der nächste Artikel wird länger auf sich warten lassen müssen: Ich werde ab Samstag in Kambodscha sein, und dort für eine Woche herumreisen. Der nächste Artikel erscheint also frühestes übernächsten Sonntag, dann aber mit einem großen Reisebericht!