Einen Monat in Thailand und ein Wochenende im Dschungel

14 10 2009

Meine treuen Leser wissen ja, dass ich eigentlich immer am Sonntag schreiben wollte, aber dieses Mal ging es wirklich nicht. Auch in der nächsten Woche kann ich dieses Datum nicht einhalten. Der nächste Artikel erscheint also erst wieder am 25. Oktober.

Da der Artikel, den ich für die vergangene Woche schreiben möchte, sehr lange dauert, mache ich das lieber zu Hause. Jetzt sitze ich in der Schule und lade nur erst einmal die Fotos hoch. Ein bisschen Geduld bitte! 🙂

Der Mittwoch voriger Woche begann mit Schulschwänzen. 🙂 Na ja, nicht ganz … Philipp, Liss und ich sind zum Immigration Office gefahren, um endlich einmal Klarheit bezüglich unserer Visa zu schaffen. Dafür nahmen wir uns ein Taxi und fuhren zur neuen Adresse der Einwanderungsbehörde. Als wir viel zu früh ankamen, wurden wir schon von einer Menschenschlange begrüßt und bald danach auch von einer Dame, die uns ein Bogen zur Verlängerung unserer Visa in die Hand drückte, obwohl wir ausdrücklich nur nach Informationen verlangten. Wir bekamen eine Nummer für einen Schalter und kamen auch sehr bald dran. Doch auch diese Dame nahm an, dass wir unser Visum verlängern, statt Infos darüber kriegen wollten. Während wir alles aufklärten, kam eine weitere Frau mit besserem Englisch an den Schalter und gab uns die benötigten Infos. Demnach stünde meiner Reise nach Kambodscha nichts mehr im Wege. Dann fuhren wir wieder zurück zur Schule und waren viel früher als geplant da. So konnten wir auch bald zur Mittagsbetreuung, die Mira sonst hätte allein übernehmen müssen, und anschließend durfte ich ein paar Spiele mit den Kindern machen.

Da am Nachmittag eine Konferenz für die Lehrer stattfand, mussten wir vier Freiwilligen die Kinder von der Basisstufe bis zur 7. Klasse betreuen. Ein Mädchen stand nicht auf der Anwesenheitsliste – und so wurde ihr besondere Aufmerksamkeit geschenkt, was sich bald als äußerst nützlich für mich herausstellen sollte. Da ich beim Heimweg ohne Fahrrad immer noch auf andere Verkehrsmittel angewiesen bin, hoffe ich stets auf ein Taxi, ein Songthaew (offener Bus mit zwei Sitzreihen), ein Shuttle-Bus, einen Lehrer oder eine Privatperson, um mich wenigstens bis zur Hauptstraße vorzubringen. Man kann diese Strecke kaum zu Fuß laufen, schon gar nicht mit meiner Tasche! Nach ewigem Warten erschien plötzlich das Mädchen, dessen Name nicht auf der Anwesenheitsliste gestanden hatte, und meinte „Sie können gerne bei uns mitfahren“. Das ließ ich mir natürlich nicht zweimal sagen, und prompt fuhr mich ihre Mutter bis zu meiner Straße.

Am späten Nachmittag besuchte ich nach langer Anreise eine Frau in einem Hochhaus in Bangna, deren Kindern ich eigentlich Nachhilfe in Deutsch geben sollte. Wie ich damit weiter verfahre, weiß ich noch nicht genau; heute war ich aufgrund von Überschwemmungen auch nicht da. Jedenfalls ist die Gegend super schön und echt nobel. Weitere Details gebe ich auf Anfrage heraus. Am Abend ging es mal wieder in den Carrefour, wo ich langsam durch alle Reihen schlenderte und mitnahm, was ich je irgendwann mal gebrauchen könnte. Am Ende waren es gut 60 Euro, die ich ausgegeben hatte, aber ich denke, es war eine Investition in die Zukunft. Mit dem Taxi ging es dann zurück und ich musste Liss bitten, auf meine ganzen Einkaufstüten aufzupassen, während ich alle nacheinander hoch in mein Zimmer schaffte.

Der Donnerstag begann ohne große Anstrengungen. Ich beendete meine Übersetzung, lud Office XP herunter, weil mein Computer die geplante Präsentation für Deutsch mit Office 2007 nicht anspielen konnte, und korrigierte die fehlerhaften PowerPoint-Folien. Da ich zusammen mit Mira mit einem Goethe-Bus zum Goethe-Institut gefahren werden sollte, um noch einmal kurz alles mit Timo, dem Koordinator des Deutschcamps, absprechen zu können, konnte ich schon eher gehen. Wir trafen Micha, einen anderen „kulturweit“-Freiwilligen, checkten dann im Ibis-Hotel ein und liefen zum Suan Lum Night Bazaar. Ich als Shopping-Muffel und als eher hungriger denn als interessierter Käufer wollte lieber durch den Markt rennen und nur schnell ein paar Flip-Flops, die ich zu Hause vergessen hatte, für das Deutschcamp erstehen, doch Mira blieb an jeder Ecke stehen und auch Micha schien an vielen Sachen sehr interessiert. Sie kaufte sich sechs gebrannte Filme an einem Stand, den sie eine gute halbe Stunde lang durchsuchte, und er beriet, welche Filme gut seien, bevor wir endlich zum Food Court, einem so genannte Coupon-Restaurant, stolzieren konnten. Anschließend drehten wir noch eine Runde im Lumpini-Park und fuhren dann mit dem Motorrad-Taxi zum Ibis zurück. Das war meine erste Fahrt mit so einem Ding – und dann saß auch noch Micha mit auf meinem Motorrad … das Gerät hatte es sichtlich schwer mit uns beiden, aber wir kamen sicher an und zahlten einen völlig überteuerten Preis dafür!

Im Hotel aßen wir Michas Kuchen, den er von uns zu seinem Geburtstag bekommen hatte, und sahen uns „My Sister’s Keeper“ an, einen recht traurigen Film, den Mira natürlich auf dem Basar geholt hatte. Das Hotelzimmer musste ich mir mit Mira teilen – und ich glaube, wir sind ganz gut miteinander ausgekommen, auch wenn wir das vorher nicht gedacht hätten!

Der nächste Morgen begann mit einem leckeren Frühstück in der Hotel-Lobby, wo wir schon einige Indonesier und Japaner erspähen konnten. Dann kam auch Timo und holte uns sowie auch alle anderen Nationalitäten ab, um sie zum Bus nach Khao Yai zu führen. Während die Teilnehmer einen bequemen Reisebus bekamen, mussten die Betreuer mit einem Minibus vom Goethe-Institut Vorlieb nehmen. Die Fahrt war aufgrund der Straßen teils recht unbequem, aber es war auszuhalten. Während des Trips erfuhr ich, dass wir 4 Tage im Camp bleiben würden … oh nein! Ich hatte doch nur Sachen für drei Tage mit. Und das Ladegerät für mein Handy hatte ich auch vergessen! Na ja, wird schon gehen, dachte ich mir. Mein Netzanbieter hatte dort schließlich sowieso keinen Empfang. Den Laptop hatte ich auch nicht mit, da es im Khao Yai ohnehin kein Internet geben würde. So musste der Blogartikel auch warten.

Da ich eigentlich als Mittler zwischen Betreuer und Teilnehmer mitgereist war, versuchte ich von Anfang an, mich den Schülern anzuschließen und am Abend etwas mit den Betreuern zu machen. So ging ich mit den DsSB-Jungen zu einer Hängebrücke über einen Sumpf, in den sie natürlich alle hineinfielen. Ich machte nicht mit, da ich ja ohnehin viel zu wenig Sachen und schon gar keine Badehose eingepackt hatte! Dann gingen die Jungen zum Pool, wo auch schon ein paar DsSB-Mädchen saßen, bis ein typischer Khao-Yai-Monsunregen einsetzte.

Anschließend trafen sich alle Betreuer in der so genannten Saalaa (Thai für „Pavillon“), um die Programmpunkte für den laufenden Tag zu besprechen. Als dann die Teilnehmer langsam eintrudelten, gab es verschiedene Spiele: Begrüßung mit Musik in allen fünf Sprachen (Deutsch, Japanisch, Thai, Hindi und Indonesisch), ein 6-Ecken-Spiel, bei dem man sich stets für eine von sechs Antworten entscheiden musste, und das Spiel „Alle Tiere sind frei“, ähnlich dem bekannten „Obstsalat“. Danach wurden das Reglement festgelegt und die Workshops vorgestellt, bei dem ich den Hindernislauf erklären musste. Das Ganze geschah natürlich in einfachem Deutsch und machte viel Spaß! Danach ging es zum Einschreiben für die Workshops am kommenden Tag: Sport war sowohl für den Vormittag als auch für den Nachmittag bis zum letzten Platz gefüllt. Dann ging es ans Teigkneten für die Stockbrote. Die Anleitung war auf Deutsch geschrieben – und obwohl in jeder Gruppe mindestens ein Schüler der Schweizer Schule war, gingen einige Teige wirklich in die Hose; mal zu flüssig, mal zu versalzen, mal zu klebrig. Aber am Ende konnten genug gerettet werden, um die Stockbrote über dem Lagerfeuer genießen zu können. Nachdem alle Teilnehmer pünktlich um 22 Uhr auf ihren Zimmern waren, konnten wir Betreuer den Abend bei ein paar Bier gelassen ausklingen lassen … bis auf Dieter und mich, die den Sport-Workshop am nächsten Tag leiten sollten. Wir bauten bis Mitternacht noch das Gestell für die Torwand auf, zogen alle Schrauben fest und konnten schließlich auch ins Bett gehen. Mein Zimmer teilte ich mir mit Pascal und Till aus der DsSB, doch die schliefen schon.

Der Samstag begann mit den Workshops. Als Sportler boten wir Hindernislauf mit Hürden, Ballzielwurf, Slalom und Frisbee-Zielwurf, Zweifelderball, Brennball und Torwandschießen an. In der Schweiz sagt man übrigens immer noch Völkerball. 😉 Der Workshop verlief sogar richtig gut und die Teilnehmer schienen echt begeistert. In der Mittagspause ging ich mit Micha auf den Berg, um den Schatz für den Schatzsuche-Workshop zu verstecken. Von da aus hatte man schon einen guten Überblick über das Sap-Tai-Resort, in dem wir residierten. Auch der nachmittägliche Workshop war sehr schön und wir ließen uns trotz des einsetzenden Regens nicht beirren. Als dann ein Fußball in den dreckigen Tümpel flog, musste Dieter über die Hängebrücke und fiel hinein. Auch Mira versuchte es noch, darüber zu gelangen, und schaffte es. Sie wollte unbedingt, dass ich das auch mache, aber da ich ja wusste, wie wenig Sachen ich mithatte, konnte ich mir das nicht erlauben.

Der Abend war mit Diskomusik aus allen vertretenen Nationen geschmückt und wer hätte gedacht, dass die Japaner so gut tanzen könnten? Auf jeden Fall hatten alle Teilnehmer, ob Inder oder Indonesier, Japaner oder Schweizer, Deutsche oder Thais, Rhythmus im Blut und waren schon sehr enttäuscht, aber auch geschafft, als die Musik am späten Abend ausging. Danach trafen wir uns noch als Betreuer im Restaurant zu unserer allabendlichen Runde.

Am Sonntag ging es dann endlich in den Dschungel, und zwar in den Khao-Yai-Nationalpark. Die Fahrt mit den Songthaews war schon sehr anstrengend, aber nicht so sehr, wie das ewige Warten am Einlass, denn wir waren in unserem Bus sehr viele „farangs“ (europäische Ausländer), die gewöhnlich den zehnfachen Eintritt zahlen müssen. Da ich aber meine ID-Karte von der Schule und andere Betreuer ihren thailändischen Führerschein mithatten, mussten sie schon nachgeben, denn welcher Tourist hat thailändische Dokumente?

Nach einer weiteren anstrengenden Fahrt kamen wir schließlich an einem Parkplatz an, wo wir aus den Bussen steigen, uns etwas zu trinken kaufen und schöne Egelsocken anziehen konnten. Die Wanderung verlief nach Nationen getrennt: Erst gingen die DsSBler, dann die Thais, danach die Japaner, schließlich die Indonesier und als letztes die Inder, welche am Ende über die meisten Blutegel klagten. Ansonsten sah man kaum seltene Tiere, hin und wieder ein paar riesige Schmetterlinge und Hinweisschilder auf Krokodile. Der Weg war schweißtreibend, teils sehr schwierig und auch gefährlich, führte über Baumstämme, Steine und Gewässer. Zunächst machten wir kurz Rast an einem kleinen Wasserfall, dann ging es weiter bis zum Parkplatz, wo wir, während einige noch immer im Dschungel steckten, als erste Gruppe erst einmal unser Proviant (Reis, was sonst!) essen und dann zum großen Haew-Suwat-Wasserfall laufen durften. Die meisten Schüler sprangen gleich in das Wasser, vor dem mit „no swimming“ gewarnt wurde, Mira auch, aber ich hielt mich mit den anderen Betreuern zurück, da ich ja keine Wechselsachen mithatte. Plötzlich setzte ein Monsunregen ein und in Sekundenschnelle waren alle Wege und die Treppe vom Parkplatz zum Wasserfall überschwemmt, sodass man fast schon durch die Rinnsale hätte schwimmen können. Na toll, jetzt war ich so nass, als wäre ich mit meinen Sachen in den Fluss unter dem Wasserfall gesprungen! Übrigens: Die Inder waren immer noch im Dschungel … und wir schon wieder abfahrbereit.

Die Rückfahrt verlief sehr müde, jeder nickte mal ein, manche schliefen sogar auf dem dreckigen und nassen Holzboden des Songthaew ein – und in einer Kurve krachte Pascal schlafend von der Sitzbank auf die ebenso schlafende Mira auf den Boden. Das sorgte für einige Minuten für ordentliches Gelächter, bis wieder ein paar einschliefen. Im Resort angekommen bereiteten sich alle Nationen auf den Kulturabend vor. Wir von der DsSB unterteilten noch einmal in die deutsche und die Schweizer Kultur und erstellten zwei Präsentationen. Dann startete der Kulturabend, doch vor den eigentlichen Präsentationen wurden noch richtig viele Fotos mit den anderen Nationen gemacht, in verschiedensten Positionen und mit den tollsten Grimassen, und es wurde Till und Paeng, den beiden Geburtstagskindern vom Sonntag, mit einer Unterschriftenaktion, kleinen Süßigkeiten und einem deutschen Ständchen gratuliert.

Endlich war es so weit: Der langersehnte Kulturabend begann mit den fünf Thai-Schulen, die jeweils ein anderes Programm vorbereitet hatten, mal mehr, mal weniger auf Deutsch. Dann stellten sich Japan mit Origami, Indonesien mit Tänzen, die Schweiz mit vielen Bildern und Plakaten, Deutschland mit der Nationalhymne und einem Walzer, sowie schließlich Indien mit Tanz und Gesang vor. Diesen schönen und sicher unvergesslichen Abend beendeten wir mit hauptsächlich indischer Musik, zu der noch einmal alle Nationen frei heraus tanzten. Wir versuchten, ein paar indische Bewegungen zu lernen, und bekamen des Öfteren auch Geschenke und Kostproben aus anderen Kulturen. Als eigentlich alle Teilnehmer schlafen sollte, was sie natürlich nicht taten, trafen wir uns als Betreuer wieder in einem Raum, um die letzten Tage zu besprechen, für ein nächstes mögliches Deutschcamp in einem anderen Land zu planen, und um noch einmal den letzten gemeinsamen Abend zu feiern. Paeng, das Geburtstagskind und eine Betreuerin, bereitete die Bildergalerie für den nächsten Morgen bis spät in die Nacht vor.

Am nächsten Morgen veranstalteten wir in der Saalaa einen tollen Kennlerntanz, bei dem „Mann“ immer um eine Partnerin nach vorn rückt. Danach wurde gewichtelt; wir Betreuer durften aber leider nicht mitmachen. Die meisten freuten sich riesig über ihren Wichtel, andere waren sehr enttäuscht. Es hatte am Samstag auch einen Workshop namens „Camplied“, welches nun endlich vorgetragen werden konnte:

Deutschcamp macht Spaß,
sehr schön, voll krass!
Deutschcamp im Park,
ist toll, echt stark!
Deutschcamp macht Spaß,
sehr schön, voll krass!
Zusammen sind wir hier!

Das war der Refrain, aber es gab noch fünf weitere Strophen, die kann ich aber leider nicht mehr. Auf jeden Fall hat es wirklich Spaß gemacht, das zu singen. Und ein Betreuer hat es mit seiner Gitarre begleitet. Dann folgte die von Paeng angefertigte Galerie der Fotos der letzten Tage, leider waren die Bilder aber recht klein eingefügt, sodass man nicht immer alles erkennen konnte. Anschließend wurde allen Nationen und allen Teilnehmern eine Urkunde ausgestellt, bevor wir unsere Sachen packen mussten. Nach dem Mittagessen setzte dann allgemeine Aufbruchstimmung ein, die letzten Adressen wurden ausgetauscht und nach ein paar Umarmungen wurden die DsSBler, die Japaner und die Inder in Minibusse gepfercht. Eine gute halbe Stunde später kamen dann auch zwei große Reisebusse, die die Inder, Indonesier und übrigen Betreuer mitnahmen. Im Bus unterhielt ich mich noch ausgiebig mit Timo, der bereits sieben Jahre in Thailand lebt und auch recht gut Thai spricht, zwei andere Betreuer lernten mit den Indonesiern ein paar hilfreiche Sätze auf Indonesisch und der Rest schlief.

Irgendwo in Bangkok kamen wir dann an – und von da aus nahmen Mira und ich dann ein Taxi nach Hause, wo ich endlich meine Sachen waschen konnte. Die gesamte Bus- und Taxifahrt über konnte ich meine Schuhe nicht mehr anziehen, weil ich sie nach dem Dschungelausflug mit in die Dusche zum Reinigen genommen hatte. Dank des vielen Regens in der Nacht wurden sie aber nie wieder trocken, also lief ich den gesamten Montag über barfuß durch das Resort, im Bus, in Bangkok bis nach Hause. An dem Abend konnte ich nicht mehr viel machen und schlief auch bald ein.

Am Dienstag ging es wieder in die Schule, aber da mittlerweile alle anderen Fahrradfahren, nur ich nicht, ist es mir früh selbst überlassen, wie ich zur Schule komme. Dieses Mal wollte ich es mit dem Motorrad-Taxi ausprobieren. Sie verstanden auch sofort, wohin ich wollte, und ich überholte so die Radfahrer. Dabei trockneten auch meine Haare, der Preis betrug umgerechnet 60 Cent und ich beschloss, das ab sofort immer so zu machen. Der Vormittag in der Schule war nicht besonders erwähnenswert, außer dass ich im DaF-Unterricht eine englischsprachige Schülerin privat betreut und beim Sport der Basisstufenmädchen Schwänzchenhasche sowie das so genannte Nesterspiel mitgemacht habe. Das sollte aber nicht der einzige Sport an diesem Tag für mich sein: Am Nachmittag war ja wieder Lehrersport, der die letzten Kraftreserven aus mir holte. Doch dieses Mal verarbeitete ich ihn besser als das letzte Mal und fühle mich noch immer gesund. Der Rückweg war abermals furchtbar, da ich wieder lange keine Mitfahrgelegenheit gefunden habe … und als ich dann endlich einen Taxifahrer finden konnte, verstand der mich ewig nicht, bis ich mich einfach hineinsetzte und sagte, er solle mal losfahren, ich werde ihm den Weg schon zeigen. Zu Hause angekommen wollte ich nur noch schlafen … und glücklicherweise konnte ich sogar ausschlafen, denn am Mittwoch habe ich immer die ersten beiden Stunden frei.

Ich fuhr heute also wieder mit dem Motorrad-Taxi zur Schule, kam gerade so pünktlich an und mein Tag begann mit einer Doppelstunde Sport der Basisstufe. Es gab Stationen, an denen sich jeder üben konnte; ich betreute hauptsächlich das Seilspringen, da viele Kinder so etwas vorher noch nie gemacht hatten. Danach musste ich erst einmal duschen – und war schneller fertig als ein paar Jungen, die sich nur umziehen sollten! Ich sah die Sportgruppe aber bei der Mittagsbetreuung schon wieder und danach erlaubte mir die Basisstufenleiterin sogar, dass ich heute mal eine Geschichte vorlese und mit den Kindern die Spiele festlege. Sozusagen war ich heute der Chef über die Kinder. 🙂 Anschließend konnte ich erstmals mit in den DaF-Unterricht der Primarstufenleiterin und durfte auch mithelfen, ein Diktat zu schreiben, das die Schüler danach selbst korrigieren sollten. Ich blieb noch etwas länger in der Schule, um die Fotos dieses Artikels hochzuladen. Ich musste eine halbe Stunde auf einen Songthaew warten, der mich bis zur Hauptstraße brauchte. Bis ich zu Hause ankam, verging über eine Stunde! Dann ging ich noch schnell mit Liss essen und bekam einen Anruf von der Schule, dass ich morgen die ersten zwei Stunden aufgrund von Lehrerausfall Handball im Sportunterricht trainieren sollte. Später bekam ich noch einen Anruf, dass ich noch am Nachmittag noch einmal für die älteren Klassen Handball unterrichten sollte. Zudem habe ich morgen Fußball mit den Basisstufenjungen und nachmittags noch eine Präsentation in Deutsch! Ich weiß schon, dass dieser Tag morgen echt Stress pur sein wird … und deswegen bereite ich nun auch meine Trainingspläne vor und spreche die Präsentation durch.

Der nächste Artikel wird länger auf sich warten lassen müssen: Ich werde ab Samstag in Kambodscha sein, und dort für eine Woche herumreisen. Der nächste Artikel erscheint also frühestes übernächsten Sonntag, dann aber mit einem großen Reisebericht!





Krankheit, Internetprobleme, aber dafür Strand und einen Hauptgewinn

6 10 2009

Da ich in dieser Woche enorme Internetproblemchen hatte, kommt dieser Artikel leider zwei Tage zu spät. Ich bitte meine fleißigen Leser, dies zu entschuldigen. Ab sofort soll immer ab Sonntagnachmittag deutscher Zeit ein neuer Artikel erscheinen.

Lasst mich also beim Dienstagvormittag vor einer Woche beginnen. Der Dienstag ist für mich der stressigste Tag, obwohl ich mir vorstellen kann, dass Mira und Liss mehr zu tun haben. Die ersten beiden Stunden helfe ich in der 7a in Mathematik, danach habe ich sofort nahtlos übergehend Pausenbetreuung. Die dritte Stunde habe ich gewöhnlich frei, da kann ich mich auf die anderen Stunden vorbereiten und meinen Computerführerschein weitermachen. Die vierte Stunde ist DaF (Deutsch als Fremdsprache) und Sonderpädagogik, was ich letzte Woche zum ersten Mal mitgemacht habe. Das macht wirklich Spaß, wenn die Viertklässler, die Deutsch nicht oder nur unzureichend als Muttersprache sprechen, sich in unserer schweren Sprache auszudrücken versuchen. Aber ich war echt beeindruckt, wie toll sie alles sagen und verstehen können! Nach DaF habe ich wieder Pausenbetreuung, wo ich mich um den etwas zu aktiven Basisstufenjungen kümmere; aber mittlerweile benimmt er sich schon viel besser! Die fünfte Stunde hatte ich letzten Dienstag noch frei, also traf ich mich mit der Deutschcampkoordinatorin von der DsSB und dem Sportworkshop-Leiter für das Deutschcamp zu einer Absprache, wie man was aufziehen könnte und wo Mira und ich eingesetzt werden könnten. Ich werde also beim Sport mithelfen! Diese freie fünfte Stunde habe ich ab heute auch nicht mehr: Sport mit den Basisstufenmädchen war eigentlich mein Vorschlag, weil ich mich schon so an die Kinder gewöhnt habe und weil die Basisstufenlehrerin meinte, dass es immer gut sei, ein zweites Augenpaar dabei zu haben. Und nach dieser Stunde bleibt mir wieder keine Verschnaufpause: Auf geht’s zur Mittagsbetreuung der Kleinen! Freizeit habe ich erst ab halb 2, dann eine zweieinhalbstündige Pause bis zum Lehrersport.

In der letzten Woche habe ich mich erstmals zum Lehrersport überreden lassen. Dafür hatte ich mir extra für Thais recht teure Sportschuhe, ein Sport-T-Shirt und eine Sporthose zugelegt. Ich hatte keine großen Erwartungen an den „Unterricht“, aber die Sportlehrerin legte richtig los! Alle Achtung! Schon nach etwa 5 Minuten schwitzte ich wie nach einer Stunde Sport in Deutschland, insbesondere weil die Sporthalle ja mehr Platz als Halle ist und weder mit Ventilatoren noch Klimaanlagen ausgestattet ist. Dass ich diese Anstrengung eine ganze Stunde durchhalten würde, bezweifelte ich die ganze Zeit über, aber schließlich rang ich mich sogar dazu durch, am Ende noch ein Fußballspiel mitzumachen. Nach einer ausgiebigen Dusche freute ich mich schon auf mein Bett zu Hause, doch weit gefehlt: Die Gates der DsSB waren um diese Zeit (halb 6 abends) schon geschlossen, also musste ich um die gesamte RIS, also die amerikanische Nachbarschule, herumlaufen, um schließlich aus dem allerletzten Gate herauszukommen. Da aber dort keine Taxis oder Busse fahren, musste ich außerhalb des Geländes mit meiner 6 kg schweren Tasche auf den Schultern, einem anstrengenden Schultag im Rücken und einer einstündigen Intensivsportstunde in den Gliedern den ganzen Weg am Zaun entlang zurücklaufen. Also zwei Kilometer können es schon gewesen sein. Glücklicherweise kam dann recht schnell ein Taxi …

Zu Hause angekommen, merkte ich schon, dass es wohl nicht so gut mit mir steht. Nicht nur die Glieder taten mir weh, sondern plötzlich auch der Bauch, der Kopf und auch alles andere. Ich wünschte mir eine schöne Thai-Massage, aber konnte nicht mehr aufstehen. Das Bett hielt mich fest. Mir war eiskalt, aber die Klimaanlage war aus, ich war zugedeckt und fror bei 40° C unter der Bettdecke. Was für ein seltsames Gefühl! Nachdem ich zu Hause angerufen und um Rat gebeten hatte, wurde Liss zu mir geschickt, die sich super um mich kümmerte. Sie hatte sogar ein Thermometer, sodass wir feststellen konnten, dass ich 39 Fieber hatte. Ich weiß bis heute nicht, was es war. Zumindest war es grauenvoll, unter Muskelschmerzen vom Sport krank zu spielen.

Den nächsten Tag, also Mittwoch, meldete ich mich früh von der Schule ab – beim Direktor. Aus diversen Gründen, die ich später erst erfuhr, wurde aber mein Fehlen nicht weitergeleitet, sodass ich vor allem in der Basisstufe von den Kindern, von Mira und von den beiden Lehrkräften vermisst und gesucht wurde. Eine Entschuldigungs-SMS am Nachmittag an die Basisstufenlehrerin machte die ganze Sache wieder ungeschehen. Das ist hier auch sehr schön: Man bekommt im Notfall alle Lehrer- und sogar Schüler-Handynummern heraus, da wir Freiwilligen Zugang zum Intranet haben. Eine weitere erwähnenswerte Sache an diesem krankheitsgeprägten Tag war, dass ich Liss‘ liebevoll verborgte Thermometer in der Nacht zerbrach, weil es vom Nachttisch rollte. Wie dankbar!

Aber wie sagt man so schön: Glück im Unglück! Während ich zu Hause meine Krankheit ausschwitzte bzw. ausfror, bekam ich eine E-Mail, die mich sofort wieder gesund werden ließ! Bevor ich überhaupt eine Ahnung hatte, was ich dieses Jahr über treiben werde, hatte ich an einem Latein-Wettbewerb mitgemacht, bei dem es um die Transkription und anschließende Edition von Leibniz-Texten aus dem 17. Jahrhundert ging. Mein Lateinlehrer hatte mir das empfohlen, ohne dass ich mir je Chancen dabei ausgerechnet hatte. Da ich so etwas aber ohnehin gerne mache, dachte ich mir, es könnte nicht schaden, etwas einzureichen. Tja … und am letzten Mittwoch bekam ich dann die E-Mail, dass ich der Gewinner des Wettbewerbs sei. Die Schwierigkeit hierbei ist nur, dass die Preisverleihung im November in Deutschland stattfinden wird … Wer Genaueres wissen will, schreibe mich bitte an. 😉

Irgendwann im Laufe der letzten Woche bekam ich eine E-Mail von der Basisstufenkoordinatorin, dass ich eine Übersetzung ins Englische für die neu einzuführende Kleinkindergruppe „Lernzwerge“ übernehmen könnte. Zehn Seiten erschienen mir nicht allzu schwer, also willigte ich ein. Erst als ich aber damit anfing, wusste ich die Schwierigkeit zu schätzen: Es waren viele Wörter und Wendungen in dem Text, die man eigentlich nur kennt, wenn man Englisch als Kind gelernt hat (z.B. Bezeichnungen von Kinderspielen und -liedern wie „Ich packe meinen Koffer“, „Kommt ein Vogel geflogen“ und Begriffe wie „Stuhleisenbahn“ und „Tischangebote“). Diese Übersetzung mache ich nun immer in meiner freien Zeit, komme aber auch nicht so wirklich voran. Ich habe immer noch drei Seiten vor mir!

Einen anderen Tag irgendwann in der eben genannten Woche kaufte ich mir Thai-Lernhefte für die 1. Klasse. So will ich ab jetzt jeden Abend immer ein paar Buchstaben nach kindgerechter Art schreiben und lesen lernen. Das Schöne am Thai-Alphabet ist, dass jeder Buchstabe gleichzeitig auch eine Vokabel in sich enthält. Der erste Buchstabe heißt hier „go gai“, d.h. „go wie Huhn“, somit weiß ich, dass „gai“ ein „Huhn“ ist. Ein anderer Buchstabe heißt „thoo phuu thaau“, also „thoo wie alter Mann“ usw. Sollte ich also mal das Alphabet können, so kenne ich schon eine ganze Menge nützlicher Vokabeln! Und die anderen bringen mir die Kinder an der DsSB schon bei.

Donnerstag konnte ich nach einem Tag Bettruhe wieder in die Schule, obwohl es mir natürlich noch nicht sehr prächtig ging. Wie von den meisten Thailand-Touristen schon vorgewarnt, hielt auch der Durchfall noch eine Weile an. Ansonsten hielt ich mich den ganzen Donnerstag eher zurück, tat nicht sehr viel in der Schule und stand auch beim Sport der Basisstufenjungen nur herum, beobachtete und schritt ein, wenn jemand über die Stränge schlug. Irgendwann am Vormittag kam eine Deutschlehrerin zu mir und meinte, ich könnte doch mal eine Unterrichtseinheit über die Geschichte der deutschen Sprache oder die Kommunikationstheorien in ihrer 11. und 12. Klasse übernehmen. Wow, da fühlte ich mich echt geehrt, denn darüber hatte ich ja bereits eine ausführliche Facharbeit geschrieben – und noch dazu ist das ja mein Hobby! Ich zeigte ihr meine Powerpoint-Präsentation, die leider nur sehr langsam auf meinem Rechner lief, aber sie war trotzdem sofort begeistert. Der nächste Montag sollte mir gehören … Der Rest des Tages bestand größtenteils aus Diskussionen, wie wir das Wochenende wohl verbringen sollten. Ko Samet, Ayutthaya und Hua Hin standen zur Auswahl, doch uns zog es natürlich eher zum Strand als in eine andere Großstadt. Philipp und ich hätten nichts gegen einen Strandausflug nach Pattaya gehabt, aber Mira und Liss ekelten sich vor der Vorstellung, in die Sexmetropole überhaupt zu fahren. So mussten wir uns also erst am nächsten Tag entscheiden …

Der Freitagvormittag ist nicht besonders erwähnenswert, außer dass wir uns darauf einigten, für das Wochenende an den Strand Richtung Pattaya zu fahren. Mira musste erst noch überredet werden, aber nachdem Philipp, Liss und ich zugesagt hatten, standen die Pläne auch schon: Philipp wollte schon den Bus ab 1 Uhr nehmen. Liss musste ohnehin länger arbeiten und ich hatte auch in der 7. Stunde noch Französisch-Unterricht, bei dem ich die Hälfte der Klasse übernahm. So bot ich kurzerhand an, Miras Pausenbetreuung zu machen, damit auch sie schon mit Philipp losfahren konnte. Liss und ich blieben also noch in der Schule und wollten den Bus ab um 5 nehmen. Philipp informierte uns dann per Telefon, welchen Bus wir wo nehmen müssten … So weit, so gut, aber blöderweise verpassten das erste Gespann den Bus um 1 Uhr – und auch Liss und ich hatten Probleme: Unser Bus für um 5 war voll! So nahmen wir alle den Bus eine Stunde später, erreichten jeweils Pattaya nach etwa 3 Stunden und nahmen einen Shuttlebus, der im Preis (200 Baht = 4 Euro für die ganze Reise von 150 km!) inbegriffen war, zum Jomtien Beach. Dort trafen Liss und ich die anderen, die in der Zwischenzeit schon in der Bucht von Bangkok, die zum Golf von Thailand gehört, gebadet hatten. Am Abend aßen wir beim Schweden (!), wo Mira und ich um ein Bier wetteten, wer wohl das unaufgeräumteste Zimmer von uns beiden hätte, und machten uns dann auf zur so genannten „Walking Street“ nach Pattaya, die in etwa mit unserer Reeperbahn vergleichbar ist. Es war echt ein Erlebnis, sich mal diese ganzen Bars, Diskotheken, Prostituierten, Sextouristen, Billboards und Straßenverkäufer anzusehen. Die Temperatur war auch zum Aushalten. DIE Attraktion für Philipp und mich überhaupt war natürlich der Gang zum Meer, der durch eine Art Playgirl-Zoo führte, in dem die Thai-Frauen wir in Käfige eingesperrt alles anschrie und aufforderte, was nur annähernd männlich aussah! Das musste man sich halt ein, zwei Mal schon geben. 🙂

Die Nacht vom Freitag zum Samstag verbrachten wir in einem echt günstigen Hotel (etwa 3,50 Euro pro Person) mit allem, was man braucht und nicht braucht: Betten, Dusche, Toilette, Schrank, Klimaanlage, Fernseher und Bettwäsche. Am nächsten Morgen rannten Mira und ich als Erste an den Strand, um noch vor dem Frühstück das Meer zu genießen. Es war angenehm warm und für Pattaya auch erstaunlich sauber; der Dreck kam erst im Laufe des Tages. Ein paar Minuten später kam dann auch Philipp direkt vom Bett ins Meer gekrochen und schließlich auch Liss.

Dann kombinierte ich, was meinem Magen sicher gar nicht so gefiel, Frühstück und Mittag: Ich ging in ein recht kleines Thai-Restaurant, bestellte dieses Mal ohne ein Wort Englisch „khaau gap gai“ (Reis mit Hühnchen) und „nam soom“ (Orangensaft) und bekam – bis auf das Getränk – auch, was ich wollte. Statt Orangensaft brachte mir der Kellner Fanta. Wer weiß, warum …

Danach ging es wieder an den Strand, wir mieteten uns vier Stühle mit zwei kaputten Sonnenschirmen und verbrachten den Tag bis nachmittags halb vier so – teils liegend, teils schwimmend. Richtig nervig fand ich an dem Strand jedenfalls die Verkäufer. Wer braucht am Strand bitte Portraits, Tattoos, Vasen, Buddha-Figuren, Ketten, billige Souvenirs und DVDs? Gut … Mira braucht so etwas und hat sich neben einer Massage, Maniküre auch raubkopierte DVDs gekauft. Aber ich wollte eigentlich nur da liegen und schlafen. Ein Getränk hätte ich gerne gekauft, aber das war nie im Angebot! Trotz Sonnencreme haben wir uns alle recht unerwartet verbrannt, da hier eine andere Sonne als in Europa ist. Überall da, wo ich mich nicht eingecremt hatte, gab es rote Stellen: An den Unterarmen, auf den Füßen und sogar an den Knien! So einen seltsamen Sonnenbrand hatte ich noch nie. Aber auch die braune Liss und Philipp, der nur im Schatten lag, klagten anschließend über rotes Fleisch.

Auf der Rückfahrt erkrankte Mira dann im Bus, wir quetschten uns alle zusammen mit unserem Gepäck in das langsamste Taxi von Bangkok und kamen viel zu spät zum Abschiedsessen einer Praktikantin der DsSB. Der Taxifahrer hätte den Weg sicher selbst gefunden, aber wir schickten ihn über die Rom Klao, womit wir der Maut entgehen sollten. Damit kam aber der Fahrer nicht klar und ließ sich dann von uns leiten – bei etwa 20 km/h über die gesamte Strecke! So dauert die Fahrt vom Flughafen etwa eine dreiviertel Stunde, sonst schafft man es in einer viertel Stunde. Das Abschiedsessen fand beim Italiener in unserer Straße statt, und dort trafen wir auch ein paar Lehrer und kleine Schüler aus der DsSB. Welch Zufall!

Als wir endlich am Samstagabend wieder im Apartment ins Internet wollten, mussten wir alle mit Enttäuschung feststellen, dass es nicht ging. Okay, dann warten wir halt bis zum nächsten Tag …

Am Sonntagmorgen stand ich schon recht zeitig auf, versuchte vergeblich, ins Internet zu kommen, und schlief voller Enttäuschung wieder ein. Am frühen Nachmittag rang ich mich dann dazu durch, meine Hemden in die Wäscherei zu schaffen und ein teilweise ordentliches Zimmer zu schaffen, was jedoch im Laufe des Tages wieder zugemüllt werden sollte. Danach nahm ich mir vor, für so wenig wie möglich Geld bis zum Hua Lamphong, also dem Hauptbahnhof Bangkoks, von wo aus mein geplanter Zug nach Kambodscha für unter einem Euro fahren sollte, zu gelangen. Dabei nutzte ich den Bus, die BTS, die Metro und den Fußweg, bis ich nach drei Stunden und ohne Stadtplan endlich ankam – für umgerechnet etwa 80 Cent! Heute habe ich erfahren, dass der Bus, der bei uns vor der Haustür abfährt, sogar direkt bis zum Bahnhof fährt – das werde ich also auch noch ausprobieren! Der Rückweg nach Minburi, meinen Stadtbezirk, gestaltete sich dann schon als etwas schwieriger, denn in diese Richtung fahren nicht viele Verkehrsmittel. Als ich dann irgendwann recht dringend auf Toilette musste, gab ich mein Vorhaben, für unter einem Euro zurückzureisen, auf und nahm mir ein Taxi. Im Apartment angekommen, freute ich mich schon auf mein Internet – doch zu früh gefreut! Es ging immer noch nicht.

So trafen wir uns alle bei Mira, da der Router auf ihrer Etage seltsamerweise funktionierte. Nach einigem Telefonieren mit meinen Vater und Ausprobieren an unseren Laptops fand ich heraus, wo der Fehler lag: Die Router der anderen Etagen konnten keinen Gateway finden. Zwischendurch kontrollierte Philipp noch, ob nun Mira oder ich das unaufgeräumteste Zimmer hätte … und siehe da: Ich war der Gewinner! Kein anderer schaffte es, ein so unordentliches, zugemülltes und erschreckendes Zimmer zu haben. Indes bestand das Internetproblem auch den gesamten nächsten Tag noch, doch da hier montags Ruhetag ist, gab es keine Möglichkeit, den Apartmentleiter zu sprechen. Ab heute geht das Internet überall aber wieder.

Für gestern war eigentlich meine Präsentation in der 12. Klasse zur Geschichte der deutschen Sprache angesetzt, doch da weder mein Internet im Apartment noch mein PowerPoint ordnungsgemäß funktionierte, „verschonte“ mich die Deutschlehrerin und meinte, ich könnte es auch am Freitag in der Doppelstunde – was mir ohnehin besser passt! – halten. Leider bin ich aber Freitagmorgen schon im Deutschcamp, weshalb ich die Präsentation wohl auf nächste Woche verschiebe. Eigentlich soll ich sie auch in zwei Tagen in der 11. Klasse schon halten, aber mein PowerPoint ist immer noch nicht repariert. Mein Vater hat mir zwar Office XP hochgeladen, aber bei dem Internet hier im Apartment ist es schwer, dass ich es überhaupt herunterladen kann. Ständig fällt die Verbindung aus und der Download bricht ab. Heute in der Schule hat es auch irgendwie nicht geklappt; ich versuche es morgen noch einmal.

Gestern Nachmittag war wieder Thai und wir lernten typische thailändische Früchte kennen. Am nächsten Montag wollen wir sie sogar alle probieren. Heute lagen auch geschnittene „kentalup“ (Cantaloupe-Melone) und „maa muang suk“ (gelbe Mango) in der Kantine, sodass ich mit den Kindern gleich wieder ein bisschen Thai lernen konnte. Ansonsten verliefen meine bisherigen Nachmittage immer etwas verschlafen und meist vor dem Fernseher … natürlich auf Thai! Morgen Vormittag geht es mit Philipp und Liss ins Immigration Office in die Innenstadt, damit wir endlich Genaueres über unser Visum erfahren!

Leider habe ich am Strand keine Fotos machen können, deswegen borge ich mir später welche von den anderen. Auch sonst gibt es von der Woche kaum Fotos …

Update: Hier sind die versprochenen Fotos aus Pattaya:





Bilanz nach zwei Wochen in der Stadt der Engel

28 09 2009

Eigentlich wollte ich ja immer sonntags schreiben, aber gestern Abend wurde es so spät, dass ich keine Zeit mehr für den Blog aufbringen konnte. Aber dazu später.

In dieser Woche habe ich mehr mein Englisch und Thai als jede andere Sprache geübt. So gefällt mir das schon besser. 🙂 Angefangen hat es am Montag in meiner ersten Thai-Stunde, die natürlich auf Englisch war. So konnte ich gleich zwei Sprachen trainieren. Es ist ein so genannter „Thai für Lehrer“-Unterricht, der immer montags um 16 Uhr startet. Wir sind etwa 10 Leute, die den Unterricht besuchen, und es macht auch mit der Lehrerin wirklich Spaß.

Es war die Woche, in der wir unsere vorläufigen Stundenpläne kriegen sollten, doch so richtig wusste man uns auch nicht einzusetzen, da wir uns bisher immer eine Arbeit bei diesem oder jenem Lehrer gesucht hatten. Meine feststehenden Stunden waren nur Mathematik in der 7. Klasse der Realschule und die Basisstufenmittagsbetreuung. Die restliche Zeit verbrachte ich in den Bio-Sammlungen mit Philipp, wo wir öfter auch mal mit der Naturwissenschaftslehrerin und einem Mathe- und Physiklehrer ins Gespräch kamen. Es gab auch eine Überraschung für uns, weil wir den Raum, der zum Teil seit 20 Jahren nicht auf den neuesten Stand gebracht wurde, mit so viel Engagement modernisierten und aufräumten: Wir dürfen ab sofort immer für ein, zwei Stunden im Bio-Vorbereitungsraum an der European Computer Driving License (ECDL), also dem Europäischen Computerführerschein, trainieren, um am Ende sieben Prüfungen dafür abzulegen. Mira macht stattdessen einen Englischkurs, den sie am Ende auch mit einer Prüfung abschließt. Uns wird also hier nicht langweilig und wir haben immer etwas zu tun.

Ich glaube, es war am Dienstagvormittag: Philipp und ich durften während der Schulzeit in den Carrefour, ein großes Kaufhaus, fahren und fehlende Gegenstände für den Bio-Raum zusammenkaufen. Wie gerufen kam gerade ein Taxi an der Schule vorbeigefahren und erstaunlicherweise bekamen wir auch alles, was wir wollten!

Da ich ab sofort für die Pausenbetreuung eines Basisstufenjungen, der mitunter auch gewalttätig gegenüber den anderen Kindern wird, zuständig bin, komme ich auch mehr an die Kinder heran. Bei der Mittagsbetreuung kann man ja doch nicht mit allen reden und da ist man auch mehr der Aufpasser als Kumpel. In der Pausenbetreuung kann ich mich einfach hinsetzen, mit einigen Kindern etwas intensiver sprechen und aus weiter Entfernung beobachten, was der Junge macht. Bei Aggressionen schreite ich halt ein, dann muss er sich für den Rest der Pause neben mich setzen. Am Mittwoch hat meine Basisstufengruppe zwei Stunden Sport, also blieb ich gleich auch für diese Zeit. Die „Sporthalle“ steht hier im Freien; es gibt hier keinen, der nicht beim Sport schwitzt. Und nachdem ich anfangs nur die Geräte aufgebaut, kleine Anweisungen gegeben und beobachtend herumgestanden habe, wurde ich beim Abschlussspiel tatsächlich in meinem schicken Lehrer-Outfit (Hemd und lange, schwarze Hose mit Gürtel) mit einbezogen! Den Kindern machte es sichtlich Spaß, dass ich dabei mitspielte, aber den Rest des Tages hatte ich noch mit den vormittäglichen Schweißperlen zu kämpfen! Ab sofort darf ich aber immer mittwochs die Doppelstunde Sport und donnerstags die Einzelstunde der Jungen mitgestalten.

Am Mittwochabend habe ich, weil ich erstens nichts zu tun hatte und zweitens sehr neugierig bin, mich einfach in den Bus Nr. 143 gesetzt und wollte so weit fahren, bis ich wieder am Ausgangspunkt ankomme. Ich kam an der „Mall“, einer großen Einkaufspassage unweit von meinem Bezirk, vorbei, anschließend wendete der Bus und fuhr immer weiter Richtung Ortsausgang Bangkoks. Irgendwann verlor ich die Orientierung und hoffte nur noch, mir die Straßennamen merken zu können, um später nachzusehen, wo ich gelandet war. Ich stieg insgesamt zweimal um: Einmal an einer Endhaltestelle der Linie, sodass ich zum ersten Bus in der Schlange lief, um weiterfahren zu können; und ein zweites Mal, weil mein Bus einen Motorschaden hatte. In einer recht belebten Nebenstraße stieg ich dann aus, weil ich nicht wusste, wie lange der Bus noch bis zum Ausgangspunkt brauchen würde (ich war schon zwei Stunden unterwegs!), nahm mir ein Taxi und fuhr etwa 15 km wieder in die mir bekannte Umgebung. Als ich später im Internet nachsah, wo ich eigentlich war, wurde mir klar, dass ich wirklich fast außerhalb Bangkoks gelandet wäre (irgendwo entlang der Rom Klao).

Für den Donnerstagnachmittag nahm ich mir mit Philipp vor, so billig wie möglich bis in die Innenstadt (rund 30 km) und zurück zu kommen. Wir stiegen in die uns empfohlene Bus-Nr. 113 ein und kamen nach einer Stunde tatsächlich im Siam Center an. Dort gingen wir ins MBK Center mit sechs Stockwerken und wahnsinnig viel Fashion! Auf jeder Etage gab es Kleidung, Handys und massig Ausländer. Ich kaufte mir einen extrem teuren Wecker, wir gingen in ein japanisches Restaurant und fuhren dann mit derselben Busnummer zurück bis zu unserer Straße. Insgesamt habe ich für den Fahrtweg 30 Baht bezahlt (umgerechnet 60 Cent). Das ist akzeptabel. 😀

Der Donnerstagabend war wieder voller Englisch: Mira, die in der „Couchsurfing“-Community aktiv ist, hatte von einem Treffen der Mitglieder in der Sukhumvit, der Cocktailbar-Straße Bangkoks überhaupt, gehört. So sind wir dann alle dorthin gefahren und nach ein bisschen Suche und Fragerei fanden wir den Treffpunkt auch. Wir trafen drei Amerikanerinnen, einen Malaysier, einen Polen und später noch ein paar andere Nationalitäten, die alle ganz unterschiedliche Gründe hatten, in Bangkok zu residieren. Manche wohnten schon längere Zeit hier, anderen waren nur auf Durchreise. Das war auch der erste Tag, an dem ich Insekten probierte! Einer der Anwesenden hatte Heuschrecken mit, die im Prinzip wie billige Chips schmeckten. Aber auch sonst war es ein sehr schöner Abend!

Zurück in der Schule: Von der DaF-Koordinatorin erfuhr ich von einem Deutschcamp, das vom Goethe-Institut organisiert wird und an der auch Schüler der DsSB teilnehmen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und fragte vorsichtig nach einer möglichen Unterstützung der Lehrkräfte vor Ort. Bis zum heutigen Tag war nicht klar, ob wir (also Mira auch) überhaupt mitfahren könnten, weil wir für die Raumaufteilung nicht eingeplant waren. Ich sage euch nachher, ob oder ob nicht …

In der Schule bekomme ich nun auch immer mehr Angebote von Lehrern, bei denen ich mal hospitieren oder gar aushelfen dürfte. Das ist schon eine echte Ehre für mich! Vor allem freue ich mich über die Nachhilfeangebote von außerhalb, sodass ich auch neben der Schule noch ein bisschen verdienen könnte. Mit einer Mutter habe ich schon Kontakt aufgenommen, wir wollen uns bald mal treffen. So macht das Leben in Bangkok doch Spaß. 🙂

Diese Woche war der letzte Freitag im Monat – und das bedeutete „Casual Day“ (Lässiger Tag). Das heißt, alle Schüler (und eigentlich auch die Lehrer) dürfen anziehen, was sie möchten; sonst tragen sie ja die Schuluniform. Und ich war wirklich echt erstaunt, wie super-schick manche Mädchen kamen. In wahrscheinlich richtig teuren Kleidern spielten sie im Sand, aber trotzdem sahen sie aus, als würden sie eher auf ein Fest als zur Schule gehen. Die meisten Jungen kamen in Jeans oder kurzen Hosen. Ich finde, dass dieser „Casual Day“ eine echt schöne Tradition an der Schule ist.

Besonders kurios fand ich den Freitagabend. Philipp und ich wollten ganz entspannt in unserer Straße in einem Thai-Restaurant zu Abend essen, doch die hatten alle wegen des heftigen Regens geschlossen. So liefern wir weiter und blieben vor einem Restaurant mit „Heineken“-Logo und „Today BBQ“-Werbung stehen. Dann kam ein Herr, wie sich später herausstellte, ein Australier, und meinte „Hey guys, this is the right place to be“ (also: Hey Jungs, hier seid ihr richtig). Wir folgten ihm und plötzlich gab uns ein anderer die Hand und sagte „Grüßt euch!“ Huch, wo waren wir denn hier gelandet …? Es saßen ein paar Deutsche und Australier am Tisch und meinten, wir sollten heute Abend vom Grill essen. Klar, für umgerechnet 3,50 Euro gab es „all you can eat“ vom Grill. Das Restaurant gehörte einem Deutschen und einer Thai. Später gesellten sich noch ein Österreicher und ein Engländer dazu. Wie konnte es sein, dass in gerade dem Bezirk, wo ich bisher kaum Ausländer gesehen hatte, plötzlich so ein deutsch-australischer Stammtisch vor unserer Nase auftaucht? Und das nur 200 Meter von unserem Apartment entfernt … Die Männer luden uns für den nächsten Samstag zum Oktoberfest ein, bei dem man für 5 Euro alles essen und trinken kann, was man will, sogar deutsches Bier! Aber eigentlich hatten wir schon Strandpläne für das nächste Wochenende …

Mein Wochenende begann wieder mit einer Blödheit: Ich sperrte mir meine SIM-Karte, weil ich versuchte, eine PIN einzugeben. Da ich aber nicht wusste, dass vorher schon eine Original-PIN auf der Karte war, probierte ich dreimal, weil das Telefon meine Eingaben immer mit „PIN-Status unverändert“ beantwortete. Tja, und dann war das Netz gesperrt. Ich sollte einen PUK eingeben, der ja normalerweise mitgeliefert wird, hier in Thailand aber nicht. Also musste ich am Sonntag wieder zum Fashion Island fahren, um mir Hilfe im true-Shop (so heißt mein Anbieter) zu suchen. Davor hieß es aber erst mal, zum „Thailand Philharmonic Orchestra“ in die Mahidol University am anderen Ende der Stadt zu fahren. Das war etwa 65 km von unserer Straße entfernt, also nahmen wir ein Taxi bis zum Wong Wian Yai, einem großen Platz, auf dem der König Taksin als Statue steht, und suchten per Tuk Tuk die BTS-Station, denn von dort aus sollte ein Shuttle-Bus zur Mahidol University fahren. Nach einer halben Stunde kamen wir an. Die Vorstellung war eigentlich sehr schön, den Anfang fand ich nur recht langweilig. Im Anschluss gab es ein abendliches Buffet, natürlich mit viel Reis und allerhand Thai-Essen sowie Salat, Kuchen und seltsamen Säften. Anfangs zog sich „kulturweit“ recht weit in die hinterste Ecke, aber gegen Ende des Abends gesellten wir uns dann zum Leiter des Goethe-Instituts, Herrn Spitz, der Schweizerischen Botschafterin und ein paar anderen höheren Leuten. Wir waren schon „bekannt“, da wir von einem Musiklehrer der DsSB VIP-Karten bekommen hatten. Man sagte uns, die Schweizer Botschaft habe uns zu dem Konzert eingeladen. Welch Ehre! 🙂 Der Weg zurück gestaltete sich auch nicht gerade leicht, da wohl kein Taxi in der Nacht 65 Kilometer fahren würde. Also nahmen wir erst ein Taxi in die Innenstadt und von dort aus wieder eines in unseren Bezirk. Während Mira und Philipp die Rückfahrt verschliefen, lernten Liss und ich ein paar Thai-Vokabeln mit dem Taxifahrer. Er kannte sich in dem Bezirk nicht aus und wir mussten ihm helfen, die richtige Straße zu finden.

Den Sonntagmorgen verbrachte ich allein in meinem Bezirk. Ich lief in Richtung Perfect Place, einer Siedlung für die „erhabenere“ Gesellschaft am Ende der Ramkhamhaeng 164, um mich mal umzusehen, wie einige der DsSB- und RIS-Lehrer sowie einige der Schüler beider Schulen hier leben. Endlich sah ich auch mal einen Waran direkt vor mir. Allerdings war er so scheu, dass ich nur ein halbwegs ordentliches Bild schießen konnte. Am Nachmittag fuhr ich dann, wie geplant, zur Fashion Island und versuchte, mich mit dem Taxifahrer auf Thai zu unterhalten. Wenn ich annähernd die richtigen Töne traf und er sich Mühe gab, verstand er mich sogar. Seine Sätze habe ich nicht kapiert, aber man kann ja immer schön „khaap“ sagen, das ist freundlich und fast immer richtig. Ich ließ also meine SIM-Karte bei einer sehr freundlichen Dame wieder entsperren, kaufte mir noch zwei Hemden und dies und das, war überrascht von so viel Entertainment (Mini Model Show, Sängerin, Cellisten) und traf zufälligerweise in dem Menschengedränge Tobi, mit dem wir ja schon mal aus waren. Am Abend ging es dann ins Goethe-Institut zur Wahlparty, wo wir erste Prognosen zur Bundestagswahl live über die Deutsche Welle mitverfolgen konnten. Wir trafen auch Micha, ebenfalls einen Freiwilligen von „kulturweit“, der seinen Dienst am Goethe-Institut absolviert, und Timo, den Chef des Deutschcamps. Er machte uns eigentlich eher wenig Hoffnung, dass wir überhaupt daran teilnehmen könnten. Jedenfalls waren das Buffet und das kostenfreie Bier sehr schön als Abschluss des Wochenendes.

Der heutige Schultag war bei mir sehr verschlafen und nicht besonders abwechslungsreich. Am Vormittag bekam ich von einer Deutschlehrerin, die einst Linguistik studiert hatte, das Angebot, mal eine Sprachwissenschaftsstunde in der 11. oder 12. Klasse vorzubereiten und auch zu leiten. Darauf freue ich mich schon, auch wenn ich noch nicht sicher bin, was ich genau machen werde. Zwischendurch hatten wir eine Besprechung mit der Verwaltungsangestellten unserer Schule bezüglich unseres Visums; aber irgendwann haben wir sie damit nur weiter verwirrt, denn sie hatte andere Infos als wir. Nun will sie sich noch mal an die Botschaften in Deutschland und wir uns ans Immigration Office wenden. Ich möchte schließlich auch wieder nach Thailand herein, wenn ich ins Ausland reise. Während der Mittagspause lernte ich mit den Kindern wieder Thai. Sie waren ganz erstaunt, dass ich ein bisschen Thai zu schreiben und zu lesen vermochte und dass ich mit ihnen bis 20 zählen konnte. Ich bin mir recht sicher, dass ich bald schon einfache Sätze mit ihnen sprechen kann. Am Nachmittag war dann wieder mein offizieller Thai-Unterricht. Es war, wie schon vorige Woche, sehr amüsant und wir bekamen von einigen gesagt, dass das schwere Unwetter von Manila, Philippinen auch nach Thailand kommen sollte, sodass das nächste Wochenende völlig ins Wasser fallen würde. Da wollten wir doch eigentlich an den Strand …

Der Musiklehrer, der uns die Karten für das Philharmonie-Orchester besorgt hatte, nahm die Thai-Lehrerin, Liss und mich freundlicherweise heute mit und schaffte uns sogar bis zum Apartment. Überglücklich, dass wir nichts für den Rückweg zahlen mussten, fiel mir sogleich ein, dass ich meinen Schlüssel in der Schule am Schrank hatte stecken lassen. Also schnappte ich mir Philipps geliehenes Fahrrad, rief einen Lehrer an, dass er mal nachsehen sollte, ob der Schlüssel noch da sei, und radelte quer durch den Perfect Place bis zur RIS, an der ich von den Wachen zweimal hintereinander aufgehalten wurde. Der erste Wachtmann wollte nur meinen RIS-Swiss-Section-Ausweis sehen, dem zweiten musste ich meinen Namen, meine Lehrer-ID und meine Durchfahrtzeit aufschreiben. Ich holte schnell meinen Schlüssel und fuhr lächelnd an den Wachen vorbei wieder nach Hause.

Im Apartment angekommen, fand ich auf dem Fußboden die Rechnung für den halben Monat. Ich war mit allem einverstanden, aber wie konnte ich nur über 600 Baht (12 Euro) Strom verbrauchen? Na gut, der Kühlschrank läuft Tag und Nacht, die Klimaanlage wird oft angeschaltet und der Fernseher dudelt immer, wenn ich da bin. Aber trotzdem fand ich es sehr teuer – zumindest für Thailand. Im nächsten Monat wird es doppelt so teuer, weil ich ja bisher nur einen halben bezahlen muss.

Am Abend sind Philipp, Liss und ich wieder in ein Thai-Restaurant in unserer Straße gegangen, Mira stieß später hinzu. Ich bestellte auf Thai, denn das Menü war in lateinischen Buchstaben geschrieben und daneben gab es zwei Kategorien, eine davon war „gap khaau“ (mit Reis). Natürlich wollte ich Reis! Und die anderen beiden auch … doch nach ein paar Minuten kam ein netter Mann (keine Ahnung, ob er Kellner oder Gast war) an und meinte, heute sei Reis aus. Waaaas? Kein Reis in einem Thai-Restaurant? Wo gibt’s denn so etwas? Na ja … dann gab es halt „Makkaroni Chicken“. Es sah nicht sehr appetitlich aus, schmeckte auch etwas fettig, aber es ging.

Nun sitze ich hier in meinem Zimmer und möchte gerne Fotos hochladen. Doch irgendwie will der Blog nicht mehr … angeblich hätte ich schon zu viel hochgeladen, aber so groß sind die paar Fotos ja auch nicht gewesen. Ich versuche aber, mich so schnell wie möglich darum zu kümmern.

Ach ja, soeben habe ich eine E-Mail bekommen, dass ich am Deutschcamp teilnehmen darf. Jihaaa! 🙂

Übrigens: Ich bin nun auch in der Zeitung. 😉





Rückblick auf die erste Woche

20 09 2009

Nun bin ich genau eine Woche in Bangkok … und ich kann sagen, es war einfach nur geil. 😀

Ich habe so viel Interessantes erlebt, neue Menschen kennen gelernt, Sachen ausprobiert, die ich mir sonst nicht zumute, und gemerkt, dass dieses Jahr genau das ist, was ich wollte!

Jetzt muss ich also einen möglichst kurzen Artikel über die letzten 5 Tage erstellen. Ich glaube, er wird nicht sehr kurz werden, und ich hoffe, ihr lest ihn trotzdem mit Spannung. Momentan ist es 23.47 Uhr Ortszeit (18.47 Uhr in Deutschland), aber ich bin sicher, dass ich noch 2 Stunden an diesem Artikel schreibe. Ich möchte nicht jeden Tag einzeln aufzählen, sondern allgemein erwähnen und erläutern, was ich so die letzte Woche getrieben habe.

Mittlerweile komme ich sehr gut mit den Kindern der Basisstufe aus. Ich habe sie echt schon ins Herz geschlossen und ich habe auch von einer Erzieherin gehört, dass sie mich auch vermissen, wenn ich gerade mal nicht Mittagsbetreuung mache. Ich bekomme immer mehr Angebote, dass ich doch die kleinen Mädchen an die Hand nehmen sollte, wenn sie zum und vom Essen gehen. Aber auch Mira, Liss und Philipp sind bei den Kindern beliebt und jeder hat so seine „Lieblinge“. So verteilt sich die Gruppe gut auf uns und es macht uns auch viel Spaß. Ich freue mich schon, die Kleinen morgen Mittag wiederzusehen.

Mira hat jetzt hauptsächlich die ganztägige Basisstufenbetreuung übernommen, Philipp assistiert den ganzen Tag in den Bio-Sammlungen, Liss arbeitet administrativ für unseren Schulleiter und ich …? Tja, ich helfe bei allem ein bisschen und habe keinen Fixpunkt. Wenn der Mathelehrer es möchte, helfe ich seinen schwächeren Schülern, während er unterrichtet. Der Französisch-Koordinator hat mich schon als Nachhilfelehrer engagiert und sollte sogar französischen Muttersprachlern Nachhilfe in Literatur geben. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich will … :-S Ich darf aber demnächst wohl auch Handball im Sportunterricht begleiten, unterrichten, was auch immer. Darauf freue mich schon! Tja, und vielleicht existiert die Möglichkeit mit dem Deutschcamp vom Goethe-Institut aus noch. Das würde mich echt reizen, vor allem, weil ich ja von vornherein ans GI wollte.

In der Innenstadt war ich nun auch schon öfter. Erst habe ich mit Philipp gewagt, zunächst per Bus, dann per Boot über die Khlongs (Flüsse) bis zur Innenstadt durchzuschlagen. Das war auch recht billig (11 Baht der Bus, 18 Baht das erste Boot, 10 Baht das zweite, macht zusammen etwa 90 Cent). Da wir aber erst recht spät losgefahren sind und die gesamte Fahrt etwa2 Stunden dauerte, war es auch schon dunkel, als wir am Democracy Monument ankamen. So wirklich nach Innenstadt sah das aber nicht aus. Wir sahen uns um: kaum Hochhäuser, nur Autos, viele Leute, kein Fluss, kein großer Platz … nichts, was einem Stadtzentrum ähneln könnte. Dann haben wir den Chao Phraya, den Hauptfluss Bangkoks, gefunden. Dort lebten Leute auf unterstem Niveau. Einer hat nicht mal das Wort „English“ verstanden, andere putzten sich in einem der wohl dreckigsten Flüsse der Welt die Zähne und wieder andere saßen einfach nur am Steg und bettelten um Geld. Von Einheimischen erfuhren wir, dass wir uns eigentlich im Norden Bangkoks befänden und dass wir es wohl bis zum Zentrum nicht mehr schaffen würden. Also stiegen wir in ein Taxi, fragten freundlich, ob er uns zur „Lamkhamhaeng looi hog sib sii“ (so spricht man unsere Straße aus) fahren könnte, und knapp 1,5 Stunden später waren wir dann auch da.

Einen Tag später sind wir mit Tobias, Laura und Joelle, die alle in der 12. Klasse der DsSB sind, auf die Khaosan, die Partymeile in Bangkok schlechthin, gefahren, haben uns einen Cocktail genehmigt und sind dann in einen Club, der recht europäisch geprägt war. Die Musik war teilweise super, teilweise eher gewöhnungsbedürftig, aber vor den Thailänderinnen musste man sich echt in Acht nehmen. 😉

Da wir an diesem Abend die drei Schüler recht gut kennen gelernt hatten, trafen wir immerhin Tobi am nächsten Tag wieder. Dann ging es nämlich ins Siam Center, wo gerade ein Tanzwettbewerb oder so stattfand. Das war teils recht amüsant, aber auch anstrengend, denn wir konnten aus dem Siam erst wieder heraus, als es aufhörte zu regnen. Die Hinfahrt war für mich schon katastrophal, denn das Taxi war an meiner Seite undicht. Ich wurde also während der Fahrt schon nass! Im Siam Paragon, einem der größten Shopping-Center Asiens, holte ich mir dann endlich meine neue SIM-Karte, mit der für nur 1 Baht (2 Cent) pro Minute ins deutsche Festnetz telefonieren kann! Danach liefen wir noch bisschen die Rama I Road herunter, über den Skywalk zum Sky Train (auch als BTS bekannt) und fuhren zum Erawan-Schrein. Den ersten Teil des Abends verbrachten wir im Chit Lom Food Court, einem Restaurant, in dem es wohl jedes asiatische Gericht zum Aussuchen gab, und den zweiten Teil widmeten wir der Soi Sukhumvit 3, einem Araber-Viertel inklusive Shisha-Bar. Dort testete ich natürlich auch gleich mein Arabisch; jedenfalls bekam ich, was ich bestellt hatte, aber die Aussprache war wohl nicht so schön, wie die Bedienung es gerne gehabt hatte. Dann fuhr uns Tobi mit seinem Auto sogar wieder nach Hause! Mira verbrachte stattdessen den Abend bei Leuten, die sie über Couchsurfing kennen gelernt hatte.

Heute waren Philipp, Liss und ich schon früh morgens am Flughafen, um die von einer Thailänderin mitgebrachte Kreditkarte für Liss abzuholen, und dann ließen wir uns zum Chatuchak chauffieren. Diesen Markt, der nur samstags und sonntags steht, muss man gesehen haben! Er ist nicht nur Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, sondern wohl auch der größte Markt seiner Art. Es gibt dort echt alles, auch absoluten Müll! Für Thais ist er wahrscheinlich nicht sehr billig, aber für Europäer und Amerikaner ein Schnäppchen-Markt. Es war heute nur leider so extrem heiß, dass das Shopping keinen großen Spaß bereitete. Am Nachmittag habe ich mich dann wieder auf gut Glück mit Philipp in einen Bus gesetzt, 8 Baht (16 Cent) gezahlt und einfach mal losgefahren, mal sehen, wo wir landen würden. Und tatsächlich brachte uns der Bus an einen Carrefour! Das ist einfach ein Paradies für uns, da wir hier wirklich alles kriegen, was wir brauchen.

In der Zwischenzeit habe ich mich auch richtig gut hier im Apartment eingerichtet: Für umgerechnet wohl weniger als 100 Euro kann ich hier nun ein Bügeleisen mit Bügelbrett, ein Wasserkocher, eine Nachttischlampe, ein vollgestopfter Kühlschrank mit recht westlicher Nahrung (er war beim Einzug leer), eine quer durchs Zimmer gespannte Wäscheleine und Geschirr mit ausreichend Besteck mein Eigen nennen. Das ist hier alles aber nicht nur spottbillig, sondern der Service in den Kaufhäusern ist erste Sahne: An jeder Ecke stehen etwa fünf Mitarbeiter; kommt man vorbei, bieten sie einem gleich ihre Hilfe an. Wenn man dann fragt, ob sie Englisch sprächen, holen sie gleich drei weitere Mitarbeiter heran, die wenigstens einen englischen Satz bilden können. Und hat man dann seinen Wunschgegenstand gefunden, wird er zunächst getestet (Bügeleisen z.B.), es wird ein Taxi gerufen (für einen Tisch z.B.) und es wird natürlich auch ein „delivery service“ innerhalb von 3 Tagen angeboten. Solch Personal ist in Deutschland leider ausgestorben. 🙁

Diese übertriebene Höflichkeit der Thais kann aber auch manchmal nerven: Bestellt man im Restaurant ein Glas „Gook“ (Coke), so bringen immer mindestens zwei Kellner ein Glas voller Eiswürfel und eine Cola-Flasche. Ein Teil der Flasche wird eingegossen, der Rest bleibt auf dem Tisch stehen. Hat man das Glas zu etwa 1/5 geleert, gibt es Nachschlag: Ein Kellner kommt, nimmt die Flasche, gießt das Glas wieder voll und legt noch zwei Eiswürfel drauf. Manchmal kommen sie einfach nur an und machen nichts weiter, als einen einzigen Eiswürfel ins Glas zu schmeißen! Das ist dann echt nervig. Mein bisher tollstes Restaurant-Erlebnis hatte ich am Donnerstag mit Philipp: Wir sind einfach in ein Thai-Restaurant gegangen und wollten etwas auf Englisch bestellen. Aber das Personal konnte weder Englisch noch konnten wir Thai. Eine Bedienung konnte zwei Wörter auf English: „fish“ und „rice“. Dann haben wir einfach „khaap“ (ja) gesagt und wir bekamen das wohl leckerste Thai-Essen überhaupt! Übrigens: Wir konnten auch nichts anderes bestellen, weil die komplette Karte in Thai-Schrift war. Selbst wenn ich es hätte lesen können, hätte ich noch nicht gewusst, was es ist. Aber so macht Essen auch Spaß!

Und jetzt kommen noch zwei Kuriositäten:

  1. Am Mittwochnachmittag haben wir einen etwa 40 Zentimeter langen Waran über die Hauptstraße laufen sehen. Mittlerweile habe ich in Erfahrung bringen können, dass die Menschen hier zwar keine Angst vor den Tieren haben, aber dass sie einen Hausbesuch fürchten, weil das angeblich Unglück bringe. Nachts könnte man angeblich ein paar hundert Meter vom Apartment entfernt meterlange solcher Tiere sehen!
  2. Was macht man am Freitagabend, wenn man nasse Wäsche, eine Verabredung und keine Zeit hat? Genau, man kombiniert alles miteinander: Die nasse Wäsche habe ich mühselig mit meiner mitgebrachten Wäscheleine quer durchs Zimmer gespannt, die Verabredung war ein Essen beim Italiener mit Mira, Liss und Philipp … und Zeit hatte ich eigentlich keine. Ich zog also beim Herausgehen aus meinem Zimmer die Tür zu und merkte schon, oh je, das könnte Konsequenzen haben! Denn ich hatte die Wäscheleine vom Türriegel zum gegenüberliegenden Fenster gespannt. Die schwere Wäsche darauf klappte den Riegel um und ich hatte mich ausgesperrt! So konnte ich nicht mehr hinein, da half kein Drücken, Schieben und kein Zerren, die Tür blieb verriegelt. Ich bat den Meister und seinen Angestellten des Hauses um Hilfe … und als die den „Schaden“ sahen, fingen sie nur laut an zu lachen. Ich musste mehrmals erklären, wie dämlich ich die Wäsche aufgehängt hatte! In der Zwischenzeit kamen auch die anderen drei an meine Zimmertür und konnten sich vor Lachen nicht mehr halten. „Wir kann man nur …?“ Schließlich half nach mehreren vergeblichen Versuchen nur noch ein Schnitt durch die Wäscheleine mit einem 4 Meter langen Säbel über den Nachbarbalkon durch mein Fenster hindurch. Irgendwann ging dann auch die Tür wieder auf und ich sagte tausendmal „khor tood khaap“ (Entschuldigung) und „khoob khun khaap“ (vielen Dank). Die beiden lachten aber nur und meinten, es sei nicht so schlimm. Irgendwie wollte ich mich schon revanchieren, aber das hebe ich mir für den Abschied auf.

So … jetzt habe ich wieder viel geschrieben. Und ich habe es tatsächlich geschafft, diesen Artikel in weniger als 2 Stunden fertigzustellen. In ein paar Stunden ist wieder Schule und ich werde müde sein!

Bis demnächst!





Neue Eindrücke von der Schule

15 09 2009

Ich sitze jetzt um Mitternacht Ortszeit (um sieben in Deutschland) auf meinem Balkon, es weht eine warme Brise und die Luft ist erstaunlich angenehm. Weil ich mit der Klimaanlage noch nicht so sehr vertraut bin, stelle ich sie mir meist zu kalt ein, sodass ich dann einfach nur auf den Balkon gehen muss, um mich wieder kurz aufzuwärmen. Leider habe ich noch kein Thermometer gefunden, aber ich schätze, es ist momentan etwas unter 30° C.

Ständig zucken leichte Blitze über den Himmel, aber es gewittert irgendwie nicht. Einen leichten Regenguss habe ich auch schon erlebt, fehlt nur noch der Monsun. 🙂

Mittlerweile habe ich mir auch Teller, Besteck, Gläser und etwas zum Essen angeschafft. Morgen werde ich mal in den von Philipp auskundschafteten Elektronikfachhandel gehen, um die letzten wichtigen Besorgungen zu machen, bevor ich mich heimisch fühlen kann. Ich habe aber noch keine Ahnung, wie ich die zwei Stühle, den Tisch, die Nachttischlampe, den Toaster, den Wasserkocher usw. – was man so alles zum Leben braucht! – mit dem Taxi zum Apartment schaffen soll …

Heute Vormittag war natürlich wieder Schule. Die ersten zwei Stunden verbrachte ich im Matheunterricht in der 7a der Realschule. Es wurde eine Klassenarbeit geschrieben … anschließend beriet ich mich kurz mit dem Mathelehrer, wie ich demnächst mit den Schülern (davon gibt es auch nur 5 in der Klasse!) verfahren sollte.

Dann habe ich mir zwei Stunden freigenommen, bin anschließend mit zu Philipp ins Biologie-Labor und habe dort beim Aufräumen und Putzen geholfen. Die Biologie-/Chemie-Lehrerin hat uns beiden sozusagen das gesamte Labor zum Aufräumen erteilt, sodass wir in jeder freien Minute dort hinein können, um diese Jahresarbeit anzugehen. Aber eigentlich ist eher Philipp dafür zuständig.

Ab Mittag haben wir dann wieder die Basisstufen-Betreuung übernommen. Obwohl ich mich gestern recht überfordert fühlte damit, waren die Kleinen heute sehr einfach. Die gesamte Essenspause über habe ich mich mit Kindern unterhalten, deren Muttersprache eigentlich Thai ist. Wenn ich dann ein paar Wörter nachsage, kichern sie gefühlte fünf Minuten lang! Auf dem Weg zurück zum Spielplatz bin ich dann sogar schon anfassend mit ihnen gelaufen. Auch die Jungen sind sehr zugänglich und erzählen viel.

Nach der Kinderbetreuung sind wir dann aber auch schon alle gegangen. Philipp hat mittlerweile ein Fahrrad von der Biolehrerin geliehen bekommen und sie hat uns anderen versprochen, sich auch für uns bzgl. Fahrrädern und Thai-Lehrerin umzuhören. Leider hatte ich bisher noch keinen wirklichen Bezug zu DaF-, Französisch- und Schwimmlehrern, das wird sich wohl erst im Laufe dieser Woche einpendeln.

So … nun muss ich aber mal was essen, sonst knurrt mir morgen wieder den ganzen Tag der Magen. Peinlich, wenn man vor Schülern steht! 😉








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