Zwischenseminar in Kuala Lumpur

7 06 2010

Dieses Mal gibt es einen Live-Blog vom „Zwischen“seminar aus Kuala Lumpur, der Hauptstadt Malaysias.

Sonntag, 6. Juni 2010:

Nachdem ich meine Bettwäsche endlich gewaschen und den Morgen irgendwie anderweitig totgeschlagen hatte, begaben sich Philipp und ich mit dem Taxi gegen 11 Uhr zum Flughafen. Beim Check-In trafen wir den im Goethe-Institut Bangkok stationierten Michael, sodass wir drei unsere Wartezeit bis zum Flug um eins mit Mittagessen, Getränken und Quatschen verkürzen konnten. In der Wartezone trafen wir dann auch bald die anderen beiden Bangkoker Freiwilligen Liss und Mira und unsere beiden Seminarleiter, Götz und Frau Pott, die uns in den nächsten Tagen durch das Zwischenseminar, das gar nicht mehr so „zwischen“ für uns war, führen würden. Der AirAsia-Flug verlief problemlos und dauerte etwa zweieinhalb Stunden wegen Zeitverschiebung (+1h zu Bangkok), sodass wir erst gegen 17 Uhr am LCCT (kurz für Low Cost Carrier Terminal, also Billigflughafen) etwa 60 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt ankamen und mit einem nicht so sehr billigen Shuttle-Bus über eine Stunde bis ins Stadtzentrum kutschiert werden mussten.

Dort trennten wir uns, Philipp und ich suchten sich gemeinsam eine billige Schlafgelegenheit. „Billig“ hieß dabei anfangs zwar „preisgünstig“, aber es stellte sich heraus, dass wir unsere Erwartungen auch auf „schäbig“ herunterschrauben mussten. Im erstbesten Guesthouse namens „Lee Mun“, das seinen Eingang mitten in einem Streetfood-Restaurant versteckt hatte, trauten wir uns tatsächlich, den Fahrstuhl, der nur durch einen halb verfallenen kurzen Korridor zu erreichen war, zu nehmen. Vorsichtig stiegen wir in die Fahrkabine, von der sich schon der Boden wellte und einige Etagenknöpfe nicht mehr so waren, wie sie eigentlich sollten, und kamen schließlich in einer Privatwohnung an, in der uns ein halbnackter Mann etwas seltsam anschaute. Wir fragten nach einem Zimmer und er gab uns eine Stadtkarte, auf der nichts zu erkennen war. Das mit dem Zimmer kapierte er erst später, aber schließlich zeigte er uns eine Gefängniszelle für 10 Ringgit (2,50 €) pro Nacht. Die Betten waren versifft, die Wände praktisch durchsichtig und das Bad auch nicht gerade 3-Sterne-würdig, aber es war billig. Zum Glück bekamen wir noch Bettwäsche. Unsere Namen oder Reisepässe interessierten den Eigentümer nicht, wir hätten auch am nächsten Morgen einfach abhauen können. Aber es war ja billig.

Wir hatten Hunger und bestellten uns immens teures Essen, wobei wir erst hinterher merkten, dass wir wohl abgezockt worden waren. Der Rest des Tages war schon vorher organisiert worden: Ein Treffen mit irgendwelchen Courchsurfern von Mira in einer Galerie, die gar nicht existierte, und danach gemütlich essen gehen mit Leuten von hier und da, mit zwei kulturweit-Freiwilligen unserer Generation aus Kuala Lumpur und mit anderen jungen Leuten, die wir ohnehin erst im Laufe der kommenden Woche näher auf dem Seminar kennen lernen sollten. Es gab indisch zum Abendbrot, unterwegs ein paar teure Bier (weil die Steuern dafür in so einem muslimischen Land extrem hoch sind) und danach einen kurzen Abschied von allen. Philipp und ich irrten alleine wieder zurück zu unserem tollen Guesthouse, wobei es uns schon vor der Nacht graulte. Ich erlegte kurzerhand eine Schabe und dann war das Zimmer auch bald „bug-free“ (insektenfrei), wie Lonely Planet es beschreibt. Die Nacht war nicht sehr angenehm, da wir in einem Tornado aus vier Ventilatoren und auf Drähten, die mit dünnem Stoff überzogen waren, nächtigen mussten, aber da wir hart im Nehmen sind, hatten wir im Endeffekt kein so großes Problem damit. Außerdem würden wir ja ab dem nächsten Tag in einem Hotel schlafen dürfen …

Montag, 7. Juni 2010:

Unser Seminartag war gekommen. Philipp und ich standen pünktlich gegen sieben Uhr auf, um uns zeitig genug an die Petronas-Tower-Menschenschlange, von der uns erzählt wurde, anzustellen, um kostenlose Tickets zu bekommen. Ich traute mich tatsächlich noch zu duschen, wobei aber nach fünf Minuten das Wasser alle war und ich eine Weile auf Nachschub von oben warten musste. Wir verließen unser Traumhaus und begaben uns mit einem Brötchen in der Hand per LRT (wie S-Bahn) zu den Zwillingstürmen, die vor sechs Jahren angeblich noch das höchste Gebäude der Welt waren. Sie erschienen uns extrem klein, aber trotzdem wollten wir hoch. Wir suchten vergebens nach der Menschenschlange und erfuhren, dass der Turm montags für Besucher geschlossen ist. Mist. Also setzten wir uns eine Weile, wie ein paar andere Touristen auch, auf einen Platz davor, unterhielten uns mit einer Frau aus Venezuela auf Deutsch und verspeisten unser mitgebrachtes leichtes Frühstück.

Da wir aber unbedingt etwas Sinnvolles mit unserer Zeit anfangen wollten, blieben uns nur noch zwei Möglichkeiten: der KL Tower, der wie der Fernsehturm in Berlin aussieht, und die Nationalmoschee. Wir stiefelten also zum Turm, sparten uns den kostenlosen Shuttle-Service und kamen schweißgebadet kurz vor neun, bevor er überhaupt für Besucher zugänglich war, am KL Tower an. Die Wartezeit verbrachten wir mit einer Abkühlung dank Klimaanlage in einem kleinen Kinosaal, sodass wir dann die Ersten waren, die in die Aussichtskugel dürften. Als der Tresen öffnete, erschraken wir vor dem Preis von 38 Ringgit (fast 10 Euro) pro Person, die uns einfach viel zu schade für diesen einen Turm waren. Wir nahmen also kurz nach neun den kostenlosen Shuttle-Service zurück und entschieden uns dann noch für einen Besuch der größten Moschee Kuala Lumpurs. Wir kamen kostenlos hinein, zumindest bis in den Eingangsbereich, durften einmal kurz in den Gebetssaal lugen und das war’s auch schon. Beeindruckend fand ich, dass alle Frauen ein Gewand umhängen mussten, während alle Männer in kurzen Hosen und Flip-Flops durchgelassen wurden. Auf das Minarett durften wir leider nicht, also war auch nichts mit dem dritten Turm in Kuala Lumpur. Wir fingen an, die Stadt nicht zu mögen, holten etwas beleidigt unsere Rucksäcke im Guesthouse und bezahlten unseren netten Zimmervermieter, der immer noch halbnackt herumrannte. Pünktlich um 12 Uhr mittags checkten wir ins Hotel Sentral, in dem wir ganze vier Nächte bleiben durften, ein.

Das Zimmer war sehr gut, entsprechend einem deutschen Hotel. Hier konnten wir endlich angenehm duschen, bevor wir alle zwanzig Freiwilligen uns im Fahrstuhl trafen, weil:

  1. die zwei Fahrstühle im Hotel so ein seltsames System haben, dass man durchschnittlich fünf Minuten wartet, bis er in der gewünschten Etage, in der man wartet, ankommt,
  2. eine „kulturweit“-Information aushing, die besagte, dass wir uns im dritten Stock im Seminarraum, den es dort aber nicht gab, treffen sollten,
  3. wir immer wieder im Foyer ankamen und dann der Reihe nach alle Etagen abklapperten und
  4. wir schließlich feststellen mussten, dass der dritte Stock im Nachbarhaus gemeint war.

So lernte man sich schon etwas kennen, aber trotzdem waren wir fünf Bangkoker und ein weltwärts-Freiwilliger von Anfang an etwas ausgeschlossen, weil die anderen sich schon von ihrem Vorbereitungsseminar kannten. Trotz allem verstanden wir uns von Anfang an recht gut und es sollte eine heitere und spaßige Woche werden. Wir stellten nur kurz je unsere Einsatzstellen vor und zeichneten zum Abschluss ein Bild von unserer Arbeit in Form eines Gebäudes. Das war ganz spannend, vor allem, weil es ja vier Freiwillige aus der Deutschsprachigen Schule Bangkok gab, die völlig verschiedene Aufgaben, aber recht ähnliche Eindrücke hatten. Die Vorstellung wurde auf den nächsten Tag verschoben.

Am Abend gingen wir in einen weiter vom Stadtzentrum entfernten Bezirk gut indisch essen, um das südasiatische Flair nebenbei ein bisschen kennen und lieben zu lernen. Wir aßen von Bananenblättern und uns wurde alles Mögliche darauf gescheffelt, ohne dass wir je erfuhren, was es eigentlich war. Aber schlecht schmeckte nichts davon. Danach setzten wir uns noch kurz in einen Pub und genossen ein Bierchen, bevor ich mich mit einer kleinen Gruppe zurück zum Hotel begab.

Dienstag, 8. Juni 2010:

Dieser Seminartag begann mit der Vorstellung unserer tollen Gemälde vom Vortag. Ich hatte unsere Einsatzstelle als Botschaftsgebäude dargestellt, das komplett von jeglicher thailändischen Kultur abgeschottet ist. Ich erfuhr, dass einige mit ihrer Stelle, sei es Goethe-Institut, DAAD-Büro oder deutsche Schule, kaum bis sehr zufrieden waren. Es folgte eine Traumreise, in der uns unser Seminarleiter unseren Lauf von der Bewerbung bis zum jetzigen Standpunkt erzählerisch und musikalisch unterlegt Revue passieren ließ. Ich schlief dabei ein.

Nach dem Mittagessen, das mich wie am Vortag schon nicht so sehr anlächelte, besprachen wir noch bisher ungeklärtes Organisatorisches und planten gemeinsam den Tagesausflug für den nächsten Tag. Na ja, wir versuchten es zumindest und fanden keinen Konsens. Auf dem Programm standen Höhlen, Freizeitpark, Stadtführung, Dschungeltour und Hochseilgarten, über die sich verschiedene Leute bis zum nächsten Tag informieren sollten, um es uns dann vorzustellen. Total unspektakulär.

Für das Abendbrot hatten wir uns den Bezirk Golden Triangle, in dem ich am Sonntag vor dem Seminar schon essen gewesen war, ausgesucht, um nach einiger Zeit an Entscheidungsfindung in einem Streetfood-Restaurant mit einer unglaublich notorisch gleichzeitig nervigen, lustigen und unterhaltsamen Bedienung, die wahrscheinlich das Geschäft ihres Lebens machte, eine nicht so sehr sättigende Mahlzeit einzunehmen. Ich lud Jonas, einen kulturweit-Freiwilligen meiner Generation, noch dazu ein.

Den Rest des Abends verbrachten wir wieder im Kollektiv in einem Lokal, in dem ich mir mit einer kleinen Gruppe zwei Bierkrüge teilte, wofür man uns als Promotion einen Minifußball zur WM schenkte. Danach verließ ich den Rest mit dem Großteil der Gesamtgruppe und wir fuhren mit der Monorail (ähnlich wie S-Bahn), die hier recht gut ausgebaut zu sein scheint, zurück zum Hotel. Gute Nacht.

Mittwoch, 9. Juni 2010:

Der Mittwoch sollte der am meisten mit „Unterrichtsstoff“ gefüllte Tag werden. Das Thema „Interkulturelles Lernen“ stand an. Zum Aufwärmen spielten wir ein Spielchen, in dem jeder je eine Sache nennen musste, die er in seinem Gastland gerne esse, die er mit nach Deutschland nehmen würde und die er im Gastland vermisse. Das war eine gute Lockerungsübung. Es folgte eine ewige Diskussion, in die ich mich gar nicht einbringen wollte, weil es sich um Kulturakzeptanz handelte und sich ständig im Kreis drehte. Wir schauten noch ein Video über ein paar Kenianerin, die ihre Sicht auf die deutsche Kultur beschreiben sollten, um zu sehen, wie andere über unsere Lebensweise denken.

Nach dem Mittagessen gab es bei gemütlichem Kuchen und Kaffee/Tee noch kleine Diskussionsrundenspiele, in der man noch einmal mit anderen, die man bis dahin noch nicht so gut kennen gelernt hatte, über dieses und jenes sprechen konnte. Anschließend planten wir den nächsten Tag, an dem wir nach den vormittäglichen Einzelgesprächen eine Gruppenaktion außerhalb des Seminarraumes durchführen sollten. Statt die Vorauswahl des Vortages weiter einzuschränken oder zu besprechen, kamen immer mehr Vorschläge dazu, sodass wir uns am Ende zwischen fünf möglichen Aktionen entscheiden mussten. Es gewann der Fantasy-Park, aber das Budget war noch nicht klar.

Das Abendessen durften wir in dem im hinduistischen „Temple of Fina Arts“ befindlichen Restaurant Annalakshmi genießen, was zum einen super geschmeckt hat und zum anderen „theoretisch“ völlig kostenlos war. Man zahlt nämlich das, was man bezahlen möchte: Wenn es gut war, dann gibt man halt das, was man halt für ein gutes indisches Essen und den entsprechenden Service zu bezahlen gedenkt. Im Anschluss besuchten wir noch einen kleinen hinduistischen Tempel, der mich aufgrund der tamilischen Schrift an den Wänden und Aushängen faszinierte, und eine heilige taoistische Stätte. Unser Seminarleiter erzählte uns, einer kleiner Gruppe aus nur noch sechs Personen, viel über Religionen, Kulturen und Glaubensrichtungen im asiatischen Raum. Den Abend ließen wir bei ein paar Bierchen vor dem Hotel ausklingen und fielen alle sehr spät ins Bett.

Donnerstag, 10. Juni 2010:

Umso schwerer fiel es mir dann auch, am nächsten Morgen zu meinem persönlichen Gespräch mit Frau Pott um 8.40 Uhr aufzustehen, aber ich schaffte es problemlos und konnte dann ein wenig über meine Zeit in Thailand reflektieren, auf Problemchen und Erwartungen eingehen und noch einmal deutlich machen, dass mir das Jahr insgesamt nur positiv in Erinnerung bleiben wird. Sie gab mir auch noch ein paar Tipps, wie ich die letzte Arbeitswoche so gut es geht gestalten könnte, beispielsweise sehr alltägliche Dinge fotografieren, die mir mittlerweile schon gar nicht mehr auffallen, aber Außenstehende als völlig absurd bezeichnen würden.

Ich wartete noch auf Michael und Philipp und dann liefen wir gemeinsam durch die Stadt. Unser Ziel war der „Lake Garden“ gewesen, aber wir fanden ihn nicht und kamen irgendwie zufällig an das „Tun Hussein Onn Memorial“. Er war der dritte Premierminister Malaysias, aber das interessierte uns nicht sonderlich. Viel beeindruckender war nämlich die Lage des Museums: Da es sich auf einer Anhöhe befand und mit Palmen umpflanzt war, hatte man einen herrlichen Blick auf Kuala Lumpur mit seinen Petronas Towers durch tropische Pflanzen hindurch. Es war zwar unerträglich heiß, aber sehr schön. Damit wir noch pünktlich Frau Pott, die eher abreiste, verabschieden konnten, begaben wir uns nach einem kurzen Museumsrundgang wieder zurück zum Hotel.

Mittlerweile stand auch fest, wo wir unseren Nachmittag verbringen wollten: Im Freizeitpark Genting etwa 50 Kilometer von Kuala Lumpur entfernt. Die Fahrt dorthin zu organisieren, war nicht ganz so einfach, da es angeblich keine Bustickets mehr für zurück gab, sodass wir kein günstiges „Package“ ergattern konnten und jeden Weg und den Eintritt einzeln bezahlen mussten. Aber schließlich packten wir es, sodass wir Punkt fünf im Park auf 2000 Metern Höhe waren, wohin wir nach der Busfahrt mit einer langen Schwebebahn über den nahezu unberührten Dschungel gekommen waren. Es war traumhaft, wirkte aber sehr künstlich. Die Halle, durch die wir als erstes kamen, war voller Spielautomaten, Losbuden und Menschen, praktisch wie auf einem Rummel in Deutschland. Danach erreichten wir die „Outdoor“-Anlage, die unserem Hansapark entsprach, mit dem Europapark aber niemals mithalten könnte. In zwei Stunden schafften ich es mit einer kleinen Gruppe Gleichgesinnter, insgesamt drei Fahrgeschäfte auszuprobieren: zwei Achterbahnen und den Freifallturm. Die Aussicht von dort oben war einfach atemberaubend, da wir uns ja auf einem Berg befanden und die Wolken teils über, teils unter uns hingen. Einfach unbeschreiblich.

Zum Abschluss schlenderten wir noch durch den „Indoor“-Park, der praktisch wie eine Nachbildung Las Vegas‘ in einer riesigen Halle wirkte. Es war grandios. Die Schneelandschaft mit -5 °C, die wir nur von außen betrachteten, beeindruckte natürlich nicht nur uns, sondern vor allem die sonst so gar nicht an Kälte gewohnten Malaien. Wir erfuhren, dass wir noch eine Stunde auf unseren Bus zurück in die Hauptstadt Malaysias warten müssten, was uns im Endeffekt ziemlich in die Bredouille brachte, weil wir für 22 Uhr Plätze in der exklusiven Skybar, von der aus man einen herrlichen Blick auf die Petronas Towers erhaschen können sollte, reserviert hatten. Die Drinks waren aber so teuer, dass ich mir nichts bestellen konnte, wollte und sollte. Zum Vergleich: Ein einfaches Wasser kostete 14 Ringgit (fast vier Euro). Wir warteten bis Mitternacht, sodass wir das als so spektakulär erhoffte Erlöschen der Petronas Towers noch sehen konnten. Und dann war es so weit: Sie gingen aus. Einfach aus. Völlig unspektakulär, als würde jemand einfach einen Schalter umlegen. Keine Lichteffekte, nicht von oben nach unten, gar nichts. Wie langweilig.

Die Taxifahrt nach Hause wird mir ewig in Erinnerung bleiben: Ich saß vorn und sah, dass der Taxameter schon bei 9 Ringgit (über zwei Euro) anfing. Da der Fahrer noch einmal kurz ausstieg, der Taxameter aber weiterlief und so die Wartezeit und damit auch der Preis hochgehen könnte, wollte ich es elegant ausschalten, verstellte es aber irgendwie und erklärte ihm dann geschickt, ich hatte eigentlich den Radiosender verstellen wollen. Dann ging die Fahrt los und der Meter stieg unaufhörlich, immer weiter und uns sieben im Auto wurde richtig schlecht beim Blick auf den Endpreis: 55 Ringgit (14 Euro)! Noch niemals hatte ich so viel für ein Taxi bezahlt, in Bangkok selbst für absolut lange Strecken maximal sechs Euro. Diesen Frust mussten wir dann erst einmal bei einem abschließenden Bier herunterspülen.

Freitag, 11. Juni 2010:

Dieser Tag sollte nichts weiter als der Reflexion der vergangenen Woche und Vorschlägen zur Verbesserung solcher Zwischenseminare und des Programms „kulturweit“ selbst gewidmet sein. Der Abschied verlief dafür, dass wir uns nur fünf Tage lang gesehen hatten, recht herzlich. Dann war Schluss.

Die meisten blieben noch ein, zwei Tage länger, während wir als Bangkoker Fraktion schon am selben Tag wieder fliegen mussten, um pünktlich zum Maturaball unserer Schule am nächsten Tag zu kommen. So entschieden sich Philipp, Micha und ich für einen Ausflug zum Goethe-Institut Kuala Lumpur, um die Zeit bis zum Flug zu überbrücken. Die Anfahrt war trotz heftigen Unwetters leicht, aber kurz vorm Ziel mussten wir aufgeben, weil wir das Gebäude weder mithilfe der angegebenen Adresse, noch mittels Nachfrage der Leute vor Ort auffinden konnten. Wir gaben schließlich auf, hatten nichts erreicht, aber immerhin etwas von KL’s Außenbezirken gesehen und die Zeit bis zum Flug überbrückt.

Zwei kulturweit-Freiwillige, die am selben Tag nach Indien fliegen sollten, kamen mit unserem Bus mit zum Flughafen, und zwar zum LCCT (Low Cost Carrier Terminal, also für Billigflüge). Dort angekommen, stellten sie fest, dass ihr Flug gar nicht aufgelistet war und sie realisierten, dass sie am falschen Flughafen gelandet waren. Sie schafften es zwar noch rechtzeitig zum richtigen Flughafen, aber ich hätte in dem Moment nicht in ihrer Haut stecken wollen. Unser Rückflug nach Bangkok verlief problemlos und bei der Landung sah ich endlich auch mal Bangkok bei Nacht in seiner kompletten Ausdehnung; es war einfach gigantisch, wie groß diese Stadt war!






Die letzten Tage des Seminars

10 09 2009

Auch wenn ich schon wieder zu Hause auf meinem Bett sitze und langsam der Alltagstrott einkehrt, den ich vielleicht in Bangkok vermissen werde, erinnere ich mich dem Blog zuliebe noch einmal an die letzten Tage des Seminars und fasse mich dieses Mal etwas kürzer:

Der 7. Tag begann in unserer Reflexionsgruppe mit dem Thema „Konfliktmanagement“. Wir bereiteten in kleinen Gruppen ein kurzes Schauspiel vor, um jeweils einen möglichen Konflikt im Gastland darzustellen. Das hat natürlich wieder für Amüsement gesorgt, sodass wir schon gut auf den Tag vorbereitet wurden.

Es ging nach dem Mittagessen nämlich mit einem „Sex-Experiment“ in den jeweiligen Regionengruppen weiter, weil uns eventuell auch dieses Thema in den Einsatzländern begegnen könnte. Jeder bekam einen Becher mit milchiger Flüssigkeit, die man je nach Aufgabe mit den anderen mischen sollte. Meine Aufgabe war „Du prostituierst dich“ … Na toll! Dementsprechend fiel der Gesundheitscheck am Ende dieses Experiments auch nicht so sehr positiv aus: Ich war infiziert, denn ich habe wohl mit einem anderen infizierten Becher verkehrt. 😀

Den restlichen Tag bis zu unserer abendlichen Reflexionsgruppe verbrachten wir in den jeweiligen Reflexionsgruppen und diskutierten nach Geschlechtern getrennt vor allem das Thema „Liebe, Sex und so …“

Der Abend ist, soweit ich mich erinnere, nicht besonders erwähnenswert.

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Da ich mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit wie ca. 60% aller Freiwilligen an eine Schule gehe, war der komplette 8. Tag des Seminars dem Thema „Lehrer“ gewidmet. Ich habe viel der Trainerin Martina mitnehmen können; es war übrigens auch der erste Workshop, bei dem ich etwas mitgeschrieben habe. Martina baute immer wieder Spielchen ein, mit denen man kleine Kinder motivieren und ablenken kann, aber auch wir konnten viele Spiele vorführen und erklären, damit die anderen davon profitieren. Der ganze Tag hat sich echt gelohnt, und das wurde noch von einer Theatervorführung, einer Bundestagswahlsimulation und einem Massenfoto unterstützt.

Unsere letzte abendliche Reflexionsgruppe stand an und man merkte irgendwie, dass die Stimmung leicht in den Keller gerutscht war, denn zum einen wollten wir endlich alle ausreisen, zum anderen wusste wir aber auch, dass wir nach dem Seminar einige Leute, die man wirklich ins Herz geschlossen hatte, vermutlich nie wiedersehen würde. Zwar werde ich versuchen, zu vielen E-Mail-Kontakt zu halten, aber das wird wohl nicht in jedem Fall klappen. Deswegen freue ich mich auch schon auf das Nachbereitungsseminar in einem Jahr, wo ich zumindest die Hälfte wiedersehen kann.

Mittlerweile saßen wir auch immer als geschlossene Reflexionsgruppe beim Abendbrot und konnten noch einmal ganz ungezwungen über dieses und jenes reden.

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Der 9. Tag war DER Tag überhaupt, denn endlich merkten wir, was wir wirklich für Deutschland sind und wie wir vom Auswärtigen Amt gesehen werden. Die Busfahrt ins Auswärtige Amt in Berlin war dieses Mal nicht so stickig wie beim letzten Berlin-Trip, aber dafür mussten wir umso länger vor einem Seiteneingang des Amtes warten. Schließlich wurden wir hineingelassen und in den Europasaal geführt. Die ersten drei Stuhlreihen waren für die Botschafter reserviert, was uns schon sehr neugierig machte. Nach einem kurzen Film über und mit Herrn Steinmeier, der sich leider den ganzen Tag über nicht blicken ließ, mehreren Reden von Offiziellen und dem Staatsminister Erler sowie einer offenen Fragerunde wurden wir in den Protokollhof geführt, wo wir entsprechend einer einstudierten Choreographie im Fokus zahlreicher Fotographen, Journalisten und zwei Fernsehteams (eines davon war sogar die ARD!) standen. Ich fühlte mich richtig berühmt und elitär. 🙂

Anschließend wurden wir im Vorzimmer von unseren Botschaftern empfangen. Es waren nicht für alle Länder welche gekommen, aber dass der thailändische Botschafter nicht nur anwesend, sondern auch überaus freundlich war, freute mich umso mehr. Ständig schwärmte er von seinem Land, empfahl uns dieses und jenes und meinte auch, wir müssten unbedingt mal Laos besuchen. Na, wäre doch gelacht, wenn ich mir das entgehen lassen würde! Ich empfand es auch als einen Vorteil, dass der Botschafter kein Deutsch konnte, so musste ich zwangsläufig mein Englisch üben. 😉

Leider blieben die Botschafter nur etwa eine Viertelstunde, dann ging es auch schon zurück zum Werbellinsee. Den frühen Abend nutzen etwa 50 Freiwillige, darunter auch ich, für ein letztes Bad im kühlen Nass. Es war schön, noch einmal in so einer Gemeinschaft zu sein. Danach marschierten wir in kleinen Grüppchen zum anderen Teil des Sees, wo es Würstchen und Steaks vom Grill gab. Am Lagerfeuer konnte man noch einmal intensiver mit bestimmten Leuten reden und man lernte wieder einmal ein paar neue kennen. Schließlich wurde das Theater noch einmal aufgeführt und auch ein kleines Musical, den Trainern wurde gedankt und es gab eigentlich auch genügend Bier. So war dies wohl einer der schönsten Abende, wenngleich auch der letzte, des Seminars.

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Unglaublich, aber wahr: Der letzte Tag meines Vorbereitungsseminars! Den Morgen widmete ich dem Packen meiner Sachen, dafür hatte ich dann eine gute Stunde Zeit, meinen Schlaf nachzuholen, während die anderen erst nach dem Frühstück packten. Nun blieb als letzter „Workshop“ nur noch das lang ersehnte und gefürchtete Abschiedsritual; dabei war es ganz leicht. Es gab lediglich drei kurze Vertrauensspielchen, danach mussten wir uns aber auch schon verabschieden.

Da ich mit dem Auto angereist war, musste ich als einer der wenigen nicht mit dem stickigen Shuttle-Bus zum Berliner Hauptbahnhof zurückfahren. Dafür konnte ich alle in Ruhe verabschieden. Und nach etwa 100maligem „Viel Spaß,  viele neue Erfahrungen und pass auf dich auf“ und 50 Umarmungen stieg ich mit Katharina und Alice, die ich nach Berlin brachte, in mein Auto und genoss die Heimfahrt unter Vofreude, aber auch unter viel Sehnsucht nach den vielen neu gewonnenen Freunden … 🙁





Zwischen Workshops, Berliner Szene und Welthandel …

5 09 2009

Auch heute fasse ich wieder zwei Tage vom Seminar zusammen, den 5. und 6. Damit ist dann auch schon über die Hälfte der wunderbaren, wohl unvergesslichen Seminarzeit verstrichen. Aber das große Abenteuer kommt ja erst noch …

Der 5. Tag begann in den gewohnten für den Nachmittag festgelegten Reflexionsgruppen, aber dieses Mal mit einem konkreten Programm: Anti-Bias. Was das heißt? Also, „bias“ kommt aus dem Englischen und bedeutet so etwas wie „Vorurteil“. In dem Programm sollte es also darum gehen, verschiedene Vorurteile von Ausländern über Deutsche, aber auch andersherum zu besprechen und zu analysieren. Unser Trainer Timo konnte das wieder sehr gut in ein interessantes Gruppengespräch verpacken. Am Anfang bekamen eine sehr spannende und empfehlenswerte Geschichte von einer meiner Gruppenmitglieder zum Thema vorgelesen. Wer sie auch mal lesen möchte, findet sie hier (PDF, 1,2 MB) ab Seite 13.

Der Nachmittag war mit zwei selbst zu wählenden Workshops vollgepackt. Zuerst besuchte ich „Grenzüberschreitungen – wo liegen die Grenzen der Anpassung?“, was mir sehr gut gefiel. Man lernte, wie weit man in seiner Anpassung gehen kann, wo die absolute Persönlichkeitsgrenze oder manchmal einfach nur die Bequemlichkeitsgrenze bei einem selbst liegt. Danach kam der Workshop „Geschlechterverhältnisse: weiblich – männlich – menschlich“, der mir irgendwie überhaupt nicht zusagte. Mir kam es eher wie eine Philosophiestunde oder Therapie vor, in der über eventuelle Transvestiten, die als drittes Geschlecht akzeptiert werden sollten, diskutiert wurde.

Nach der Reflexionsgruppe und dem Abendbrot ging mein Weg dann gen Berlin. Ein anderer Freiwilliger und ich waren Fahrer und so zogen wir zu zehnt durch Berliner Straßen, Clubs und die Szene, tanzten und feierten bis in die frühen Morgenstunden und kamen dann völlig übermüdet (aber noch so fit, dass ich zumindest Auto fahren konnte) wieder an der EJB an. Nach gut einer Stunde Schlaf ging auch das Programm von kulturweit wieder weiter.

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Wenig Schlaf und eine lange, laute und nicht ganz stressfreie Nacht konnten mich nicht gerade für die ab 9.00 Uhr anstehende Welthandelssimulation, die von Trainer Timo an das kulturweit-Team herangetragen worden war, motivieren, aber dennoch fand ich sehr viel Gefallen an dem Spiel. Für alle, die sich für das Spiel interessieren, biete ich wieder an, sich einfach bei mir zu melden. 😉 Im Groben geht es aber darum, den echten Welthandel zwischen der westlichen und der Dritten Welt in kleinen Gruppen zu simulieren. Die „Spieler“ werden in UNO-Mitglieder, Bankiers, Spekulanten, yellow press, serious press und Länderabgeordnete eingeteilt. Ich kam zufälligerweise zum Land Togo und durfte dafür Businessman sein. Es gab für unser Land auch einen Diplomaten. Nur Businessmen und Diplomaten dürfen während des Spiels, welches auf zwei Etagen ausgetragen wurde, von ihrem Platz aufstehen und mit der Bank bzw. den anderen Ländern verhandeln. Im Endeffekt waren wir zwar mit knapp 6000 Euro Schulden noch keine Weltmacht, aber immerhin das bestsituierte Dritte-Welt-Land im Spiel – dank unserer wirtschaftlichen Raffinesse! 😉

Leider war das Spiel schon nach anderthalb Stunden zu Ende, ich hätte gerne länger gewirtschaftet, gerade weil wir erst mit der Zeit in das Spiel hereinkamen und langsam begriffen, worum es ging. Die anschließende Auswertung fand ich persönlich extrem lang … und da ergriff mich dann auch der Schlaf, sodass ich kurze Zeit sicher auch einmal einnickte. Nach dem Mittagessen durften wir mit unserer freien Zeit bis 16.00 Uhr anfangen, was wir wollten. Das nutzten natürlich ich und meine Berlin-Kompagnons für einen ausreichenden Mittagschlaf.

Danach ging es wieder in einen Workshop: „Soziale Bewegungen weltweit“. Das war zwar jetzt nicht so das Thema, in das ich mich einbringen konnte, aber das Programm war trotzdem gut: Wir diskutierten über Entwicklungshilfe, Biopiraterie und den alternativen Nobelpreis. Leider kamen aber keine richtigen Diskussionen zustande, weil die Zeit nur sehr begrenzt war. In diese nur sehr knappe Zeit wurde auch noch ein Film über gekappte Stromanschlüsse in Südafrika und die Selbsthilfe dieser Bürger gepackt, der auch nicht ausreichend erörtert werden konnte.

Am späten Nachmittag wurde wieder reflektiert, Timo erklärt uns das Spiel „Big Buddy“, aber das gefiel mir nicht so, weil ich kein Rhythmus-Gefühl habe. Es kommt aber dabei sehr wohl auf den Rhythmus an, sonst rufen die anderen nämlich „Oh, shit!“ Bei Interesse an dem Spiel einfach wieder melden. 🙂

Den Abend lasse ich dieses Mal etwas gelassener ausklingen, so wie es zumindest bisher geplant ist. Vielleicht wieder am See oder mit ein paar Freunden, so wie ich einige hier mittlerweile schon nennen kann …





„Job description“ und Ausflug nach Berlin

4 09 2009

Da ich auf dem Seminar zeitlich recht eingespannt bin und meine Freizeit außerhalb der Workshops mit den netten Leuten lieber draußen als vorm Laptop verbringen möchte, konnte ich die letzten beiden Tage keine Zeit für den Blog finden. So fasse ich also den 3. und 4. Seminartag zusammen:

Der 3. Tag war der Regionentag. Nach dem leckeren Frühstück hatten wir uns in die Gruppen für die jeweiligen Einsatzregionen einzufinden; ich ging also in die Asiengruppe. Anfangs besprachen wir nur sehr allgemeine Dinge hauptsächlich bezüglich Südostasiens, danach gab es aber ein Special, mit dem wir so nicht gerechnet hatten: Wir durften eine Präsentation zu einem von drei Themen durchführen: „Bildung und Bildungschancen“, „Individualismus vs. Kollektivismus“ und „Pressefreiheit“ standen zur Auswahl. Ich entschied mich, an dem ersten Thema mitzuarbeiten. Wir wollten Indien und China hinsichtlich der Bildungschancen gegenüberstellen, aber irgendwie kamen wir nicht so richtig in Fahrt. Schließlich hatten wir dann in anderthalb Stunden eine kleine PowerPoint-Präsentation zusammengestellt, auf die man aufgrund dieser extrem kurzen Zeit doch recht stolz sein konnte. Die Präsentationen aller Asiengruppenteilnehmer nach der Mittagspause waren dann doch auch recht gelungen.

Während der Mittagspause erfuhr ich eine super Sache! Liss, eine meiner zukünftigen „Mitarbeiterinnen“ an der Deutschsprachigen Schule Bangkok (DsSB), bekam eine E-Mail von Herrn Halter, dem Direkter der DsSB, in der er uns vier Freiwilligen mitteilte, welche Tätigkeiten wir übernehmen dürften bzw. welche sie uns zutrauen. Bei mir stand da als „Job description“:

Sprachassistenz Französisch
Deutsch für Thai-Kinder
Schwimmassistenz
Evtl. Schwimmkurs für Primarstufe

Wow! Das waren genau die Sachen, die ich wirklich machen wollte! Ich konnte es gar nicht fassen, als ich das auf Liss‘ Bildschirm las … und auch die anderen Freiwilligen, die um uns saßen und darauf warteten, dass unsere Gruppe fortfährt, waren recht angetan von dem Vertrauen des Schulleiters uns gegenüber.

Als dann die am Vormittag vorbereiteten Präsentationen alle gehalten waren, gab es eine leider viel zu kurze offene Fragerunde, in der wir noch einmal detailliert Infos zu den einzelnen Ländern bekamen. An dieser Stelle sei auch ein Lob an unsere drei Trainer Götz, Katrin und Nicole ausgesprochen, denn sie konnten uns wirklich sehr gut auf die Länder in Südostasien vorbereiten, vor allem, weil sie alle schon für längere Zeit in mindestens einem dieser dazugehörigen Staaten gelebt haben.

So sah unsere abendliche Reflexionsgruppe immer aus

So sah unsere abendliche Reflexionsgruppe immer aus

Die anschließende Reflexionsgruppe Teamo wurde wieder ein lustiges Unterfangen, denn Timo brachte uns ein paar neue Spielchen bei, die einem als Gruppenleiter wirklich helfen können, die Stimmung aufzuheitern oder andere zu begeistern. Im Prinzip kann ich mich nur noch an das englische Singspiel (Alike, aloud, alert, …) und das Rio-Spiel (mit den Begriffen ai, i-a, boing, zoom, ich werfe, ich nehme, Rio) erinnern. Wer sie kennt, weiß etwas mit den Begriffen anzufangen. Alle anderen Interessenten dürfen sich bei mir melden. 😉

Der Abend ging sehr anstrengend mit DJ Tobic und seiner osteuropäischen, anfangs sehr gewöhnungsbedürftigen Musik zu Ende. Wir tanzten, lachten, schwitzten und unterhielten uns … aber mit nur wenig Alkohol, da die Flaschen hier nicht sehr billig sind und die Kantine auch schon um 21.00 Uhr schließt.

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Der 4. Tag begann mit einem verregneten und stickigen Ausflug nach Berlin. Auf dem Weg dahin bekam ich schon einmal ein paar Floskeln, Aussprache- und Benimmregeln von einem anderen Freiwilligen, der bereits ein Jahr in Thailand war, beigebracht. So wurde die etwas zu schwüle Busfahrt doch noch für etwas Sinnvolles genutzt. Als wir endlich ausstiegen, goss es auch noch! Ich hatte mich für das Chinesische Kulturzentrum eingetragen, weil mich einerseits die chinesische Sprache und Kultur wirklich interessiert und weil ich andererseits nichts Passenderes für Thailand gefunden hatte. Die Koreanische Botschaft wäre noch ein Option gewesen … Jedenfalls waren wir trotz Staus in Berlin eine halbe Stunde zu früh dran, kamen aber mit unserem Leiter Götz trotzdem herein. So konnten wir uns in der Ausstellung „Maos Reich – China heute“ schon einmal umsehen. Dann bekamen wir noch einen kurzen Einblick in die Bibliothek mit über 10.000 Werken vorwiegend in chinesischer Sprache und anschließend eine kleine Einführung in die Kultur von einer waschechten Chinesin mit sehr gutem Deutsch. Ich war zwar tierisch müde, aber dennoch war es ein schönes Erlebnis.

Die restliche freie Zeit ab etwa 13.30 Uhr verbrachte ich mit ein paar ein anderen zunächst in dem indischen Restaurant Amrit in Kreuzberg und dann im Pergamonmuseum. Den Weg von der Museumsinsel zum Hauptbahnhof sind wir dann zu Fuß gelaufen, weil unsere Fahrkarten mittlerweile abgelaufen waren. Man soll ja nichts Illegales tun …

Und schließlich ging auch dieser Abend wieder mit ein paar Gesängen am Strand und netter Unterhaltung zu Ende. Ich freue mich auf morgen … bzw. mittlerweile auf heute. 🙂

Chinesisches Kulturzentrum

Das Chinesische Kulturzentrum von links

Chinesisches Kulturzentrum

Das Chinesische Kulturzentrum von rechts

Ein bisschen Zeit für das Pergamonmuseum war noch übrig

Ein bisschen Zeit für das Pergamonmuseum war noch übrig





2. Tag des Seminars

2 09 2009

Nun neigt sich auch der 2. Tag dieses wunderbaren Seminars am Werbellinsee dem Ende entgegen – und wir haben schon viel erfahren, gelernt und erlebt. »kulturweit« gibt sich echt viel Mühe unsertwegen!

Heute war Organisationentag: Da ich vom PAD (Pädagogischen Austauschdienst) nach Bangkok geschickt werde, wurde ich heute auch vom PAD über deren Aufgaben, Bereiche und Tätigkeiten unterrichten. Im Prinzip war es sehr lehrreich, spannend und interessant, aber zwischendurch wurde es auch mal sehr langatmig. Am beeindruckendsten war der Vortrag einer Lehramtsstudentin, die schon an vier Auslandsschulen (Stockholm, Johannesburg und 2x Peking) gearbeitet hat.

Nach dem Mittagessen ging es mit dem PAD weiter, nun wurden wir allerdings – so sollte es zumindest sein – nach Zielregionen eingeteilt. Da allerdings wohl kein Ansprechpartner für Asien da war, mussten alle zukünftigen Asiaten in die Südamerika-Gruppe. Der Herr Knop als Schulleiter einer Goethe-Schule in Buenos Aires hat natürlich viel Interessantes an uns weitergeben können, aber irgendwie fühlte ich mich sehr fehl am Platz – schließlich wollte ich nach Thailand und nicht nach Argentinien! 😉 Dafür machte er aber eine Stunde früher Schluss, die ich endlich dafür nutzen konnte, meinen Koffer auszupacken und die Sachen für die Seminarzeit im Schrank zu verstauen.

Ab 17.45 Uhr gab es pünktlich wieder das Treffen mit unserem Trainer Timo, wessentwegen unsere Reflexionsgruppe, bei der wir den gesamten Tag noch einmal besprechen, auch „Teamo“ heißt. Wir gingen über Schleichwege an den Strand und konnten dann Kritik am heutigen Tag üben … bei Wasser und Keksen war es wieder eine sehr gelungene Runde. Mittlerweile kenne ich auch die Namen aller Gruppenmitglieder – und das schon am 2. Tag! Man kommt auch immer wieder mit neuen Leuten in Kontakt … so soll es ja auch sein. 🙂

Da ich mit meinem Abend nichts anzufangen wusste, habe ich einfach die Gelegenheit genutzt, mal bei Mondschein im See baden zu gehen. Ein paar andere Verrückte habe ich auch auf dem Weg dorthin getroffen und so haben wir uns die Zeit am Strand mit Singen, Tanzen und Lachen vertrieben. Danach gab es noch eine kleine 20-Mann-Gruppe, inklusive mir, die sich vorgenommen hatte, „Werwolf“ zu spielen. Im Prinzip muss man das Spiel kennen oder die Regeln beim Spiel selbst erklärt bekommen, ansonsten ist es zu kompliziert. 😉 Aber dann lief es ganz gut und so konnte man den 2. Tag gut ausklingen lassen.

Bis demnächst!








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