„Job description“ und Ausflug nach Berlin

4 09 2009

Da ich auf dem Seminar zeitlich recht eingespannt bin und meine Freizeit außerhalb der Workshops mit den netten Leuten lieber draußen als vorm Laptop verbringen möchte, konnte ich die letzten beiden Tage keine Zeit für den Blog finden. So fasse ich also den 3. und 4. Seminartag zusammen:

Der 3. Tag war der Regionentag. Nach dem leckeren Frühstück hatten wir uns in die Gruppen für die jeweiligen Einsatzregionen einzufinden; ich ging also in die Asiengruppe. Anfangs besprachen wir nur sehr allgemeine Dinge hauptsächlich bezüglich Südostasiens, danach gab es aber ein Special, mit dem wir so nicht gerechnet hatten: Wir durften eine Präsentation zu einem von drei Themen durchführen: „Bildung und Bildungschancen“, „Individualismus vs. Kollektivismus“ und „Pressefreiheit“ standen zur Auswahl. Ich entschied mich, an dem ersten Thema mitzuarbeiten. Wir wollten Indien und China hinsichtlich der Bildungschancen gegenüberstellen, aber irgendwie kamen wir nicht so richtig in Fahrt. Schließlich hatten wir dann in anderthalb Stunden eine kleine PowerPoint-Präsentation zusammengestellt, auf die man aufgrund dieser extrem kurzen Zeit doch recht stolz sein konnte. Die Präsentationen aller Asiengruppenteilnehmer nach der Mittagspause waren dann doch auch recht gelungen.

Während der Mittagspause erfuhr ich eine super Sache! Liss, eine meiner zukünftigen „Mitarbeiterinnen“ an der Deutschsprachigen Schule Bangkok (DsSB), bekam eine E-Mail von Herrn Halter, dem Direkter der DsSB, in der er uns vier Freiwilligen mitteilte, welche Tätigkeiten wir übernehmen dürften bzw. welche sie uns zutrauen. Bei mir stand da als „Job description“:

Sprachassistenz Französisch
Deutsch für Thai-Kinder
Schwimmassistenz
Evtl. Schwimmkurs für Primarstufe

Wow! Das waren genau die Sachen, die ich wirklich machen wollte! Ich konnte es gar nicht fassen, als ich das auf Liss‘ Bildschirm las … und auch die anderen Freiwilligen, die um uns saßen und darauf warteten, dass unsere Gruppe fortfährt, waren recht angetan von dem Vertrauen des Schulleiters uns gegenüber.

Als dann die am Vormittag vorbereiteten Präsentationen alle gehalten waren, gab es eine leider viel zu kurze offene Fragerunde, in der wir noch einmal detailliert Infos zu den einzelnen Ländern bekamen. An dieser Stelle sei auch ein Lob an unsere drei Trainer Götz, Katrin und Nicole ausgesprochen, denn sie konnten uns wirklich sehr gut auf die Länder in Südostasien vorbereiten, vor allem, weil sie alle schon für längere Zeit in mindestens einem dieser dazugehörigen Staaten gelebt haben.

So sah unsere abendliche Reflexionsgruppe immer aus

So sah unsere abendliche Reflexionsgruppe immer aus

Die anschließende Reflexionsgruppe Teamo wurde wieder ein lustiges Unterfangen, denn Timo brachte uns ein paar neue Spielchen bei, die einem als Gruppenleiter wirklich helfen können, die Stimmung aufzuheitern oder andere zu begeistern. Im Prinzip kann ich mich nur noch an das englische Singspiel (Alike, aloud, alert, …) und das Rio-Spiel (mit den Begriffen ai, i-a, boing, zoom, ich werfe, ich nehme, Rio) erinnern. Wer sie kennt, weiß etwas mit den Begriffen anzufangen. Alle anderen Interessenten dürfen sich bei mir melden. 😉

Der Abend ging sehr anstrengend mit DJ Tobic und seiner osteuropäischen, anfangs sehr gewöhnungsbedürftigen Musik zu Ende. Wir tanzten, lachten, schwitzten und unterhielten uns … aber mit nur wenig Alkohol, da die Flaschen hier nicht sehr billig sind und die Kantine auch schon um 21.00 Uhr schließt.

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Der 4. Tag begann mit einem verregneten und stickigen Ausflug nach Berlin. Auf dem Weg dahin bekam ich schon einmal ein paar Floskeln, Aussprache- und Benimmregeln von einem anderen Freiwilligen, der bereits ein Jahr in Thailand war, beigebracht. So wurde die etwas zu schwüle Busfahrt doch noch für etwas Sinnvolles genutzt. Als wir endlich ausstiegen, goss es auch noch! Ich hatte mich für das Chinesische Kulturzentrum eingetragen, weil mich einerseits die chinesische Sprache und Kultur wirklich interessiert und weil ich andererseits nichts Passenderes für Thailand gefunden hatte. Die Koreanische Botschaft wäre noch ein Option gewesen … Jedenfalls waren wir trotz Staus in Berlin eine halbe Stunde zu früh dran, kamen aber mit unserem Leiter Götz trotzdem herein. So konnten wir uns in der Ausstellung „Maos Reich – China heute“ schon einmal umsehen. Dann bekamen wir noch einen kurzen Einblick in die Bibliothek mit über 10.000 Werken vorwiegend in chinesischer Sprache und anschließend eine kleine Einführung in die Kultur von einer waschechten Chinesin mit sehr gutem Deutsch. Ich war zwar tierisch müde, aber dennoch war es ein schönes Erlebnis.

Die restliche freie Zeit ab etwa 13.30 Uhr verbrachte ich mit ein paar ein anderen zunächst in dem indischen Restaurant Amrit in Kreuzberg und dann im Pergamonmuseum. Den Weg von der Museumsinsel zum Hauptbahnhof sind wir dann zu Fuß gelaufen, weil unsere Fahrkarten mittlerweile abgelaufen waren. Man soll ja nichts Illegales tun …

Und schließlich ging auch dieser Abend wieder mit ein paar Gesängen am Strand und netter Unterhaltung zu Ende. Ich freue mich auf morgen … bzw. mittlerweile auf heute. 🙂

Chinesisches Kulturzentrum

Das Chinesische Kulturzentrum von links

Chinesisches Kulturzentrum

Das Chinesische Kulturzentrum von rechts

Ein bisschen Zeit für das Pergamonmuseum war noch übrig

Ein bisschen Zeit für das Pergamonmuseum war noch übrig


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