Bilanz nach zwei Wochen in der Stadt der Engel

28 09 2009

Eigentlich wollte ich ja immer sonntags schreiben, aber gestern Abend wurde es so spät, dass ich keine Zeit mehr für den Blog aufbringen konnte. Aber dazu später.

In dieser Woche habe ich mehr mein Englisch und Thai als jede andere Sprache geübt. So gefällt mir das schon besser. 🙂 Angefangen hat es am Montag in meiner ersten Thai-Stunde, die natürlich auf Englisch war. So konnte ich gleich zwei Sprachen trainieren. Es ist ein so genannter „Thai für Lehrer“-Unterricht, der immer montags um 16 Uhr startet. Wir sind etwa 10 Leute, die den Unterricht besuchen, und es macht auch mit der Lehrerin wirklich Spaß.

Es war die Woche, in der wir unsere vorläufigen Stundenpläne kriegen sollten, doch so richtig wusste man uns auch nicht einzusetzen, da wir uns bisher immer eine Arbeit bei diesem oder jenem Lehrer gesucht hatten. Meine feststehenden Stunden waren nur Mathematik in der 7. Klasse der Realschule und die Basisstufenmittagsbetreuung. Die restliche Zeit verbrachte ich in den Bio-Sammlungen mit Philipp, wo wir öfter auch mal mit der Naturwissenschaftslehrerin und einem Mathe- und Physiklehrer ins Gespräch kamen. Es gab auch eine Überraschung für uns, weil wir den Raum, der zum Teil seit 20 Jahren nicht auf den neuesten Stand gebracht wurde, mit so viel Engagement modernisierten und aufräumten: Wir dürfen ab sofort immer für ein, zwei Stunden im Bio-Vorbereitungsraum an der European Computer Driving License (ECDL), also dem Europäischen Computerführerschein, trainieren, um am Ende sieben Prüfungen dafür abzulegen. Mira macht stattdessen einen Englischkurs, den sie am Ende auch mit einer Prüfung abschließt. Uns wird also hier nicht langweilig und wir haben immer etwas zu tun.

Ich glaube, es war am Dienstagvormittag: Philipp und ich durften während der Schulzeit in den Carrefour, ein großes Kaufhaus, fahren und fehlende Gegenstände für den Bio-Raum zusammenkaufen. Wie gerufen kam gerade ein Taxi an der Schule vorbeigefahren und erstaunlicherweise bekamen wir auch alles, was wir wollten!

Da ich ab sofort für die Pausenbetreuung eines Basisstufenjungen, der mitunter auch gewalttätig gegenüber den anderen Kindern wird, zuständig bin, komme ich auch mehr an die Kinder heran. Bei der Mittagsbetreuung kann man ja doch nicht mit allen reden und da ist man auch mehr der Aufpasser als Kumpel. In der Pausenbetreuung kann ich mich einfach hinsetzen, mit einigen Kindern etwas intensiver sprechen und aus weiter Entfernung beobachten, was der Junge macht. Bei Aggressionen schreite ich halt ein, dann muss er sich für den Rest der Pause neben mich setzen. Am Mittwoch hat meine Basisstufengruppe zwei Stunden Sport, also blieb ich gleich auch für diese Zeit. Die „Sporthalle“ steht hier im Freien; es gibt hier keinen, der nicht beim Sport schwitzt. Und nachdem ich anfangs nur die Geräte aufgebaut, kleine Anweisungen gegeben und beobachtend herumgestanden habe, wurde ich beim Abschlussspiel tatsächlich in meinem schicken Lehrer-Outfit (Hemd und lange, schwarze Hose mit Gürtel) mit einbezogen! Den Kindern machte es sichtlich Spaß, dass ich dabei mitspielte, aber den Rest des Tages hatte ich noch mit den vormittäglichen Schweißperlen zu kämpfen! Ab sofort darf ich aber immer mittwochs die Doppelstunde Sport und donnerstags die Einzelstunde der Jungen mitgestalten.

Am Mittwochabend habe ich, weil ich erstens nichts zu tun hatte und zweitens sehr neugierig bin, mich einfach in den Bus Nr. 143 gesetzt und wollte so weit fahren, bis ich wieder am Ausgangspunkt ankomme. Ich kam an der „Mall“, einer großen Einkaufspassage unweit von meinem Bezirk, vorbei, anschließend wendete der Bus und fuhr immer weiter Richtung Ortsausgang Bangkoks. Irgendwann verlor ich die Orientierung und hoffte nur noch, mir die Straßennamen merken zu können, um später nachzusehen, wo ich gelandet war. Ich stieg insgesamt zweimal um: Einmal an einer Endhaltestelle der Linie, sodass ich zum ersten Bus in der Schlange lief, um weiterfahren zu können; und ein zweites Mal, weil mein Bus einen Motorschaden hatte. In einer recht belebten Nebenstraße stieg ich dann aus, weil ich nicht wusste, wie lange der Bus noch bis zum Ausgangspunkt brauchen würde (ich war schon zwei Stunden unterwegs!), nahm mir ein Taxi und fuhr etwa 15 km wieder in die mir bekannte Umgebung. Als ich später im Internet nachsah, wo ich eigentlich war, wurde mir klar, dass ich wirklich fast außerhalb Bangkoks gelandet wäre (irgendwo entlang der Rom Klao).

Für den Donnerstagnachmittag nahm ich mir mit Philipp vor, so billig wie möglich bis in die Innenstadt (rund 30 km) und zurück zu kommen. Wir stiegen in die uns empfohlene Bus-Nr. 113 ein und kamen nach einer Stunde tatsächlich im Siam Center an. Dort gingen wir ins MBK Center mit sechs Stockwerken und wahnsinnig viel Fashion! Auf jeder Etage gab es Kleidung, Handys und massig Ausländer. Ich kaufte mir einen extrem teuren Wecker, wir gingen in ein japanisches Restaurant und fuhren dann mit derselben Busnummer zurück bis zu unserer Straße. Insgesamt habe ich für den Fahrtweg 30 Baht bezahlt (umgerechnet 60 Cent). Das ist akzeptabel. 😀

Der Donnerstagabend war wieder voller Englisch: Mira, die in der „Couchsurfing“-Community aktiv ist, hatte von einem Treffen der Mitglieder in der Sukhumvit, der Cocktailbar-Straße Bangkoks überhaupt, gehört. So sind wir dann alle dorthin gefahren und nach ein bisschen Suche und Fragerei fanden wir den Treffpunkt auch. Wir trafen drei Amerikanerinnen, einen Malaysier, einen Polen und später noch ein paar andere Nationalitäten, die alle ganz unterschiedliche Gründe hatten, in Bangkok zu residieren. Manche wohnten schon längere Zeit hier, anderen waren nur auf Durchreise. Das war auch der erste Tag, an dem ich Insekten probierte! Einer der Anwesenden hatte Heuschrecken mit, die im Prinzip wie billige Chips schmeckten. Aber auch sonst war es ein sehr schöner Abend!

Zurück in der Schule: Von der DaF-Koordinatorin erfuhr ich von einem Deutschcamp, das vom Goethe-Institut organisiert wird und an der auch Schüler der DsSB teilnehmen. Das wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und fragte vorsichtig nach einer möglichen Unterstützung der Lehrkräfte vor Ort. Bis zum heutigen Tag war nicht klar, ob wir (also Mira auch) überhaupt mitfahren könnten, weil wir für die Raumaufteilung nicht eingeplant waren. Ich sage euch nachher, ob oder ob nicht …

In der Schule bekomme ich nun auch immer mehr Angebote von Lehrern, bei denen ich mal hospitieren oder gar aushelfen dürfte. Das ist schon eine echte Ehre für mich! Vor allem freue ich mich über die Nachhilfeangebote von außerhalb, sodass ich auch neben der Schule noch ein bisschen verdienen könnte. Mit einer Mutter habe ich schon Kontakt aufgenommen, wir wollen uns bald mal treffen. So macht das Leben in Bangkok doch Spaß. 🙂

Diese Woche war der letzte Freitag im Monat – und das bedeutete „Casual Day“ (Lässiger Tag). Das heißt, alle Schüler (und eigentlich auch die Lehrer) dürfen anziehen, was sie möchten; sonst tragen sie ja die Schuluniform. Und ich war wirklich echt erstaunt, wie super-schick manche Mädchen kamen. In wahrscheinlich richtig teuren Kleidern spielten sie im Sand, aber trotzdem sahen sie aus, als würden sie eher auf ein Fest als zur Schule gehen. Die meisten Jungen kamen in Jeans oder kurzen Hosen. Ich finde, dass dieser „Casual Day“ eine echt schöne Tradition an der Schule ist.

Besonders kurios fand ich den Freitagabend. Philipp und ich wollten ganz entspannt in unserer Straße in einem Thai-Restaurant zu Abend essen, doch die hatten alle wegen des heftigen Regens geschlossen. So liefern wir weiter und blieben vor einem Restaurant mit „Heineken“-Logo und „Today BBQ“-Werbung stehen. Dann kam ein Herr, wie sich später herausstellte, ein Australier, und meinte „Hey guys, this is the right place to be“ (also: Hey Jungs, hier seid ihr richtig). Wir folgten ihm und plötzlich gab uns ein anderer die Hand und sagte „Grüßt euch!“ Huch, wo waren wir denn hier gelandet …? Es saßen ein paar Deutsche und Australier am Tisch und meinten, wir sollten heute Abend vom Grill essen. Klar, für umgerechnet 3,50 Euro gab es „all you can eat“ vom Grill. Das Restaurant gehörte einem Deutschen und einer Thai. Später gesellten sich noch ein Österreicher und ein Engländer dazu. Wie konnte es sein, dass in gerade dem Bezirk, wo ich bisher kaum Ausländer gesehen hatte, plötzlich so ein deutsch-australischer Stammtisch vor unserer Nase auftaucht? Und das nur 200 Meter von unserem Apartment entfernt … Die Männer luden uns für den nächsten Samstag zum Oktoberfest ein, bei dem man für 5 Euro alles essen und trinken kann, was man will, sogar deutsches Bier! Aber eigentlich hatten wir schon Strandpläne für das nächste Wochenende …

Mein Wochenende begann wieder mit einer Blödheit: Ich sperrte mir meine SIM-Karte, weil ich versuchte, eine PIN einzugeben. Da ich aber nicht wusste, dass vorher schon eine Original-PIN auf der Karte war, probierte ich dreimal, weil das Telefon meine Eingaben immer mit „PIN-Status unverändert“ beantwortete. Tja, und dann war das Netz gesperrt. Ich sollte einen PUK eingeben, der ja normalerweise mitgeliefert wird, hier in Thailand aber nicht. Also musste ich am Sonntag wieder zum Fashion Island fahren, um mir Hilfe im true-Shop (so heißt mein Anbieter) zu suchen. Davor hieß es aber erst mal, zum „Thailand Philharmonic Orchestra“ in die Mahidol University am anderen Ende der Stadt zu fahren. Das war etwa 65 km von unserer Straße entfernt, also nahmen wir ein Taxi bis zum Wong Wian Yai, einem großen Platz, auf dem der König Taksin als Statue steht, und suchten per Tuk Tuk die BTS-Station, denn von dort aus sollte ein Shuttle-Bus zur Mahidol University fahren. Nach einer halben Stunde kamen wir an. Die Vorstellung war eigentlich sehr schön, den Anfang fand ich nur recht langweilig. Im Anschluss gab es ein abendliches Buffet, natürlich mit viel Reis und allerhand Thai-Essen sowie Salat, Kuchen und seltsamen Säften. Anfangs zog sich „kulturweit“ recht weit in die hinterste Ecke, aber gegen Ende des Abends gesellten wir uns dann zum Leiter des Goethe-Instituts, Herrn Spitz, der Schweizerischen Botschafterin und ein paar anderen höheren Leuten. Wir waren schon „bekannt“, da wir von einem Musiklehrer der DsSB VIP-Karten bekommen hatten. Man sagte uns, die Schweizer Botschaft habe uns zu dem Konzert eingeladen. Welch Ehre! 🙂 Der Weg zurück gestaltete sich auch nicht gerade leicht, da wohl kein Taxi in der Nacht 65 Kilometer fahren würde. Also nahmen wir erst ein Taxi in die Innenstadt und von dort aus wieder eines in unseren Bezirk. Während Mira und Philipp die Rückfahrt verschliefen, lernten Liss und ich ein paar Thai-Vokabeln mit dem Taxifahrer. Er kannte sich in dem Bezirk nicht aus und wir mussten ihm helfen, die richtige Straße zu finden.

Den Sonntagmorgen verbrachte ich allein in meinem Bezirk. Ich lief in Richtung Perfect Place, einer Siedlung für die „erhabenere“ Gesellschaft am Ende der Ramkhamhaeng 164, um mich mal umzusehen, wie einige der DsSB- und RIS-Lehrer sowie einige der Schüler beider Schulen hier leben. Endlich sah ich auch mal einen Waran direkt vor mir. Allerdings war er so scheu, dass ich nur ein halbwegs ordentliches Bild schießen konnte. Am Nachmittag fuhr ich dann, wie geplant, zur Fashion Island und versuchte, mich mit dem Taxifahrer auf Thai zu unterhalten. Wenn ich annähernd die richtigen Töne traf und er sich Mühe gab, verstand er mich sogar. Seine Sätze habe ich nicht kapiert, aber man kann ja immer schön „khaap“ sagen, das ist freundlich und fast immer richtig. Ich ließ also meine SIM-Karte bei einer sehr freundlichen Dame wieder entsperren, kaufte mir noch zwei Hemden und dies und das, war überrascht von so viel Entertainment (Mini Model Show, Sängerin, Cellisten) und traf zufälligerweise in dem Menschengedränge Tobi, mit dem wir ja schon mal aus waren. Am Abend ging es dann ins Goethe-Institut zur Wahlparty, wo wir erste Prognosen zur Bundestagswahl live über die Deutsche Welle mitverfolgen konnten. Wir trafen auch Micha, ebenfalls einen Freiwilligen von „kulturweit“, der seinen Dienst am Goethe-Institut absolviert, und Timo, den Chef des Deutschcamps. Er machte uns eigentlich eher wenig Hoffnung, dass wir überhaupt daran teilnehmen könnten. Jedenfalls waren das Buffet und das kostenfreie Bier sehr schön als Abschluss des Wochenendes.

Der heutige Schultag war bei mir sehr verschlafen und nicht besonders abwechslungsreich. Am Vormittag bekam ich von einer Deutschlehrerin, die einst Linguistik studiert hatte, das Angebot, mal eine Sprachwissenschaftsstunde in der 11. oder 12. Klasse vorzubereiten und auch zu leiten. Darauf freue ich mich schon, auch wenn ich noch nicht sicher bin, was ich genau machen werde. Zwischendurch hatten wir eine Besprechung mit der Verwaltungsangestellten unserer Schule bezüglich unseres Visums; aber irgendwann haben wir sie damit nur weiter verwirrt, denn sie hatte andere Infos als wir. Nun will sie sich noch mal an die Botschaften in Deutschland und wir uns ans Immigration Office wenden. Ich möchte schließlich auch wieder nach Thailand herein, wenn ich ins Ausland reise. Während der Mittagspause lernte ich mit den Kindern wieder Thai. Sie waren ganz erstaunt, dass ich ein bisschen Thai zu schreiben und zu lesen vermochte und dass ich mit ihnen bis 20 zählen konnte. Ich bin mir recht sicher, dass ich bald schon einfache Sätze mit ihnen sprechen kann. Am Nachmittag war dann wieder mein offizieller Thai-Unterricht. Es war, wie schon vorige Woche, sehr amüsant und wir bekamen von einigen gesagt, dass das schwere Unwetter von Manila, Philippinen auch nach Thailand kommen sollte, sodass das nächste Wochenende völlig ins Wasser fallen würde. Da wollten wir doch eigentlich an den Strand …

Der Musiklehrer, der uns die Karten für das Philharmonie-Orchester besorgt hatte, nahm die Thai-Lehrerin, Liss und mich freundlicherweise heute mit und schaffte uns sogar bis zum Apartment. Überglücklich, dass wir nichts für den Rückweg zahlen mussten, fiel mir sogleich ein, dass ich meinen Schlüssel in der Schule am Schrank hatte stecken lassen. Also schnappte ich mir Philipps geliehenes Fahrrad, rief einen Lehrer an, dass er mal nachsehen sollte, ob der Schlüssel noch da sei, und radelte quer durch den Perfect Place bis zur RIS, an der ich von den Wachen zweimal hintereinander aufgehalten wurde. Der erste Wachtmann wollte nur meinen RIS-Swiss-Section-Ausweis sehen, dem zweiten musste ich meinen Namen, meine Lehrer-ID und meine Durchfahrtzeit aufschreiben. Ich holte schnell meinen Schlüssel und fuhr lächelnd an den Wachen vorbei wieder nach Hause.

Im Apartment angekommen, fand ich auf dem Fußboden die Rechnung für den halben Monat. Ich war mit allem einverstanden, aber wie konnte ich nur über 600 Baht (12 Euro) Strom verbrauchen? Na gut, der Kühlschrank läuft Tag und Nacht, die Klimaanlage wird oft angeschaltet und der Fernseher dudelt immer, wenn ich da bin. Aber trotzdem fand ich es sehr teuer – zumindest für Thailand. Im nächsten Monat wird es doppelt so teuer, weil ich ja bisher nur einen halben bezahlen muss.

Am Abend sind Philipp, Liss und ich wieder in ein Thai-Restaurant in unserer Straße gegangen, Mira stieß später hinzu. Ich bestellte auf Thai, denn das Menü war in lateinischen Buchstaben geschrieben und daneben gab es zwei Kategorien, eine davon war „gap khaau“ (mit Reis). Natürlich wollte ich Reis! Und die anderen beiden auch … doch nach ein paar Minuten kam ein netter Mann (keine Ahnung, ob er Kellner oder Gast war) an und meinte, heute sei Reis aus. Waaaas? Kein Reis in einem Thai-Restaurant? Wo gibt’s denn so etwas? Na ja … dann gab es halt „Makkaroni Chicken“. Es sah nicht sehr appetitlich aus, schmeckte auch etwas fettig, aber es ging.

Nun sitze ich hier in meinem Zimmer und möchte gerne Fotos hochladen. Doch irgendwie will der Blog nicht mehr … angeblich hätte ich schon zu viel hochgeladen, aber so groß sind die paar Fotos ja auch nicht gewesen. Ich versuche aber, mich so schnell wie möglich darum zu kümmern.

Ach ja, soeben habe ich eine E-Mail bekommen, dass ich am Deutschcamp teilnehmen darf. Jihaaa! 🙂

Übrigens: Ich bin nun auch in der Zeitung. 😉





Rückblick auf die erste Woche

20 09 2009

Nun bin ich genau eine Woche in Bangkok … und ich kann sagen, es war einfach nur geil. 😀

Ich habe so viel Interessantes erlebt, neue Menschen kennen gelernt, Sachen ausprobiert, die ich mir sonst nicht zumute, und gemerkt, dass dieses Jahr genau das ist, was ich wollte!

Jetzt muss ich also einen möglichst kurzen Artikel über die letzten 5 Tage erstellen. Ich glaube, er wird nicht sehr kurz werden, und ich hoffe, ihr lest ihn trotzdem mit Spannung. Momentan ist es 23.47 Uhr Ortszeit (18.47 Uhr in Deutschland), aber ich bin sicher, dass ich noch 2 Stunden an diesem Artikel schreibe. Ich möchte nicht jeden Tag einzeln aufzählen, sondern allgemein erwähnen und erläutern, was ich so die letzte Woche getrieben habe.

Mittlerweile komme ich sehr gut mit den Kindern der Basisstufe aus. Ich habe sie echt schon ins Herz geschlossen und ich habe auch von einer Erzieherin gehört, dass sie mich auch vermissen, wenn ich gerade mal nicht Mittagsbetreuung mache. Ich bekomme immer mehr Angebote, dass ich doch die kleinen Mädchen an die Hand nehmen sollte, wenn sie zum und vom Essen gehen. Aber auch Mira, Liss und Philipp sind bei den Kindern beliebt und jeder hat so seine „Lieblinge“. So verteilt sich die Gruppe gut auf uns und es macht uns auch viel Spaß. Ich freue mich schon, die Kleinen morgen Mittag wiederzusehen.

Mira hat jetzt hauptsächlich die ganztägige Basisstufenbetreuung übernommen, Philipp assistiert den ganzen Tag in den Bio-Sammlungen, Liss arbeitet administrativ für unseren Schulleiter und ich …? Tja, ich helfe bei allem ein bisschen und habe keinen Fixpunkt. Wenn der Mathelehrer es möchte, helfe ich seinen schwächeren Schülern, während er unterrichtet. Der Französisch-Koordinator hat mich schon als Nachhilfelehrer engagiert und sollte sogar französischen Muttersprachlern Nachhilfe in Literatur geben. Ich bin mir nicht mehr so sicher, ob ich das wirklich will … :-S Ich darf aber demnächst wohl auch Handball im Sportunterricht begleiten, unterrichten, was auch immer. Darauf freue mich schon! Tja, und vielleicht existiert die Möglichkeit mit dem Deutschcamp vom Goethe-Institut aus noch. Das würde mich echt reizen, vor allem, weil ich ja von vornherein ans GI wollte.

In der Innenstadt war ich nun auch schon öfter. Erst habe ich mit Philipp gewagt, zunächst per Bus, dann per Boot über die Khlongs (Flüsse) bis zur Innenstadt durchzuschlagen. Das war auch recht billig (11 Baht der Bus, 18 Baht das erste Boot, 10 Baht das zweite, macht zusammen etwa 90 Cent). Da wir aber erst recht spät losgefahren sind und die gesamte Fahrt etwa2 Stunden dauerte, war es auch schon dunkel, als wir am Democracy Monument ankamen. So wirklich nach Innenstadt sah das aber nicht aus. Wir sahen uns um: kaum Hochhäuser, nur Autos, viele Leute, kein Fluss, kein großer Platz … nichts, was einem Stadtzentrum ähneln könnte. Dann haben wir den Chao Phraya, den Hauptfluss Bangkoks, gefunden. Dort lebten Leute auf unterstem Niveau. Einer hat nicht mal das Wort „English“ verstanden, andere putzten sich in einem der wohl dreckigsten Flüsse der Welt die Zähne und wieder andere saßen einfach nur am Steg und bettelten um Geld. Von Einheimischen erfuhren wir, dass wir uns eigentlich im Norden Bangkoks befänden und dass wir es wohl bis zum Zentrum nicht mehr schaffen würden. Also stiegen wir in ein Taxi, fragten freundlich, ob er uns zur „Lamkhamhaeng looi hog sib sii“ (so spricht man unsere Straße aus) fahren könnte, und knapp 1,5 Stunden später waren wir dann auch da.

Einen Tag später sind wir mit Tobias, Laura und Joelle, die alle in der 12. Klasse der DsSB sind, auf die Khaosan, die Partymeile in Bangkok schlechthin, gefahren, haben uns einen Cocktail genehmigt und sind dann in einen Club, der recht europäisch geprägt war. Die Musik war teilweise super, teilweise eher gewöhnungsbedürftig, aber vor den Thailänderinnen musste man sich echt in Acht nehmen. 😉

Da wir an diesem Abend die drei Schüler recht gut kennen gelernt hatten, trafen wir immerhin Tobi am nächsten Tag wieder. Dann ging es nämlich ins Siam Center, wo gerade ein Tanzwettbewerb oder so stattfand. Das war teils recht amüsant, aber auch anstrengend, denn wir konnten aus dem Siam erst wieder heraus, als es aufhörte zu regnen. Die Hinfahrt war für mich schon katastrophal, denn das Taxi war an meiner Seite undicht. Ich wurde also während der Fahrt schon nass! Im Siam Paragon, einem der größten Shopping-Center Asiens, holte ich mir dann endlich meine neue SIM-Karte, mit der für nur 1 Baht (2 Cent) pro Minute ins deutsche Festnetz telefonieren kann! Danach liefen wir noch bisschen die Rama I Road herunter, über den Skywalk zum Sky Train (auch als BTS bekannt) und fuhren zum Erawan-Schrein. Den ersten Teil des Abends verbrachten wir im Chit Lom Food Court, einem Restaurant, in dem es wohl jedes asiatische Gericht zum Aussuchen gab, und den zweiten Teil widmeten wir der Soi Sukhumvit 3, einem Araber-Viertel inklusive Shisha-Bar. Dort testete ich natürlich auch gleich mein Arabisch; jedenfalls bekam ich, was ich bestellt hatte, aber die Aussprache war wohl nicht so schön, wie die Bedienung es gerne gehabt hatte. Dann fuhr uns Tobi mit seinem Auto sogar wieder nach Hause! Mira verbrachte stattdessen den Abend bei Leuten, die sie über Couchsurfing kennen gelernt hatte.

Heute waren Philipp, Liss und ich schon früh morgens am Flughafen, um die von einer Thailänderin mitgebrachte Kreditkarte für Liss abzuholen, und dann ließen wir uns zum Chatuchak chauffieren. Diesen Markt, der nur samstags und sonntags steht, muss man gesehen haben! Er ist nicht nur Anziehungspunkt für Touristen aus aller Welt, sondern wohl auch der größte Markt seiner Art. Es gibt dort echt alles, auch absoluten Müll! Für Thais ist er wahrscheinlich nicht sehr billig, aber für Europäer und Amerikaner ein Schnäppchen-Markt. Es war heute nur leider so extrem heiß, dass das Shopping keinen großen Spaß bereitete. Am Nachmittag habe ich mich dann wieder auf gut Glück mit Philipp in einen Bus gesetzt, 8 Baht (16 Cent) gezahlt und einfach mal losgefahren, mal sehen, wo wir landen würden. Und tatsächlich brachte uns der Bus an einen Carrefour! Das ist einfach ein Paradies für uns, da wir hier wirklich alles kriegen, was wir brauchen.

In der Zwischenzeit habe ich mich auch richtig gut hier im Apartment eingerichtet: Für umgerechnet wohl weniger als 100 Euro kann ich hier nun ein Bügeleisen mit Bügelbrett, ein Wasserkocher, eine Nachttischlampe, ein vollgestopfter Kühlschrank mit recht westlicher Nahrung (er war beim Einzug leer), eine quer durchs Zimmer gespannte Wäscheleine und Geschirr mit ausreichend Besteck mein Eigen nennen. Das ist hier alles aber nicht nur spottbillig, sondern der Service in den Kaufhäusern ist erste Sahne: An jeder Ecke stehen etwa fünf Mitarbeiter; kommt man vorbei, bieten sie einem gleich ihre Hilfe an. Wenn man dann fragt, ob sie Englisch sprächen, holen sie gleich drei weitere Mitarbeiter heran, die wenigstens einen englischen Satz bilden können. Und hat man dann seinen Wunschgegenstand gefunden, wird er zunächst getestet (Bügeleisen z.B.), es wird ein Taxi gerufen (für einen Tisch z.B.) und es wird natürlich auch ein „delivery service“ innerhalb von 3 Tagen angeboten. Solch Personal ist in Deutschland leider ausgestorben. 🙁

Diese übertriebene Höflichkeit der Thais kann aber auch manchmal nerven: Bestellt man im Restaurant ein Glas „Gook“ (Coke), so bringen immer mindestens zwei Kellner ein Glas voller Eiswürfel und eine Cola-Flasche. Ein Teil der Flasche wird eingegossen, der Rest bleibt auf dem Tisch stehen. Hat man das Glas zu etwa 1/5 geleert, gibt es Nachschlag: Ein Kellner kommt, nimmt die Flasche, gießt das Glas wieder voll und legt noch zwei Eiswürfel drauf. Manchmal kommen sie einfach nur an und machen nichts weiter, als einen einzigen Eiswürfel ins Glas zu schmeißen! Das ist dann echt nervig. Mein bisher tollstes Restaurant-Erlebnis hatte ich am Donnerstag mit Philipp: Wir sind einfach in ein Thai-Restaurant gegangen und wollten etwas auf Englisch bestellen. Aber das Personal konnte weder Englisch noch konnten wir Thai. Eine Bedienung konnte zwei Wörter auf English: „fish“ und „rice“. Dann haben wir einfach „khaap“ (ja) gesagt und wir bekamen das wohl leckerste Thai-Essen überhaupt! Übrigens: Wir konnten auch nichts anderes bestellen, weil die komplette Karte in Thai-Schrift war. Selbst wenn ich es hätte lesen können, hätte ich noch nicht gewusst, was es ist. Aber so macht Essen auch Spaß!

Und jetzt kommen noch zwei Kuriositäten:

  1. Am Mittwochnachmittag haben wir einen etwa 40 Zentimeter langen Waran über die Hauptstraße laufen sehen. Mittlerweile habe ich in Erfahrung bringen können, dass die Menschen hier zwar keine Angst vor den Tieren haben, aber dass sie einen Hausbesuch fürchten, weil das angeblich Unglück bringe. Nachts könnte man angeblich ein paar hundert Meter vom Apartment entfernt meterlange solcher Tiere sehen!
  2. Was macht man am Freitagabend, wenn man nasse Wäsche, eine Verabredung und keine Zeit hat? Genau, man kombiniert alles miteinander: Die nasse Wäsche habe ich mühselig mit meiner mitgebrachten Wäscheleine quer durchs Zimmer gespannt, die Verabredung war ein Essen beim Italiener mit Mira, Liss und Philipp … und Zeit hatte ich eigentlich keine. Ich zog also beim Herausgehen aus meinem Zimmer die Tür zu und merkte schon, oh je, das könnte Konsequenzen haben! Denn ich hatte die Wäscheleine vom Türriegel zum gegenüberliegenden Fenster gespannt. Die schwere Wäsche darauf klappte den Riegel um und ich hatte mich ausgesperrt! So konnte ich nicht mehr hinein, da half kein Drücken, Schieben und kein Zerren, die Tür blieb verriegelt. Ich bat den Meister und seinen Angestellten des Hauses um Hilfe … und als die den „Schaden“ sahen, fingen sie nur laut an zu lachen. Ich musste mehrmals erklären, wie dämlich ich die Wäsche aufgehängt hatte! In der Zwischenzeit kamen auch die anderen drei an meine Zimmertür und konnten sich vor Lachen nicht mehr halten. „Wir kann man nur …?“ Schließlich half nach mehreren vergeblichen Versuchen nur noch ein Schnitt durch die Wäscheleine mit einem 4 Meter langen Säbel über den Nachbarbalkon durch mein Fenster hindurch. Irgendwann ging dann auch die Tür wieder auf und ich sagte tausendmal „khor tood khaap“ (Entschuldigung) und „khoob khun khaap“ (vielen Dank). Die beiden lachten aber nur und meinten, es sei nicht so schlimm. Irgendwie wollte ich mich schon revanchieren, aber das hebe ich mir für den Abschied auf.

So … jetzt habe ich wieder viel geschrieben. Und ich habe es tatsächlich geschafft, diesen Artikel in weniger als 2 Stunden fertigzustellen. In ein paar Stunden ist wieder Schule und ich werde müde sein!

Bis demnächst!





Neue Eindrücke von der Schule

15 09 2009

Ich sitze jetzt um Mitternacht Ortszeit (um sieben in Deutschland) auf meinem Balkon, es weht eine warme Brise und die Luft ist erstaunlich angenehm. Weil ich mit der Klimaanlage noch nicht so sehr vertraut bin, stelle ich sie mir meist zu kalt ein, sodass ich dann einfach nur auf den Balkon gehen muss, um mich wieder kurz aufzuwärmen. Leider habe ich noch kein Thermometer gefunden, aber ich schätze, es ist momentan etwas unter 30° C.

Ständig zucken leichte Blitze über den Himmel, aber es gewittert irgendwie nicht. Einen leichten Regenguss habe ich auch schon erlebt, fehlt nur noch der Monsun. 🙂

Mittlerweile habe ich mir auch Teller, Besteck, Gläser und etwas zum Essen angeschafft. Morgen werde ich mal in den von Philipp auskundschafteten Elektronikfachhandel gehen, um die letzten wichtigen Besorgungen zu machen, bevor ich mich heimisch fühlen kann. Ich habe aber noch keine Ahnung, wie ich die zwei Stühle, den Tisch, die Nachttischlampe, den Toaster, den Wasserkocher usw. – was man so alles zum Leben braucht! – mit dem Taxi zum Apartment schaffen soll …

Heute Vormittag war natürlich wieder Schule. Die ersten zwei Stunden verbrachte ich im Matheunterricht in der 7a der Realschule. Es wurde eine Klassenarbeit geschrieben … anschließend beriet ich mich kurz mit dem Mathelehrer, wie ich demnächst mit den Schülern (davon gibt es auch nur 5 in der Klasse!) verfahren sollte.

Dann habe ich mir zwei Stunden freigenommen, bin anschließend mit zu Philipp ins Biologie-Labor und habe dort beim Aufräumen und Putzen geholfen. Die Biologie-/Chemie-Lehrerin hat uns beiden sozusagen das gesamte Labor zum Aufräumen erteilt, sodass wir in jeder freien Minute dort hinein können, um diese Jahresarbeit anzugehen. Aber eigentlich ist eher Philipp dafür zuständig.

Ab Mittag haben wir dann wieder die Basisstufen-Betreuung übernommen. Obwohl ich mich gestern recht überfordert fühlte damit, waren die Kleinen heute sehr einfach. Die gesamte Essenspause über habe ich mich mit Kindern unterhalten, deren Muttersprache eigentlich Thai ist. Wenn ich dann ein paar Wörter nachsage, kichern sie gefühlte fünf Minuten lang! Auf dem Weg zurück zum Spielplatz bin ich dann sogar schon anfassend mit ihnen gelaufen. Auch die Jungen sind sehr zugänglich und erzählen viel.

Nach der Kinderbetreuung sind wir dann aber auch schon alle gegangen. Philipp hat mittlerweile ein Fahrrad von der Biolehrerin geliehen bekommen und sie hat uns anderen versprochen, sich auch für uns bzgl. Fahrrädern und Thai-Lehrerin umzuhören. Leider hatte ich bisher noch keinen wirklichen Bezug zu DaF-, Französisch- und Schwimmlehrern, das wird sich wohl erst im Laufe dieser Woche einpendeln.

So … nun muss ich aber mal was essen, sonst knurrt mir morgen wieder den ganzen Tag der Magen. Peinlich, wenn man vor Schülern steht! 😉





Erster Arbeitstag

14 09 2009

Also … gestern Abend war ich noch mal mit Philipp und Mira in der Stadt bzw. einfach nur ein paar Schritte von unserem Apartment entfernt. Eine Stunde davon ging für etwas ganz Tolles drauf: Wir unterzogen uns einer Thai-Massage. Tja … warum auch nicht, wenn man schon mal die Gelegenheit bekommt? Für nur 200 Baht (etwa 4 Euro) haben sich die Damen echt angestrengt und ich denke, das werden wir noch mal nachholen, wenn nicht sogar regelmäßig machen. 🙂

Ja, und danach sind wir noch schnell über den am helllichten Tage so vollen Markt gewatschelt, es gab aber nichts Gescheites mehr zu kaufen. So musste ich mit meinen drei Croissants, die ich mir vorhin im 7/11 gekauft hatte, Vorlieb nehmen und zum Frühstück halt noch mal auf den Markt rennen. Den Rest des Abends habe ich dann in meiner Wohnung vorm Fernseher verbracht, um ein bisschen Thai zu lernen. Aber man kriegt hier auch arabische, englische und indische Sender, mir wird also sprachtechnisch sicherlich nicht langweilig. Um mein Thai zu üben, kann ich ja wieder ins Massage-Studio gehen, das ist bestimmt sogar billiger als der Sprachkurs. 😉

Eine Sache, die mir besonders gut gefällt, ist, dass man hier auch sonntags bis in die Nacht arbeitet und dass es in dem Apartment keine „Ausgangssperre“ gibt. Irgendwie komme ich mir schon gar nicht mehr wie ein „farang“ (Ausländer) vor, es lässt sich hier echt gut leben. Außerdem gibt es hier ganz viele kleine, niedliche Eidechsen. Ich weiß nicht, ob sie gefährlich sind, aber sie sehen echt schön aus. Auf dem Markt und vor dem Apartment laufen ganz viele Hunde herum. Ob sich da vielleicht eine Tollwut-Impfung lohnt?!

Jetzt (16 Uhr Ortszeit, 11 Uhr in Deutschland) sitze ich in der Schule. Die sieht einfach nur toll aus! Es ist im Prinzip ein großes quadratisches Gebäude, in der Mitte steht ein riesiger Baum, der sich über drei Etagen erstreckt und oben aus der Schule herausguckt. Es ist sieht wirklich eine Botschaft aus. Aber leider ist das Wetter extrem stickig und schweißtreibend. Welch Glück, dass alle Räume klimatisiert sind. Bisher kenne ich den Mathelehrer Jürgen und die Kindergärtnerin Karin schon ganz gut. Man duzt sich mit den Lehrern und Schulleitern, ich glaube, auch daran muss ich mich erst einmal gewöhnen. Im Prinzip haben wir den gesamten Vormittag mit Daniel, unserem Schulleiter, verbracht. Er hat uns über die Philosophie du Geschichte der Schule sowie über die politische Lage in Thailand erzählt. Das fand ich richtig interessant und man merkt auch, dass er hinter seiner Schule steht.

Dann sind wir Mittag essen gegangen, bevor wir die Kinder der Basisstufe (Übergang von Kindergarten zur 2. Klasse) noch einmal zum Essen begleiteten. Ein bisschen seltsam habe ich mich als Kindergärtner schon gefühlt, aber irgendwie war es auch schön, weil die Kleinen ja noch auf einen zugehen. Manche haben mir auch versprochen, mir Thai beizubringen. 🙂

Da unser Thai-Kurs heute leider ausfällt, haben wir ein bisschen Freizeit. Und weil das Internet hier in der Schule kostenlos ist, bleibe ich noch eine Weile hier. Später gehe ich dann wieder in die Stadt, um mir endlich mein Essen für die nächsten Tage zu beschaffen.

So … mehr gibt es erst einmal nicht zu berichten.  Wer Fragen hat, schreibt mir einfach. Wenn ich eine thailändische SIM-Karte habe, dann schreibe ich noch mal allen die Nummer.

Aus diesem Grunde verabschiede ich mich erst einmal und lasse bald wieder von mir hören.





Ankunft in Bangkok

14 09 2009

Ich melde mich hier aus einem Café in Bangkok ganz in der Nähe meines Apartments und sitze hier mit Philipp, der auch mit mir an die Deutschsprachige Schule Bangkok (DsSB) geht, in einem Café mit kostenlosem WLAN und trinke einen grünen Tee (Ortszeit: 19.00 Uhr, 13. September). Mira und Liss sitzen im Apartment und nutzen ihr dort gekauftes Internet.

Mein aufregender Tag begann natürlich auf dem Flughafen Tegel, dort gab es schon die ersten Zwischenfälle: Ich stand mit meinem Vater im Stau und wir kamen einfach nicht vorwärts. Gerade so habe ich dann noch eine Stunde vor Abflug den Check-In-Schalter erwischt, nachdem wir durch den ganzen Flughafen gelaufen sind, um das richtige Gate zu finden. Mit dem Check-In gab’s bei mir keine Probleme, aber bei Mira schon: Sie hatte kein Rückflugticket, damit durfte sie nur 20 kg statt gepackten 30 kg mitnehmen. Das wären 200 Euro extra gewesen (20€/kg!) … aber mit ein bisschen Tricksen haben wir Mira dann doch durchschleusen können. Der Flug war dann sehr entspannt, aber nicht wirklich entspannend, weil ich nicht gut schlafen konnte. Dafür kann ich über das Essen nicht klagen.

Als wir dann in Bangkok nach Deutscher Zeit um halb fünf früh ankamen, wurden wir schon von der Primarstufenleiterin unserer Schule empfangen und zu den Taxis geschafft. Blöderweise passten wir drei (Philipp kam dann mit einer anderen Maschine) nicht in ein Taxi, so mussten wir zwei nehmen. Mich wunderte, dass die Taxis hinten keine Gurte haben, dafür die Taxifahrer aber wie die Bekloppten fahren. 🙂 Mira und ich teilten uns ein Taxi, konnten aber kein Thai und der Taxifahrer kein Englisch. So hat er auch die Adresse nicht verstanden, wo wir hinwollten. Wir fuhren in die völlig falsche Richtung. So kamen wir etwa 20 Minuten später und mit 10 km mehr an dem Apartment an, wo Liss schon mit der Primarstufenleiterin auf uns wartete. Die Anmeldung dort war auch ganz leicht, alle sprechen dort passables Englisch und ein Teil der Bewohner auch Deutsch, weil sie an der DsSB arbeiten.

Wir haben so auch gleich zwei „Kolleginnen“ kennen gelernt, die an der DsSB hospitieren. Sie haben uns dann auch später in ein Thai-Restaurant geführt, um Mittag zu essen. Einen anderen Lehrer haben wir auch schon getroffen, der wohnt mir gegenüber. Und der ist auch ganz nett und hat uns die ganze Gegend gezeigt, wo es die besten Shops und so weiter gibt.

Noch was zur Wohnsituation: Ich habe ein kleineres Zimmer als ich wollte gekriegt (28m² statt 36m²), aber dafür zahle ich halt auch weniger. Ich habe trotzdem einen ganz schönen Balkon im 6. Stock. Ich kann direkt auf die Schule in weiter Ferne blicken und habe eine tolle Aussicht über viele Teile von Minburi, dem Stadtbezirk, in dem wir wohnen. Ein bisschen thailändisch fühle ich mich schon, wenn ich jedes Mal vor einem Zimmer die Schuhe ausziehen muss und viele Thais mit „Sawatdii khap“ zusammen mit dem typischen „Wai“ (gefaltete Hände unterm Kinn) begrüße. Auch auf einem thailändischen Markt, der echt so ist, wie man ihn sich vorstellt, waren wir schon. Die Temperaturen hier machen aber jedes Shopping-Vergnügen zu einem schweißtreibenden Unterfangen … 😉

So … morgen früh gibt es dann wieder eine schöne Taxifahrt zur Schule, ich freue mich auf die Vorstellung vor den Kindern. Dann werde ich morgen wieder berichten und wahrscheinlich auch mal Bilder anhängen, sonst ist das so langweilig, wenn’s immer nur Texte gibt … 🙂








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