Die Zeit rennt und bevor hier alles aus den Fugen gerät, will ich noch schnell von meinem Alltag berichten, der so eigentlich gar nicht existiert. Obwohl ich fast jeden Morgen zu einer anderen Uhrzeit in der Schule sein muss, stehe ich mittlerweile immer um halb neun auf, erledige Dinge, die eben so getan werden müssen und mache mich auf den Weg durch unser wunderschönes Treppenhaus. Ich würde ja auch früher aus meinem Nest kriechen, aber eine belegte Espressokanne kann mir schon mal meine Laune verderben. No coffee, no workee. (; Außerdem will ich mich der Spät-Aufsteher-Kultur ein bisschen anpassen. :D
Abgesehen von meinem morgendlichen Kaffeeritual kann ich wenig Regelmäßigkeit vorweisen. Vor ein paar Tagen ist das Kickbox-Projekt von mir und meiner belgischen Mitbewohnerin gescheitert. Zwei Abende in der Woche haben wir zunächst in einem nahegelegenen Park Sport gemacht. Dann wurden wir von irgendeinem Securitytyp von dort vertrieben. Marlies, die mich fälschlicherweise als „Mara – the boxing machine“ bezeichnet, und ich haben ihm wohl zu viel Angst gemacht. :D
Bei einem Sparziergang habe ich zwar eine neue perfekte Location bei uns im Stadtviertel ausfindig gemacht, doch jetzt wird es später dunkel und zunehmend wärmer. Und auf glotzende Passanten haben wir dann auch keine Lust. Da gehen wir lieber in ein Café oder kochen was zu Hause. (;
Am Schönsten ist es doch sowieso, wenn etwas Außergewöhnliches passiert. Zum Beispiel, wenn man Besuch von Freunden oder Familie bekommt. Als Mara mich besucht hat, lautete das Kommentar meiner Mitbewohnerin „so, you are besties“ darauf, woher wir uns denn kennen würden. Unglaublich gerne hätte ich sie hier behalten, denn es war genau so fett wie immer: „Was ist denn mit euch schon wieder los? Habt ihr was von meinen Kräutern geklaut oder einfach nur natural happiness?“ – ach, am Liebsten würde ich meine Mitbewohner in meinen Koffer packen und mit nach Deutschland zurück nehmen.
Obwohl es noch knappe vier Monate bis zu meiner Abreise sind, habe ich schon ein bisschen Panik bekommen. Die Wochen vergehen wie im Flug und dabei muss ich noch so viele Reiseziele auf meiner Liste abhaken…
Die besten Sprüche meiner Mitbewohner: „you’re crazy in the coconut“ // „good news for people who like bad news“ // „you’re a lovely bubble of happiness, Mara“ // „I need coffee“ – „coffee needs you too“





























