Fotos gibt es hier zu sehen. Der Speicherplatz ist voll… :D
Alles begann mit unserem Trip nach Jerewan. Dicht verpackt in Winterjacken sind wir mit der Marschrutka in die Hauptstadt Armeniens über die halbvereisten Straßen geruckelt. Mit Milchkaffe, Melle, guter Musik an meiner Seite und Blick auf die tief eingeschneite Landschaft vergingen die fünf, sechs Stunden wie im Flug.
Lisa und Tobi, zwei andere Kulturweitfreiwillige, haben uns in ihrer netten Wohnung aufgenommen. Neben Schneespaziergängen durch die Stadt, gemeinsamen Kochabenden und dem armenischem Nachtleben haben sie mir wieder gezeigt, wie ich es im Urlaub liebe, wenn ich vergesse, welchen Wochentag und welches Datum wir haben.
Später sind wir dann zu Jakob in seine mega coole Vollraucher-WG umgesiedelt, weil die anderen beiden Besuch von Heide und Laura aus Serbien bekommen haben (alle drei Kulturweitfreiwillige). Hier habe ich erfahren, dass armenische Autofahrer mit dem Erwerb eines teuren Autokennzeichens, in denen eine Zahl doppelt vorkommt, z.B. 14 UC 114, ihre Strafzettel im Prinzip schon vorbezahlen. Davon weiß natürlich keiner was, ist klar. Jedenfalls werden sie bei Verstößen gegen Verkehrsregeln nicht verfolgt. Aber zurück zum Text. Mann, bin ich froh, dass in meiner WG nicht geraucht wird – was hier echt nicht selbstverständlich ist! Dieser Weihnachtsbaum aus Jakobs WG steht symolisch für meine hier erlangte passive Raucherlunge:

Daheim rochen meine Haare nach zwei intensiven Waschgängen immer noch eingeräuchert. Und auch meine Klamotten wurden erstmal in die Waschmaschine gefetzt. Ja, wie sind wir eigentlich zurück gekommen?
Melle hat mich mit dem Trampen angesteckt. Man kann nicht nur Geld sparen, sondern erlebt auch ein paar Abenteuer und lernt viele neue Leute kennen. In Armenien war das aber ehrlich gesagt gar nicht so leicht. Sprachschwierigkeiten sind nicht nur hinderlich, sondern auch irgendwo ziemlich unangenehm. Über der Grenze konnte man sich mit seinem gebrochenen Georgisch dann doch erstaunlich gut unterhalten. Alles eine Frage der Perspektive.
Nach 12 Autos, zahlreichen Telefonaten mit Menschen, von denen die Fahrer dachten, sie könnten Englisch, Angst vor Straßensperrungen, mehr als genug Leuten, die uns irgendwohin fuhren, obwohl sie dort gar nicht hinwollten, einem vermeintlichen Polizeisheriff, der uns stolz seinen zerfledderten Ausweis unter die Nase hielt, einem verlassenen Grenzübergang, schlechten Straßen und einem witzigen Essen mit den armenischen Grenzbeamten in ihrer heruntergekommenen Hütte, sind wir endlich in unserem geliebten Tbilissi angekommen.
Wir hatten unglaublich viel Spaß – ob beim Teetrinken am Kloster Chor Virap mit Blick auf den Ararat an der türkischen Grenze oder beim gefrorene-Snickers-Essen am Sewansee, dem größten Süßwassersee des Kaukasus und einem der größten Hochgebirgsseen der Welt. Und wer kann schon von sich behaupten, dass er auf der Kaskade, einem gewaltigen Treppenkomplex, der sich weit den Berghang emporstreckt, Schlitten gefahren ist? (:
Der wunderbare „Travelling Song“ aus meinem derzeitigen Lieblings-Album „Flight of the crow“ Schööön……
Und, by the way, feine Strickjacke…..;-)
Den Weihnachtsbaum finde ich ja total originell.
Kunststudenten aus Karlsruhe kreieren wohl auch jedes Jahr einen neuen Baum, der folgende passt ganz gut…. ;-)
http://www.maz-online.de/var/storage/images/330941284-2-ger-DE/1a4f9bf0-a4ba-11e5-ae1e-a2266f10d637_ArticleWide.jpg
Geiles Lied :) <3 Klingt nach nem super coolen Roadtrip!