Hallo meine Lieben,
nach 9 Tagen vor Ort der erste Blogeintrag – ja ich bin nicht die schnellste aber ich wollte die ersten Eindrücke erstmal wirken lassen 😉
Also wie ist Bolivien? Wie ist La Paz? Die zwei Fragen die ich in diesen vergangen Tagen am meisten hören durfte. Zum Teil eine Variation von Leuten vor Ort: Wie gefällt es dir hier, in La Paz?
Diese eigentlich simple zu sein scheinende Frage hat es meiner Meinung nach doch in sich. Um sie besser beantworten zu können werde ich jetzt einfach mal über 4 Dinge berichten. 1. Dinge die wie zuhause sind, 2. Dinge die ich so aus Polen kenne, 3. schönes Neues und 4. gewöhnungsbedürftiges Neues.
1.Dinge die wie zuhause sind
Ich frühstücke hier tatsächlich wie zuhause.Mal Müsli,mal Brot mit Butter und Marmelade.Am Wochenende war ich im Kino und auch dort war kein merklicher Unterschied zu erkennen.Das Internet ist familiär langsam wie in meinem kleinen Heimatdorf Neuhäusel 🙂 Ich bin bereits einem Chor beigetreten und wir singen uns dort genauso ein wie in meinem Chor in Deutschland. Als begeisterte Kirchengängerin hab ich mich Sonntag in der Messe auch heimisch fühlen dürfen – und das trotz anderer Sprache. Zuletzt noch zu erwähnen: die Schule. Da ich an der deutschen Schule in La Paz bin war zu erwarten, dass diese wohl privilegiert sein wird und so ist es auch. Die Ausstattung ist besser als ich es aus meiner Schulzeit kenne.Die meiste Arbeitszeit verbringe ich zurzeit im Kindergarten, wo wir mit den Kindern die selben Lieder singen ,die ich damals gesungen hab. Während meiner Zeit in der Bibliothek der Primaria ( Grundschule) huscht immer wieder ein Lächeln über mein Gesicht,wenn ich Bücher wie „Freche Mädchen, freche Bücher“ oder „Die drei ???“ in der Hand halte oder Filme wie „Madita“ oder „Heidi“ ( An dieser Stelle kurz an dich Tine: Bei Madita muss ich immer an dich denken <3 )
2.Dinge die ich so aus Polen kenne
Da ich das Glück hatte die meisten Sommer und Herbstferien meines Lebens in Polen verbringen zu dürfen,kommen mir noch mehr Dinge „normal“ vor. Der total überfüllte ( sowohl mit Menschen als auch mit Ware) Markt, welcher zwar größer ist als alle die ich bisher gesehen hab,aber dennoch die selbe Struktur ( wenn man von einer Struktur sprechen kann) hat. Die Werbetafeln. Riesig,erschlagend,nicht immer die schönsten wenn ihr mich fragt – auch bekannt.Gastfreundlichkeit die man in Polen ,meines Erachtens nach etwas größer schreibt als in Deutschland,,konnte ich hier auch schon erfahren. So hab ich den Weltfrauentag bei einer netten Dame zuhause gefeiert. Zusammen mit Nachbarinnen und Kolleginnen der Schule saßen wir bei bestem Wetter in Ihrem ruhigen Garten mit einem wunderschönen Blick über fast ganz La Paz. Für den Gaumen Champagner, Pfirsichkuchen, Kaffee, Käseschnitten und noch andere Kleinigkeiten.
3.Schönes Neues
Neues gibt es viel.Die Sprache klingt in meinen Ohren wie Musik. Ich kann zwar noch nicht viel sprechen ,aber mit jedem Tag merke ich, dass ich mehr und mehr verstehe. Minibus fahren. Dies zählt momentan zu meinen absoluten Lieblingstätigkeiten ob man es glaubt oder nicht. Um sich hier fortzubewegen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einen großen alten Bus ( eher abzuraten), einen ganz neuen großen Bus der Pumakatari heißt und am Wochenende eingeführt worden ist.Er ist sogar mit WiFi ausgestattet,braucht aber leider wesentlich länger als billigere Alternativen. Ein Taxi,welches hier auch sehr preiswert ist. Besser aber ein Radio Taxi,welches offiziell registriert ist und daher auch eine gewisse Sicherheit mit sich bringt. Truffis sind Sammeltaxis ,welche nett sind,aber mein absoluter Favorit: die MINIBUSSE . Diese sind vergleichbar mit deutschen Großraumtaxis. Der Unterschied: in Deutschland würden bei der Größe, max. 9 Leute drin sitzen. Hier in Bolivien 17. Sie fahren durch alle Straßen die es so gibt und man winkt sie sich einfach ran wo man grade steht. Schilder hinter der Scheibe geben die grobe Richtung vor und aussteigen kann man ebenfalls überall. Das kurze Wort escina ( Ecke) mit einem netten por favor ( bitte) lässt den Minibus stoppen. Sitzt man in der letzten Reihe müssen zunächst circa 3 Personen aussteigen bevor man selbst rauskommt. Der Spaß kostet im kleinsten Radius 1,50 Bs also circa. 15 Cent und für einen längere Strecke , also z.b. von mir bis in die Innenstadt ( bei viel Verkehr 1h Fahrt) 2,40 Bs also ca. 24 Cent.Mir macht es tatsächlich einfach Spaß ,aber es ist bestimmt nicht Jedermanns Sache.Ab April gibt es noch eine weiter Möglichkeit sich fortzubewegen. Das sogenannte Teleferico ist ein neu enstehendes Seilbahnsystem. Die erste Strecke ist von El Alto nach La Paz Mitte. Die anderen Beiden die unter anderem in die Zona Sur führen , wo ich auch wohne, sind noch nicht fertig. Dieses Teleferico ist von einem schweizer Unternehmen gebaut worden und verleiht ,zumindest mir, ein gewisses sicheres Gefühl wäre da nicht der Fakt, dass durch „mysteriöse Umstände“ (auch viel Bargeld genannt) der Boden nicht überprüft worden ist ,ob er den Metallpfeilern denn auf Dauer standhalten wird – aber na ja das ist eine andere Geschichte.
Was noch? Das Obst und auch viel von dem Gemüse hat einen dermaßen intensiven und frischen Geschmack ,wie ich es in Deutschland bisher nicht erlebt habe.Auch neue Früchte die ich bisher nicht kannte haben es mir angetan.
Ich liebe es ja Filme zu schauen und da ist es doch ein erfreulicher Anblick, dass es an jeder Ecke einen Laden gibt der DVDs verkauft. Filme die grade erst im Kino laufen? Als Blue-Ray? Für 10 bs ( 1 €) ? La Paz macht es möglich.Was wohl passieren würden ,wenn man solche kaufen würde und bei der Kontrolle zurück in Deutschland im Gepäck hätte? Man weiß es nicht^^
Unterhaltungszebras.In der Innenstadt gibt es tagsüber ein paar Stundenlang Leute,die als Zebra verkleidet ,für gute Stimmung und Sicherheit sorgen. MIt witzigen Bewegungen und einem dauer Grinsen ( zumindest das Kostüm ist dauerhaft am grinsen) zaubern sie allen passanten ein Lächeln auf die Lippen. Wieso Sicherheit? Die Ampeln werden hier eher als Empfehlungen gesehen ,was es nicht leicht macht als Fußgänger die Straße zu überqueren.
4. Gewöhnungsbedürftiges Neues
Höhenkrankheit. Da die Stadt so ca. auf 4000 m Höhe liegt ( mal mehr mal weniger) durfte ich die ersten 2 Tage im Bett verbringen bis mein lieber Körper neue Blutkörperchen produziert hatte und ich wieder auf die Beine kam.Auf den meisten Toiletten( ja auch bei mir zuhause) gibt es die Regel ,das benutzte Toilettenpapier nicht im Klo runter zu spülen, sondern in den Mülleimer zu werfen. Sauberkeit wird hier nicht grade überbewertet ,was mir besonders auffällt nachdem ich grade in dem ÜBER sauberem Neuseeland war.Das Visum zu bekommen wird sicherlich noch lustig und bestimmt zu einem Eintrag wie „Visumsgeschichten“ oder ähnlichem führen. Schalter A : „Sie brauchen von diesem Dokument 2 Kopien“ .Das nächste mal beim Schalter B:“Ihnen fehlt aber die dritte Kopie von diesem Dokument“. Na ja,ich wollte schon immer ein geduldigerer Mensch werden. Wenn das nicht die beste Übung dazu ist. Als blonde Europäerin bin ich hier durchaus auffallend und das auch gegenüber der männlichen Schöpfung hier vor Ort.Die ein oder anderen Sprüche, Gesten und Co. sind halt eben … gewöhnungsbedürftig.
Ein letztes noch ,was mir jetzt auch schon öfter passiert ist. Bei der Frage ob ich das denn einfach so machen könnte, bekam ich zur Antwort „Klar, du bist weiß. Da wird nie jemand was sagen“. Ich lasse das mal unkommentiert ,aber eins muss ich doch loswerden es war nie ein schönes Gefühl.
So das waren also ein paar Sätze zu den vier Punkten. Klar kann man zu allem noch vieles mehr sagen, aber ich belasse es jetzt mal hierbei. Das nächste mal gibt es dann mehr oder detailierteres und eventuell ein paar Fotos.
Also wie ist Bolivien? Wie ist La Paz?
Antwort: Schön und interessant – jeden Tag aufs Neue!
Meine liebe Familie,ich hab Euch lieb 😉
Also hasta luego wie man hier so schön sagt!
Ps.: This is the short part for my international friends ( especially for you Danilo ;))
So I was just telling that I got here many impressions during the last nine days and I find it really difficult to put them together when they ask me questions like „How ist Bolivia“. I like it here I really have to say though the first days where more than difficult. I felt so sick because of the high-altitude illness.I dont speak Spanish up to now but with every day I recognize that I understand a few more words.Most time of the day I am in the Kindergarden and they are so cute.As Im teaching them the same songs I was singing in their age it feels a bit like home. People have been very friendly to mee up to now and I love to go by the Minibuses. They drive through every street and if you want to get into one of them you just wave to the driver and he stops. It really doesent matter which street it is or how many cars there are behind. To exit is also very easy. You just tell the driver that you wanna exit and he stops immediately. One hour drive is like 0,24€. The fruits and the vegatables are pretty awesome. Their taste is so strong in a nice way I can’t explain it. Tired of a long long day I stop here now with my story. Next time maybe more but maybe not. I’m just not the typicall writer and I suck at writing in english. So sorry for that but I think you got what I wanted to say.
See ya or in spanish hasta luego.