Es ist viel passiert Teil II und III; außerdem: ich bin dann mal in Chile

Halihalo,

in nicht mehr als 1 Stunde mache ich mich auf die Reise zum Zwischenseminar nach Chile. Da ich mir sicher bin viel zu erzählen zu haben wenn ich zurück bin, muss ich euch noch kurz, wie versprochen Teil II und II von  der Serie „Es ist viel passiert“ schreiben . Allerdings, Ihr könnt es euch denken, in kürzerer Fassung als gedacht.

 

Fangen wir mit Teil II an. Die Geschichte, wie ich endlich an mein Visum kam. 

Falls es welche von Euch noch nicht mitbekommen haben sollten, war es doch eine ziemliche Tortur an das Visum zu kommen. Hätte ich die nötige Vorgehensweise, die Menge an Geld, den Zeitaufwand und die zahlreichen Tränen die aus Wut und Frustration geflossen sind erahnt, hätte ich es mir wohl 10 x so gut überlegt, ob ich tatsächlich diese FsJ hier in Bolivien machen möchte.
Angefangen hat alles mit einer Liste, welche insgesamt 15 verschiedene Dokumente aufzeigte, welche man benötigt um das Visum zu bekommen. Wäre alles halb so schlimm gewesen, wenn man bei den jeweiligen Behörden, zu denen man ging um eins der 15 dokumente zu bekommen, nicht jeweils eine neue, mindestens ebenso lange Liste bekommen hätte.
Um nur meine Lieblingssituationen zu erzählen picke ich den einen oder anderen Behördengang exemplarisch raus.
Mein Lieblingsdokument war das medizinische Gutachten über meine Gesundheit. So ging ich eines Morgens ziemlich früh aus dem Haus um verschiedene Test durchführen zu lassen. Urinprobe, Bluttest, Röntgenbild der Lunge, BMI, Zahnuntersuchung, allgemine Gesundheitsbefragung … Ich habe dort den ganzen Tag verbringen dürfen und mich ab und zu nur gweundert, dass nicht noch vll. irgendwo aus einer Ecke eine Ratte langlaufen würde, nur um euch ein Gefühl dafür zu geben wie hygienisch und sauber es dort war.
Eine andere nette Sache war es, von  INTERPOL  ein Führungszeugnis zu bekommen. Unteranderem brauchte man dafür zwei Fotos im Halbprofil mit rotem Hintergrund in der Größe 4×4. Als mir gesagt wurde, dass meine Fotos nicht akzeptiert werden können, weil sie im 3/4 Profil und nicht im Halbprofil sind und dass außerdem das Rot zu kräftig wäre, kam ich mir doch etwas schikaniert vor. Denn am anderen Schreibtisch funktionierte das ganze ziemlich schnell auch ohne die richtigen Dokumente. Woran das wohl liegt möchte ich hier mal unausgesprochen lassen.
Nach 20 Fingerabdrücken ( ja tatsächlich 20 ) und 8 vergangenen Tagen bekam ich dann dieses Dokument ausgehändigt. Am selben Tag eine Freundschaftsanfrage in Facebook des dort arbeiteten Beamten. Seriös, nicht wahr ?
Sätze wie „Ach ne, heute haben wir das noch nicht, versuchen sie es doch morgen mal“ oder „Tut mir Leid, dass Sie sich falsch informiert haben aber sie brauchen noch 3 Kopien mehr“ oder „Der Direktor ist nicht da zum unterschreiben, wir wissen aber auch nicht wann er wiederkommt“ waren in den ingesamt 8 Wochen Standard geworden.
Was mich jedoch viel mehr überraschte, waren die Sätze die plötzlich aus meine Mund kamen: „Was meinte dein Anwalt dazu? Denn mein Anwalt hat gesagt …“. Ja genau einen Anwalt hatte ich für die ganze Sache auch, da man ohnen einen,  tatsächlich nicht weit kommt. Anschreiben, die nur vom Anwalt unterschrieben abgegeben werden dürfen oder notarielle schreiben , die immer wieder das gleiche bestätigen sollten, gehörten nämlich natürlich dazu.
Das ärgerliche an der ganzen Geschichte waren zusammengefasst zwei Dinge. Zum einen kommt man grade in einem wildfremden Land an, und anstatt sich einleben und wohlfühlen zu dürfen, fühlt man sich eher reichlich unwilkommen und wie eine Last am Bein. Der zweite Punkt ist, dass alle diese Behördenbesuche und Co. fast ausschließlich Vormittags unter der Woche zu erledigen sind und man somit sehr wenig Zeit für die Einsatzstelle hat, was gerade am Beginn eigentlich von Nöten wäre um sich einleben zu können.
Zum Abschluss dieses Themas noch der Witz an der Geschichte. Undzwar hat man 30 Tage Zeit sich dieses Visum zu besorgen, was aber rechnerisch einfach unmöglich ist, da z.b. Interpol alleine 10 Tage gedauert hat und ich währenddessen nichts anderes machen konnte, da für die folgenden Schritte das Zeugnis von Interpol schon vorhanden sein musste.
Nach Ablauf der 30 Tage zahlt man dann brav jeden Tag ein bisschen Strafe.
Nach 58 Tagen in Bolivien und wie gesagt einigen Nerven die draufgegangen sind hab ich mein Visum erhalten und war so glücklich und erleichter und von Sorgen befreit, dass es schon fast wieder schön war das alles durchzumachen – wobei … so schön dann doch wieder nicht.

Teil III Die Geschichte, was man alles tolles Unternimmt wenn man Besuch hat.

 

Ja ich hatte Besuch. Mein lieber Freund der Olli fliegte für mich um die halbe Welt nur um wenigstens  4 Wochen mit mir verbringen zu könnnen. Und wir haben tatsächlich tolle Sachen gemacht, wenn auch weniger als erhofft, da sich ja spontan mein Blinddarm zu Wort gemeldet hat, dass er doch gerne raus möchte.
Da ich jetzt gleich zum Flughafen muss verspreche ich eine kleine Fotocollage zu machen von den Orten an denen wir waren, dann muss ich jetzt nicht so viel berschreiben 😉
Wir waren also zum Beispiel in Coroico gewesen. Um dorthin zu kommen musste man früher die sogenannte Todesstraße nehmen. Heutzutage gibt es zum Glück eine neue Straße doch auch da kamen mir die Tränen und der unabwendbare Gedanke, dass meine letzte Stunden geschlagen hat. Bei 80 km/h den kurvigen Berg hinunter, wo 40 km/h erlaubt sind. Der sichtdichte Nebel und der Fakt, dass der Minibusfahrer auch 50 Meter vor der Kurve noch Lkws überholte, machte die ganze Sache leider wenig besser. Links von uns steile Felswände und rechts von uns ein Abhang , so geschätzte 750m tief. Angekommen war es dort jedoch wahnsinnig schön. Wir waren zwar mitten im Nirgendwo, aber das Hotel Sol y Luna ist in diesem Zusammenhang nur zu empfehlen. Mehr werden die Bilder erzählen.
In La Paz nutzten wir die gemeinsame Zeit den Kino VIP bereich mit zwei Liegesesseln und geliefertem Abendessen während des Films zu genießen, das Mondtal zu besichtigen, den Zoo zu besuchen, auf einem Bauernhof selber Milch zu machen und gefühlt alle Kaffees die La Paz so bietet auszuprobieren.
Außerdem besuchten wir einen Freund in El Alto, was zwar nur 20 Minuten entfernt ist, aber dennoch eine ganz andere Welt zu sein scheint.
Am vorletzten Tag haben wir es dann mithilfe einen Privattour doch noch geschafft zum Titicaca See zu fahren, was vorher wegen der OP nicht geklappt hatte. Zusammen mit unserem Guide haben wir uns in Copacabana umsehen können, zur Sonneninsel fahren können und dort die Inkatreppen und einige Ruinen gesehen bevor wir ein super leckeres, traditionelles Mittagsessen dort hatten. Aptapi wird das ganze gennant und besteht aus den Sachen, die Arbeiter mit aufs Feld zum Essen nehemen können. Einer hat z.b. eine Kuh zuhause und bringt Käse mit, der nächste pflanzt Kartoffeln an und bringt diese mit, der nächste hat Hühner und bringt Eier mit. Somit kommt einiges zusammen und alles wird geteilt. Schöne Sache wie ich finde. Das ganze wird einfach mit den Händen gegessen , was ja auch mal ganz nett ist.

Kurz nachdem Olli weg war bekamen wir in die Schule eine neue Pratikantin, die ich auch einfach mal als eine etwas andere Art von Besuch betrachte. Aber da ergreift man doch auch die Chance, zusammen etwas mehr vom Land sehen zu können. Also sind wir zusammen mit einer weiteren Kulturweitfreiwilligen aus La Paz über das verlängerte Wochenende am 1.Mai nach Uyuni in die Salzwüste gefahren. Dazu erzähl ich wircklich nciht viel, weil die Fotos mehr als 1000 Worte erzählen werden. Wir hatten dort die Möglichkeit in einem Hotel aus Salz gebaut zu schlafen in dem auch die Betten aus Salz waren. Das wurde einem zumindestens gesagt, ich habe es nicht probiert und mich selbst davon überzeugt. 😉 Tagsüber sind wir stundenlang durch die Wüste gefahren und haben auf einer Insel bestaunt, wie unglaublich groß Kakteene werden können. Evelina, die andere kulturweitfreiwillige, hatte sogar genug Mumm, um einmal durch die Salzwüste mit einem Gleitschrim zu fliegen, was mir durch meine OP leider vorenthalten blieb.
Es war ein supertolles Wochenende und ich hoffe wir werden noch mehrere von diesen haben.

 

 

Abschließend ( weil ich jetzt wircklich dringend los muss) sag ich nur noch : Ich bin dann mal in Chile.

Liebe Grüße eure Stephi

 

Es ist viel passiert! Teil I

Hallo meine Lieben,

jetzt ist es doch schon wieder eine Weile her, dass ich Zeit gefunden habe euch ein bisschen zu erzählen. Aber dafür jetzt!

Wieso heißt der Eintrag „Es ist viel passiert! Teil I“? Er heißt Teil I weil es im Grunde drei Sachen gibt, über die ich etwas ausführlicher Berichten möchte. Und zwar „Die Geschichte, wie ich endlich an mein Visum kam“, „Die Geschichte, was man alles tolles unternimmt, wenn man tollen Besuch hat“ und „Die Geschichte, wie ich ein paar Tage im Krankenhaus lag.“.
Weil ich euch nicht mit allem auf einmal erschlagen möchte, fange ich hinten an, mit der Geschichte, wie ich ein paar Tage im Krankenhaus lag.

Es war also letzten Donnerstag. Gründonnerstag so gegen die Mittagszeit wollten Olli, mein Besuch, dazu aber in einem anderem Eintrag mehr, und ich einen Ausflug machen, um nicht zu viel vorne weg zu nehmen. Grade als wir mit dem Bus La Paz verlassen hatten und mitten im riesigem El Alto steckten, konnte ich die extrem plötzlich erschienen Schmerzen nicht mehr aushalten. Der Bus musste für mich anhalten und mit Hilfe des anwesenden tour guides haben wir es nach circa 20 Minuten geschafft, ein Taxi anzuhalten. Jetzt musste man also nur noch sagen „Ins Krankenhaus, bitte“ und in 25 Minuten wäre man da aber das wäre doch erstens zu einfach und zweitens nicht abenteuerlich genug. Nein, wir sagten zwar „Ins Krankenhaus,bitte“, na ja viel mehr musste Olli das sagen, da aus mir, außer ein paar verkrampften Geräuschen nicht mehr viel rauszuholen war.Doch  wir befanden und mitten in der Rushhour, um es noch mal zu betonen, in El Alto.Denn El Alto erinnert mich zumindest, immer an ein etwas zu groß geratenes Dorf mit eben auch einer Infrastruktur für nur ein paar hunderte Menschen ausgelegt. Da passiert es durchaus täglich, dass man sehr sehr lange im Stau steht, denn El Alto wird mittlerweile auf 1 Millionen Menschen geschätzt.
Außerdem gab es an diesem Tag noch einen großen Markt, der ebenfalls mitten drin liegt und quasi kaum zu umfahren ist. In dem Tempo 20 Sekunden fahren, 3 Minuten stehen, machten die Nerven des Taxifahrers nicht lange mit. Er sah in einem abwechseldem Rhythmus auf die Straße, durch den Rückspiegel zu mir und auf seine Uhr. Sein neuer Plan war alle Seitenstraßen zu benutzen, die er kannte. Das Problem: egal in welche Straße wir fuhren, Norden,Westen,Süden,Osten, asphaltiert oder unasphaltiert überall hunderte von Autos.
Lange Rede, kurzer Sinn nach fast zwei Stunden kamen wir am Krankenhaus „Clinica Alemana“ an.
Ich wollte unbedingt zu diesem Krankenhaus gebracht werden, da mit ein Bekannter hier in La Paz ganz am Anfang meiner Zeit erzählt hatte, dass er eine Freiwillige hatte, die in diesem Krankenhaus den Blinddarm rausbekommen hat und dass es das beste Krankenhaus hier sei. Wie der Zufall so will, war nach ein zwei Untersuchungen auch bei mir schnell klar, dass der Apendix raus genommen werden muss.
So lag ich also noch am selbem Tag unterm Messer.

Die Operation verlief einwandfrei und Morgen werden mir schon meine Fäden der drei kleinen Schnitte gezogen.
Karfreitag war dann sehr passend ein richtiger Fastentag, alles was ich bekam war Tee.
Ich war zwar nur zweieinhalb Tage im Krankenhaus aber hatte doch immerhin 6 nette Besucher die mit Blumen, Schokolade und Co. kamen. Danke an Euch!Die Schokolade darf ich auch schweren Herzens zumindest in nächster Zeit erst mal nicht essen.

Im Krankenhaus konnten alle Ärzte Englisch und um mich mit den Krankenschwestern zu verständigen hat mein Spanisch doch tatsächlich ausgereicht.
Es gibt dort nur Einzelzimmer mit eigenem kleinen Bad und Fernseher, was mir wirklich gut half, die Zeit außerhalb der Besuchszeiten tot zu schlagen.
Nicht nur das Krankenhaus und mein Arzt waren super, sondern auch meine Versicherung in Deutschland. Es benötigte tatsächlich nur ein Anruf der Notfall Hotline und schon war alles finanzielle mit dem Krankenhaus geregelt. Danke Dr.Walter GmbH!
Eine amüsante Sache hab ich noch bevor ich mich für heute verabschiede.
Von einer meiner Besucher hab ich erzählt bekommen, dass alle Kranken in Bolivien Wackelpudding bekommen würden. Und tatsächlich mit meiner ersten Nahrung, welche eine klare Brühe war, bekam ich ein Schälchen roten Wackelpudding dazu.

Also wurde ich Samstag entlassen und gestern ging es mir schon so gut, dass Olli und ich die Tasche packen konnte und nach – ach nein, dass ist eine andere Geschichte!

Hallo meine Lieben,

nach 9 Tagen vor Ort der erste Blogeintrag – ja ich bin nicht die schnellste aber ich wollte die ersten Eindrücke erstmal wirken lassen 😉

Also wie ist Bolivien? Wie ist La Paz? Die zwei Fragen die ich in diesen vergangen Tagen am meisten hören durfte. Zum Teil eine Variation von Leuten vor Ort: Wie gefällt es dir hier, in La Paz?
Diese eigentlich simple zu sein scheinende Frage hat es meiner Meinung nach doch in sich. Um sie besser beantworten zu können werde ich jetzt einfach mal über 4 Dinge berichten. 1. Dinge die wie zuhause sind, 2. Dinge die ich so aus Polen kenne, 3. schönes Neues und 4. gewöhnungsbedürftiges Neues.

1.Dinge die wie zuhause sind

Ich frühstücke hier tatsächlich wie zuhause.Mal Müsli,mal Brot mit Butter und Marmelade.Am Wochenende war ich im Kino und auch dort war kein merklicher Unterschied zu erkennen.Das Internet ist familiär langsam wie in meinem kleinen Heimatdorf Neuhäusel 🙂 Ich bin bereits einem Chor beigetreten und wir singen uns dort genauso ein wie in meinem Chor in Deutschland. Als begeisterte Kirchengängerin hab ich mich Sonntag in der Messe auch heimisch fühlen dürfen –  und das trotz anderer Sprache. Zuletzt noch zu erwähnen: die Schule. Da ich an der deutschen Schule in La Paz bin war zu erwarten, dass diese wohl privilegiert sein wird und so ist es auch. Die Ausstattung ist besser als ich es aus meiner Schulzeit kenne.Die meiste Arbeitszeit verbringe ich zurzeit im Kindergarten, wo wir mit den Kindern die selben Lieder singen ,die ich damals gesungen hab. Während meiner Zeit in der Bibliothek der Primaria ( Grundschule) huscht immer wieder ein Lächeln über mein Gesicht,wenn ich Bücher wie „Freche Mädchen, freche Bücher“ oder „Die drei ???“ in der Hand halte oder Filme wie „Madita“ oder „Heidi“ ( An dieser Stelle kurz an dich Tine: Bei Madita muss ich immer an dich denken <3 )

2.Dinge die ich so aus Polen kenne

Da ich das Glück hatte die meisten Sommer und Herbstferien meines Lebens in Polen verbringen zu dürfen,kommen mir noch mehr Dinge „normal“ vor. Der total überfüllte ( sowohl mit Menschen als auch mit Ware) Markt, welcher zwar größer ist als alle die ich bisher gesehen hab,aber dennoch die selbe Struktur ( wenn man von einer Struktur sprechen kann) hat. Die Werbetafeln. Riesig,erschlagend,nicht immer die schönsten wenn ihr mich fragt – auch bekannt.Gastfreundlichkeit die man in Polen ,meines Erachtens nach etwas größer schreibt als in Deutschland,,konnte ich hier auch schon erfahren. So hab ich den Weltfrauentag bei einer netten Dame zuhause gefeiert. Zusammen mit Nachbarinnen und Kolleginnen der Schule saßen wir bei bestem Wetter in Ihrem ruhigen Garten mit einem wunderschönen Blick über fast ganz La Paz. Für den Gaumen Champagner, Pfirsichkuchen, Kaffee, Käseschnitten und noch andere Kleinigkeiten.

3.Schönes Neues

Neues gibt es viel.Die Sprache klingt in meinen Ohren wie Musik. Ich kann zwar noch nicht viel sprechen ,aber mit jedem Tag merke ich, dass ich mehr und mehr verstehe. Minibus fahren. Dies zählt momentan zu meinen absoluten Lieblingstätigkeiten ob man es glaubt oder nicht. Um sich hier fortzubewegen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einen großen alten Bus ( eher abzuraten), einen ganz neuen großen Bus der Pumakatari heißt und am Wochenende eingeführt worden ist.Er ist sogar mit WiFi ausgestattet,braucht aber leider wesentlich länger als billigere Alternativen. Ein Taxi,welches hier auch sehr preiswert ist. Besser aber ein Radio Taxi,welches offiziell registriert ist und daher auch eine gewisse Sicherheit mit sich bringt. Truffis sind Sammeltaxis ,welche nett sind,aber mein absoluter Favorit: die MINIBUSSE . Diese sind vergleichbar mit deutschen Großraumtaxis. Der Unterschied: in Deutschland würden bei der Größe, max. 9 Leute drin sitzen. Hier in Bolivien 17. Sie fahren durch alle Straßen die es so gibt und man winkt sie sich einfach ran wo man grade steht. Schilder hinter der Scheibe geben die grobe Richtung vor und aussteigen kann man ebenfalls überall. Das kurze Wort escina ( Ecke) mit einem netten por favor ( bitte) lässt den Minibus stoppen. Sitzt man in der letzten Reihe müssen zunächst circa 3 Personen aussteigen bevor man selbst rauskommt. Der Spaß kostet im kleinsten Radius 1,50 Bs also circa. 15 Cent und für einen längere Strecke , also z.b. von mir bis in die Innenstadt ( bei viel Verkehr 1h Fahrt) 2,40 Bs also ca. 24 Cent.Mir macht es tatsächlich einfach Spaß ,aber es ist bestimmt nicht Jedermanns Sache.Ab April gibt es noch eine weiter Möglichkeit sich fortzubewegen. Das sogenannte Teleferico ist ein neu enstehendes Seilbahnsystem. Die erste Strecke ist von El Alto nach La Paz Mitte. Die anderen Beiden die unter anderem in die Zona Sur führen , wo ich auch wohne, sind noch nicht fertig. Dieses Teleferico ist von einem schweizer Unternehmen gebaut worden und verleiht ,zumindest mir, ein gewisses sicheres Gefühl wäre da nicht der Fakt, dass durch „mysteriöse Umstände“ (auch viel Bargeld genannt) der Boden nicht überprüft worden ist ,ob er den Metallpfeilern denn auf Dauer standhalten wird – aber na ja das ist eine andere Geschichte.
Was noch? Das Obst und auch viel von dem Gemüse hat einen dermaßen intensiven und frischen Geschmack ,wie ich es in Deutschland bisher nicht erlebt habe.Auch neue Früchte die ich bisher nicht kannte haben es mir angetan.
Ich liebe es ja Filme zu schauen und da ist es doch ein erfreulicher Anblick, dass es an jeder Ecke einen Laden gibt der DVDs verkauft. Filme die grade erst im Kino laufen? Als Blue-Ray? Für 10 bs ( 1 €) ? La Paz macht es möglich.Was wohl passieren würden ,wenn man solche kaufen würde und bei der Kontrolle zurück in Deutschland im Gepäck hätte? Man weiß es nicht^^
Unterhaltungszebras.In der Innenstadt gibt es tagsüber ein paar Stundenlang Leute,die als Zebra verkleidet ,für gute Stimmung und Sicherheit sorgen. MIt witzigen Bewegungen und einem dauer Grinsen ( zumindest das Kostüm ist dauerhaft am grinsen) zaubern sie allen passanten ein Lächeln auf die Lippen. Wieso Sicherheit? Die Ampeln werden hier eher als Empfehlungen gesehen ,was es nicht leicht macht als Fußgänger die Straße zu überqueren.

4. Gewöhnungsbedürftiges Neues

Höhenkrankheit. Da die Stadt so ca. auf 4000 m Höhe liegt ( mal mehr mal weniger)  durfte ich die ersten 2 Tage im Bett verbringen bis mein lieber Körper neue Blutkörperchen produziert hatte und ich wieder auf die Beine kam.Auf den meisten Toiletten( ja auch bei mir zuhause) gibt es die Regel ,das benutzte Toilettenpapier nicht im Klo runter zu spülen, sondern in den Mülleimer zu werfen. Sauberkeit wird hier nicht grade überbewertet ,was mir besonders auffällt nachdem ich grade in dem ÜBER sauberem Neuseeland war.Das Visum zu bekommen wird sicherlich noch lustig und bestimmt zu einem Eintrag wie „Visumsgeschichten“ oder ähnlichem führen. Schalter A : „Sie brauchen von diesem Dokument 2 Kopien“ .Das nächste mal beim Schalter B:“Ihnen fehlt aber die dritte Kopie von diesem Dokument“. Na ja,ich wollte schon immer ein geduldigerer Mensch werden. Wenn das nicht die beste Übung dazu ist. Als blonde Europäerin bin ich hier durchaus auffallend und das auch gegenüber der männlichen Schöpfung hier vor Ort.Die ein oder anderen Sprüche, Gesten und Co. sind halt eben … gewöhnungsbedürftig.
Ein letztes noch ,was mir jetzt auch schon öfter passiert ist. Bei der Frage ob ich das denn einfach so machen könnte, bekam ich zur Antwort „Klar, du bist weiß. Da wird nie jemand was sagen“. Ich lasse das mal unkommentiert ,aber eins muss ich doch loswerden es war nie ein schönes Gefühl.

So das waren also ein paar Sätze zu den vier Punkten. Klar kann man zu allem noch vieles mehr sagen, aber ich belasse es jetzt mal hierbei. Das nächste mal gibt es dann mehr oder detailierteres und eventuell ein paar Fotos.
Also wie ist Bolivien? Wie ist La Paz?
Antwort: Schön und interessant – jeden Tag aufs Neue!

Meine liebe Familie,ich hab Euch lieb 😉
Also hasta luego wie man hier so schön sagt!

 

Ps.: This is the short part for my international friends ( especially for you Danilo ;))
So I was just telling that I got here many impressions during the last nine days and I find it really difficult to put them together when they ask me questions like „How ist Bolivia“. I like it here I really have to say though the first days where more than difficult. I felt so sick because of the high-altitude illness.I dont speak Spanish up to now but with every day I recognize that I understand a few more words.Most time of the day I am in the Kindergarden and they are so cute.As Im teaching them the same songs I was singing in their age it feels a bit like home. People have been very friendly to mee up to now and I love to go by the Minibuses. They drive through every street and if you want to get into one of them you just wave to the driver and he stops. It really doesent matter which street it is or how many cars there are behind. To exit is also very easy. You just tell the driver that you wanna exit and he stops immediately. One hour drive is like 0,24€. The fruits and the vegatables are pretty awesome. Their taste is so strong in a nice way I can’t explain it. Tired of a long long day I stop here now with my story. Next time maybe more but maybe not. I’m just not the typicall writer and I suck at writing in english. So sorry for that but I think you got what I wanted to say.

See ya or in spanish hasta luego.

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