26.12.15
Nach Weihnachten am Titicaca-See stand Silvester in La Paz als nächstes Ziel auf unserer Liste. Für alle, die noch nicht in La Paz waren und die Möglichkeit hätten, dort hin zu fahren, nehmt euch die Zeit, es ist eine einzigartige Stadt.
Aus dem Nebel tauchen die ersten Häuser der „Stadt in den Bergen“ auf. Nicht im Tal, in den Bergen. Sie ist über die Jahre über den Rand des Talkessels hinaus, nach oben, gewachsen. In den nächsten Tagen werden wir hier bei Freunden und in Hostels leben. Die Stadt ist besonders, ja einzigartig, aber nichts für mich. Nicht, weil ich schlechte Erfahrungen dort gemacht hätte, im Gegenteil, meine letzten Besuche in La Paz waren sehr schön.
Mit der Höhe von 3000m habe ich grundsätzlich kein Problem. Ein Glück, denn das Koka, was man dagegen kaut, schmeckt mir nicht. Die Taxifahrer mit ihren dicken Backen tun mir leid.
Besonders gelungen ist die Fahrt natürlich, wenn man den Sonnenuntergang abpasst, und danach die überall angehenden Lichter am Berg bewundert. Dafür empfiehlt es sich um etwa 17.30 hoch zu fahren und dann mit einem Sammeltaxi (Trufi) durch El Alto zu fahren.
Aber gut, kommen wir endlich, wie angeteasert im ersten Satz, zu Silvester.
31.12.15
Wir liefen 2 Stunden durch La Paz um einen geeigneten Club für den Abend zu finden. Es dauerte eine Weile, bis wir überhaupt einen Ort zum Tanzen und Trinken gefunden hatten. Naja. Der nächste. Hui, viel Eintritt. Der nächste. Achso, keine Happy Hour? Der nächste. Viel Eintritt und keine Happy Hour? Verdammt.
Als wir um 17 Uhr unsere Suche enttäuscht an einem der vielen Hamburguesa-Ständen beendeten, wurden wir angequatscht. Drei Männer, alle im Anzug, fragten ob wir nicht mit ihnen Whisky/Cola im Haus trinken wollten. Zugegeben, der eine hatte nur einen Trainingsanzug an, aber wer könnte bestreiten, dass es ein Anzug war? Mit unseren drei Flaschen Kohlberg (Rotwein) ging es also ohne lang zu fackeln zum Trainingsanzug nach Hause. Schon im Taxi fing es lustig an, sodass der Taxifahrer so guckte, als würde er gerne mitkommen. Um 19 Uhr waren die Flaschen leer und wir voll. Sehr leckerer Chivas Regal 18, aber die Cola – die war zum Glück aus.
Gut lustig wurde dann getanzt. Aus dem Ghettoblaster ertönt traditionelle Tanzmusik. Saya, Morenada, Caporales und haste nicht gesehen. Äh, gehört. Also tanzen, tanzen, tanzen.
Kurz vor Mitternacht dann wieder in der Innenstadt. Verlieren uns kurz, ich überlege ins Bett zu gehen. Ich bin in eine Bar gestolpert, die wir vorher ausgecheckt hatten. Der Raum war fast leer, etwa 20 Bolivianer stehen in einem Kreis, es werden Sektgläser verteilt. Greife natürlich zu und umarme fremde Menschen, als die Raketen draußen knallen. Verabschiede mich freundlich und bedanke mich für das Gläschen. Das Feuerwerk sehe ich kaum, es ist nichts los auf einer der größten Straßen von La Paz. Komisch. Dann, kurz nach Mitternacht, treffe ich Christoph wieder. Er wartet auf seine Freundin und ich habe Hunger. Wir gehen gemeinsam in einen Club, der zwar Eintritt kostet, aber eine Happy Hour hat und sind die ersten Gäste. Alle anderen sind noch zu Hause und feiern mit ihrer Familie. Um halb zwei ist der Laden aber voll und die erste der drei Livebands beginnt zu spielen. Die Happy Hour beginnt um 4, vorher wäre es auch für mich nicht nötig gewesen. Ich werde gefragt, ob nicht eine gute Freundin mit mir tanzen könne. Klaro, ich helfe gern 🙂
Torkel leicht zertanzt aber glücklich in mein Hostelbett. Gute Nacht!