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Kein Blogeintrag

Eigentlich wollte ich (wie immer) schon länger schon mal wieder schreiben, aber ich finde gerade einfach nicht die Kraft dazu alle Geschehnisse der letzten zwei Monate hier aufzuarbeiten, daher hier nur ein Szene, die ich schildern möchte, weil mir in dem Moment einfach vollkommen die Worte gefehlt haben.
Außerdem im Anschluss der Versuch eines Blogeintrags, den ich Anfang August auf dem zweiten Sommercamp angefangen habe zu schreiben, der aber leider vor dem Sziget festival nicht mehr fertig geworden ist. Und jetzt fehlt mir gerade wie gesagt einfach die Kraft ihn fertig zustellen, vermutlich vor allem auf Grund des Schicksalsschlages der die letzten zwei Tage sehr geprägt hat. Falls also jemand mehr über meinen Aufenthalt in Serbien, das letzte Sommercamp oder das Sziget wissen will seid ihr herzlich eingealden mir zu schreiben oder mich persönlich darauf anzusprechen, ich teile meine Eindrücke, Erfahrungen und Erinnerungen immer gerne.

Hier also die kleine Szene (man könnte sie provokativ „Nur ein Witz“ taufen):


Ich saß am letzten Tag des zweiten Sommercamps  nachmittags mit denjenigen Kindern auf den Stufen, die noch nicht von ihren Eltern abgeholt wurden. Ihre Eltern würden innerhalb der nächsten zwanzig Minuten kommen, aber das wussten sie noch nicht. Ein Mädchen, das sehr gut Deutsch spricht und versteht, Liza, etwa 13 oder 14 zusammen mit ihrem kleinen Bruder Levi, 8 der mich zwar versteht, aber immer auf ungarisch  antwortet, Csaba, ein pubertierender dreizehnjähriger, der auch recht gut deutsch spricht, und seine ca  zwölfjährige Schwester Blanca.
Am Abend zuvor gab es so eine Art Abend der Künste, für den alle Kinder etwas vorbereiten sollten. Die Jungs- Csaba, Levi und noch ein weiterer achtjähriger- haben jeweils einen Witz erzählt. Allesamt auf ungarisch, weshalb ich nur einzelne Wörter verstanden habe, was aber nicht reicht um einen Witz zu verstehen. Ich hatte Csaba gebeten mit die Witze zu übersetzten und als wir dann da so auf der Stufe saßen und auf die anderen gewartet haben, habe ich ihn darauf noch einmal angesprochen. Mit Lizas Hilfe hat er mit also die drei Witze übersetzt. Der Erste war so ein typischer Fritzchen Witz, wie wir uns als Kinder auch erzählt haben, und den man heute überhaupt nicht mehr lustig findet, einfach weil man nicht mehr wie ein Kind denkt. Es ging um irgendetwas mit Waffen und „Jetzt hast du verkackt“. Ich erinnere mich auch gar nicht mehr genau daran. Der zweite ging etwa wie folgt:“ Ein Ungar, ein Deutscher und ein (ungarisch: cigány) Zigeuner, sollen es so lange wie möglich in einem Raum mit einem Stinktier aushalten. Schon nach zehn Minuten kommt der Ungar heraus, hält sich die Nase zu und sagt: „Boah, stinkt es da drin, ich halte es nicht mehr aus!“. Nach weiteren zehn Minuten kommt der Deutsche raus, der sich ebenfalls die Nase zuhält und sagt: „Es stinkt so fürterlich da drinnen, ich halte es nicht mehr aus!“. Nach weiteren zehn Minuten kommt das Stinktsier heraus und sagt: „Ich konnte es dadrinn einfach nicht mehr aushalten, der Zigeuner, stinkt zu stark!“

Es gab im Anschluss noch einen weiteren Witz, in dem das Wort ‚ficken‘ vorkam. Die Leiterin des Camps hatte am Abend zuvor bei zwei Witzen ein bisschen geschmunzelt und einen fand sie überhaupt nicht lustig und hat die Jungs deshalb sehr getadelt. Es war nicht der mit dem Rom.


 

 

 

 

Nachdem ich mein Blog ein wenig vernachlässigt habe hier mal wieder ein Update:

Wir gehen mal etwas mehr als Monat zurück, da sind nämlich meine Mitbewohnerinnen Julia und Ina ausgezogen (ich lebe also fortan an nur noch mit Allison zusammen, die sich aber in den letzten Wochen beschwert hat, dass sie eigentlich alleine lebt, weil ich in den letzten Wochen mich zu Hause kaum hab blicken lassen)

In der letzten Juni/ersten Juli Woche habe ich noch in der Grundschule geholfen aufzuräumen, Material für das nächste Schuljahr zu sortieren und anzufertigen und in der Woche drauf dann in der Verwaltung zu helfen und mich um die Bewerbungen für das Studium zu kümmern.

Am 4. Juli war ich zu Günni, meinem Mentor und Kollgenen mit einigen weiteren Freunden zum Grillen eingeladen. Hintergrund war das RedbullAirrRace, auf das wir wirklich den besten Blick hatten den man sich nur vorstellen kann. Das Rennen findet über der Donau zwischen Margit- und Lanchíd statt, also vor dem Panorama der Burg auf der einen und des Parlaments auf der anderen Uferseite. Und gegrillt wurde auf Günnis Balkon, direkt neben der Margithíd (Margareten Brücke).
Am Tag drauf war ich in Eger bei Oliver zu Besuch, der hatte nämlich Geburtstag. So habe ich dieses hübshe (aber tatsächlch am Sonntag etwas tote) Städtchen auch noch kennen gelernt.

Die nächste Woche war dann geprägt von Treffen mit meinen Tandempartnern und intensivem Bewerbungen schreiben. So intensiv, dass ich sogar in der Schule eingesperrt wurde, weil ich so lange dageblieben bin um noch die letzten Dokumente zu drucken. Ich habe also von innen den Alarm ausgelöst (sehr unangenehm) und hatte noch nicht mal die Nummer vom Hausmeister um bescheid zu geben, dass kein Einbrecher gerde versucht die Whiteboards zu klauen, sondern nur eine arme, eingesperrte Praktikantin durch die Gänge irrt. Dabei bekam ich auch die Gelegenheit zum ersten Mal in meinem Leben aus einem Fenster zu springen (etwa zweieinhalb Meter über der Erde schätze ich, allerdings war da noch ein Sims). Ich habe es überlebt – meine Strumfhose leider nicht, denn auf dem Boden waren Tannennadeln und ich habe meine Schuhe ausgezogen, weil die Absätze hatten … In Filmen mach die das immer so.

Vom 13.-17. August war ich als Betreuerin auf einem Kunst Sommercamp bei dem ich auch zum ersten Mal die Gelegenheit hatte mit Ölfarben zu malen. Das Camp war zwar vom Förderverein der DSB organisiert, würde aber ausschließlich von ungarischsprechenden Kindern zwischen acht und 15 Jahren besucht, die zum Teil Deutsch oder Englisch sprechen konnten, zum Teil aber auch überhaupt nicht (wie zum Beispiel die Kunstlehrerin, die nur einzelne Wörter auf Englisch kannte, was das Lager stellenweise zur Herausforderung machte). Allerdings gab es ja noch Anna, die fließend deutsch, englisch und ungarisch spricht und

 

 

Sziasztok!

Für wen die Überschrift schon zu viel ungarisch war, hier nochmal auf deutsch:
Hallo zusammen!

Ich könnte ganze Romane schreiben, mit allem, was ich in letzter Zeit erlebt habe, aber davon bleibt ihr vermutlich verschont, da mich die Aussicht, die Nacht schreibend vor dem Laptop zu verbringen definitiv abschreckt (Autorin/Journalisten ist wohl keine Jobperspektive für mich). Ich werde mir also Mühe geben einen kurzen Überblick über die letzte Zeit zu geben, möglichst ohne dabei in Oberflächlichkeiten abzudriften. Bin mal gespannt ob mir das gelingt.

Fangen wir mal von hinten an: Die letzten drei Tage war ich in Gárdony auf Klassenfahrt mit der dritten Klasse. Wie die meisten Schulen in Ungarn hat auch die Deutsche Schule Budapest ein eigenes Schullandheim-Haus in das alles Klassen mal auf Klassenfahrt gehen. Ich werde da in nächster Zeit wohl meinen Zweitwohnsitz einrichten können, da ich nächste Woche mit der 2d hinfahren werde und im Juni dann die 4. Klasse begleiten werde.
Es war toll mal wieder mit Kindern mal wieder so richtig Waldheimmäßig unterwegs zu sein, vor allem mit einer Klasse, die ich bisher kaum kannte. Spannend für mich waren vor allem die Abende, da ich mich noch nie mit Heimwehfällen als Betreuerin auseinandergesetzt habe. Natürlich hatte ich als neun Jahre altes Mädchen mal Zimmermitbewohnerinnen auf Freizeiten, die wir getröstet haben, aber als Erwachsener ist das dann doch nochmal anders und sonst habe ich noch nie Grundschulkinder bei Übernachtungen betreut.
Dieses „Erwachsensein“ ist auch eine Sache, die mir noch nie so bewusst geworden ist wie jetzt. Ich sehe mich tatsächlich immer weniger als Mädchen, als Tochter, als Schülerin, als Kind, sondern immer mehr als eigenständige Frau. Allerdings ist das wahrscheinlich gar nicht anders möglich, wenn man den ganzen Tag von Menschen umgeben ist, für die ‚größer als 1,60 gleich erwachsen‘ gilt. Vermutlich ist auch niemand so verstört und irritiert von dieser Erkenntnis wie ich ( die beim zweiten Lesen echt banal klingt, aber sei’s drum).

Burg Devín

Aber auch das Wochenende vor dem Schullandheim hatte viel zu bieten, da ich am Freitagabend nach Komárom (Komárno) zu Anna einer weiteren Freiwilligen aufgebrochen bin. Die zwei Namen rühren daher, dass durch die Stadt die Donau fließt und Flüsse sich schon immer angeboten haben um nach verlorenen Kriegen neue Grenzen zu ziehen. So haben auch die Herren in Versailles kein besonderes Interesse daran gehegt, dass Komárom und Komárno zusammen gehören wie Buda und Pest. Und so kommt es auch, dass ich das Wochenende über in der Slowakei war, wo die Komárner Tage waren, und trotzdem mit mehr Wissen über die ungarische Musikszene wieder nach Hause gefahren bin. Allerdings auch nicht ohne der Slowakischen Hauptstadt Bratislava und der Burg Devín in Nähe einen Besuch abzustatten.

11253812_1072922486069346_756809556_nDie Woche davor war recht anstrengend, obwohl sie nur vier Tage hatte. Ich war vormittags im Unterricht, danach bei der Nachmittagsbetreuung und anschließend noch entweder auf einem Elternabend, beim Sprachkurs, oder auf der Suche nach einem erschwinglichen Stadtfahrrad (ja, ich bin fündig geworden :) Bilder folgen wenn es aus der Reparatur zurück ist, es müssen nämlich einige Dinge wieder gerichtet werden, bevor es fahrtauglich ist, dafür habe ich es aber auch für 8.000 Forint erstanden).
Inzwischen habe ich es abgeholt (es war vollkommen utopisch alles was so passiert ist an einem Abend runterschreiben zu wollen wir sind momentan bei Tag zwei, insgesamt bei drei Tagen. Der Scheiberling in mir kann sich definitiv begraben gehen) und bin damit dann auch gleich zum Sprachkurs weiter und von dort nach Hause gefahren. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie glücklich es mich gemacht hat in der Budapester Abenddämmerung an der Donau entlang zu radeln. Erst da ist mir wirklich klargeworden wie sehr mir das Fahrradfahren gefehlt hat, aber sowas bemerkt man ja oft erst rückwirkend.

Gellért hégy

Hier der Beweis: Es ist eine Feder

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Totenkopf schön und gut – Im Instant hängt ein Wildschwein

Derweil sind wir beim Wochenende vom 24.-26.04 angelangt. Da waren Tamara aus Subotica und Heike aus Iklad bei mir zu Besuch. Wir waren ungarisch essen, Haben den Gellért-hégy erklommen, waren im Instant (einem der berühmtesten und größten Romkocsmák (→Ruinenbars) Budapests), haben Palacsinták und Kürtöskalács verspeist und waren auf einem Bio-Wochenmarkt im Szimpla kert, wo die Bauern ihre Waren direkt verkaufen. Da Julia zeitgleich Besuch aus Wien hatte, haben wir vieles gemeinsam unternommen und darum fand die Kulinarische Sightseeingtour am Sonntagmittag als meine Gäste schon abgereist waren für mich auch noch ihren krönenden Abschluss mit einer Gofri beim besten (und kleinsten) Waffelladen der Stadt.

Ende MärzEnde AprilDie Woche davor war geprägt vom grünen Erwachen Budapests. Während Ende März, Anfang April sich die ersten Knospen zeigten und Kirschbäume zu blühen begannen, sind in dieser Woche plötzlich überall Blätter aufgetaucht. Als wäre über Nacht eine Elfe herum geflogen und hätte an jeden Baum Blätter gezaubert.  Alles war auf einmal grün, Sichtachsen, die zuvor existierten sind jetzt zugewachsen, alles ist voller, überall zwitschert es und duftet nach Flieder. Wir haben jetzt kaum noch Temperaturen unter 23° (hoffentlich bleibt das so) und in Gárdony wurde zum ersten mal die 30 Grad Marke geknackt.

IMG_6900IMG_7053Noch weiter in der Vergangenheit liegt unsere WG-Party, die Aber definitiv erwähnenswert ist. Noch nie habe ich eine Homeparty erlebt bei der es a) funktioniert hat, dass jeder seine eigenen Getränke dabei hatte obwohl 60 % der Gäste niemand so richtig gut kannte (es waren halt viele Erasmusstudenten aus dem Bekanntenkreis meiner Mitbewohnerinnen dabei, die sie selber erst ein, zwei mal gesehen haben), b) der Großteil der Gäste bis 6:00 Uhr bleibt und c) auch noch versessen IMG_6877darauf ist aufzuräumen, zu fegen und zu wischen. Alles in allem eine gelungene IMG_7032Party, auch wenn ich nach wie vor nur die Hälfte der Gäste kenne und Julia und Ina immer mal wieder anfangen von Leuten zu reden, die wohl da waren, von denen ich aber noch nie was gehört habe.

Ja, das ist der Fritz

Bessere Bilder sind leider nicht drin bei Dunkelheit, 1,3 Megapixel und nicht mehr ganz koordinierter Kameraführung

Und zu guter Letzt möchte ich noch vom Besuch der anderen Ungarn-Freiwilligen berichten, die schon seit September hier sind. Sie waren eigentlich nur eine Nacht auf der Durchreise nach Prag hier (In Ungarn geht quasi keine Zugverbindung nicht über Budapest). Zwei, drei Tage vorher wurde ich gefragt, ob ich nicht Platz für die vier vom Donnerstag 16.4 auf Freitag hätte, und natürlich habe ich den. Außerdem hatten sie Karten für das Fritz Kalkbrenner im Akvárium und waren der festen Überzeugung, dass ich Vorort auch noch eine auftreiben kann (obwohl es seit Wochen ausverkauft war, ich hatte schon mal nach Karten geschaut) wobei sie Recht behielten. Es war ein hammer Konzert, an dessen Ende sich allerdings die Anstrengungen der letzte Woche anhand körperlicher Erschöpfungserscheinungen deutlich sichtbar machten. Spätestens als es dann nach einem kurzen Powernap hieß: 1.+2. Stunde Mathe …

Per Anhalter durch Transsilvanien

Wie angekündigt war ich über Ostern zusammen mit Oliver -einem anderen Kulturweitfreiwilligen aus Eger- in Rumänien reisen. Entgegen aller Vorurteile über Deutsche war das eine ziemlich unorganisierte und spontane Angelegenheit, da die nächste Station meist erst ein paar Stunden vor Abfahrt klar war und wir uns den Couchsurfhost immer erst am Tag der Übernachtung gesucht haben.
Letztlich ging es dann von Budapest nach Timișoara – Sibiu – Cluj Napoka – Oradea und über Debrecen zurück nach Budapest. (→ der ist Titel vielleicht ein wenig irreführend, da nur Sibiu und Cluj in Transsilvanien/Siebenbürgen liegen, aber wir sind ja auch nicht nur getrampt …)

Timișoara

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Oradea

Um 7:00 Uhr haben wir am Donnerstagmorgen den Zug von Budapest nach Timișoara genommen, wobei unsere Fahrt auf dem Papier eine Stunde länger dauerte, aufgrund des Zeitzonenwechsels.

Ein Park in Timsoara

Ein Park in Timsoara

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Frühling in Rumänien – Im Hintergrund sieht man die Bega

In Timișoara waren wir beide erst einmal begeistert, als wir uns durch einen der vielen, malerischen Stadtparks in Richtung Zentrum bewegten. Die Natur war hier schon mindestens zwei Wochen weiter, sodass Bäume mit rosafarbenen und weißen Blüten die Wege säumten. Vereinzelt standen schmiedeeiserne Parkbänke am Rand der aufgeplatzten Betonwege, die dem Kitsch Einhalt geboten und so dem Park seinen ganz eigenen Charme verliehen. Dieser erste Eindruck lässt sich ganz gut auf das gesamte Stadtbild von Timișoaras Innenstadt anwenden: Die pittoresken Häuser (oft barock/rokoko oder Jugendstil) stehen in Kontrast zu den aufgerissenen Straßen, da die Hauptplätze sowie nahezu alle Straßen/Fußgängerzonen, die zu den Plätzen führt momentan erneurt werden. Die Stadtmitte ist also gerade offiziell eine Baustelle, nicht das das irgendwen stört; man marschiert hier einfach munter über den Kies, vorbei an aufgetürmten Pflastersteinen die man in einem halben Jahr wohl unter den Füßen hätte.
Ja, Timișoara befindet sich gerade im Ausnahmezustand, aber dieser schadet weder dem Stadtbild, das dadurch den Reiz der gepflegten Verwahrlosung, der Spannung zwischen Traditionellem und Modernisierung erhält, noch dem Nachtleben, welches wir Dank unseres Couchsurfinghosts ausführlich genießen durften.

Tipp: Wenn ihr nach Timișoara kommt, holt euch in der Touriinfo eine Use-it map, die ist wirklich Gold wert (http://www.use-it.travel/cities/detail/timisoara/)

Auch Sibiu, Cluj und Oradea, sind lohnenswerte Städte, aber Timisoara wird mir einfach immer in Erinnerung bleiben. Für weitere Informationen verweise ich an dieser Stelle auf Olivers Blog, da gibt’s auch noch ein paar Bilder: https://kulturweit.blog/goeasteger/2015/04/15/rumaenien-im-schnelldurchlauf/

Duty free shop

Der Duty Free Shop an der ungarisch-rumänischen Grenze (zehn Sekunden zuvor ist da noch ein echter Feldhase entlang gehoppelt)

Definitiv erwähnenswert war auch die Reise zurück, da wir von Oradea nach Budapest trampen wollten (bzw. erst mal Richtung Debrecen). Allerdings scheinen die Autofahrer Skrupel zu haben uns mit über die Grenze zu nehmen (wir könnten ja wer weiß was in unseren Rucksäcken schmuggeln), bis ein Mann Miteid mit uns hatte. Er hatte zuvor ungefähr da wo wir standen gehalten um (verbotener Weise) zu parken und sich mit seiner Freundin auf einen Kaffee zu treffen. Als wir nach einer Stunde immernoch/wieder da standen, hat er uns die zehn Kilometer zur Grenze vorgefahren, von wo wir dann durchs Niemandsland gestiefelt sind, vorbei an den wartenden Autos um unsere Ausweise vorzuzeigen. Hinter der Grenze wurden wir dann von drei rumänischen Jungs im BMW nach Debrecen mitgenommen, die dort einen Kumpel vom Flughafen abholen wollten. So habe ich von Debrecen auch noch ein wenig zu sehen bekommen. Weiter gings dann mit einem Ungarn, der leider kein Englisch sprach, dessen Deutschkenntnisse aber definitiv besser ausgeprägt waren als meine Ungarischkenntnisse (was allerdings auch nicht allzu viel heißt) sodass die Kommunikation hinter Eger (wo Oliver, der durchaus auf ungarisch kommunizieren kann) ausgestiegen ist, eher mit Händen und Füßen ablief.

In Budapest angekommen hatte ich dann noch kurz Zeit unter die Dusche zu springen, bevor es zum Sprachkurs ging um mich anschließend mit meinen Eltern zu treffen. Gemeinsam haben wir in den nächsten Tagen den Burghügel erklommen, das Parlament besichtigt, viel gegessen und waren in den kleinen Städten außerhalb Budapests (Gödöllő, Vác, Szentendre). Schön, dass ihr da wart ♥.

Pörkölt & Pálinka

Die letzte Woche war viel los, weshalb ich einige Sachen vor mir hergeschoben habe und jeden Tag aufs neue auf die mentale To-Do-Liste gesetzt habe (Wäsche waschen, Karteikarten kaufen, Bad putzen, Bilder ausdrucken, Kuchen backen, Tasche kleben, Blogeintrag schreiben … dies und das eben).
Darum hier jetzt ein kleiner Wochenüberblick:

Sonntag 22.3:
Wir waren bei Freunden von Julia im Studentenheim zum Grillen eingeladen, was auch ziemlich nett war (aber doch noch recht frisch, trotz Wintermantel). Daraufhin habe ich beschlossen, demnächst Wäsche zu waschen, da nun alles nach Rauch roch.

Montag 23.3:
War den Tag über wieder viel in der 1d und bin abends dann mit Julia und Ina zum Zumba gegangen. Eigentlich war geplant, dass ich mich anschließend noch mit einem anderen Freiwilligen aus Eger (Hallo Oliver, ich bin mir sicher du liest das irgendwann ;) ) treffe, der als Juror zu einer „Jugend debattiert international“ Veranstaltung an der DSB für den morgigen Tag eingeladen wurde. Wir haben das dann allerdings auf Dienstag abend verschoben, da das für mich entspannter war.

Dienstag 24.3:
Nach einem recht üblichen Schultag saß ich noch in der Musical AG der Grundschule mit drin, was wirklich interessant war. Ich bin schon sehr gespannt auf das ganze Stück.
Am Abend wollte habe ich mich wie bereits angekündigt mit Oliver getroffen. Mit am Start waren zwei weitere Kulturweitler: Marc, der seit letztem Herbst in Tata ist und Mark, ein Alumnus, der im Februar von seinem sechsmonatigen Freiwilligendienst aus China zurückgekommen ist und jetzt in Budapest lebt. Meine Erfahrungen mit dem Budapester Nachtleben sind bisher ja sowieso noch ziemlich beschränkt, aber das war auch das erste Mal, dass ich außerhalb des Pester Barviertels etwas trinken gegangen bin. Es war ein sehr cooler Abend mit den Jungs -informativ und anekdotenreich- in dessen Lauf ich auch zum ersten Mal einen Pálinka (ungarischer Obstbrand – quasi das Nationalgetränk) zu kosten bekam.

Mittwoch 25.3:
Da wir uns am Abend zuvor erst um zehn Uhr getroffen hatten und auch heute wieder der Wecker um kurz vor sechs klingelte, handelte es sich doch um eine recht kurze Nacht.
Nichtsdestotrotz handelte es sich um einen schönen Schultag, unter anderem wegen der beigefügten Geschichte, die Florence (Frau Schikora) im Englischunterricht zweifach zum Besten gegeben hat (und von der ich sichtlich begeistert bin):

Im Original handelt es sich um ein neuseeländisches Kinderbuch, dessen Bilder auch absolut zu der Geschichte mit dazu gehören (die konnte ich allerdings nicht alle hochladen).
Am nachmittag wollte ich mich nur kurz hinlegen, aber als ich die Augen wieder aufgemacht habe, war es schon sechs. Dabei haben wir (meine österreichischen Mitbewohnerinnen und ich) uns doch für den Pub Crawl der Elte Erasmus Studenten heute Abend angemeldet (und ich wollte doch jetzt wirklich mal Wäsche waschen). Also um sieben wieder Losgezogen in die Stadt, von Bar zu Bar und jeweils ein Spiel absolviert. Ich habe viele neue, nette Leute kennengelernt (sowie eine neue Pálinka Sorte, nur so zur Überschrift), und auch ein wenig mehr Orientierung erhalten was die Pester Pubs angeht. Ich bin allerdings gegen halb zwölf wieder nach Hause marschiert, da ich morgen ja wieder früh Schule haben würde.

Donnerstag 26.3:
Heute morgen war es noch recht frisch, doch im Laufe des Tages wurde es deutlich wärmer. In der Schule dann hat die 1d Pappmaché-Hühner gebastelt und die 1m „Kuck-kuck, Kuck-kuck ruft’s aus dem Wald. Lasset uns singen, tanzen und springen! Frühling, Frühling, wird es nun bald!“ gelernt und gesungen. Als ich dann aus der Schule raus gegangen bin war der Frühling so allgegenwärtig und durchdringend als wäre die Tristesse des Winters vor meinen Augen dahin geschmolzen. Aus den dünnen Zweigen schienen die Knospen nahezu hervor zu schießen und die ersten Grün-, Weiß- und Gelbtöne mischten sich unter das braun. Die Sonne schien und trotzdem fielen einzelne, schwere Regentropfen. Die Vögel zwitscherten in tausend Stimmlagen und es roch so unbeschreiblich vielfältig: Nach Forsythien, deren Blütenkelchen gerade ein Besuch von der ersten Hummel des Jahres abgestattet wurde. Nach sanften Regentropfen auf warmem Asphalt. Nach Frisch geschnittenen Hecken und vom Regen gereinigterer Luft.

Zu Hause habe ich dann endlich Zeit und Energie gefunden den Großteil der Dinge zu erledigen, die ich mir seit nun knapp einer Woche vorgenommen habe. Außerdem habe ich eine Luftmatratze von Julia organisiert, für Fynn, der zwei oder drei Nächte bei mir schlafen wird. Ich habe ein Gulasch nach ungarischem Originalrezept (also kein Gulyás, was erstmal nur ein Eintopf ist sondern ein richtiges Pörkölt) gekocht und versucht den Gasofen mit einem Apfel-Streussel-Kuchen zu bezwingen, was mir jedoch nur in Teilen gelungen ist. Das Gulasch ist ziemlich gut geworden, der Apfelkuchen hingegen ist unten angebrannt (obwohl er ansonsten gerade durch ist und fast noch Etwas Bräune vertragen könnte) was ihm nur die Bezeichnung genießbar zu Teil werden lässt. Aber das mit dem Ofen kriege ich auch noch raus.

Freitag 27.3:
Heute waren alle Kulturweitfreiwilligen in Ungarn zu einem Gespräch bei Herrn Szalai in die Zentralstelle für das Auslandsschulwesen eingeladen (darum ist auch Fynn aus Pécs gerade zu Besuch). Er wollte sich direkt auf zehn Uhr dorthin begeben, ich bin noch für die ersten beiden Stunden zu mir in die Schule gefahren. Auf dem Weg zur ZfA bekam ich dann im Bus einen Anruf, am anderen Ende ein etwas unsicherer Fynn „Ich glaube ich bekomme die Tür nicht auf“. Nun ja, wir schließen die Wohnungstür für gewöhnlich zu, da sie über keinen richtigen Schließmechanismus verfügt. Meine Mitbewohnerinnen sind heute wohl beide sehr früh aus dem Haus gegangen und haben nicht bedacht, dass sie womöglich den armen Fynn in der Wohnung einsperren könnten. Ich bin dann natürlich sofort zurück zur Wohnung und habe ihn befreit. Dieser kleine Zwischenfall ließ uns allerdings eine halbe Stunde verspätet im ZfA-Büro eintreffen.
Im Anschluss an das Gespräch mit Herr Szalai und dem darauffolgenden Kávéház-Besuch sind wir zu acht noch durch Budapest spaziert, haben Markthalle und Szent István Basilika besucht und sind in einem Pub eingekehrt, wo „die Maß“ Bier umgerechnet weniger als zwei Euro gekostet hat.