Gestern war ein etwas sonderbarer Tag.
Der fing bei der Sonnenfinsternis an (Maximum: 10:48 Uhr in Budapest), die von einigen Lehrern mit Spannung erwartet wurde. Manche hatten extra Schutzbrillen gebastelt oder bestellt, um dann festzustellen, dass am morgen vom Rektorat ein Verbot ausgesprochen wurde, das Schulgebäude zwischen 9 und 12 Uhr zu verlassen (damit die Schüler nicht in die Sonne blicken und möglicherweise Schäden davon tragen). Trotzdem war zumindest die Grundschule den größten Teil des Vormittags im Ausnahmezustand, wenn auch nur der (zugegeben für Erstklässler etwas langweilige) Livestream lief. Da hat es sich mit der Aufregung, die sich am Morgen immer weiter hochgeschaukelt hatte, dann auch erledigt. Um es mit den Worten einer Schülerin zu sagen: „Das ist voll langweilig, der Mond bewegt sich viiiiel zu langsam“.
Als ich dann, auf dem Weg nach Hause, aus der Tram ausgestiegen bin, habe ich festgestellt, dass im XIII. Kerület heute wohl Tag des Sperrmülls war. Vor jedem Haus türmten sich Berge aus Schränken, Gliedmaßen alter Kleiderpuppen, zerbrochenen Glasscheiben, Matratzen, Eimersammlungen und Umzugskartons voller buntem Allerlei. Ein Kuriositätenkabinett an jeder Straßenecke. Und kamen immer mehr Leute die ihre alten Sofas, Computer und Herdplatten anschleppten. zwei Jungs sind auf einem kaputten Bürostuhl durch dir Straßen gecruist, und ein altes Auto wurde durch die heruntergelassenen Fenster mit Sperrmüll befüllt. Am Abend als wir einkaufen gegangen sind wurde es noch schlimmer, da die kunstvoll errichteten Türme durch Plünderungen zum Einsturz gebracht wurden und die wenigsten Gehwege noch passierbar waren.
Aber wir sind nicht nur einkaufen gegangen.
Während Ina und Julia sich auf die Suche nach Alugrillschalen begaben, suchte ich einen Friseur (der mehr Englisch verstand als Hello, so einen hatte ich am Jázai marí tér schon gefunden und recht schnell, unverrichteter Dinge wieder verlassen) und ließ mir die Harre schneiden. Fühlt sich auch kurios an, so kurz.