Archiv für den Monat: Juli 2015

Sommerplanung und „was bisher geschah“

Während ich hier in der Schule im Lehrerzimmer am Computer meine Zeit vertreibe, werden in der Verwaltung gerade noch Rechnungen gedruckt, die ich dann nachher eintüten darf (so ein richtiger Praktikantinnenjob eben), da in einer Schule in den Sommerferien sonst eben nicht so viel los ist.
Asonsten sind meine Sommerferien aber schon bunt gemischt geplant, obwohl noch ziemlich wenig davon so richtig fest ist. Nächste Woche gehe ich mit auf ein Kunst-Camp, das von meiner Schule angeboten wird. Danach plane ich gerade mit Elisa einen Wanderritt oder etws in der Art. Die letzte Juli Woche wollen ein paar Freunde (Clemens, Leila, Greta, Moritz ?) mich besuchen kommen und vielleicht das ein oder andere ungarische Festival entern. Anschließend geht es nochmal eine Woche nach Gárdony auf ein Deutsch&Handwerk-Sommercamp als Betreuerin und irgend wann in dieser ersten Augustwoche muss ich vermutlich auch nochmal kurz nach Deutschland (wenn alles glatt läuft) zu einem Vorstellungsgespräch an der Universität Freiburg für den englischsprachigen Studiengang „Liberal Arts and Science“. Die Woche drauf wird Budapest durch das Sziget Festival geprägt sein, auf das ich eventuell auch gehe.
Dann gibt es drei Tage zum erhohlen und im Anschluss kommen auch schon meine Eltern für ein verlängertes Wochenende um dann auch schon mal ein bisschen Gepäch mitnehmen. Nach einer weiteren halben Woche Vorbereitungswoche für das neue Schuljahr, bei der ich noch etwas unterstützen werde heißt es auch schon „Viszontlátásra Magyarország“ wenn ich 27.08 in den Zug nach Berlin steige.
Nach ein paar Tagen Nachbereitungsseminar werde ich dann am  ersten September am Stuttgarter Hbf aussteigen, der wohl immernoch ein große Baustelle sein wird und mich wundern wie unglaublich schnell die letzten zwei Monate vergangen sind. Ich habe jetzt schon das Gefühl, die Zeit rast. Wie wird das erst sein, wenn ich mit meinen erlischenden Ungsrischkenntnissen zu Hause sitze und mich frage, was bleibt ?

Auf der anderen Seite wird noch soviel passieren und passiert immernoch so unheimlich viel.
Ein kurzer Abriss der vergangenen Tage (und Wochen):

Ich war am Sonntag in Eger und habe mit Oliver seinen Geburtstag verbracht, habe das RedBull Airrace (ein Wettfliegen über der Donau zwischen Lanc- und Margit híd) aus bester Position bei einem Barbecue beobachten dürfen, habe zum ersten mal eine Alarmanlage ausgelöst und bin daraufhin aus einem Fenster gesprungen.Ich habe ein grandioses Handlungsballett (Die Brüder Karamazow) gesehen, bei dem einfach alles perfekt zusammengespielt hat (atemberaubende Licht- und Bühnenkusik, tolle Musik Zusammenstellung die zum größten Teil vom Orchester gespielt wurden, aber auch Roman zitate die eingespielt wurden, tolles Kostüm und ein grandiose Kombination aus modernem und klassischen Tanz). Außerdem habe ich zum ersten mal einer Vivaldi-Oper (Farnace) gelauscht und das auch noch im schönen Budapester Opernhaus. Wir waren Trampolispringen am Sporttag und weil am nächsten Tag das Wetter nicht mitgespielt hat mit der zweiten Hälfte der Grundschule im Kino und haben auf ungarisch einen Animationsfilm angeschaut (Yellowbird). Weiterhin habe ich noch die vierte Klasse auf Klassenfahrt begleitet, wo wir viel gewandert (unter anderem zu den Pákozdi ingókövek, den „wackeligen Steinen“) und Kanugefahren sind.

10 Dinge… (Eine Liebeserklärung)

… die ich an Budapest schätzen gelernt habe:

1. Die Tatsache, dass der nächste ABC (Mini-Supermarkt) nie mehr als 500 m entfernt ist (neuerdings haben wir sogar einen unten bei uns im Haus drin)

2. Dass das Einkaufen auf dem Markt hier so etabliert ist und ich so eine große Markthalle (am Lehel tér) gleich um die Ecke habe. Eben mal die Frischen Produkte mit gutem Gewissen quasi direkt vom Erzeueger zu kaufen und dabei euch noch ein bisschen ungarisch zu üben ist einfach genial!

3. Den Kürtőskalács-Stand meines Vertrauens am Jászai Mari tér, sowie den Gofri(Waffel)-Stand am Ferenciek tere.

4. Házi-limonádé: Eine hausgemachte, ungarische Limonade aus Zirtusfrüchten die es hier in eigentlich jeder Bar gibt.

5. Der Hähnchenkebab vom Kalvin tér. Klingt komisch, ist aber so. Die Küche in Budapest ist sehr international geprägt, Trotzdem bin ich dann offensichtlich deutsch genug um mir ab und zu nach dem Sprachkurs  beim umsteigen einen Döner vom „török étterem“ meines Vertrauens zu holen.

6. Die Selbstbestimmtheit eigene Kaufentscheidungen zu treffen, hauptsächlich im Bereich der Lebensmittel (Hat nicht unbedingt was mit Budapest zu tun, aber ich habe ich das hier kennen und schätzen gelernt). Den ein oder anderen mag es nach Punkt 5 verwundern, aber ich koche nahezu vegetarisch und genieße das sehr. Eigentlich kaufe ich nur für Fleisch wenn ich das Gefühl habe ich sollte mich ein wenig mehr assimilieren (Mal Pörkölt kochen oder die ungarische Salami zumindest probiert haben) und ab und an esse ich Fisch.

7. Das Nachtleben: Romkoscmák, die Ruinenkneipen mit ihrem ganz eigen Charme, die zum verweilen und entdecken einladen, genauso wie die Tatsache, dass man hier nur selten Eintritt zahlt wenn man abends weggeht.

8. Der Gellért hegy mit seinen verwinkelten Plätzchen, Terassen und Wegen. Hier kann man hoch über der Donau den Blick über Pest genießen.

9. Fahrradfahren! Ich wohne so nah an der Pester Innenstadt, dass ich alles sehr gut mit dem Fahrrad erreichen kann. Und auch nach Buda geht es gut. Zum Széll Kálmán brauche ich etw eine halbe Stunde, zum Sprachkurs in der Nähe des Gellért térs 45 min.

10. Meine Mitbewohnerinnen, Tandem Partner (ja, ich hab den Luxus gleich zwei davon zu haben), Freunde und (ehemahligen) Kollegen. Die ganzen tollen Menschen, die mein Leben prägen (oder prägten, weil sie leider schon weggefahren sind).