Archiv für den Monat: März 2015

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Eine Pegasusplastik von dem WestEnd, angefertigt zur Expo 2000 in Hannover.

Der erste Kontakt in Ungarn mit einem Magyaren stellte sich schon am Flughafen in Budapest ein, als mich ein älterer Herr beim Warten am Gepäckband auf ungarisch ansprach um eine Anekdote zum Geldautomaten (von dem ich mir soeben 30 000 Ungarische Forint geholt hatte) zum Besten zu geben. Schnell stellte sich heraus, dass ich des Ungarischen noch nicht mächtig bin, er jedoch des Deutschen, wenn auch etwas gebrochen.
Der zweite Ungar, mit dem ich ins Gespräch kam war der Shuttlebusfahrer, der für mich extra noch eine kleine Sightseeingtour einbaute.
In der Wohnung angekommen, lernte ich meinen Südtiroler Vermieter und meine japanische Vormieterin kennen. Später habe ich  dann immerhin noch eine meiner drei Mitbewohnerinnen kennengelernt. Die anderen beiden sind wohl gerade auf Heimaturlaub. Insgesamt teile ich mir die Wohnung mit zwei Österreicherinnen und einer Polin.

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Meine 12 m² Privatsphäre

Mein Zimmer selbst ist hoch und hell mit Parkettfußboden. Ich war vorher schon im Westend Einkaufszentrum und habe mich dem Grundbedarf an Lebensmitteln (Nudeln, Pesto, Müsli, Milch, Äpfel) und Shampoo usw. eingedeckt. Im dortigen Starbucks habe ich mich dann auch mit Günther, seines Zeichens Grundschullehrer und „kulturweit“-Ansprechpartner, auf einen Kaffee getroffen. Jetzt freue ich mich umso mehr auf die Zeit an der Schule.

Nacht

Die letze Nacht in meinem eigenen Bett, meiner Welt, dem so unglaublich Vertrauten. Endlich ausbrechen, endlich neue Wege gehen, endlich alle Vorsätze in die Tat umsetzen in einem neuen, selbstbestimmten Leben.

Und dann ist da die Angst, die Aufregung, die kurzen Panikattacken, ob auch wirklich alles eingepackt ist. Alle drei springen als unaufhörliches Gedankenkarussell in meinem Kopf umher wie der Gnomus in Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ (Ja, genau, das ist der Komponist von dem jeder Schüler exakt einmal in seinem Leben hört und zwar im Musikunterricht der 8./9. Klasse als Paradebeispiel für Programmmusik)

Da hilft nur kontern: Mit meinem persönlichen Lieblingskomponisten Pétris Vasks und seinem Streichquartett Nr. 3, das auch in der „Krabat“-Inszenierung des Stuttgarter Balletts von Demis Volpi Anwendung gefunden hat.

Gute Nacht.

Aufbruchsstimmung

Ich versuche gerade zu fassen, dass heute ein Letzter Tag  ist und sobald schon wieder ein Erster Tag sein wird.

Wieder neu in die Umgebung einleben. Wieder neue Leute kennen lernen. Wieder nicht so ganz wissen was mich erwartet. Wieder ein Anfang.

Das Haus am See

Wir sind inzwischen beim zweiten Tag des Vorbereitungsseminars am Werbellinsee und man lebst sich so langsam ein.
Ich habe eine sehr korrekte, sogenannte „Homezone“, also die Gruppe in der wir den größten Teil der Vorbereitung absolvieren. Dabei sind wir allerdings ziemlich bunt gemischt, was Einsatzstelle, Gastland, Alter usw. angeht.
Den Vormittag haben wir mit Kennenlernspielen und Teambuilding verbracht, heute Nachmittag geht es dann mit einem Versicherungsvortrag weiter.

Gerade haben wir unsere Mittagspause für Orange(nbaum) Blätter liegen auf dem Wegeinen kleinen Spaziergang genutzt um das Gelände ein wenig zu erkunden. Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man aufgrund der stürmisch aufwogenden Schaumkronen auf dem Wasser meinen können, dass man sich an einem englischen Seebad mitten im Herbst befände. Im Sommer muss das Gelände echt phantastisch für Gruppen sein.

 

Heute Abend haben unsere Seminarleiter einen bunten Abend zum Thema „Bildung nachhaltiger Entwicklung“ gehalten von dem ich wirklich begeistert war (und immer noch bin). Jeder hat 5-10 Minuten referiert und/oder Impulse gesetzt zu einem Thema, welches mit Nachhaltigkeit verknüpft ist.
Ich rühme mich immer damit, mich für Nachhaltigkeit zu interessieren, vielleicht was in dem Bereich studieren zu wollen, aber der Abend heute hat mir wieder vor Augen geführt, wie wenig ich eigentlich weiß und mache. Und vermutlich wurden bei mir gerade deshalb ganz viele neue Impulse gesetzt und die Motivation geschaffen, den Blickwinkel zu ändern und mir über Dinge Gedanken zu machen, die ich sonst nicht als bedenkenswert beachtet habe. Also danke dafür!