Man soll gehen, wenn‘ s am schönsten ist…

Vor zwei Wochen ging‘s mit Katha, Antje und Stephan (der Deutsch-Lehrer an der Schule 38) in die Wüste Gobi. Eine ehemalige Lehrerin von  meiner Schule hat uns als Tourguide begleitet und auch ein Fahrer (mit seinem schon 18 Jahre alten Auto 😉 ) war mit dabei. Wir waren so ziemlich die einzigen Touristen, die bei der Kälte auf die Idee kommen ab in die Wüste zu fahren, aber da es ja schon bald zurück geht, war es unsere letzten Chance. Insgesamt haben wir so ziemlich den kompletten Süden gesehen und über 2400 Kilometer zurückgelegt und man muss dazu sagen, meist auf unbefestigten Straßen. Der Fahrer verdient allen Respekt, denn wie er den weg ohne GPS, ohne jeglichen Anhaltspunkt gefunden hat ist uns echt ein Wunder gewesen. Im Süden gibt es auch kaum Städte, es leben sehr wenige Nomaden dort. Dem ein oder anderen Menschen ist man dann doch in der Pampas begegnet, der uns dann freundlicher Weise die richtige Richtung gezeigt hat. Aber wie wir die Mongolen kennen, war unser Fahrer sehr entspannt. Auch der undichte Kühler hat ihn keinesfalls davon abgehalten die Tour zu starten, der wurde dann nach 2 Tagen einfach beim kleinen Autoreparateur mit ein paar Freunden repariert und auch von einer Reifenpanne wurden wir nicht verschont. Aber der Fahrer hatte natürlich schon vorgesorgt. 🙂

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Als erstes stand das Energiezentrum auf dem Programm. Hier fahren viele Mongolen hin um Energie zu tanken. Dafür muss man auf dem Platz bestimmte Wege abgehen, einen Vodka mitbringen, den man zu Beginn öffnet und ein wenig auf den Boden vergießt und dann offen lässt um die Energie einzufangen. Falls es jemanden von euch mal so schlecht gehen sollte, ich werde das Fläschchen Heilwasser mit nach Deutschland nehmen, ihr könnt euch also im Notfall bei mir melden. Mit voll getankter Energie ging es dann weiter auf den Wunschberg, auf dem man seine Wünsche auf einen Zettel schreiben und dann in einem kleinen Ofen verbrennen kann. Bei Abenddämmerung war das auf jeden Fall der beste Abschluss eines ersten gelungenen Tages.

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Wir haben jede Nacht in kleinen Orten, die einem wie ausgestorbene Westernstäste vorkommen in kleinen Hotels übernachtet. Einmal wurden wir auch im Kulturhaus einquartiert das 2 kleine Gästezimmer hatte ohne Wasseranschluss oder sonstigem Luxus. Eine Frau aus dem Ort hat uns dann besucht und Lieferservices gespielt. Gastfreundlich sind die Mongolen also überall. Einmal hatten wir auch das Vergnügen bei einer befreundeten Nomadenfamilie des Fahrers zu übernachten, die uns bei sich aufgenommen haben und somit hatten wir den perfekten Spot direkt an der großen, singenden Sanddüne, die echt atemberaubend schön ist!

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Sonst standen noch der Sauxalwald, die Geierschlucht, eine Dinosaurierausgrabungsstätte und die sogenannte rot/weiße Stupa (eine schöne Feldformation mitten in der Steppe) auf dem Programm.

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Beim Rückweg wurden wir dann 60 Kilometer vor UB von einem Schneesturm überrascht, der ein paar Kilometer lang die Straße komplett mit Schnee bedeckt und damit alles lahm gelegt hat. Mal wieder hatten wir Glück unseren Fahrer dabei zu haben, der nicht nur uns einwandfrei durch das Chaos heimgebracht hat sondern aufm Weg auch noch viele querstehende, festgefahrene Autos rausgezogen hat. Nach all den Strapazen waren wir aber dann doch froh wieder in UB angekommen zu sein.

In den darauffolgenden Tagen ging es bei mir überraschenderweise nochmal aufs Land. Ntv – ein mongolischer Fernsehsender hat Ausländer gesucht, die das mongolischen Neujahrsfest „Tsagan Sar“ mit einer mongolischen Familie feiern. Nach einem Anruf von Herr Bückert, unserem Fachberater „Du wolltest doch schon immer einen Deel (die mongolische Nationaltracht) haben, oder? Du müsstest nur 2 Tage dafür arbeiten“ habe ich spontan JA gesagt. Arbeit kann man das auf keinen Fall nennen und das Abenteuer allein war es wert mit zu machen! Erstmal ging es für mich, Stephan, 2 Französinnen, 2 Koreanerinnen auf den Schwarzmarkt und wir haben uns mit Deel und Filzschuhen (die wärmsten und größten Schuhe die ich je besessen habe) ausgestattet und dann für 2 Tage aufs Land zu einer unglaublich netten Familie. Wir haben die 2 Festtage komplett durchgespielt und eine richtige Feier miterlebt. Durften alles mitmachen: von Buuz machen, Schaf schlachten und ausnehmen, Vieh eintreiben, Stall ausmisten, Melken, Sonnenaufgang anschauen und natürlich ganz viel essen und trinken! Wir durfen auch ein ausländische Essen kochen und haben uns für Sauerkraut, Bratkartoffeln und Bratwüstl entschieden. War eine herausforderung im Wok zu kochen, aber wurde echt lecker! Ob die Mongolen da der gleichen Meinung waren, bin ich mir nicht so sicher. Das Sauerkaut blieb auf jeden Fall auf jedem Teller übrig, sie hätten nicht damit gerechnet, dass es tatsächlich so sauer ist. Insgesamt war es echt toll und hat unglaublich Spaß gemacht. Auch die anderen Ausländer waren super cool drauf und so konnten die 2 Tage nur gut werden! Danke nochmal an Herrn Bückert und auch Stephan, dass ihr mich gleich gefragt habt! 🙂

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Gestern wurde der Spaß dann ausgestrahlt. Leider ist die komplette Sendung auf mongolisch. Aber die Bilder sind schön und mir wurde auch schon alles übersetzt. (Auch wenn die Interviewszene meist gar nicht mit dem übereinstimmt, was die mongolische Frau über unsere Geplapper drüber spricht :))

Wenn alles gut läuft bekommen wir eine DVD mit der Reportage, dann kann ich sie euch zeigen! So siehts aus:

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So und dieses Wochenende stand dann das echte Tsagaan Sar an. Davon werde ich euch dann das nächste Mal berichten! Es hat den Trip mit ntv auf jeden Fall nochmal getoppt und ich bin im Moment echt schon ein wenig traurig, dass es bald zu Ende geht. Der Countdown läuft… nur bisschen mehr als 2 Wochen und ich bin wieder zu Hause. Kaum zu glauben!!!
Bis bald!

 

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