Ich wohne in einem der sieben Stadtcentren in Chongqing. Von meiner
Wohnung aus bin ich in fünf Minuten bei der U-Bahn, auf der Straße
sind super viele Essensstände und es ist alles in Nähe was man so
braucht (Kino, Supermarkt, Massagestudio, Kaffeeshop, etc).
Das Essen ist fantastisch. Was bei uns chinesisches Essen ist, wäre
hier wahrscheinlich Müll. Das Essen ist einfach immer super
frisch,sehr scharf (das aber nur in Chongqing) und Reis oder Nudeln
sind Beilage, das ist man, wenn man vom restlichen Essen nicht satt
wird.
Besonders Baozi und Jaozi sind superlecker. Beides sind gefüllt
Teigtaschen, die einen aus einem brotähnlichen Teig und die anderen
aus einem nudelähnlichen Teig. Außerdem ist Essen sehr billig. Direkt
vor der Schule ist eine Kartoffelfrau. Die macht so gute gebratende,
scharfe Kartoffeln mit total viel frischem Koriander und Tofu. Die
große Portion kostet 3 Yuan ( = 30 Cent). Das beste ist, dass sie die
Kartoffeln mit einer Schere zerkleinert. Essen ist auch etwas
verrückt, z.B. Chips mit Blueberry Flavour. Außerdem gibt es viele
Gemüsesorten, die man bei uns nicht umbedingt kaufen kann, z.B.
Lotuswurzel.
Meine Schüler sind sehr nett. Immer wenn ich die Klasse betreuen,
machen sie „Ohhhh“. Und im Anschluss wollen sie immer mit mir Essen
oder mir die Stadt zeigen, etc. Also Unterricht macht Spaß. Ansonsten
fotographieren sie mich ständig. Entweder „heimlich“, wenn ich gerade
etwas an die Tafel schreibe oder in der Pause stellen sie sich in
einer Reihe auf und jeder will ein einzel Foto.
Ansonsten ist das Verstehen von Chinesisch sehr schwer, da in
Chongqing ein sehr starker Akzent gesprochen wird. Sie ersetzten jedes
„l“ gegen ein „n“. Daran muss man sich gewöhnen. Außerdem sprechen sie
sehr schnell.Aber es geht jeden Tag etwas besser und viele geben sich
Mühe beim Sprechen, da sie eindeutig sehen, dass man kein Chinese ist.
Besonders Kinder auf der Straßen starren mich an, da es in Chongqing
kaum Ausländer gibt. Aber die Kinder sind sehr süß, die meisten kommen
auf einen zu und rufen dann „Hello“ oder irgendein Wort, das sie in
Englisch können.
In meiner Schule gibt es mehrere ausländische Englischlehrer, aber ich
bin die einzige Deutsche. Deshalb gehe ich nächste Woche in eine
Englischstunde, weil Kellys (Englischlehrerin) Kindern, umbedingt die Deutsche sehen wollen. Ein
Mädchen hat mir vor der Klasse aufgelauert und dann konnte sie nur
sagen, dass sie Deutschland liebt und war zu aufgeregt und mehr zu
sagen.
Letzte Woche war Nationalfeiertag. Wir hatten die ganze Woche frei und
müssen dafür jetzt am Wochenende nach arbeiten. Also bei mir ist grad
Sonntag nachmittag und ich habe heute morgen unterrichtet.
Ich bin über die Feiertage mit vier anderen Lehrern nach Kangding
gefahren. Das ist in Westsichuan und schon sehr nahe an Tibet bzw.
sehr tibetisch angehaucht. Die Hinfahrt
hat circa dreizehn Stunden gedauert, weil so viel Stau war. Die
Rückfahrt war nämlich nur 7 Stunden lang.
Wir hatten kein Hostel gebucht. Die erste Nacht haben wir zu fünft in
drei kleinen Betten geschlafen. Ich habe mit Chan ein Bett geteilt
(Sie sagte mir noch vor der Reise, dass man sich in China schnell sehr
Nahe kommt=)) und das beste war, dass unser Zimmer nur drei Wände
hatte. Die vierte Wand war ein große Loch und