China-Philipp: Sein Blog

XV Was ist denn passiert?

Güßt euch, meine Lieben. Ich muss hier beichten, dass ich in den letzten drei Wochen nicht die Zeit und die Lust gefunden habe zu schreiben. Denn die Vorbereitungen für die Abschlussfeier waren allgegenwärtig. Wie kommt es, dass ich jetzt schreibe? Ganz einfach: Die Abschlussfeier hat am Freitag dem 13. stattgefunden. Überraschungsgast bei der Abschlussfeier war niemand geringeres als Frau Sommerfeld (meine eigentliche Chefin), die mich damals einstellte. Die Schüler sangen, spielten Sketche und zeigten Filme, die ich mit ihnen zusammen erarbeitet hatte. Zu meiner großen Erleichterung kam die Feier sehr gut an und es wurde viel gelacht. Und weil sie so schön war, wurde diese Tatsache direkt im Anschluss gehörig begossen. Die Einzelheiten dieses Abends werde ich aber für mich behalten. „Dieser Abend wird gewiss äußerst Kalorienreich.“ stellte ich noch fest, bevor das große Gelage los ging.

Und das war er auf jeden Fall, denn am nächsten Morgen bin ich stark dehydriert aufgewacht und habe mir erstmal mehrere Stunden des Darbens bei zwei oder drei Litern Wasser gegönnt. Daraufhin ging ich ins Büro. (bevor ihr euch wundert: Das Büro ist sowas wie mein Wohnzimmer. Wenn ich sage, dass ich im Büro bin, heißt das nicht dass ich arbeite. Also natürlich arbeite ich auch, aber nicht, wenn es nicht sein muss.) Um eins etwa rief mich Vinzenz an, weil er und Shuengzhi mir angeboten hatten, mich ins Schwimmbad mitzunehmen.

Gemeinsam gingen wir um zwei zum Schwimmbad. Man muss dazu wissen, dass es in China in Schwimmbädern wirklich ums Schwimmen geht. Nicht so wie bei uns in Deutschland mit Wasserrutschen und Sprungtürmen. Naja. Ich bin sehr lange nicht mehr richtig Bahnen geschwommen, also war ich nach kurzer Zeit relativ erschöpft. Aber der lustige Teil kam erst. In der Halle gibt es nämlich noch allerlei Sportgeräte und da ich seit mehr als zwei Monaten nicht mehr die Gelegenheit hatte am Gerät zu trainieren, freute ich mich sehr über diese Möglichkeit mir mit der Formgebung meines strammen Jünglingskörpers die Zeit zu vertreiben. Schnell zog ich die Blicke auf mich, als ich meine Badekappe abnahm (die müssen im Becken getragen werden) und mein wallendes Haupthaar entblößte. Um mich herum redeten die Leute und ich wurde erst der Tatsache gewahr, dass sie über mich redeten, als ich den Satz „Der versteht uns nicht.“ hörte. Shuengzhi hat dann netterweise den Übersetzer gespielt und ich wurde für meine angebliche Selbstständigkeit gelobt, dass ich schon mit achtzehn alleine hier bin. Naja. Ohne Mama hätte ich das nicht geschafft.

Mit reinem Gewissen ob der wieder gut gemachten Sünde, in Form von exzessiven Konsum, in der Vornacht nach der überaus sportlichen Aktivität, gingen wir noch etwas essen, bevor ich mich von den beiden trennte. Aber das nächste Mal, wenn sie gehen, wollen sie mich wieder mitnehmen.

Alles in allem fühle ich mich jetzt sehr wohl und nach der Abschlussfeier habe ich auch wirklich das Gefühl zum Kollegium zu gehören.

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