Hola! Freunde, Verwandte, Familie, Interessierte. Seid mir herzlich willkommen in meinem bescheidenen Blog. Gerade jetzt, sitze ich am Samstag im Büro und schreibe, während ich mich an schöner Musik erfreue. Nur für euch, will ich die letzten Tage zusammenfassen. Kurz.
Mittwoch: Vergessen. Muss also nichts passiert sein, außer Lesen, Essen und Schlafen.
Donnerstag: Meine erste offizielle und eigenständige Tätigkeit: Der Filmabend. Jeden Donnerstag um halb sieben in Raum 309. Also falls ihr mal Zeit und Lust habt, schicke ich euch gerne das Programm zu. So. Genug Werbung. Es waren auch ohne euch genug Leute da. Ganze zwei Personen. Bei meinem ersten offiziellen Ereignis. Und die sind sogar bis zum Ende geblieben und haben noch ein bisschen mit mir über den Film geredet, der sich meiner Meinung nach, ganz schön an Tarantinos Stil bedient hat und eigentlich alles von Musik bis Licht und Kameraarbeit von Rodriguez‘ „Sin City“ übernommen hat. Und eine ganz besondere Szene wurde auch eins zu eins aus einem Film übernommen, dessen Namen ich nicht kenne. Ich werde es mal freundlich als Homage bezeichnen, aber erfreut war ich über diesen Film tatsächlich nicht.
Danach war ich noch mit Chen Dong ein Bier trinken, bevor ich nach Hause gegangen bin.
Samstag: Ich habe bis halb zwölf ausgeschlafen. Hatte einen sehr seltsamen Traum: Und zwar dass ich 3000 Strafe zahlen musste, weil ich mich nach der Ein- und Ausreisezahl auf meinem Visum erkundigt habe. Das war an der Deutsch-Chinesischen Grenze, ja ihr habt richtig gelesen. Wo genau die ist, kann ich nicht sagen. Naja, da die stämmige, blonde Stewardess (ja: WTF habe ich mich da auch gefragt.) mich zurechtgewiesen hat, habe ich sie in Lira bezahlt, weil bei der 3000 keine Währung dabei stand. Was dann passiert ist, weiß ich nicht, denn ich bin aufgewacht. Jedenfalls, wollte ich gerade gehen, als Hanan mich fragte, ob ich nicht mitessen möchte. Mit ihrem Bruder ist es schon eine kleine Gastfamilie und ich fühle mich sehr wohl. Das Essen war übrigens auch sehr lecker, besonders der Blumenkohl!
Sonntag: Der Beschluss war endlich gefasst worden. Ich wollte die Spezialität von der anderen Straßenseite zum Frühstück. Also ging ich hin und bestellte einen Fladen. Also eigentlich ist es ein sehr scharfer aber auch leckerer Wrap. Hat sehr gut geschmeckt. Nur einmal habe ich den Fehler gemacht, einen zu großen Bissen vom Gemüse zu nehmen. Die Schärfe blieb relativ lang erhalten. Trotzdem sehr lecker. und das ganze kostet auch nur drei kuai. Ich glaube morgen hole ich mir zwei. Dann war ich im Büro und habe auf Chen Dong gewartet. Dann sind wir essen gegangen. Ich habe Gong Bao Ji Ding mit Mi Fan (= Reis) gegessen. Das ist Hühnerfleisch in einer leckeren Soße mit Gemüse und Erdnüssen.
Als wir fertig gegessen hatten, sind wir einen kleinen Umweg gegangen, damit ich die ganzen guten Cafés sehen kann. In einem haben wir uns Nai Cha (Milchtee) gekauft. Der schmeckt genau so, wie ich früher meinen schwarzen Tee getrunken habe: Viel Milch und noch mehr Zucker. Dann sind wir in den Billardsalon gegangen und nach einem Match gegen Chen Dong war dann auch Ting da. Weil wir drei Leute waren, haben wir beschlossen, dass immer der Verlierer geht und aussetzt. Ting war die ganze Zeit dabei. Aber am Ende hat er doch noch verloren, was nicht unbedingt heißt, dass ich besser war. Er hat nur Pech gehabt. Ich habe mich trotzdem gefreut!
Auf dem Weg zu einer weitern Filmvorstellung wurden wir Zeugen eines interessanten Ereignisses. Ein Laster, der Äste geladen hatte, verlor einen mitten auf der Straße, ohne das zu merken. Der lag dann eine Weile da, aber als wir schon um ein paar Ecken waren, hörte ich schon die Sirenen. Bestimmt wurde das dann weggeräumt.
Das wars für heute. Tschüss, euer Philipp.