Gesundheit, ihr Lieben. Am Montag stand ich frohen Mutes auf und wollte mich duschen gehen. Bedauerlicherweise stellte ich fest, dass die Duschkopfhalterung kaputt gegangen war. Also blieb mir nichts anderes übrig, als den Duschkopf über den Hahn zu legen und im Hocken zu duschen. Das klingt einfacher als es ist, denn man verliert schon ziemlich schnell das Gleichgewicht, wenn man sich das Gesicht wäscht. Man könnte natürlich aufstehen, aber dann – sobald man unter dem angenehm heißen Wasser hervorkommt – greift die eisige Kälte mit ihren klammen Fingern nach einem und es schüttelt den Unglücklichen ganz gewaltig. So jedenfalls meine Auffassung.
Was ich zu meiner Dusche noch sagen kann, ist, dass ich glaube, ich habe mir das selbst zuzuschreiben. In Beijing nämlich haben wir uns im Künstlerviertel „798“ ein Bild angeguckt. Zu diesem habe ich dann gesagt: „Das sieht genau so aus, wie mein Bad, nur habe ich keine Klobürste.“ Jetzt wurde ich wahrscheinlich für meine Frevelei bestraft. Ich sehe ein, ich habe es verdient. Vergib mir, wer auch immer!
Wie dem auch sei. Nach der angenehmen Dusche in einer weniger angenehmen Position, lernte ich endlich Herrn Forster kennen, den neuen Chef des SLZ. Er ist sehr freundlich, muss sich aber momentan noch mit vielen anderen Dingen herumschlagen. Das verstehe ich natürlich. Auch ich hatte diese Probleme, als ich damals vor langer Zeit hier anfing. Jedenfalls werde ich meine genauen Tätigkeiten am Montag bei der Personalkonferenz endlich erfahren. Aber was ich so gehört habe klingt auch ganz nett: Filmabend (darum kümmere ich mich schon), Schulzeitung, Spielenachmittag, Newsletter, Abschiedszeremonie. Klingt alles sehr gut. bis dahin muss ich mich noch ein bisschen über Wasser halten.
Am Dienstagabend wollte ich gerade essen gehen, als Hanan mich anrief, weil sie die Tür nicht aufbekam. Nett wie ich bin und weil ich in der Nähe war, bin ich natürlich vorbeigekommen und habe die Tür durchs Fenster aufgemacht. Als ich wieder loswollte um zu essen, meinte sie, dass wir doch gemeinsam kochen können. Worauf ich zurückgab, dass ich nicht kochen könne. Das war ihr egal. Sie hat eh alles gemacht und ich habe fast ein bisschen geholfen. Sogar eine halbe Kartoffel habe ich in Streifen geschnitten. Dafür war das Essen am Ende sehr lecker. Auch wenn ich nicht viel von den Gesprächen zwischen ihr und ihrem Bruder verstand. Als wir fertig waren bedankte ich mich und ging in mein Zimmer, um noch etwas zu lesen. Irgendwann war ich dann zu müde und habe mich schlafen gelegt. Am Donnerstag Abend werde ich die Filmvorstellung machen. Ich hoffe mal das klappt.