China-Philipp: Sein Blog

VIII Seminarende und Rückkehr nach Nanjing

Hereinspaziert, werte Leser. Es freut mich, dass sie wieder zu mir gefunden haben. Ich wünsche gute Unterhaltung. Am Samstag frühstückten Fritzi, Julian und ich und fuhren dann mit dem Taxi zum GI. Die Laichzeit war wohl vorbei.

Wir warteten noch kurz im Flur, denn wir waren etwas zu früh. Dort standen verdammt coole Sessel. Zuerst erhielten wir von neun bis zwölf einen interessanten Crashkurs in Interkulturelle Kommunikation vom sehr netten Herrn Dr. Jandock, der extra für uns in seiner Freizeit gekommen war. Wir sprachen über viele Dinge. Zum Beispiel über die Auffassung oder Übersetzung verschiedener Worte, Kulturdefinitionen, Wertevorstellungen. So gestalteten sich spannende drei Stunden. Dann hatten wir bis zwei Uhr Mittagspause und machten uns auf die Suche nach einem Restaurant.

Leider wählten wir nicht besonders gut und gingen in ein Restaurant, das vermutlich zu einer Kette gehörte. Dort bestellten wir alle das selbe. Es schmeckte nicht besonders gut und das Fleisch sah auch nicht so appetitlich aus, wie auf der Karte. Verena war die einzige, die alles aufaß und uns damit ein Bisschen aufzog. Zurecht. Denn wir ließen alle etwa die Hälfte stehen. Trotzdem hatte das gemeinsame Essen auch seine guten Seiten. Konversation. Wir hatten ein sehr interessantes Gespräch über Wertevorstellungen und gesellschaftliche Normen. Man kann also nicht sagen, dass das Seminar einfach so an uns vorbei gegangen ist.

Nachdem wir uns mehr oder weniger gelabt hatten, gingen wir noch einen Kaffee trinken und setzten unsere Unterhaltung auf dem Weg fort. Dann war es auch schon zwei Uhr und wir kehrten zurück in den 17. Stock des Cyber Towers, Building B (oder so ähnlich), um uns dem anderen Teil unseres letzten Tagesprogramms zu widmen: Eine dreistündige Einheit über die Lehrmethodik. Dazu hatten wir schon am Donnerstag einen gewaltigen Haufen an Lehrbüchern, Heften und dergleichen mehr bekommen. Wir erfuhren viel über die Anforderungen an die Lehrer, über die Prüfungen und schlicht über die Lernziele de Lehrer und Schüler. Als es fünf Uhr war, hieß es Abschied nehmen. Fritzi, Verena, Julian und ich verabschiedeten uns von Frau Dr. Hunold und bedankten uns für das tolle aufopferungsvolle Programm.

Gemeinsam gingen wir zu Fuß zurück zum Hotel. Mit den schweren Taschen voller Lehrmaterial, kam mir der Weg fünfmal so lang vor. An einer Ecke verabschiedeten wir uns von Verena, die ein Taxi nehmen wollte. Wir werden uns dann im April beim Zwischenseminar wieder sehen. Bevor wir ins Hotel zurückkehrten gingen wir noch kurz in einen SevenEleven. Ich kaufte mir eine Tüte Chips, denn ich brauchte was zum Knabbern. Im Hotel einigten wir uns auf eine kleine Ruhepause von zwei Stunden, bevor wir noch zu Abend essen wollten. Ich sah mir einen Film an und schnabbulierte genüsslich meine zuvor käuflich erworbenen Kartoffelchips. Und ja: Ich mag den Film „Rapunzel – Neu verföhnt“. Also eigentlich nur das Pferd Maximus und das Chamäleon Pascal. Aber die würden auch jeden Film aufpeppen. So wie der Esel aus Shrek. Ich glaube, wir verstehen uns.

Um kurz vor acht dann beschlossen wir, dass wir keinen Hunger mehr hatten, sondern Bauchschmerzen vom Mittagessen. Also gingen wir in Fritzis Zimmer und Tauschten da erstmal alle Photos aus. Dann guckten wir uns den heftigsten Film an den ich jemals gesehen habe. Noch kein Film hat mich derartig zerrüttet verwirrt und amüsiert, dass ich nicht wusste, was ich fühlen soll. Kein Film ist mir auf diese Art und Weise unter die Haut, ja durch Mark und Bein gegangen, wie dieses zeitlose Meisterwerk. Denn zeitlos wird es bleiben, es sei denn niemand weiß in 500 Jahren, was ein Zander ist. Die Rede ist natürlich von Helge Schneiders „Jazzclub“. Ich kann diesem Film einfach nur jedem empfehlen. Und wer ihn sieht und nicht versteht, der hat ihn verstanden!

Von den krassen Eindrücken betäubt, wie ein junger Welpe auf Valium, tapse ich zurück in mein Zimmer, um mich schlafen zu legen. Doch wir wissen ja alle: Kein Tag im Leben vom kleinen China-Philipp ist komplett ohne? Richtig! Auch diesmal habe ich etwa zwanzig Minuten gebraucht. Und als ob das nicht genug gewesen wäre, hat es mitten in der Nacht schon wieder angefangen und etwa genau so lange angedauert. Wie gesagt: Ich hoffe nur, dass es wirklich an der schlechten Luft in meinem Hotelzimmer gelegen hat.

Am nächsten Morgen half ich Fritzi mit ihrer Tasche und verabschiedete mich von ihr und Julian. Dann saß ich noch ungefähr zwei Stunden auf meinem Zimmer und schrieb. Schließlich rief mich mein Bruder an und ich nahm ein Taxi zu ihm. Mit ihm verbrachte ich noch die Zeit bis kurz nach zwei. Wir gingen in die selbe Garküche, wie am Freitag Abend und sprachen mit ein paar hübschen Studentinnen (mein Bruder und Karl nennen sie „Meinüs“. Mei= hübsch, Nü= Frau). Essen haben wir natürlich auch bestellt, allerdings zum Mitnehmen, weil es rappelvoll war. Auf dem Rückweg meinte ich noch: „Wetten Karl wird jetzt wach und will was essen.“ Und so war es dann auch.

Als ich mich von Karl verabschiedet hatte, brachte mich Felix noch zum Bus. Mit dem fuhr ich zur Metro. Mit der fuhr ich zum Bahnhof. Mit dem Schnellzug nach Nanjing. Vom Bahnhof dann die Metro und von der Metro ein Taxi nach Hause. Da dann kurz die Sachen abgelegt und noch schnell ins SLZ, um was zu schreiben und zu gucken, ob ich mit jemandem skypen kann.

Wieder in meiner Wohnung lerne ich Hanans Bruder kennen und lege mich ins Bett und lese noch ein wenig, bevor ich endlich, in meine warme, extrem männliche Decke gehüllt, einschlafe. Ratzepühhh…

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