Unterwegs

Zur Abwechslung breche ich heute mal mit meiner Angewohnheit, den Blogtitel zweisprachig aufzuführen. Das ist ja zudem Blendwerk, weil ich meistens von Google übersetzen lasse. Außerdem gab es im Falle von „unterwegs“, keine adäquate Übersetzung ins Ungarische. 😛 Wobei ich mittlerweile oder demnächst (mit Bescheinigung) auf meine Ungarischkenntnisse stolz sein kann. Gestern habe ich nämlich eine mündliche (am Vormittag) und eine schriftliche Prüfung (am Abend) durchlaufen, der krönende Abschluss des ersten Sprachkurses. Fortsetzung folgt ab Mitte Februar.

Nun aber zum eigentlichen Thema: UNTERWEGS. Achtung, es wird philosophisch!

Ich stelle mir das Leben gerne als eine Wanderung vor. Oder als Fahrradtour. Manch einer präferiert das Auto. Oder fährt Zug. Andere jetten im Flugzeug von einem Punkt zum anderen, mit klarem Ziel vor Augen. Ich weiß noch nicht genau, wohin ich will. Dabei ist die Frage danach eine der präsentesten. Wenn ich dann antworte „Ich weiß es noch nicht.“ fühle ich mich ziemlich klein und unbedeutend. Die Leute, die schon wissen, was sie mal machen wollen und werden, wirken größer und wichtiger dagegen. Wobei manche wohl auch nur etwas sagen, um nicht nichts sagen zu müssen.

Nun schneide ich mir selbst das Wort ab. Eigentlich war ich zunächst noch ein bisschen weiter philosophisch ausgeschweift, aber an dieser Stelle erschien mir das zu viel des Guten. Dieser Artikel sollte ja auch noch Einblicke geben in die Woche vom 18. bis zum 26. November, Tage, in denen ich viel unterwegs war. (Ich weiß, ist schon einige Wochen her das Ganze…) Fabulöse Tage! Bratislava, Zwischenseminar bei Žarnovica, Banská Štiavnica, Budapest.

Zu weit im Nachhinein über Dinge zu berichten, lässt das Berichtete zu berichtet erscheinen. Das Erlebte ist längst verarbeitet und abgespeichert. Ordentlich in Schubladen verpackt kann ich jetzt aus meinem inneren Reiseerfahrungsschrank in den einzelnen Fächern stöbern, dies und das kurz herausholen, mich erinnern, wieder verstauen. Ich hätte gerne so einen Schrank wie der, der nach Narnia führt. Durch den man hindurch, in eine andere Welt treten kann. Ein Schrank voll mit Reiseerinnerungen in die man, wenn der Wunsch gehegt wird, einfach wieder eintauchen kann. Zu Orten zurückkehren. In Situationen. Mit Menschen. Aber es bleiben nur Fotos (vielleicht Videos) und die eigenen Erinnerungen. Es waren sehr intensive Tage, die ganze Zeit von tollen Menschen umgeben, gute Gespräche geführt, einander besser kennengelernt/ans Herz gewachsen. Dementsprechend ungewohnt war es dann, als ich am 26. November, einem Samstag, nachmittags wieder alleine in meiner Wohnung angekam. Ich habe mich durchaus etwas einsam gefühlt, leer und hatte außerdem kalte Füße, weil die Heizungen eine Woche lang nur auf kleinster Stufe geheizt hatten. Aber als mit dem Montag wieder der Alltag begann, verschwand auch nach und nach die Tristesse.

Im Folgenden werde ich ein paar Fotos präsentieren. Die Idee dazu, Bilder einander gegenüber/zusammen zu stellen, kam mir, als ich bemerkte, dass ich am Bahnhof in Budapest, dem Keleti pu., jeweils kurz vor der Abfahrt nach Bratislava und kurz nach der Ankunft zurück, fast das gleiche Motiv aufgenommen habe.

Ein paar Eckpunkte: Zusammen mit den anderen Ungarn-Freiwilligen trafen wir uns in Budapest und nahmen gemeinsam den Zug nach Bratislava. Ein Wochenende verbrachten wir zu sechst in der slowakischen Hauptstadt, am Montag danach ging es weiter zum Seminarort. Erst zweieinhalb Stunden mit dem Bus und dann noch mal eine Viertelstunde im Taxi. Dann trafen wir auch auf die Mitfreiwilligen aus Tschechien und der Slowakei und die beiden Trainer, mehr oder weniger bekannte Gesichter vom Vorbereitungsseminar am Werbellinsee. Unser Seminarhaus war wunderbar gelegen. Auf einem Hügel, umgeben von weiteren Hügeln und Wald. Neben einem Pferdehof. Die Abwesenheit des sonst allgegenwärtigen Internets war sehr angenehm. An einem Tag unternahmen wir einen Ausflug in die Stadt Banská Štiavnica. Vor einem Rundgang durch die Innenstadt, machten wir einen langen Spaziergang und hatten wunderbare Aussichten auf die Stadt. Die Woche in der Slowakei war wirklich besonders. Nun kommen die Fotos.