„Egy Cappuccino és …“, sagte ich und wurde verstanden. 🙂 Offenbar war mein Ungarisch so gut ;-), dass mich die Verkäuferin darauf gleich noch irgendetwas bezüglich meines Kávé-Wunsches fragte. „Nem“, keinen Cukor. Aber ich war mit meiner Bestellung ja noch nicht fertig: „… és egy palacsinta nutella.“ – „Egy?“ – „Igen!“.
Allerdings waren Kaffee und Palatschinken bei weitem nicht das Einzige (und unter durchschnittlichen Ungarn nicht das Populärste), was man auf dem Pécser Sonntagsmarkt Pécsi vásártér an Ess- und Trinkbarem erwerben konnte. Häufiger konsumiert wurden (um 11 Uhr vormittags!) allerhand Fleisch- und Wurstzeug, in Fett gebackene und entweder süß oder herzhaft bestrichene Fladen (Lángos) und Bier. Und die Fressbuden waren auch nicht Hauptteil des ganzen Marktes, aber Möglichkeit für mich und Céline kurz zur Ruhe zu kommen, in dem ganzen Trubel und Gedränge. Wir waren erst nach 10 Uhr angekommen (offizieller Beginn 7 Uhr) und deswegen war der Markt längst in vollem Gange. Ich kann gar nicht aufzählen, was dort alles an Waren feil geboten wurde und hoffe, dass die folgenden Fotos einen guten Eindruck von dem Geschehen vermitteln. 🙂
Was davor geschah: Zwei Wochen bin ich nun schon in Pécs. Hinter mir liegt eine weitere Woche voll unterschiedlicher Erfahrungen und Erlebnissen. Ich hätte schon vor ein paar Tagen mal wieder berichten können oder sollen, damit jetzt nicht zu viel auf ein Mal kommt, aber was soll’s. Ich weiß schon, weshalb ich es aufgeschoben habe zu schreiben, weil ich nämlich von meiner ersten Ungarisch-Sprachkurserfahrung berichten wollte (und will) und das gar nicht so einfach in Worte zu fassen ist. Mal sehen, ob es mir gelingt.
Letzten Montag waren Céline und ich das erste Mal bei unserem Ungarisch-Sprachkurs an der Universität. Da der Kurs eigentlich schon Mitte September angefangen hatte, waren die meisten anderen Teilnehmer bereits mit Büchern ausgestattet und wussten schon das ein oder andere. Aber das war kein Problem, wir sind ganz gut rein gekommen. Was wir inhaltlich durchgenommen haben, ist an dieser Stelle sowieso eher irrelevant.
Hier möchte ich jetzt von dem Erlebnis an sich berichten, denn meine erste Ungarisch-Stunde war unglaublich skurril, was eigentlich nur oder auf jeden Fall hauptsächlich an der Lehrerin lag. Zunächst ein paar Eckdaten:
Ort des Geschehens war ein kleiner Raum mit Konferenztisch, also U-förmiger Tisch. Die Plätze außen waren nach kurzer Zeit alle belegt, weshalb zwei Schüler (von insgesamt etwa 15) sich in die Mitte setzen mussten. Es waren viele verschiedene Nationen vertreten, keine durch mehr als zwei Personen, wir waren also auch die einzigen Deutschen (unerwarteter Weise). Insgesamt dauerte die Unterrichtseinheit anderthalb Stunden. Als Erstes lernten wir Ländernamen auf Ungarisch und wie man sagt, dass man sich an bzw. in einem Ort befindet. Das wird durch Endungen, die an das jeweilige Wort angehängt werden, ausgedrückt. Anschließend machten wir eine „praktische“ (Aussprache-)Übung zur so genannten „Vokalharmonie“, die man verstanden haben sollte, um die richtigen Endungen verwenden zu können.
Was, die Lehrerin uns noch so erklärt hat, ist jetzt unerheblich, viel interessanter war WIE sie geredet und sich verhalten hat: Ich glaube ich habe noch nie eine Person getroffen, die das Wort beautiful so oft in so kurzer Zeit verwendete. Eine Frage wurde üblicherweise erstmal kommentiert mit „BEAUTIFUL question!“. Bei falscher Aussprache ließ die Lehrerin augenzwinkernd ein feines Hüsteln vernehmen und lobte enthusiastisch richtig ausgesprochene Wörter/Sätze mit: „verrry good!“ (dreifaches, um das zungenspitze gerollte „r“ hervorzuheben), „grrreat!“ oder „perrrfect!“. Dazu kamen noch Gestik und Mimik… Unbeschreiblich. 😀 Wir haben uns nicht über unsere Sprachlehrerin lustig gemacht, aber es war einfach zu komisch anzusehen und -zuhören, sodass wir nicht an uns halten konnten und ständig Lachanfälle bekamen. Man muss dabei gewesen sein!
Eine unglückliche Verkettung von Zufällen verhinderte, dass ich am Dienstag zu meiner zweiten Ungarisch-Stunde gekommen bin. Also erst nächsten Montag wieder, aber das ist ja schon morgen.
Die Überschrift dieses Artikels habe ich nicht grundlos gewählt – „Ungarisch sprechen“ hatte in der letzten Woche an verschiedenen Stellen eine besondere Bedeutung für mich. Nicht, dass ich Ungarisch sprechen könnte.
Ich unterrichte zweimal die Woche in einer Anfängergruppe, vier Schülerinnen und ein Schüler aus der 10. Klasse. Mit der Kommunikation (Deutsch (offiziell), Englisch (inoffiziell) und mit Händen und Füßen) gibt es natürlich hin und wieder Probleme. Trotzdem klappt es ziemlich gut und wir verstehen uns echt gut (auf nichtsprachlicher Ebene). Letztens fragte mich eines der Mädchen „Lernst du Ungarisch?“ – Die Freude war groß, als ich meine spärlichen Kenntnisse vorführte. 🙂
Ich liebe deine Berichte!
Ich muss wirklich unbedingt kommen… nur wird es leider erst nächste Kalenderjahr was werden….. 🙁
Der Praxiseinsatz ist so ungünstig geplant,
dass ich immer nur 2 Tage am Stück frei hab.
Fühl dich lieb gedrückt
Hallo Carmina,
ich bin Franka, eine Freundin/Bekannte von Hanna aus Hannover, die ja auch mit Weltwärts ins Ausland gehen wird.
Ich bin seit Samstag in Pécs, zusammen mit 6 anderen Freiwilligen. Wir machen alle einen Europäischen Freiwilligen Dienst und bleiben für 10 Monate.
Du kannst dich ja vielleicht mal bei mir melden! Diese Woche haben wir noch frei und werden uns erst Mal einleben, die Arbeitsstelle (bilingualer Kindergarten) besuchen und die Stadt ansehen. Wir wohnen nicht weit entfernt vom Hauptplatz mit der ehemaligen Synagoge, zirka 15 Minuten zu Fuß.
Viele liebe Grüße auch von den anderen, und hoffentlich können wir uns bald mal treffen.
Franka
Das klingt alles so spannend und die Fotos sehen toll aus!
Ich hoffe ich schaffe es dich mal in Ungarn zu besuchen. 😀
Liebe Grüße von deinem Schwesterchen
Carmina 😉
sieht ganz so aus, also ob es dir in Ungarn richtig gut gefällt
Der Markt sieht auf jeden Fall toll aus!