Shubo Noboborsho und ein frohes neues Jahr. Wir schreiben 1420 eines hinduistisch-vedischen Sonnenkalenders (über den ich bis dato noch nicht so viel rausgefunden habe). Die Bangladeschis und wir, die Bideschis (Ausländer), sind schon um sieben Uhr auf den Beinen um uns ins Getümmel zu werfen. Es gibt große Umzüge, viel Krach, noch mehr Farben und noch viel mehr Menschen. Man trägt rot und weiß und „traditionell“ – die Männer im Panjabi und die Frauen im Sari. Die Stadt hat sich auch ein bisschen heraus geputzt. So langsam schmücken sich die Bäume mit orangen und lila Blüten. Vom Schlangenbeschwörer bis hin zum Teeverkäufer mit Feiertagsaufpreis (… 20 cent wollte der normalerweise kostet das 5 cent!!) hat sich alles auf dem Gelände der Dhaka University eingefunden. Wie bei jedem Stadtfest geht es hier auch hauptsächlich darum, durch die Stadt zu schlendern, Freunde zu treffen und gesehen zu werden. Die größte Attraktion sind vor allem diese Ausländer die da auf dem Gras sitzen um sich auszuruhen.
Zack – 20 Menschen um uns herum. Die Handykameras im Anschlag. Miriam sieht aber auch hübsch aus in ihrem roten Sari den wir ihr heute morgen mit Hilfe eines Youtube Videos (völlig falsch) angezogen haben.
Ich habe auch einen Sari und bin so froh ihn zu Hause gelassen zu haben. Das Laufen, das Aufsteigen auf die Rikshaw, das Hinsetzen und wieder aufstehen, das auf Toilette gehen… alles kein Kinderspiel in dieser meterlangen Stoffbahn in die man eingewickelt ist.
Nach ungezählten Fotos und dem dritten Fernsehinterview machen wir uns auf den Weg zu Mani, der uns zu sich nach Hause zum Mittag essen eingeladen hat. Dort beschauen wir uns selbst im Fernsehen und essen wunderbares Essen, lassen unsere Hände mit Henna bemalen und uns Tanzen beibringen. Ein Nachmittag mit so wunderbaren und fröhlichen Menschen das mir das Herz gleich wie ein Luftballon geworden ist und ich die zweite Tour durch die Stadt samt dem Handykamerawenndustehenbleibstbistduverlorenspießroutenlauf viel besser ertragen konnte. Der Text ist viel zu lang geworden, eigentlich sollte es nur um die Fotos gehen… also jetzt Fotos:

Ein Mädchen sitzt auf den Schultern ihres Vaters und freut sich über die riesigen bunten Tiere die während des Umzugs auf der Straße entlang gefahren werden.

Eine Frau mit ihrem Kind im Gedränge

Vorbereitungen zum Familienfoto mit Ausländer.

„Madam can I take a picture with you?“ – „One Picture – 10 Taka“… ich sag’s euch, hätte man mich ernst genommen, ich wäre nun reich.

Adiba bringt uns das tanzen bei – auf Bengalische Art.


Gruppenfotos von unseren Gastgebern und uns.

Fotos, Fotos, Fotos… alle können nicht genug kriegen von Fotos. Alle Menschen die ich kennengelernt habe sind verrückt danach (mich mit eingeschlossen natürlich).

Wir stehen auf dem längsten Straßengemälde der Welt. Es wurde in der Nacht zum Neujahrstag von mehr als 30 Künstlern gemalt.

Alle Menschen starren den Bideschi (Ausländer) im Sari an.

Ein Mädchen streckt ihr neuerworbenes Windspiel hoch in die Luft, damit sich die kleinen Blumen drehen und im Licht glitzern.

Ein Kleintierverkäufer. Die Käfige sind um eine Bambustange gebunden, die er auf der Schulter trägt. Vögelchen, Kaninchen und Papageien kann man bei ihm kaufen wie die Musikinstrumente, Tröten, Schmuck etc. am Straßenrand.


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