Wir mussten also, um von San Pedro nach Bolivien zu kommen, einen Zwischenstopp in Calama in Kauf nehmen. Wir waren heilfroh, als wir nach einiger Zeit und einigem Suchen endlich ein Busunternehmen gefunden hatten, dass uns am nächsten Morgen wenigstens nach Uyuni (zweiter Zwischenstopp, den wir mitnehmen mussten, um nach Sucre zu kommen) bringen würde. Es fand sich zum Glück direkt in der Nähe auch ein Hotel (eher „Hotel“), in dem wir unsere kurze Nacht verbringen konnten. Zuvor wollten wir aber noch Proviant für die Fahrt sowie etwas Essbares für den Abend besorgen oder Geld abheben. Wir trennten uns, damit es schneller geht und gingen alle unserer Wege. Spätestens als wir uns wieder im „Hotel“ trafen, erfuhren wir, dass das eine sehr, sehr, sehr dumme Idee war. Offenbar befanden wir uns in einem ziemlich gefährlichen Viertel und konnten froh sein, dass nichts passiert ist. Der Hotelbesitzer hat uns dann sogar noch in ein anderes, vermeintlich sichereres Zimmer verlegt und mir eindringlich erklärt, dass wir am nächsten Morgen, wenn wir zum Bus laufen, zu dritt in der Gruppe gehen sollen und zwar schnellen Schrittes. Dass wir aufpassen sollen, dass unser Gepäck auf dem Weg nicht geklaut wird und dass es auch wirklich in den Bus geladen wird. Okay… Bis zur Stelle, an der der Bus abfährt waren es ungelogen nur fünf Meter!! Wo waren wir denn hier gelandet??
Im Zimmer angekommen, mussten wir den Schock erstmal mit vieeel Schokolade verarbeiten. Mit dem sehr unsauberen Zimmer konnte ich mich bloß anfreunden, weil es nur für eine kurze Nacht war. In dieser träumte ich doch tatsächlich davon, dass wir überfallen werden – vielen Dank für die Gruselgeschichten am Abend zuvor…! Am sehr frühen Morgen (Abfahrt war um 5) ging aber alles gut und wir saßen schließlich im Bus nach Uyuni. Die Fahrt war, wie wir es schon gewöhnt waren, nicht sehr bequem und die Kontrolle an der Grenze dauerte wieder ewig. Irgendwann kamen wir dann endlich in Uyuni an. Dort wartete aber gleich die nächste Hiobsbotschaft auf uns.
Obwohl wir extra mehrfach in Erfahrung gebracht hatten, ob dann auch wirklich Busse von Uyuni nach Sucre fahren würden, wurde uns direkt in der ersten Agentur mitgeteilt, dass jetzt natürlich keine Busse mehr fahren und was wir uns denn vorstellen würden. Alle Straßen seien schon abgesperrt wegen der Dakar. Das ist die berühmteste Wüstenrallye der Welt, die gerade an diesen Tagen durch Uyuni führte. Wir waren am 1. Dakar-Tag dort, als auch die ganzen Teilnehmer ankamen und ein riesengroßes Spektakel veranstaltet wurde. Da wir natürlich vorher wussten, dass genau an diesem Tag, an dem wir gezwungenermaßen über Uyuni nach Sucre reisen mussten bzw. wollten, die Dakar auch dort stattfindet, hatten wir uns umso intensiver informiert, ob wir da überhaupt einen Bus zur Weiterfahrt bekommen können. Offenbar waren die Informationen, die wir bekommen hatten, aber – mal wieder – falsch. Das haben wir hier übrigens schon oft festgestellt: Wenn man die Leute um eine Auskunft bittet, sie nach dem Weg fragt oder nach was auch immer, und sie eigentlich keine Ahnung haben, sagen sie dir nicht einfach, dass sie keine Ahnung haben, sondern sie antworten dir trotzdem und schicken dich einfach irgendwo hin. Die Erfahrung haben wir schon mehrfach gemacht. Vielleicht gilt es hier ja als unhöflich zuzugeben, dass man es nicht weiß? Wer weiß, jedenfalls war das also nicht das erste Mal, dass wir eine Fehlinformation bekamen.
Wir klapperten noch so einige Agenturen ab, bis wir wenigstens doch noch – was ein Glück!! – einen Bus für abends bekommen konnten. Zwar nur einen kleine Bus, eine Art Minibus, aber immerhin kamen wir überhaupt noch weg, denn dort eine Übernachtungsmöglichkeit zu finden, wäre unmöglich gewesen. So hatten wir also viel neu gewonnene Zeit und konnten gemütlich Mittagessen gehen und einen Kaffee schlürfen. Natürlich konnten wir uns dem Dakar-Wahnsinn nicht entziehen und bekamen auf diese Weise noch einen kleinen Eindruck vom Geschehen. Die ganze, aber wirklich die ganze Stadt war in Aufruhr. Zentral gab es einen riesengroßen Markt über mehrere Straßen mit Souvenirs und allem Möglichen, sogar Kamerateams waren vor Ort. In allen Cafes und Restaurants ringsherum wurden genau die Bilder dann live übertragen. Ich hab mich auch einmal an die Strecke gewagt, bzw. an den Punkt, an dem die Fahrer dann nacheinander angefahren kamen. Menschenmassen, Gedrängel, kaum mal die Möglichkeit einen Blick zu erhaschen oder ein Bild zu schießen, aber eine mega Stimmung. War schon cool, dass dann auf diese Weise doch alles noch kurz mitzubekommen.
Abends sind wir dann zu unserem Bus gelaufen, der natürlich nicht pünktlich losgefahren ist und seeehr klein war. Aber wie dem auch war, wir waren froh überhaupt einen Bus bekommen zu haben. Die Fahrt war wenig komfortabel und am Ende musste ich mich noch mit dem Kerl, der hinter mir saß, rumstreiten, aaaaber wir sind dann doch tatsächlich endlich mal in Sucre angekommen – zwar mitten in der Nacht, aber was solls. Zum Glück hatte eine andere Freiwillige, mit der wir uns in Sucre treffen wollten, im Hostel schon für uns vorreserviert, sodass wir direkt einen Schlafplatz hatten. Nach einer kurzen Nacht, aber einem dafür sehr leckeren Frühstücksbuffet machten wir uns dann zu fünft auf um Sucre zu erkunden. Für mich ist es eine sehr, sehr schöne Stadt, deren Altstadt sicher nicht umsonst UNESCO-Weltkulturerbe geworden ist. 😉 Alle Gebäude in der Innenstadt sind im Kolonialstil erbaut worden, alle Häuser sind weiß und es sieht sauber und gepflegt aus. Es gibt viele kleine Parks und süße Kirchen. Uuund es gab mega leckere Schokolade. Dafür ist Sucre ja auch bekannt. Und was soll ich sagen, wir waren nicht nur einmal in diesem Laden in dem man Schokoladentafeln kaufen, Sachertorte essen und heiße Schokolade trinken konnte! 😉
Am ersten Tag haben wir uns unter anderem auch das Casa de la Libertad angesehen, in welchem 1825 die Unabhängigkeitserklärung von Bolivien unterzeichnet wurde. Dort gab es viele interessante Dinge zu entdecken. Genau wie im Parque Cretácico, den wir am nächsten Tag besucht haben. Dort gibt es ca. 5000 Dinosaurierspuren von vor über 65 Millionen Jahren zu bestaunen. Neben den Spuren wurde dort auch ein Park mit Dinosaurierfiguren errichtet, den wir uns natürlich nicht entgehen ließen. Am dritten und letzten Sucre-Tag wollten wir eigentlich noch ein Kloster besuchen und dann mittags weiter in die nächste Stadt, nach Potosi, fahren.
Die restlichen Mädels haben das auch gemacht. Nur ich nicht so ganz. Ich bin direkt morgens in die Notaufnahme – ja schoooon wieder – gefahren und habe dort meinen Vormittag verbracht, nachdem es mich, wieder mal, die komplette Nacht lang ausgeräumt hat. Übrigens läuft das dann in der Notaufnahme in Bolivien meist, so auch in Sucre, folgendermaßen ab: Man erklärt sein Anliegen, man zahlt dafür den Arzt gleich zu sehen, man wartet, man sieht den Arzt und wird untersucht. Der schreibt dann viele Zettel und man darf noch mehr zahlen. Außerdem geht man dann höchstpersönlich mit einer großen Liste in die nahe gelegene Apotheke, um sich alles zu besorgen, was man gleich brauchen wird. Spritzen zum Blut abnehmen, Spritzen für Medikamente, Infusionslösungen, Medikamente und was noch alles so nötig ist. Mit der großen Tüte geht’s dann wieder ab in die Notaufnahme, ins Bettchen und dann geht der Spaß los. Für mich war das ja nichts Neues – leider. Nachdem die Laborergebnisse da waren, eröffnete mir mein Arzt, dass ich stationär aufgenommen werden müsste, da meine Blutwerte wohl reichlich schlecht waren. Er vermutete, dass meine Mageninfektion aus Santa Cruz nie wirklich abgeheilt war und ich mich deswegen auch in Arica so schlecht fühlte. Ich hatte aber für den übernächsten Tag schon eine Tour in den Dschungel gebucht und auch bezahlt und wusste, dass ich die nicht einfach absagen und mein Geld wiederbekommen konnte. Außerdem war das schon der zweite und auch letzte Versuch für mich diese Tour zu machen, nachdem ich sie im Dezember aus den gleichen Gründen nicht machen konnte. Ich fragte also ob nicht irgendeine ambulante Behandlung möglich sei und erklärte die Situation. Mein Arzt sagte allerdings, dass es sein kann, dass ich dann nach der Tour in La Paz nochmal zum Arzt müsse und dass die Entzündung so nicht 100%ig abheilt. Ja uncool, aber ich wollte unbedingt in den Dschungel und es war ja auch schon bezahlt. Also ließ ich mir, nachdem einiges durch meine Venen gelaufen war, Medikamente mitgeben, mein Arzt meinte noch freundlich, dass ich ja ganz gut Spanisch spreche, und dann ging es wieder ins Hostel. Ich fühlte mich zwar noch wie ein kleiner Matschehaufen, aber hoffte, dass das bald vergehen würde.
Im Hostel wartete Christiane, meine Mitbewohnerin, mit der ich die Tour durch den Dschungel machen würde, auf mich. Sie hatte sich dann auch gegen Potosi entschieden, sodass wir an dem Tag bzw. in der Nacht gemeinsam nach La Paz fahren würden, um dann dort einen Tag Pause zu machen und am Morgen danach nach Rurrenabaque in den Dschungel zu fliegen. Die anderen drei Mädels waren schon weitergereist. Wir warteten noch 2-3h im Hostel in der „Lobby“ bzw. ich schlief dort auf der Couch noch ne Runde, wir hatten ja schließlich schon ausgecheckt. Obwohl unser Hostel in Sucre echt schön war, muss ich sagen, dass sie in Sachen Krankenhaus nicht sehr hilfsbereit waren. Um ein Taxi zu bestellen, musste ich schon mehrfach nachfragen. Das war in Arica um einiges besser!! Zwar wurde mir dort im Hostel von anderen Touristen auch Gras zur besseren Genesung angeboten, aber naja. 😀
Am frühen Abend fuhren Christiane und ich also zum Busterminal, um einen Bus nach La Paz aufzuspüren. Und tadaaa: Alle Busse waren schon voll!! Wir konnten aber auch nicht noch eine Nacht warten und dann erst fahren, dann hätten wir unseren Flug in den Dschungel verpasst. Große Panik, großes Chaos – was nun? Selbst Busse nach Oruro (das ist nur 3-4h von La Paz entfernt) waren alle voll. Und das obwohl kein Feiertag war oder irgendwas Vergleichbares. Keine Ahnung was da los war, es war ausschließlich ein normales Wochenende. Wir waren echt verzweifelt und mir ging es zudem noch reichlich ungut… Aus lauter Verzweiflung buchten wir dann einen Bus nach Potosi, in der Hoffnung von dort aus einen Bus nach La Paz zu bekommen. Das ist immerhin schonmal 2-3h näher an La Paz als Sucre, liegt also mehr oder weniger auf dem Weg (Sucre – La Paz sind so 12h Busfahrt). Während wir am Bussteig auf unseren Bus warteten, sahen wir die ganzen Busse, die nach La Paz fuhren, an den Bussteigen nebenan. Da ich von früheren Reisen wusste, dass manchmal Leute einfach nicht kommen und dann deren Plätz frei sind, beobachteten wir das genau und fragten uns durch. Eine Frau erklärte dann Christiane, dass es angeblich eine Durchsage gegeben hätte, dass zwei Plätze frei geworden sind. Sie rannte also wieder ins Terminal zu den verschiedenen Anbietern, um das auszuchecken, während ich kleines Häufchen Elend am Bussteig aufs Gepäck aufpasste. Irgendwann kam sie wieder, unser Bus nach Potosi war mittlerweile im Begriff ohne uns abzufahren, und erklärte mir dass die Durchsage für Plätze in eine andere Stadt war. Sie ist aber glücklicher Weise dann an eine super nette Frau geraten und hat ihr nochmal unsere Lage geschildert. Diese hat es dann ermöglicht, dass wir doch zwei Plätze nach La Paz bekommen konnten. Zwar vorn beim Busfahrer als Beifahrer, nicht sehr bequem und dafür überteuert, aber immerhin kamen wir noch nach La Paz!! Ein Glück. Die Fahrt war zwar nicht sonderlich bequem und logischer Weise konnten wir auch nicht so viel schlafen, da Musik lief und der Fahrer dort geraucht hat, aber hey, wir sind am nächsten Morgen in La Paz angekommen – gerädert aber froh da zu sein.
Den Tag in La Paz verbrachte ich nur in meinem Bett, mit schlafen und ausruhen. Nagut, meinen Rucksack hab ich auch gepackt, aber mehr nicht. Zum Glück halfen meine Tabletten erst einmal, sodass es am nächsten Morgen zeitig zum Flughafen gehen konnte, denn 7 Uhr sollte unser Flieger starten. Der wurde aber aufgrund von Wetterbedingungen erstmal nach hinten verschoben. Dann durften wir eine Stunde verspätet endlich einsteigen und nach 5 min im Flugzeug auch wieder raus – jetzt gab es technische Probleme. Noch eine Stunde später konnten wir zum zweiten Mal einsteigen. Allerdings mit einem mulmigen Gefühl, kurz vorher hatte genau das Flugzeug schließlich noch irgendwelche Probleme. Das Flugzeug war übrigens auch ein Flugzeug in Miniaturausstattung: Es gab 19 Sitzplätze, jeder hatte quasi einen Fensterplatz. Man konnte im Gang nicht stehen und während des ganzen Fluges zum Piloten ins Cockpit schauen. Die zwei Piloten waren auch die einzige Crew an Board, Toilette gab es sowieso nicht. Wirklich komfortabel war der Flug jetzt auch nicht, eher ein bisschen gruselig durch die Umstände. Aber wir kamen heile in Rurrenabaque am „Flughafen“ (es war einfach ein ganz normales Haus mitten im nirgendwo) an und sogar unsere gebuchte Tour hat glücklicherweise auf uns gewartet, eigentlich waren wir nämlich für deren Start eine Stunde zu spät.
Nachdem ich erstmal mehrere Lagen Klamotten ablegen musste, da dort schöne 35-38 Grad waren (in La Paz waren vielleicht 10-15 Grad), ging es mit dem Auto ca. 3h über eine furchtbare Huckelpiste bis zu einem Fluss, an dem die Tour starten sollten und wo wir die restliche Reisgruppe und unseren Guide kennenlernten. Mehrere Stunden fuhren wir dann mit einem Holzkanu (mit Motor) auf dem Fluss entlang und konnten viele Tiere beobachten – z.B. Alligatoren, Äffchen, verschiedene Vögel, Schildkröten und Capybaras. Dann kamen wir an unserer Unterkunft für die nächsten 2 Nächte an. Das waren mehrere Holzhütten und wir würden in einer dieser Hütten zu neunt in einem Zimmer schlafen. Strom gab es nur für ein paar Stunden am Tag, wenn der Generator angeschmissen wurde und auch nur dann haben sich die Wassertanks für Klospülung und Duschen wieder gefüllt. Am Abend fuhren wir noch ein kleines Stück, um den Sonnenuntergang beobachten zu können, bevor es wieder zur Unterkunft zurückging. Nach einem leckeren Abendessen und einer erfrischenden Dusche (Endlich!!), deren Wirkung leider nur kur anhielt, gingen wir alle ziemlich früh ins Bett. Meine erste Nacht unterm Moskitonetz in der Hitze war jedoch nicht sonderlich erholsam, da ich ziemlich schlecht geschlafen hatte.
Egal, am nächsten Morgen ging es zeitig raus, damit wir kurz vor 6 Uhr den Sonnenaufgang sehen konnten. Dazu wurden wir mit unserem Kanu wieder zu einer Stelle geschippert, an der das besonders gut möglich war. Nachdem wir uns dann – wieder in unserer Unterkunft – mit einem leckeren Frühstück gestärkt hatten und jeder seine passenden Gummistiefel gefunden hatte, gingen wir auf Anakondasuche. In der prallen Sonne liefen wir quer feldein durch die Pampas und suchten stundenlang nach der Anakonda, deren Spuren wir durchaus sichten konnten. Leider hatten wir an diesem Vormittag kein Glück und die anstrengende Wanderung lohnte sich im Endeffekt nicht. Total platt kamen wir wieder in der Unterkunft an und hatten kurz Zeit zum Verschnaufen, bevor wir uns am Nachmittag auf den Weg machten, um die rosa Flussdelfine ausfindig zu machen. Vom Boot aus konnten wir diese mehr oder weniger gut beobachten und man hat durchaus immer mal einen rosa Schimmer gesehen, wenn ein Delfin kurz aufgetaucht ist, mehr aber nicht. Faszinierend war: 20m weiter den Fluss entlang, befand sich eine Stelle mit unzähligen Alligatoren. Unser Guide erklärte uns aber, dass sie das Gebiet der Delfine respektieren und diese nicht verspeisen. Verrückt, einige von uns waren sogar an der Stelle, an der es die Delfine gab, im Wasser schwimmen… Den frühen Abend verbrachten wir noch in einer „Bar“, die ebenfalls am Flussufer gelegen war. Da ich ja Antibiotika nahm, gab es für mich keinen Cocktail. Die sahen allerdings auch nicht unbedingt trinkenswert aus, wirkten aber scheinbar ganz gut, wenn ich mir den Großteil unserer Truppe so ansah…
Nachdem ich meine zweite nicht erholsame Nacht überstanden hatte, in der es auch noch wie verrückt geregnet hatte, brach unser letzter Tag im Dschungel an. Den Vormittag verbachten wir im Nieselregen mit Piranha-Fishing. Ich hab sogar auch zwei gefangen und juhuuu, die haben sogar pink geglitzert. 😉 Nachdem wir dann alles an die Piranhas verfüttert hatten, ging es mit unserer Beute zurück zur Unterkunft. Wir haben tatsächlich einige Piranhas und auch zwei oder drei Katzenfische fangen können. Nachdem unser Guide diese ausgenommen hatte, durfte ich sie höchstpersönlich in die Küche bringen, wo sie für uns zum Mittagessen zubereitet wurden. Und ich kann verkünden: Piranha schmeckt nach nichts, nicht einmal nach Fisch. Wir fütterten noch ein paar Äffchen, die mit uns dort gewohnt hatten und machten Bilder von Hausalligator Pedro bevor es wieder Retoure ging. Hausalligator? Ja, also ein Alligator hat scheinbar seinen Stammplatz genau vor unserer Unterkunft am Ufer des Flusses. Und da er den Besitzern und unserem Guide schon bekannt war, haben sie ihn wohl Pedro getauft. Schon ein bisschen gruselig zu wissen, dass er dort seinen Stammplatz hat und vor allem beim ein- und aussteigen ins Boot war es immer ein wenig kniffelig, aber eigentlich war er ganz lieb. 😀 Später fuhren mit dem Kanu wieder dahin zurück, wo die Tour begonnen hatte und mit dem Jeep wieder über die Huckelpiste zurück nach Rurrenabaque in die „Stadt“.
Dort wollten Christiane und ich dann unseren Rückflug buchen gehen. Wir hatten uns nach einigem Hin und Her doch dazu durchgerungen einen Flug und keinen Bus zurück nach La Paz zu nehmen. Auch wenn es durchaus um einiges teurer war, wäre es doch bequemer, schneller und für meinen Magen wohl auch die bessere Alternative. Im Büro der Airline wurde uns allerdings eröffnet, dass es erst wieder freie Plätze zum Sonntag gäbe (es war Donnerstag). Drei Nächte länger in Rurre bleiben konnten und wollten wir aber auch nicht. Deswegen mussten wir doch auf den Bus umsteigen. 14 Stunden in einem Bus Semi-Cama. Die Vorfreude war riesig. Und es war wirklich eine Schreckensfahrt, von den 14h ging es locker 11h nur über Huckelpiste. Zum Glück hatte ich die Nächte vorher so bescheiden geschlafen, sodass ich im Bus ein bisschen Schlaf abbekommen konnte und die Fahrt „schneller“ vorbei ging. Aber mein Rücken tat danach wie verrückt weh. Tut er übrigens bis heute… Naja, wir sind lebendig in La Paz angekommen und yeah – immerhin hatten wir nebenbei noch Geld gespart. 😉 Im Bus ist mit uns übrigens auch ein kleines Lämmchen mitgefahren. Nur dass ihr euch ein Bild vom Bussystem hier machen könnt. 😀
Damit waren meine Reisen auch schon vorbei! Einerseits war das natürlich traurig, denn ich hätte gern noch viel, viel mehr gesehen und kennengelernt. Andererseits ist es auch echt schön mal wieder mehrere Nächte hintereinander im selben Bett zu schlafen und nicht aus dem Rucksack leben zu müssen. Wieder nach Bolivien und dann auch nach La Paz zu kommen, hat sich für mich überraschender Weise tatsächlich ein bisschen wie „heim kommen“ angefühlt. Wie schön! Allerdings werde ich wohl die Mülleimer vermissen, die es in Chile viel öfter gab. Und Autofahrer, die anhalten, wenn ein Zebrastreifen auf der Straße aufgemalt ist. In solchen Dingen war es in Chile echt viel „europäischer“.














