Archiv der Kategorie: Erlebnis

Da war was los

Horseback Tunes: Töne aus der Steppe

Im Yugongyishan 愚公移山, Pekings führender Bühne für internationale und einheimische Bands, gibt es sehr oft gute Live-Musik zum fairen Preis.

So auch am Freitag, dem 12. Juni.  2015. Es spielten drei ethnische chinesische Bands verschiedener Herkunft (Innere Mongolei und Guangxi), deren Gemeinsamkeit daran begründet liegt, dass sie traditionelle Melodien aus ihrer Heimat mit modernen westlichen Musikrichtungen wie Rock oder Ska verbinden.

Tulegur, a modern nomad group, rooted in traditional tunes of Inner Mongolia and influenced by rock music. Their sound is a great mixture of traditional music, rock, throat sing (Khoomei, traditional throat singing of Mongolian) and Mongolian and Chinese folk. This combination results in a unique style that is being called “Mongolian grunge” or “nomad rock” by the artists themselves.

Gangzi is the soul of Tulegur, educated in traditional opera, his voice can reaches the lowest tone of throat singing. Attracted by modern music, Gangzi moved from Inner Mongolia to Beijing to perform and compose. A year later, he returned to his hometown, Hulunbeier, where he spend time with local farmers to learn Khoomei. This nomad experience became a revelation in his life and helped him to discover his own musical style. After years of solo performances, Gangzi has achieved remarkable success all around China and in the world.

At the end of 2014, percussionist/guitarist Zong Can joint Tulegur’s new bigger picture. As an experienced guitarist and percussionist, Zongcan has traveled to many places both in China and other countries. He has special ways to embrace different cultures and combines them with his music.

http://www.tulegur.com

http://facebook.com/tulegur

DSC_2668

DSC_2674

Ajinai is from Sanskrit the ancient language of India, meaning a majestic and auspicious stallion. An ancient legend tells a story that long time ago there was a king in India who had an impressive and magical green stallion. When Buddhism went into Mongolia the term Ajinai was used to describe a great stallion this legend remains until the present time.

Like our Mongolian ancestors hundreds of years ago, the music of the Aijinai band welcomes all elements of outside cultures and through incorporating these foreign elements they have formed the root of Ajinai’s music. Ajinai intends to make their music more diverse, worldly and without boundaries.

http://facebook.com/ajinaiband

DSC_2652

DSC_2657

Mabang is the term for transport caravans in the mountain region of south west China where people have no better choices but carry all goods – especially tea and salt – on horsebacks accross the stony mountain side. Over the centuries they have developed an culture on their own.

The music group Mabang was formed by mastermind Ye Honggang in 2010 in Liuzhou, south western Chinese province Guangxi. Over the years, they have become a frontriding fusion between local ethnical music of Chinese south west and modern ideas of world music and combine traditional mountain songs and singing styles with contempolary music aspects such asrock, raggae, ska, etc.

The musicians in the band are fascinated by all sorts of instruments from all over the world and make use of them to creat their unique sounds of nature, man and urbanhood.

http://weibo.com/mifenyuedui

DSC_2642

DSC_2649

Quelle: http://www.yugongyishan.com/2015/05/horseback-tunes-tulegur-ajinai-mabang/?lang=en

_________________________________

2015-06-12 Friday 21:00
Tulegur | Ajinai | Mabang
Presale 70RMB | Door 100RMB
Yugong Yishan Livehouse
地址:北京东城张自忠路3-2号 (段祺瑞府大门西侧)
Add:Beijing, Dongcheng Dist., Zhang Zi Zhong Rd. 3-2
Tel: 010-64042711 | www.yugongyishan.com

Wuzhen – Venedig Chinas

Heute stelle ich euch erneut ein lohnenswertes Reiseziel in China vor – die Großgemeinde Wuzhen 乌镇, zwei Autostunden von Shanghai entfernt,  zwischen Suzhou und Hangzhou gelegen.

Viele bezeichnen die historische Stadt am Rande der Provinz Zhejiang auch als Venedig Chinas, weil der Ort von Wasser, Brücken und Efeu durchzogen ist. Mit einer Fläche von 67,48 km² beherbegt Wuzhen rund 57.200 Einwohner.

Zu empfehlen sind vor allen Dingen die beiden Freilichtmuseen/Museeumsdörfer Wuzhen Xizha und Dongzha, für die man auch ordentlich Eintritt bezahlen muss (zusammen ca. 150 RMB/22 EUR).

Zum Glück lag unsere Unterkunft, das Wisteria Youth Hostel mitten im Xizha-Gebiet, sonst hätten wir mehrmals Eintritt bezahlen müssen an den zwei Tagen, da um 10 der Bereich abgeschlossen wird von der Außenwelt. Netterweise wurden wir bei unserer abendlichen Ankunft gleich mit einem Golfwagen zum Hostel gebracht. Die nächtliche Aussicht war eine Wonne für die an Smog gewohnten Augen. Staunt selbst:

DSC_2353
Wuzhen by night
DSC_2348
Die Mädels (ohne Tarik) mit einer chinesischen Reisenden
DSC_2330
Die hell beleuchteten Wasserwege
DSC_2406
Fotoshooting vor dem Hostel

DSC_2382

In der Museumsstadt selbst gibt es viele Geschäfte mit verschiedenen Souvenirs und einige Restaurants, die zu fairen Preisen gutes Essen anbieten, was uns sehr überrascht hat. Wir dachten, dass gerade an solchen Touristenorten horrende Preise verlangt werden müssten.

Tagsüber wanderten wir noch die unfassbar gut in Stand gehaltenen, sauberen Straßen von Xizha entlang, bevor wir uns mit dem Shuttle-Bus samt Koffer in die im Stadtkern gelegene Dongzha fahren ließen.

Übrigens, ein kleiner Tipp: Es lohnt sich nicht für Dongzha ein Ticket zu kaufen, da dieser Bereich a) viel zu überfüllt von Touristen ist und b) abgesehen von den Eingangstoren überhaupt nicht vom Rest der Innenstadt abgesperrt ist. Anders ausgedrückt, man kann sich das Geld auch sparen, indem man den „Nebeneingang“ über die Innenstadt nimmt. Hätten wir das mal gewusst…

 

DSC_2451
Teefelder
DSC_2462
Lotus
DSC_2463
Herrliche Aussichten!
DSC_2474
Blublub!

Wie in Venedig kann man auch in der Stadt mit Gondeln fahren. Für sechs Leute verlangen sie 360 RMB – umgerechnet ca. 52 EUR, pro Person unter 9 EUR also.

DSC_2480
Wie in Venedig, nur schöner
DSC_2495
Auch die Mülleimer sind in einem vorzüglichen Zustand!

DSC_2473  DSC_2484

DSC_2487

DSC_2500

DSC_2501

DSC_2503

DSC_2504

DSC_2510  DSC_2425

DSC_2444

DSC_2447

DSC_2450

DSC_2426

Die China-kulturweit-Gruppe sagt Tschüs und bis zum nächsten Mal! 🙂

Eine chinesische Hochzeit, die ist schön…

Wie versprochen nun ein Beitrag zu chinesischen Hochzeiten bzw. zu der einen chinesischen Hochzeit meiner Shanghaier Freunde, da ich vor zwei Wochen (oh mein Gott, ist das schon so lange her?) die Ehre hatte, als Brautjungfer hautnah alles mitzuerleben.

Anstatt viel um den heißen Brei zu reden, lasse ich einfach mal die Bilder sprechen, die doch so viel mehr zu sagen haben, als tausend Worte – und auch weil ich zu faul bin, mehr zu schreiben.

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Die Hochzeit begann zunächst in der Elternwohnung der Braut. Dort wurden Braut und Brautjungfern ab 7 Uhr morgens geschminkt. 3 Stunden später waren wir immer noch nicht fertig…

DSC_1903
Insgesamt haben sie vier Hunde, die für das Event extra schick gemacht wurden. Hier sehen wir den dicksten von allen – Diedie!
DSC_1909
Die junge ungeschminkte Braut
DSC_1924
Auch die Brautjungfern müssen einwandfrei aussehen
DSC_1933
Nach getaner Arbeit…

Danach kam die Herrenmannschaft bestehend aus Bräutigam und Trauzeugen, denen wir den Weg versperren mussten. So leicht darf Mann es nicht haben, die Braut abzuholen!

Dafür haben die Mädels nächtelang Pläne geschmiedet und furchtbare Aufgaben überlegt, die absolviert werden mussten. Für jede Tür und jede Aufgabe musste natürlich ordentlich bezahlt werden in Form von kleinen Hongbaos (红包; wörtlich: Roter Umschlag). Das sind kleine Umschläge , in denen Geldgeschenke zu chinesischen Festen wie dem Chinesischen Neujahrsfest oder der chinesischen Hochzeit verschenkt werden.

DSC_1935
Aufgaben für den Bräutigam und seine Trauzeugen
DSC_1948
Die Verwandten der Braut versperren die Eingangstür

Zu den Aufgaben gehörten:

1) Der Braut in einer Planking-Position auf altertümliche Weise die Liebe gestehen.

2) Den jüngsten und schüchternsten Hund der Familie anlocken ohne in seine Nähe zu kommen.

3) Aus Toastbrot „Ich liebe dich“ kauen.

4) Sich vor den Augen der Gäste zum Affen machen (und viel Geld verschenken).

DSC_1961
1
DSC_1976
2
DSC_1987
3
DSC_1999
Im Zimmer wartet auch schon die Braut (und ein ganzes Kamerateam)
DSC_2002
„Ich hab Cinderellas Schuhe!“

Dann wurde ganz traditionell ein (extrem süßes) Hochzeitsgetränk mit Eiern, Nüssen und vielen anderen Dingen, die irgendeine symbolische Bedeutung haben, mit den Eltern und allen Gästen getrunken.

DSC_2026
Das nicht definierbare Getränk…

DSC_2016  DSC_2031

 

Dann fuhr die ganze Kolonne mit Sack und Pack, unter Tränen und mit viel Krach ins neue Haus des Brautpaars, wo auch schon die Familie des Bräutigams wartete. (Und das Filmteam…)

DSC_2046
Der gleiche Schabernack mit den Eltern des Bräutigams
DSC_2061
Dann noch mit allen Verwandten (hier die Oma) posieren
DSC_2064
Ich durfte auch mal den Brautstrauß halten.
DSC_2066
Mein Lieblingsbild <3

 

Gleich im Anschluss fand eine aufwendige, und totaaal spontane Fotosession mit professionellen Fotografen und Kamera-Leuten statt.

DSC_2083
Dies ist keine gestellte Szene…

DSC_2086

 

Nach einer kurzen Mittagspause fuhren wir in einer Volkswagen-Kolonne (die Automarke ist wichtig!) zum House of Roosevelt direkt am Shanghaier Bund, einem neoklassischen Gebäude (Jahrgang 1920), wo auch das Hochzeitsbankett stattfinden sollte.

Auch hier wurden wir zwei Stunden lang mit einem Fotoshooting malträtiert…

mmexport1433311341335
In der schicken Limo
DSC_2093
Die wunderschöne Braut
mmexport1433311334284
Die gelangweilten Brautjungfern: Selfies am Bund, geht immer
DSC_2102
Ein Hinweisschild, da gleichzeitig zwei andere Pärchen zur gleichen Zeit im selben Gebäude heiraten sollten.
DSC_2106
Roosevelt Sky Bar, 9. Stock
DSC_2120
mit Ausblick auf die Shanghaier Skyline
DSC_2128
Auch die Herren dürfen mal Selfies schießen

Alle zwei bis drei Stunden  bekam die Braut ein Rundum-Retouch, wofür zwei Stylistinnen gebucht wurden für den gesamten Tag.

DSC_2129
Rundum-Betreuung und das 4. Brautkleid bereits…
DSC_2132
Und jedes Mal auch eine neue Frisur!

 

Danach wurde fleißig für den großen Moment geprobt!

Die Prozedur an sich dauerte höchsten 20 Minuten (wir haben mind. die doppelte Zeit geprobt) und anstatt eines Pastors hatten wir einen MC, der wortgewandt die Zeremonie moderierte und das Brautpaar traute. Im Hintergrund lief Filmmusik aus Herr der Ringe und der Hobbit… (außer mir fand das aber sonst keine anderer befremdlich…)

DSC_2152
Vater und Tochter
mmexport1433311385776
„Wann kommt mein Geliebter mich holen?“
DSC_2158
Down the Aisle
DSC_2170
Und weg ist sie!
DSC_2181
Und wann darf ich mal heiraten?
DSC_2193
Der Trauungssaal war sehr hübsch geschmückt

 

Danach kamen die 200 geladenen Gäste, die aus Familienmitgliedern beider Parteien, Freunden und Mitarbeitern bestanden und das Bankett konnte beginnen. Jeder Gast musste natürlich einen Geld-Umschlag mitbringen, angepasst an die Beziehungsverhältnisse zu dem Brautpaar.

Es gab sogar eine Bühne, wo der MC, die Familien und das junge Brautpaar einige Auftritte zwischen den einzelnen Gängen hatten.

DSC_2163
Der Ballsaal mit Bühne
DSC_2200
Auf euch und die Zukunft und alles, was kommt!
mmexport1433311348083
Links der MC
DSC_2204
Neue Frisur zum neuen Look
DSC_2210
Und die geeinte Familie auf der Bühne
DSC_2167
Herrliche Blumensträuße
DSC_2218
Das gefühlt 1232543te Kleid
DSC_2221
Müde, aber glücklich!

Essen, Essen, Essen!

Das Paar entschied sich für das teurere französische 8-Gänge-Menü. Exquisit, in gemäßigten Portionen…

mmexport1433311345917
Es gab Lammkeule…
mmexport1433311350395
Shrimps und Muscheln…
mmexport1433311388762
Schöne, aber nicht so geile Cupcakes
mmexport1433311357931
Shrimps, Lachs und Muscheln

 

Übrigens habe ich gelernt, dass man in China nur als unverheiratete Frau und das nur dreimal Brautjungfer sein darf, sonst bekommt man keinen Typen mehr ab… Zum Glück war es ja das erste Mal für mich!

mmexport1433311396038
Hihi!

Back to Shanghai

Ich bin erfolgreich in Shanghai angekommen, meine Lieben.

Die Hochzeit war ein voller Erfolg! Und ich durfte Brautjungfer spielen 🙂

Hier erstmal die ersten paar Eindrücke, es folgt ein Blog-Eintrag zum Thema chinesische Hochzeitsfeiern (deluxe).

~~~~~~~~~~~~~

Well, I decided to translate my blog entries into English, so my folks and friends who aren’t fluent in German can follow my journeys here in China as well. Please excuse my grammar and spelling.

After a long absence of 2 years, I’m finally back to Shanghai to attend my friends‘ wedding. I met the bride and groom in Hamburg during their internship year abroad.

I had the honor to take part as one of the three bride’s maids. The wedding itself was a total blast!

Have a look!

 

DSC_2070
Could it be more romantic?
mmexport1431772596970
Bride and bride’s maids

Reise nach Chengde – ja, nach Chengde, nicht Chengdu!

Oh mein Gott, es ist schon wieder so viel passiert, ich komme wie immer nicht nach mit den Blog-Einträgen. Und die Zeit rennt ja nur vorwärts!

Letztes Wochenende waren Xenia (ihr wisst mittlerweile hoffentlich alle, wer das ist…) und ich direkt zum Nationalfeiertag am 1. Mai in der alten kaiserlichen Sommerresidenz Chengde. Ja, genau, das ist kein Tippfehler, wir waren wirklich in Chengde (承德, Chéngdé ), nicht in der Sichuan-Stadt Chengdu. Auch wenn diese Stadt wesentlich weniger berühmt ist und niemand unterhalb von Tianjin jemals davon gehört hat, ist sie durchaus als besuchenswert empfohlen worden von verschiedenen Reiseführern.

160 km nordöstlich von Peking erstreckt sich die Fläche Chengdes über 39.519 km², auf der ca. 3,61 Mio. Einwohner wohnhaft sind. Dreimillionen klingt erstmal nach sehr viel. Ich meine, Hamburg allein kommt auf nicht einmal 2 Mio. Einwohner… Das Gefühl, dass es sich aber um eine Riesenmetropole handelt, bekamen wir allerdings nicht. Ganz im Gegenteil! Die Stadt erschien ruhig und sehr idyllisch, ja schon fast abgelegen im Vergleich zu Beijing!

Das Leben dort ist viel weniger rasant als in Großstädten wie Beijing oder Shanghai und allgemein waren die Leute sehr entspannt (und auch keine Ausländer gewöhnt).

Chengde diente den Kaisern der Qing-Dynastie (ca. 1644 – 1912) als Gebirgserholungsort um der schrecklichen Sommerhitze Pekings zu entfliehen. Berühmt ist Chengde für seine großen Parks mit Seen, Pagoden und die Nachbauten verschiedener Tempel aus ganz China (Acht äußeren Tempel), u.a. des Potala-Palasts in Lhasa und des Himmelstempels in Beijing. Ein toller Ort zum Erholen also, ….

DSC_1722
Die beschauliche Idylle eines kaiserlichen Gartens…

…falls keine Massen an Touristen mitreisen!!!

DSC_1718
… kann doch manchmal echt enttäuschend sein…

Urlaub bedeutet in China oftmals nämlich das kollektive Genießen von Natur und Architektur mit Massen von anderen Touristen im Schritt- oder Stehtempo (weil es oftmals weder vor- noch rückwärts geht) – und dafür muss man auch noch satt Eintritt bezahlen. Für den kaiserlichen Sommergarten und zwei Tempel haben wir nämlich sage und schreibe 40 EUR umgerechnet bezahlt.

Das war aber auch schon das teuerste an unserem Trip. Von Peking aus zahlt man gerade mal 11 EUR für die Hin- und Rückfahrt. Und auch Kosten für Logis haben wir uns erspart, indem wir auf das gute alte Couchsurfing zurückgegriffen haben.

mmexport1431074168074
Die süße Mia in unserer Mitte!

Auch für mich war es das erste Mal Couchsurfen in China und ich muss sagen: Es hat sich in jeglicher Hinsicht gelohnt! Unsere Gastgeberin Mia war nämlich ein zuckersüßer Engel, die uns durch den Park und die Stadt begleitet hat. Ohne sie hätten wir auch sonst die ein oder andere Köstlichkeit verpasst und hätten bei weitem nicht so viel Spaß gehabt. 🙂

Aufgrund des hohen Bevölkerungsanteils von Mandschus und Mongolen gehört Lammfleisch zu den Spezialitäten Chengdes. Falls jemand von euch dort mal vorbeischaut, unbedingt das Lammknochen-Hotpot ausprobieren!

DSC_1750
Sieht zwar unappetitlich aus, ist aber unglaublich lecker!

 

Weitere kulinarische Höhepunkte:

DSC_1691
Eine Art Melone in Lauchzwiebelöl getaucht
DSC_1693
Grüne Jiaozi (chin. Teigtaschen) – wtf?!
DSC_1696
Süßkartoffeln in Karamell ummantelt!

Chengde by night:

DSC_1758
Die Regenbogenbrücke

Hier der Beweis: Chengde und seine Tempel sind UNESCO-Welterbe:

DSC_1839

Chengde verfügt auch über den größten Holzbuddha der Welt:

 

DSC_1823

DSC_1799

DSC_1717
No Climbing? – Regeln sind dazu da, um sie zu brechen!

Bilder von der Tempel-Architektur:  

DSC_1808    DSC_1815  DSC_1840  DSC_1848

DSC_1853

 

Wasserschlacht zum Songkran-Fest

Am Samstag, den 25.4.15 hat die hiesige Thai-Studenten-Community ein wenig verspätet das  traditionelle Neujahrsfest der Tai-Völker, das sogenannte Sonkran-Fest, gefeiert.

Das Fest fand auf dem Gelände der Universität für Außenwirtschaft und Handel (对外经济贸易大学, Pinyin Duìwài Jīngjì Màoyì Dàxué) statt. Gefeiert wurde der Eintritt der Sonne in das Zeichen des Widder. Das Fest ist verwandt mit dem indischen Holi-Fest, das unter jungen europäischen Menschen mittlerweile recht hip geworden ist.

Traditionell zum Neujahr nach thailändischem Mondkalender, das gewöhnlich auf den 13. bis 15. April gelegt wird, finden rituelle Opferungen und Säuberungen statt. Letztere haben sich dahingehend entwickelt, dass sich alle Personen nun gegenseitig mit Wasser übergießen. Beim Volk der Dai in Yunnan in China, die verwandt sind mit den Thais, heißt das Fest sogar „Fest des Wasserwerfens“. Ein Wasserschlacht-Festival mit ganz viel leckerem Essen also!

Diverse Essensstände mit selbstgemachten Leckereien sorgten für die Erfrischung zwischendurch. Wer selbst keine Wasserpistolen oder zu Regenmänteln umfunktionierte Müllbeutel mitgebracht hatte, konnte sie sich ganz einfach vor Ort nachkaufen. Außerdem dröhnte unentwegt House und Techno (zur Mittagszeit!) aus den Lautsprechern. Auch für anderweitige Unterhaltung wurde gesorgt mit traditionellen Verkleidungen, Tanzeinlagen und einer Miss-Wahl zu Miss Smile International.

Eine kurze Bilanz zum Samstag: Wir hatten viel Spaß, wurden mehrmals sehr nass, dann aber dank der 30° Grad gleich wieder trocken, und waren kulinarisch  höchst befriedigt. Nur leider habe ich nicht genügend vorgedacht, und weder Handtücher noch Wechselkleidung mitgebracht. Hatschi!

DSC_1551
Die noch recht trockenen Massen
DSC_1602
… bis dann der Wassertank kam…
DSC_1626
Das Wasser kam aus allen Röhren
DSC_1606
Fun fun fun!
DSC_1614
Die Menge war begeistert
DSC_1564
Nach der Schlacht ist vor der Schlacht!
DSC_1576
Scharfe Geschütze werden aufgefahren
DSC_1589
Natürlich durfte das Essen nicht zu kurz kommen…
DSC_1553
Nette Verkäuferinnen an den Essensständen
DSC_1588
Nachtisch gefällig?
DSC_1570
Sawadikap~ bis zum nächsten Mal!

 

 

Offener Tag der Deutschen Botschaft in Peking

Es ist mal wieder so viel passiert, ich komme gar nicht so richtig hinterher mit den Einträgen. Bevor ich die Story mit dem Taishan aufdecke, die doch länger braucht, als ich dachte, hier einige Impressionen zum vergangenen Wochenende.

Am letzten Freitag fand an der Deutschen Botschaft in Peking ein Tag der Offenen Tür statt. Das Goethe-Institut hatte natürlich einen eigenen Stand, direkt nebem dem des DAAD.

Neben diversen Info-Ständen gab es auch ein Begleitprogramm mit Musik, Verlosungen und auch die in „typisch“ deutsche Kleidung verpackten … eh … Deutschen durften nicht fehlen (ja, auch das Herumlaufen und nett lächeln und mit Besuchern für Fotos posen muss gelernt sein!). Das Highlight des Tages war der Balance-Akt eines Seilkünstlers, der über die Dächer der Botschaft spazierte –  zum Glück mit Haltegurt, sonst wären wir alle an jenem Tag Zeugen eines unglücklichen Unfalls geworden, denn der Gute fiel das ein oder andere Mal aus allen Höhen…

Natürlich gab es auch genügend Verköstigung um die Massen zu befriedigen, u.a. Haribo, Labskaus, Bratwurst, Brezel, Gulaschsuppe und Bier! Wie „didao“ (地道), also authentisch, das schmeckte, konnte ich leider nicht sagen, da es nach Feierabend nur noch Gulasch-Reste gab. Die Schlange war über mehrere Stunden hinweg endlos lang. Mir schien, dass so mancher Gast tatsächlich nur für das kostenlose Essen zu solchen Veranstaltungen geht, was aber nur eine gewagte Vermutung meinerseits ist.

Tatsächlich war aber die Weinverköstigung noch im vollen Gange und so konnte man sich nach getaner Arbeit ein wenig belohnen…! Es gab einen herrlich süßen Eiswein, ich glaube von Josef Rosch, so genau weiß ich das allerdings auch nicht mehr…ächäm…

Untenstehend einige visuelle Impressionen:

DSC_1489
Meine Wenigkeit fleißig dabei, Infomaterial zu verteilen!
DSC_1517
Eine der jüngeren Interessenten. Tatsächlich hat das GI hier auch Kurse für die Kleinsten!
DSC_1539
Sehr deutsch aussehende Deutsche (blond, blauäugig, Dirndl und alles was dazu gehört), naja und ich Banane dazwischen
DSC_1485
Diese netten Herren in Lederhosen waren leider nicht hübsch/biodeutsch genug und mussten neben Fotoposing auch noch beim Catering anpacken
DSC_1501
Ein kurzer Abschnitt der Schlange zum Essensstand…
DSC_1527
Der Seilkünstler bei seinem Balance-Akt

 

 

Teaser: Reise zum Heiligen Berg Taishan oder Murphys Gesetz

Ursprünglich wollten die Mitfreiwillige Xenia, ihre chinesische Freundin, meine Mitbewohnerin und ich am vergangenen Wochenende einen der fünf heiligen Berge Chinas  – den Berg Taishan (泰山;Tài Shān) –  besteigen. Unter den fünf heiligen Bergen des Daoismus ist er der berühmteste. Auch wenn er heute nicht der höchste Berg unter den fünf ist, galt er damals im Alten China noch als höchster Berg. Sechs chinesische Kaiser bestiegen ihn in rund 2000 Jahren um Opfergaben zu bringen. Gleichzeitig gehört er seit 1987 zum Weltkulturerbe der UNESCO.

20091222055310824
Taishan wie er eigentlich aussehen sollte… (c) China Tour Select

Ein wunderschöner Berg mit einer fantastischen Geschichte also, und das nur zweieinhalb Stunden Zugfahrt von Beijing entfernt. Perfekt für ein Wochenendtrip – raus aus dem Großstadtmoloch, rein in die Natur! Dachten wir zumindest…

Nach einer Reihe ungeklärter und unerwarteter Ereignisse, die absolut nicht nach Plan liefen, und zahlreicher Katastrophen nach dem Prinzip „Wenn was schiefgehen kann, geht es auch schief!“ passierte das hier…

DSC_1345
Hä?!

 

… und das hier…

DSC_1322
WTF?

 

… und das hier…

DSC_1469
Öh?!

 

 

Tja, und schließlich das hier…

DSC_1440

 

 

To be continued… (aus Zeitmangel leider nur ein komischer Teaser mit Cliffhanger)

 

Zu Besuch… in Tianjin!

Zufällig war parallel zum Osterwochenende hier in China das Qingming-Fest ( (清明节- Qīngmíng jié), ein Totengedenkfest,  das auf den  106. Tag nach dem chinesischen Sonnenkalender fällt. Im Goethe-Institut hatten wir leider weder zu Ostern frei, noch zum Qingming-Fest, das eigentlich auch ein offizieller Feiertag in der Volksrepublik China ist. Alle anderen dafür schon. Klug wie ich bin, entschied ich mich trotzdem an dem Tag, an dem gefühlt ganz Beijing Urlaub hatte, unsere Mitfreiwillige Xenia im benachbarten Tianjin zu besuchen. Eigentlich nur ein 30-Minuten-Trip von der Beijinger South Station aus … eigentlich…

Am Bahnhof angekommen, musste ich erstmal feststellen, dass ich ziemlich naiv war, zu glauben, man bekomme auf die Schnelle ein Ticket nach Tianjin. (Immerhin fahren die Züge ja jede halbe Stunde…) Ohne mit den schieren Massen an Menschen zu rechnen, die das verlängerte Wochenende nutzen wollten, um endlich mal in die Heimat zu fahren oder einfach nur einen Tagestrip zu machen. Man bedenke: Ein_e Durchschnitts-Chines_in hat nämlich leider nur 5-10 Tage gesetzlichen Urlaubsanspruch (den sie oftmals gar nicht nehmen [dürfen]) und maximal 11 Feiertage. Letztere müssen gut genutzt werden!

Ich bekam tatsächlich noch ein Ticket – musste aber knapp vier Stunden am Bahnhof warten. Und es war leider nur ein Ticket ohne Sitz. (Die Tickets, die die DB auch manchmal verkauft, ohne diese als solche zu kennzeichnen und ohne den Käufer darauf aufmerksam zu machen, dass keine Sitze mehr frei sind.)

In diesen Stunden am Bahnhof dachte ich kurz nach über den Mythos vom Schweizer Dichte-Stress. Und ob man die SVP-Leute nicht mal nach China einladen sollte, in so eine Millionen-Stadt wie Beijing, Shanghai oder Chongqing etwa. Am besten vielleicht zum Chinesischen Neujahr.

DSC_1142
Der Bahnhof in einem etwas leeren Zustand

 

Da das Totenfest auch als das Fest des Hellen Lichtes bekannt ist, spielen Laternen auch hier eine besondere Rolle. Die Laternen heißen angeblich „Gottes Laternen“ und lassen Wünsche wahr werden…

DSC_1163
1. Schritt: Auf die Laterne kommen gute Wünsche für die Zukunft
DSC_1155
2. Schritt: Man lässt einen Spezialisten das Feuer anzünden und hofft, dass er die Laterne nicht abfackelt, weil er gar nicht hinguckt!
DSC_1164
3. Schritt: Man wartet so lange, bis die Luft im Inneren der Laterne warm genug ist, um sie dann schlussendlich loszulassen.
DSC_1167
4. Schritt: Tschüs Laterne! Flieg und sieg!
DSC_1149
Ende: Und da fliegen meine Träume dahin!

 

Falls ihr bei den Bildern dort oben genauer hingeschaut habt, werdet ihr wohl den letzten Wunsch auf der Laterne entdeckt haben: Gutes Essen. 🙂

Kaum habe ich mir das gewünscht, gab es sofort Essen vom Feinsten auf den Tisch! Wer hätte gedacht, dass dieser Hokuspokus doch tatsächlich funktioniert.

DSC_1179
Mein Gourmet-Herz macht Freudensprünge!

Pangasius in Chili-Öl, Kartoffelbällchen in einer knusprig süßen Ummantelung und irgendein Grünzeug mit exquisiter Sauce!

Vielen Dank an Lisa, einer Freundin von Xenia, für das verdammt gute Abendmahl!

DSC_1173
Satt und zufrieden!

 

 

Houhai zum Geburtstag

Letzten Samstag auf Sonntag hatte ich ja Geburtstag und die liebe X – die hier nicht namenlich erwähnt werden möchte, aber hier ist ihr Blog 😉 –  kam aus Tianjin zu Besuch. Wir waren zunächst mit ihren britischen Zimmergenossinnen im Kunst- und Kulturviertel 798.

Später am Abend waren wir im bei Ausländern sehr beliebten Straßenviertel Sanlitun, das gleichzeitig auch eine Anlaufstelle für nächtliche Vergnügungen ist. Das war ausgesprochen schön dort. Ein Blogeintrag zum Vergnügungsviertel Sanlitun folgt noch.

DSC_0986
Sanlitun by night

 

Um kurz vor 24 Uhr landeten wir in Houhai im Herzen Beijings. Houhai (Chinese: 后海; pinyin: hòuhǎi; wörtlich: „Hinter dem Meer“) bezeichnet den größten See im Norden Beijings und das Gebiet drumherum im Xicheng-Viertel. Besonders beliebt ist die Gegend bei ausländischen Touristen, Expats und der jungen Beijinger Generation.

DSC_0993_mh1427172019339
Selfie-Time: Fräulein X und ich

Für mich war es auch das erste Mal in diesem Viertel und ich muss sagen: Beijing, du hast mich schwer beeindruckt!

Das Ambiente und die Umgebung sind einfach einzigartig. So etwas ähnliches habe ich zuvor noch nie gesehen. Ein besonderes Highlight am Houhai sind die kleinen Gassen um den See herum. Restaurants, Bars und Cafés reihen sich aneinander; alles leuchtet in den schönsten Farben dort; Bäume säumen die Alleen; von überall her tönt Live-Musik.

DSC_0996

DSC_1002
Für Tim&Struppi-Fans gibt es sogar ein echtes Lotus Blue!

 

DSC_0998
Live-Musiker in den Bars

DSC_1005

DSC_1007
Die Promenade am See ist nachts besonders hübsch!

 

Leider waren wir etwas spät dran und die meisten Besucher waren entweder schon wieder zu Hause oder stockbesoffen…

 

Auch Chinesen können viel trinken!
Auch Chinesen können viel trinken!

 

DSC_1014
hihihi kicher glucks

 

DSC_1010
Besonders gut waren die aber nicht…

 

Am Ende mussten wir in einer Bar mit wildfremden und sehr angetrunkenen Gästen Karaoke singen.

X. hat dann „Bruder Jakob“ auf Chinesisch zum Besten gegeben. Die chinesische Version erzählt übrigens von zwei Tigern, der eine hat keine Augen, der andere wiederum keinen Schwanz.

Für alle zum Nachsingen, sogar mit Lyrics:

Viel Spaß!