Aus dem Alltag

Langsam aber sicher hat sich ein Alltag eingestellt. Das Neue ist nicht mehr neu und ich sehe die Stadt mit den Augen der unaufmerksamen Fast-Einheimischen.
Am deutlichsten wurde mir das heute vor Augen geführt, als ich eine Anfrage aus der Couchsurfing – Community bekommen habe. „Can you show me Gomel?“ Mhh, kleiner Schockmoment (Stopp, stimmt, ich wohne ja hier!) und dann habe ich natürlich eine kleine „NichtganzLocal“ – Tour versprochen.
Da also das Neue nicht mehr neu und spannend ist, möchte ich nun einen kleinen Einblick in meinen Alltag geben.

Über die Schule

Diese Woche sind hier Ferien. Mittlerweile habe ich auch die Struktur des Schuljahrs verstanden. Es gibt 4 Quartale, nach jedem Quartal werden Noten gegeben und die Ferien beginnen. Wobei das nur für die Schüler gilt. Die Lehrer nämlich müssen jeden Tag eine bestimmte Anzahl an Stunden in der Schule anwesend sein – auch in den Ferien.
Wenn ich schon dabei bin, noch kurz etwas zum Schulsystem.
Ich arbeite an einer Mittelschule, das heißt es sind alle Stufen vertreten, von der ersten bis zur Abschlussklasse (hier das 11. Schuljahr). Generell wird nur eine Fremdsprache gelernt. An meiner Schule ist das vorwiegend Deutsch. Und das auf einem recht hohen Niveau. Wenn ich da so an meinen Irlandaustausch zurückdenke und das Deutschniveau dort.. Nun ja, unmotivierte Schüler gibt es wohl überall, dennoch können hier erstaunlich viele Schüler eine Unterhaltung führen.
Nach 11 Jahren hat man dann den Abschluss in der Tasche und kann an die Uni gehen. Das heißt noch nicht ganz. Erst muss zusätzlich zur Abschlussprüfung eine weitere Prüfung geschrieben werden, die dann zum Hochschulzugang berechtigt. Und bei dieser Prüfung ist die Auswahl der Fächer sehr entscheidend. Sie legt den Weg für die möglichen Studienrichtungen fest.

Schnee!!!

Letzte Woche erwartete mich eine kleine Überraschung, als ich aus dem Schuhgeschäft kam, um mir gefütterte Schuhe zu kaufen. (Ja, es ist kalt. Kalt und nass und nebelig.) Es kamen kleine Graupelkörner (Danke Luca, für den Ausdruck!) vom Himmel. Diese sind dann nach einer halben Stunde zu richtigen Schneeflocken geworden.
Ich verspreche euch, der nächste hysterische Schneebeitrag kommt erst, wenn ich eingeschneit bin.

Ferien? Und was machst du da?

Nein, ich bin nicht verreist in den Ferien. Ich vertreibe mir die Zeit mit Sprachkurs, Kaffeekränzchen in der Schule, dem Vorbereiten der nächsten Woche und Planung der Adventszeit, die sich wunderbar für ein paar Aktivitäten anbietet.
Am Sonntag habe ich mich dann mit der oben erwähnten Couchssurferin aus der Ukraine getroffen. War echt nett und sehr neu für mich, die Stadt mal aus der Perspektive der „Expertin“ zu erleben.
Gestern habe ich bei Katja übernachtet, die hütet gerade alleine die Wohnung ihrer Tante. Und am Freitag werden wir wohl gemeinsam ein weiteres Mal bei der Polizeistation aufkreuzen, um mein Visum zu verlängern. Ich hoffe, es fehlen nicht noch 100000 Dokumente und es ist der letzte Schritt im Bürokratiewirrwar bis zum nächsten August.

Kleine Anekdote von heute:
Ich habe heute im winzigen Supermarkt nebenan Bio – Räuchertofu mit deutschsprachiger Beschriftung gesehen. Der sah nicht so aus, als würde er oft gekauft werden, war aber immerhin noch haltbar. Leider war der Akku meines Handys leer, deshalb kann ich euch leider nicht mit einem Foto beglücken.. 😉

Ein paar visuelle Eindrücke (ohne Räuchertofu) gibt es auch in diesem Beitrag:

 

 

4 Gedanken zu „Aus dem Alltag“

  1. Also Lea, der Herbst sieht ja unserem hier ziemlich ähnlich…
    Wie kommt das nur?
    Ich finde übrigens, dass die Stadt sehr gepflegt aussieht. Ist das überall in der Stadt?

    1. Das Wetter ist tatsächlich noch relativ ähnlich, bis jetzt ist der größte Unterschied, dass bei mir fast immer die Sonne scheint.

      Ja, das stimmt. Der Eindruck wird auch durch die weiten Straßen nochmal verstärkt. Ihr könnt ja vorbeikommen und euch selbst davon überzeugen. 😉

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