Gestern war ein Tag voll mit schönen Gesprächen, Austausch und neuen Begegnungen. Dazu ein bisschen Glück und heraus kommt ein relativ perfekter Tag.
Registrierung
Meine Glückssträhne fing bei der Registrierung an. Das klingt erst einmal merkwürdig, weil diese normalerweise mit unnötigem Bürokratiestress und unfreundlichen Beamten verbunden ist. Beides traf auch bei diesem fünften Besuch der Polizeistelle ein, bei dem ich meine Registrierung abholen sollte. Als ich diese dann endlich in meinem Pass kleben hatte wurde ich überrascht. Sie ist ein Jahr gültig!! Ich hoffe nur, dass ich nun nicht noch mein Visum verlängern lassen muss, meine Lust auf Bürokratie ist in den letzten Wochen etwas vergangen.
Das Ganze ging so schnell, dass ich noch das frühere маршрутка nach Minsk erwischte und statt um 15:00 Uhr schon um 13:00 dort ankam.
Witzig und auch sehr nett war, wie viele Menschen sich Sorgen um mein wohlbehaltenes Ankommen gemacht haben. Darum hatte ich mir keinster Weise Sorgen gemacht, ich kann mich mittlerweile in fremden Städten ganz gut orientieren. Aber ich musste viele Menschen davon überzeugen, dass ich es schaffen werde in den Bus zu steigen und in Minsk anzukommen trotz mangelnder Sprachkenntnisse. Und ich hab trotzdem mehrere besorgte Nachrichten beantwortet als ich angekommen war.
Ankunft in Minsk
In Minsk habe ich mich mit Gina getroffen. Wir sind zusammen Pizza essen gegangen. Unglaublich, aber diese Pizza hat in uns beiden ziemliche Glücksgefühle freigesetzt. Glücklich für drei Euro, ich würde sagen das ist ein guter Deal. 😉
An unserem Nachbartisch saß ein Paar, das schon während dem Essen immer neugierig rübergeschaut hat. Irgendwann haben sie uns dann (man merke auf deutsch!) angesprochen und uns gefragt, ob wir aus Deutschland kommen. Die beiden studieren Deutsch und Englisch in Minsk. Nachdem wir Ihnen erzählt haben was wir machen

und wie lange wir hier sein werden, waren sie ziemlich erstaunt. Und wieder einmal wurden wir gefragt warum wir denn HIER her gekommen wären und dann gleich noch für ein Jahr! Das habe ich hier schon des öfteren gehört.
Insgesamt eine sehr nette Begegnung.
Gina und ich sind dann ein bisschen shoppen gegangen und haben Marianna und später auch Vicky getroffen.
Empfang in der Botschaft
Anlässlich des Tages der deutschen Einheit wurden alle kulturweit-Freiwillige aus Belarus zu einem Empfang in der deutschen Botschaft eingeladen. An alle, die sich fragen, warum dieser am 01.Oktober stattfindet: Hab ich mich auch gefragt, anscheinend ist am 03.Oktober auch ein koreanischer Feiertag, sodass die Diplomaten sich dann entscheiden müssten wohin sie gehen. Vielleicht liegt es auch einfach daran, dass der dritte in diesem Jahr ein Samstag ist.

Etwas problematisch war der Weg zur Botschaft. Wir sind natürlich viel zu spät aufgebrochen und wollten dann ein Taxi nehmen. Doch woher das Taxi nehmen? Vicky hat dann bei einem Taxiunternehmen angerufen und es sogar geschafft eines zu bestellen (Vicky, ich bin stolz auf dich!), nur war das irgendwie zur verabredeten Zeit nicht da. Wir waren schon am weggehen, als Vicky angerufen wurde und der Fahrer ihr mitteilte, dass er auf uns wartet. Letztendlich hatten wir das Taxi einfach zum falschen Eingang des Plattenbaus bestellt. So sind wir doch irgendwie angekommen.

Zwei der vier Belarusreisenden aus dem September 2015.
Der Empfang selbst war vor allem wegen der vielen netten, neuen Leute sehr nett. Wir konnten so die Freiwilligen, die schon im Land sind und auch einige Mitarbeiter der Botschaft kennenlernen. Außerdem gab es Brezeln!! Mein persönliches Highlight des Abends.
Wieder im Hostel angekommen (dieses Mal mit einem von einer Weißrussin bestellten Taxi) haben wir vier den Abend noch mit einer kleinen Pyjama Party ausklingen lassen.

Ich musste dann heute auch schon sehr früh aus den Federn, denn ich wollte zur Aufführung anlässlich des Lehrertags wieder in der Schule sein. Zur kurzen Erklärung: Am Sonntag ist Lehrertag und der ist sehr wichtig. Deshalb gab es heute in der Schule eine Aufführung mit Musik und Tanz zu Ehren der Lehrer. Natürlich habe ich es noch geschafft mich in Gomel in den Bus in die falsche Richtung zu setzten, sodass ich die Hälfte der Aufführung verpasst habe.

Morgen geht es zu einem Ausflug anlässlich des Lehrertags und nächste Woche folgt dann ein Vorbericht zu einem sehr interessanten politischen Großereignis hier im Land. Lasst euch überraschen!
Wie versprochen hier ein Gruppenbild:

gibts von dir auch ein fesches bild mit dem peter dettmar?
Ne, den hab ich nur kurz beim Händeschütteln gesehen.. ;D