Soo… jetzt sind wir schon eine Woche hier in Cherni Osam und in dieser Woche haben wir jeden Tag sehr viele neue Eindrücke gewonnen, die wir hier für euch und uns festhalten wollen.
Gestartet sind wir zwei Tage nach dem Vorbereitungsseminar am Werbellinsee mit dem Zug nach Wien. Nach zehn Stunden Fahrt haben wir dort erstmal einen Tag Pause gemacht, die Stadt genossen und den fehlenden Schlaf aus der Woche davor nachgeholt. Weiter ging es über Nacht mit dem Bus nach Sofia, wo wir das erste Mal von Bulgarisch umgeben waren. Ein paar Passkontrollen später kamen wir morgens zwei Stunden zu früh in Sofia an und vertrieben uns dort die Zeit mit frisch gepresstem Grapefruitsaft. Am Nachmittag wurde es dann spannend: wir machten uns auf den Weg in unser neues zu Hause. In Trojan wurden wir von unserer Ansprechperson abgeholt und direkt mit dem Naturkundemuseum, unserer Einsatzstelle, und den Mitarbeitenden vertraut gemacht. Als wir dann in unserem Haus ankamen und feststellen mussten, dass es keinen Strom gibt, ging es direkt weiter ins nächste Dorf, um Taschenlampen zu kaufen (Made in Germany, aber nicht funktionierend). Übermüdet war es erstmal schwierig anzukommen, dazu trug auch das große, dunkle Haus bei. Auch wenn wir uns am ersten Abend nicht ganz wohlfühlten, haben wir uns das Haus in den darauffolgenden Tagen Stück für Stück angeeignet und gemütlich gemacht. Besonders das Kochen draußen in der Außenküche, Gurken und Tomaten auf der Terrasse, die Holzmöbel und sogar der Holzofen zum Heizen haben es uns sehr angetan.
In den folgenden Tagen hatten wir dann Zeit die Einsatzstelle kennenzulernen und Cherni Osam sowie die umliegenden Orte zu erkunden: Wir haben vom Museum aus Fahrräder bekommen und konnten damit schon ins nächste Dorf Oreshak Einkaufen fahren, haben unsere erste Rechercheaufgabe in der Einsatzstelle bekommen, sind zum sehr schönen Kloster Trojan spaziert und sogar unsere erste kleine Wanderung mit wunderschönem Blick auf das Tal unternommen. Schon jetzt mögen wir das Dorfleben mit dem Wasser holen an der Quelle, dem Obst klauen am Wegesrand und dem alltägliche umgeben sein von den Bergen. Auch das neugierige Beäugen der anderen Dorfbewohnenden uns gegenüber hat sich nach häufigem Grüßen in freudiges Zurückgrüßen verwandelt. Kurz gesagt: es ist einfach schön hier und wir genießen das bewusstere (Er)Leben.