Kapitel 3: Klöster Hovhanavankh und Saghmosavankh

Mein erster „richtiger“ Ausflug ging zum Kloster Hovhanavankh und Sagmosavankh. Es war ein Glücksfall, dass ich diese besuchen konnte, da gerade Deutsche des Austauschprogrammes der 6. Schule in Jerevan da waren und wir mitfahren durften. Eigentlich war es so, dass Frau Fischer, unsere Mentorin in Sardarapat, während des Unterrichts angerufen wurde und gefragt wurde, ob Laura und ich evtl. mitfahren wollten. Natürlich nahmen wir die Gelegenheit wahr und nahmen Hals über Kopf ein Taxi zum Treffpunkt der 6. Schule.

Leider wurde das Wetter gerade an diesem Tag unbeständig und wegen des plötzlichen Aufbruches hatte ich natürlich keinen Regenschirm mitgenommen.

Aber die Kulisse, die uns erwartete, war atemberaubend und entschädigte mich definitiv für alles. Da ich auch meinen Fotoapparat vergessen hatte, musste ich versuchen, die Eindrücke mit dem Handy festzuhalten, deshalb die etwas verschwommenen Bilder. Sorry.

Zur Lage der Klöster: Sie liegen an der Kasakh – Schlucht. Diese ist durch ein Erdbeben entstanden und der dazugehörige Bach / Fluss spülte den Erdriss immer weiter aus, bis sie ihre heutigen Außmaße erreichte. Ich kann jedem nur empfehlen, sich eines der Klöster anzusehen und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen, vor allem kurz vor dem Regen, wenn sich die Wolkentürme über den Bergen aufbauen und einem die Atmosphäre richtiggehend gefangen nimmt… Außerdem kann man die Schlucht gut bewundern, da dort keine Bäume die Sicht blockieren und die steinigen Abhänge so besser zu sehen sind.

 

 

 

 

 

 

 

Am Anfang war ich ein wenig enttäuscht, da die Klöster doch nicht so gigantisch, wie im Reiseführer abgebildet, sind. Erst später wurde mir dann bewusst, dass diese Klöster nicht irgendwelche Klöster sind, sondern Klöster die sich seit dem 13. Jahrhundert dort befinden und zwei Erdbeben überstanden haben! Und trotzdem kann man noch die Kunstfertigkeit und Ästhetik bewundern – einfach Wahnsinn…

Ich konnte mir aber gut vorstellen, warum sich die Mönche gerade diesen Landstrich für ihre Klöster ausgesucht haben:  Das Kloster liegt in einer Ebene und jetzt im Herbst dominieren, wie auch in meiner Wohngegend, die Farben Braun und Gelb, im Hintergrund erhebt sich das Aragatsgebirge und kein Haus stört dieses Bild. Dort ist genug Zeit, um sich in aller Ruhe die Landschaft zu betrachten und ungestört nachzudenken.  Ich  möchte auf jeden Fall noch einmal dorthin fahren, um in der Schlucht selbst am Fluss entlangzuwandern.

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