Woche 2

Diese Woche waren in der Schule nur drei Tage Unterricht, da ab Gründonnerstag Osterferien waren. Am Mittwoch hatten die Lehrer ein Osterfest, bei dem es von den hier für Ostern typischen Napfkuchen ungefähr zwanzig gab. Im Unterricht zu helfen gefällt mir weiterhin gut.

In den Osterferien kam als erstes eine Freundin von Marina (hier am GI in Krakau, wir wohnen im gleichen Studentenwohnheim), dann Sarah, die kulturweit-Freiwillige aus Lublin, und dann noch ihre Mitbewohnerin, eine Freiwillige bei einer anderen Orga in Lublin. Alle nacheinander :‘)

Unser Programm bestand eigentlich hauptsächlich aus Essen und Rumlaufen… Am Donnerstag haben wir im Charlotte gefrühstückt, ein Tipp von Marinas Kollegin. Danach sind wir durch die Altstadt gelaufen und waren in der Galeria Krakowska. Das ist das Einkaufszentrum direkt am Hauptbahnhof. Am Karfreitag waren wir wieder frühstücken und haben dann die Free Walking Tour durch Kazimierz, das jüdische Viertel, gemacht. Am Abend habe ich dann nach typisch deutscher Tradition an Ostern Hefezöpfe als Mitbringsel gebacken.

Am nächsten Morgen bin ich mit dem Bus nach Tarnów gefahren, meine Ansprechperson Frau Mordarska hat mich nämlich für Ostern zu ihrer Familie eingeladen. (Ich weiß, dass Sie das lesen, vielen Dank nochmal! auch an dich Jadzia 😀 ) Nach dem Mittagessen haben wir die traditionellen Osterkörbe zusammengestellt und sie in der Kirche segnen lassen. Das Essen wird danach gegessen, ich denke mal das stammt vom Ende der Fastenzeit. Das kleine Wachslamm aber wurde später symbolisch im  Feuerkorb vor der Kirche den Flammen geopfert. Der Gottesdienst am Abend war etwas lang und ich habe außer dem lateinischen nichts verstanden, aber es gab einen Chor und ein Orchester und meiner Meinung nach ist polnische Kirchenmusik viel schöner als deutsche. Auch cool fand ich den Brauch, dass man währen der Messe Kerzen anzündet und mit diesen später durch die Stadt wandert. Am Ostersonntag habe wir dann ein fettes Frühstück gegessen, bevor es nochmal in die Kirche ging. Am Nachmittag ist dann der Osterhase a.k.a. Frau Mordarska noch aus Deutschland für mich nach Polen gehoppelt und ich durfte ein Osterei suchen 🙂 Später habe ich der Familie das Kartenspiel Arschloch beigebracht und wir haben gespielt, bis ich zum Zug musste.

Am Ostermontag habe ich dann nochmal den Tag mit Marina und unseren Gästen verbracht. Es war der erste Tag mit richtig schönem und warmen Wetter hier. Wir waren auf dem Jahrmarkt Emaus, den sehr viele Krakauer Familien an diesem Tag besuchen. Dann sind wir an der Weichsel entlang zurück zum Wawelhügel gelaufen und haben dort die Sonne und die Straßenmusik genossen, bis Sarah und Regina zum Bahnhof mussten, um zurück nach Lublin zu fahren.