…gab‘s auch noch ein Asado.
In der letzen Oktoberwoche wurde in der Schule ein Oktoberfest für Schüler, Lehrer und Eltern veranstaltet. Der ganze Hof war mit roter, schwarzer und gelber Dekoration gefüllt. Jede Klasse hatte auch einen dekorierten Tisch mit deutschem Essen. Meistens war es Apfelkuchen und Kartoffelsalat aber auch Currywurst, Schwarzwälder Kirschtorte und Sauerkraut konnte man kosten. Einen Bierstand gab‘s natürlich auch. Die Eltern und Kinder haben sich mit Lederhosen, Schürzen, Blusen, und Hüten verkleidet. Das Programm gestalteten die Schüler der Grundschule. Ich habe mit der 6. Klasse Zungenbrecher geübt, welche sie dann vorgetragen haben. Eigentlich wollte ich, dass jeder einen auswendig kann, aber da bin ich wohl größenwahnsinnig gewesen. Doch wenigstens haben sie schöne Bilder dazu gemalt, um ihren Eltern den Inhalt zu vermitteln. Diese kamen übrigens auch ordentlich in Schwung nicht nur beim Bier sondern auch beim Stuhltanz und Eierlaufen. Zum Abschluss wurden Preise verteilt, für die beste Dekoration, beste Hilfe, beste Performance, bestes Essen usw. Jede Klasse hat in einer Kategorie einen Preis gewonnen und die Kinder haben sich tierisch gefreut. Im Großen und Ganzen war es ein sehr, schönes Fest und wer hätte gedacht, dass ich mein erstes Oktoberfest in Argentinien erlebe.

Am Sonntag war ich mit einem Bekannten und seinen Arbeitskollegen irgendwo in den Bergen Asado essen. Die Stelle war mit vielen Kiefern bepflanzt und es roch sehr gut. Da ich in der Woche kein Fleisch gegessen habe, freute ich mich sogar darauf. In der Natur hat es gleich doppelt so gut geschmeckt. Es gab vergleichsweise viel Gemüse dazu, da wir eine Vegetarierin an Bord hatten.
Und schwupp war der Montag ran. Für eine Woche kam Besuch aus Deutschland: Austauschschüler aus Chemnitz. Sächsisch am frühen Morgen, meine Ohren waren mehr als irritiert. Irgendwie fand ich das aber auch lustig. Und die Mädels haben sich über Sachen aufgeregt, an die ich mich schon gewöhnt habe. Da habe ich gemerkt, dass ich angekommen bin, dass ich hier wirklich lebe. Ich fühle mich nicht mehr als Gast, nicht mehr als Besucher, sondern als ein Teil dessen. (Auch wenn mein Spanisch immer noch eine rießen Baustelle ist.)
Mit den Schülern sind wir dann in eine Bodega gefahren und anschließend zum Rafting an den Rio Mendoza. Ich habe das vorher noch nie gemacht und ich muss gestehen ich hatte mehr Schiss als eine Fünftklässlerin. Das Wasser im Rio ist Schmelzwasser aus den Anden, dementsprechend kalt war es auch. Nass wie ein Waschlappen kamen wir am Ufer wieder an. Es war toll und ich will nochmal…nochmal…



