Strzelce, 3. Februar 2016, nach meinen vielen Reisen im Januar und dem ganzen Trubel hats mich jetzt erwischt und ich bin seit drei Tagen krank, da bleibt also mal Zeit, grob zu berichten

Nachdem ich am 6. Januer zurück nach Polen gekommen war, war ich schon wieder mittendrin;

Warszawa

Gleich nachdem Annika mich an meinem ersten Wochenende zurück in Polen besucht hatte und ich ihr die Metropole Strzelce Opolskie zeigen konnte, ging es für mich nach Warschau;

Weil die 2. Klasse des Lyceums an dem Wettbewerb “ Jugend debattiert international“ teilnimmt, war ich bei einer dreitägigen Fortbildung rund um das Thema Jugend denattiert . Ich hab mich sehr gefreut, drei andere Freiwillige wieder zu sehen und die Gruppe war auch eine sehr interessante Mischung aus Deutschlehrern,ehemaligen Teilnehmern, PAD Sprachassistenten und Germanistikstudenten . Das Programm war allerdings sehr straff( am 2. Tag von 9 morgens bis 9 abends, wenn schon, denn schöne) weshalb ich leider nicht viel von der schönen Stadt gesehen habe. Dennoch habe ich das wichtigste natürlich untergebracht : wir waren Pierogi essen( ganz wichtig) und ich habe den Kulturpalast, die Altstadt, die Palme sowie ein paar andere Sehenswürdigkeiten gesehen, ich bin mit der Stadt aber noch lange nicht fertig.

Lublin

Kaum zwei Tage wieder in Strzelce, ging es wieder weiter nach Lublin um Jamila und Helena zu besuchen. Ich hatte mich ein bisschen verschätzt was die Entfernung betrifft, weshalb es mich dann überraschte dass ich dann doch 6 Stunden im Zug saß. Das hat dann echt Spaß gemacht, im Achtpersonenabteil, mit Rucksack, Schlafsack und Isomatte,ohne Sitzplatzreservierung. Nach der langen Anreise und einem ersten Eindruck des verschneiten Lublins, trotzten wir dann am nächsten Tag der Kälte(-10 C)und machten uns auf in die Altstadt. Lublin ist ein schönes Städtchen mit einer ebenso schönen, gut hergerichteten Altstadt,deren Highlight das lubliner Schloss ist. Wagemutig wie wir waren, sind wir trotz der Kälte auf den Turm des Schlosses gegangen,was auch ein kleines Abenteuer war, da manche der 150 Treppen gefühlt nen halben Meter und andere gefühlt zwei Zentimeter hoch waren.Die Aussicht über Lublin war es dann aber Wert! Zur Stärkung haben wir uns dann durch die  regionale Küche  Lublins geschlemmt( subway) und waren dann noch eine Weile im Einkaufszentrum, um uns zumindest ein bisschen aufzuwärmen. Abends ging es dann noch in eine sehr coole Rock Bar, in welcher die Getränke nach Sängern bzw. Bands benannt sind, man kann sich dort zum Beispiel einen Justin Bieber ( alkoholfreier Mojito) oder einen Green day ( normaler Mojito) bestellen.
Am nächsten Morgen sind Helena und ich dann früh aufgestanden,weil wir in die Kirche wollten. Wir hatten uns das beide hier in Polen fest vorgenommen, allein schon weil hier sehr viel Wert auf das in die Kirche gehen am Sonntag gelegt wird und es hier wirklich viele wunderschöne Kirchen gibt. In so einem Prachtstück waren wir dann auch. Der Gottesdienst war mit  einem Kinderchor und Gitarre schön musikalisch untermalt und wirklich schön. Wir haben dann zwar Dinge wie den Inhalt der Predigt nicht verstanden, wussten aber immer worum es grade geht und was passiert. Wenn man die Worte Vater, Sohn, Gott und Amen auf Polnisch weiß hat man hier schon einiges gewonnen.

Gdansk

3 Tage nach Lublin ging es dann weiter nach Danzig, wieder ein Ganzer Tag im Bus( von 9 bis 23 Uhr, Hauptsache man reist billig)aber man gewöhnt sich so langsam daran.
Dort verbrachten wir unsere Zeit dann damit, durch die Stadt zu bummeln, nach Gdynia ins Aquarium zu fahren( leider viel zu kleine Aquarien ) , bei einer free walking Tour mitzulaufen. Es war wirklich interessant, wir könnten allerdings wegen der Kälte( mal wieder minus 10 Grad)kaum zuhören,unfassbar wie Kälte einem zusetzen kann. Außerdem machten wir einen Ausflug nach Sopot ans Meer, was mein persönliches Highlight war. Ich war davor noch nie am Meer als es Schnee hatte( ja, es HAT schnee, Achtung schäbisch), so ein Strand im Winter hat schon auch was, ich werde aber im Sommer definitiv wieder nach Danzig fahren!

Na szczeście

Natürlich hab ich mein Glück auch mal wieder komplett ausgereizt, ich hab ja auch lange nichts mehr verloren, da musste ja wieder was kommen; Als ich kurz nach meinen Reisen nach Opole fuhr, stellte ich irgendwann fest, dass mein Geldbeutel fehlte. Ich war tatsächlich so schlau und hab ihn im Bus liegen gelassen. Natürlich, wie sollte es auch anders sein, hatte ich genau in diesem Moment auch kein Handyguthaben mehr und ausgerechnet an diesem Tag fast alle möglichen Karten in diesem Geldbeutel. Das mit dem Handy war dank meiner Freunde in Opole kein Problem, ich konnte dann also anfangen alle Hebel in Bewegung zu setzen. Ein Versuch, meinen Geldbeutel wiederzubekommen hat auch wirklich funktioniert: ich hatte gehofft dass der Bus in Opole nur dreht und wieder zurück nach Strzelce fährt, dies tat er auch tatsächlich und mein Geldbeutel war dann mit vollständigem Inhalt beim Busfahrer, wo er dann von einem Deutschlehrer abgeholt wurde, was für ein Glück!
Doch nicht genug, ich hatte in Opole dann also wirklich kein Geld dabei, und habe vergessen, die Erasmus Studenten zu fragen ob sie mir für die Rückfahrt Geld leihen können. Da stand ich dann also an der Bushaltestelle, mit 2 Prozent Handyakku, ohne Geld sowie unwissend wie man auf Polnisch erklärt, dass man seinen Geldbeutel verloren hat .Meine Erklärungsversuche haben dann auch nicht funktioniert( wer hätte es gedacht)ich dachte echt schon, dass ich nicht nach Hause komme. Dann jedoch, unfassbar wie viel Glück ich habe, habe ich noch 5zl in meiner Tasche gefunden, genau der Preis für die Fahrkarte,läuft!

Studniowka

Am Anfang der Ferien durfte ich dann zur studniowka, der Ball hundert Tage vor dem Abi. Dieser Ball ist bis auf die Tatsache, dass die Familie nicht mitkommt und die roten  Strumpfbänder der Mädchen vergleichbar mit dem Abiball in Deutschland.

Man läuft allerdings nicht, wie zumindest bei meinem Abiball, einfach ein sondern es wird die Polonez zur Eröffnung getanzt.Davon gab es an diesem Abend zwei, eine mit Allen Abiturienten und eine kompliziertere,mit weniger Schülern, welche lange vor dem Abiball eingeübt wurde und wirklich wunderschön aussah! Da ich den Tanz nur schwer beschreiben kann hier das Video des 2. Tanzes: https://m.youtube.com/watch?v=h15ifdqyvy8

Nach den Tänzen wurden die Lehrer mit einer Vielzahl von Blumen geehrt. Mit einer Sektpyramide und gemeinsamen anstoßen war der offizielle Teil dann beendet. Bis in die Morgenstunden viel getanzt( ein belgischer Tanz und ganz viel Discofox) sowie viel gegessen und getrunken. Es war wirklich schön und ich bin froh,dass ich eingeladen wurde.

So viel zu meinen Erlebnissen im Januar,

Liebe Grüße!