Mein Handy und andere Herausforderungen

Nun bin ich schon zwei Wochen in Strzelce, und die ersten Herausforderungen habe ich schon gemeistert:

1.Mein Handy

Natürlich,sonst wäre es ja auch irgendwie langweilig, ist mir gleich am Anfang ein Missgeschick passiert; mein Handy ist aus circa nem Meter Höhe mit dem Bildschirm auf einen Fliesenboden gefallen, der Bildschirm war dann komplett gesprungen. So weit so gut, alles kein Problem,ich hab ja schließlich noch Garantie. Meine Mutter hat mir also mein altes Handy aus Deutschland geschickt ( es ist tatsächlich angekommen,juhu). Dann würde es lustig: Natürlich hatte ich keins der 800 Bilder auf meinem Handy irgendwo anders gesichert also mussten alle auf das alte Handy, was dazu führte, dass ich einen Tag damit verbracht habe, zu versuchen alles mit bluetooth rüberzuschicken, was im Endeffekt auch nicht wirklich gut funktioniert hat, aber Hey man lernt dabei wirklich, Geduld zu haben und entspannt zu bleiben. Ähnlich erfolgreich war ich damit, meine Nummern auf das andere Handy zu bekommen, ich hab jetzt also kaum noch Nummern. Dann kam die nächste Herausforderung: mein Handy sollte als Versicherter Wertbrief von Polen nach Deutschland verschickt werden.Im Endeffekt war ich dann eine gefühlte Ewigkeit mit Ania und einer Freundin bei der Post .Nochmal danke Ania für deine Geduld und fürs übersetzen! Nach einem umsonst adressierten Paketumschlag, einer Verbrauchten  Rolle Tesa( der Karton sah nicht gerade so aus, als würde er zu bleiben) genervter Angestellten und genervter anderer Kunden haben wir es dann doch geschafft, ich hoffe dass es jetzt auch tatsächlich ankommt.Dann kam auch schon das nächste Problem; ich hatte mir eine polnische SIM Karte geholt, auf meinem Handy war das auch kein Problem und alles wurde automatisch synchronisiert. Im alten Handy hingegen kam dann über diese Karte garnichts mehr an, ich musste also erst wieder auf whatsapp von der polnischen auf die deutsche Nummer wechseln um dann Nachrichten zu empfangen und dann wieder von der Deutschen auf die polnische, dass es funktioniert.Hier war das Problem nur, dass ich mir wegen Verständnissproblemen zwei polnische Karten gekauft habe und dann nichtmehr wusste,welche jetzt die richtige war. Jetzt, wo ich dachte das alles funktioniert hat whatsapp meine polnische Numer doch nicht übernommen also bin ich jetzt über meine alte Nummer nichtmehr erreichbar. Meine polnische Nummer ist 0048795674849.Mein  Handy geht aber mit der polnischen Karte  einfach nicht ins Internet, also wundert euch nicht wenn ich kaum erreichbar bin, ich bin jetzt von wlan abhängig, dem schwachen wlan im Hotel,was alle  zwei Minuten aus geht,wo ich auch immer nur mit einem Gerät rein kann. Wie gesagt: Man  lernt, entspannt zu bleiben und viel Geduld zu haben.

2. Die Küche

Geduld braucht man hier, wie in meinem anderen Artikel schon erwähnt, auch beim kochen.Mittlerweile schaffe ich es allerdings, in der Küche eine Mahlzeit zu fabrizieren.Ich war schon sehr stolz , dann kam aber das nächste; weil ich meinem Ansprechpartner erzählt hatte, wie schwer es hier ist zu kochen hat er beim Hotel angerufen,es wurde sofort gehandelt; Die zwei  mobilen Herdplatten wurden durch andere mobilen Herdplatten ersetzt, dafür kam dann aber der Ofen Weg,man kann ja auch nicht alles wollen. Bei den Herdplatten kann ich jetzt immerhin beide einstecken und schauen welche funktioniert also Hey, das wird noch was.

3.Wäsche waschen

In der Küche hat es auch eine Waschmaschine, an meinem ersten Tag wurde mir gesagt, dass es eine gibt, man allerdings bezahlen muss. Da bin ich also mit meiner Wäsche und 5 Zloty entschlossen in die Küche gegangen, habe die Waschmaschine befüllt und versucht,mich mit der polnischen Bedienungsanleitung vertraut zu machen. Als ich dann an der Rezeption doch nachfragte hat sie mir auf Polnisch und mit Händen und Füßen erklärt, dass die in der Küche außer Betrieb sei( was funktioniert da überhaupt?!) und  mich zu einem Waschraum im ersten Stock geführt.Dort stellte sie ohne dass ich was sagen konnte irgendwas ein und meinte, dass ich in 40 minnten wieder kommen sollte. Ich hatte schon Angst, dass alles abgefärbt hat aber siehe da, alles war sauber und hat seine Farbe behalten. Die Frage war dann nur: shit,wo hänge ich das auf? Ich hab es dannirgendwie hinbekommen,die Wäscheleine vom Handtuchhalter,zur Dusche,zum Waschbecken irgendwie so zu spannen,dass es hält.Mein  Bad gleicht jetzt zwar einem Hindernisparkour aber gut, das war geschafft.


4.Meine Erkältung

Ich war diese Woche über ziemlich erkältet. Ich habe weder Halstee oder ähnliches noch Hustenbonbons gefunden,kann aber auch sein dass das an der Sprachbarriere lag, dafür aber duftende Taschentücher( weil man ja auch so viel riecht, wenn man Schnupfen hat :)). Ich hab mir dann immer vorgenommen, früher aufzustehen um nicht so zur Schule hetzen zu müssen, natürlich, ihr kennt mich doch, ist mir das gelungen und ich bin immer in aller Ruhe zur Schule gefahren. Meine Frühsporteinlagen ( Weg von 15 Minuten mit dem Fahrrad in 8 Minuten zurücklegen und dann in den dritten Stock hechten) waren dann wohl auch nicht gerade förderlich fürs gesund werden.

5. Was sonst noch so los war

Trotzdem  lag ich die Woche nicht nur rum:ich war jetzt mittlerweile das zweite Mal in diesem Orchester in Jimielnica, es waren zwar kaum Leute da aber es besteht Hoffnung,dass wir mehr werden und der Dirigent ist sehr nett. Jimielnica ist ein sehr schönes kleines Dorf, wo man zwar null Empfang hat, aber vor allem bei der Dämmerung ( mein Bus ist immer zu früh da deswegen bin ich immer zu dieser Zeit da) ist es wirklich sehenswert( Bei der Rubrik Bilder hab ich ein Bild davon hinzugefügt).Außerdem war ich in Oppeln,da war ein besonderer Markt vom dortigen Orden, was echt schön war. Am Tag drauf war ich dann mit Adam, Sabina und  Rafal Essen, in einem Lokal namens Oktoberfest, wo direkt mal atemlos lief. Den Oktoberfest Trend gibt es also auch in Schlesien,aber auch deutsche Schlager sind hier sehr verbreitet. Ich musste in dem Orchester auch erstmal lachen,als ich die Mappe aufgeschlagen habe und als erstes „Wir Musikanten “ aufschlug:)

Unter der Woche war ich nur wenig unterwegs, da hab ich mir dann mit dem Fahrrad Strzelce angeschaut, mehr war leider nicht drin, die Erkältung lässt grüßen.In der Schule habe ich jetzt angefangen, Teile des Unterrichts zu übernehmen, ich mache dann einfach Aufgaben im Buch mit den Schülern, erarbeite Texte mit Ihnen oder bereite kurze Vorträge über bestimmte Dinge in Deutschland vor. Die Arbeit an der Schule macht echt Spaß, vorallem aber auch weil die Schüler echt, für mein Empfinden. Ziemlich konzentriert und fleißig sind, anders als ich das von Deutschland kenne:)

Jetzt  ist wieder Wochenende, gestern hab ich erstmal ewig geschlafen ( man gewöhnt sich an die harte Matratze) und war dann Abends Pizza essen. Eigentlich wollte ich dann heute besonders früh aufstehen und in die erste Messe, die ist auf Deutsch, gehen. Hier sind viele Leute mit denen ich geredet habe sehr katholisch und gehen zweimal die Woche in die Kirche also wollte ich mal sehen, wie das so aussieht, ich habe meinen Wecker nur leider nicht gehört, naja vielleicht nächste Woche.Heute ist irgend ein Fest in Strzelce wo ich später hingehe, wir wissen alle noch nicht was da ist aber man kann sichs ja mal anschauen:) ich lerne mehr und mehr Leute kennen, zwar eigentlich nur Leite die deutsch können, somit verbessert sich mein polnisch leider nicht, aber alle sind sehr nett und ich fühle mich sehr wohl. das mit dem häufiger und kürzer schreiben hat wohl nicht so funktioniert, ich hoffe ihr habt trotzdem bis zum Ende durchgehalten.

Ganz Liebe Grüße

Eure Anni

 

( Achja  und Oma ich habs  nicht vergessen, sobald ich eine finde bekommst du deine Postkarte:) )