Wie (fast, vielleicht gibt es ja Ausnahmen) überall, war auch in Ungarn letztes Wochenende Pfingsten. Die Bohler Grundschule hatte deswegen schon am Freitag keine Schule. Meinen ersten freien Tag des langen Pfingstwochenendes musste ich jedoch witterungsbedingt hauptsächlich in meiner Wohnung verbringen. Da Anna mich am nächsten Tag besuchen wollte, musste meine Wohnung von den Spuren der Woche befreit werden. Es gab also einiges zu tun. Außerdem hatte ich am Nachmittag eine Stunde Sprachunterricht, auf den ich mich schon seit dem Aufstehen freute.
Am Samstagmorgen ging es dann nach Pécs, einige Dinge einkaufen. Gemeinsam mit Anna ging es dann zurück nach Bóly. Kurz vor 3 machten wir uns auf den Weg zum Pfingstfest, welches um drei starten sollte. Wir hatten Glück noch einen Platz zu bekommen. Geboten wurden verschiedene Darbietungen von Musik bis Tanz war alles dabei. Leider war es ein bisschen kalt, da es am Anfang noch regnete und die Luft so ziemlich feucht war. Kurz nach vier trieb uns der Hunger dann in die Pizzeria. Denn auf dem Fest gab es, entgegen unserer Erwartung kein Essen.
Abends schauten wir dann gemeinsam den ESC.
Am nächsten Tag wollten wir zu einem Fest nach Barbac laufen, doch wir schafften es nur bis Szajk. Es stürmte und fing an zu regnen, also beschlossen wir umzukehren. Zum Glück kam in Szajk ein Bus, der nach Bóly fuhr, sonst hätten wir wieder eine halbe Stunde zurück laufen können.
Montags war deutliche besseres Wetter- zum Glück! Denn geplant war eine Fahrradtour nach Mohács, die wir dann auch machen konnten. Entspannt ging es auf Straßen mit wenig Verkehr, aber zum Teil ziemlichen Gegenwind nach Mohács. In Mohács angekommen setzten wir uns in eine Eisdiele und genossen ein Eis. Dort traf ich nach langer Zeit auch endlich wieder einmal Veronika. Zurück wollten wir eigentlich ein Stück an der Donau entlangfahren… Aber ich war so in Gedanken, dass ich einfach wieder den anderen Weg ansteuerte, was solls!
Leider muss der Wind irgendwie etwas gegen uns haben, denn wir hatten schon wieder Gegenwind. Das kann jawohl nicht sein! Aber ändern konnten wir es auch nicht, also kämpften wir uns tapfer voran. Zu unserem Erstaunen kostete der Gegenwind uns weniger Zeit als erwartet und wir brauchten „nur“ eine halbe Stunde länger als auf dem Hinweg.
Am Dienstag war dann auch wieder Schule. Da meine Betreuerin aber noch in Köln war, sollte ich die drei Stunden, die wir dienstags haben, alleine halten. Eigentlich kein Problem, da wir schon öfters Klassen geteilt unterrichtet haben. Doch irgendwie war ich Montagabends total nervös.
Dienstags war ich dann auch zehn Minuten früher als sonst in der Schule – nicht, dass dies irgendwie nötig gewesen wäre. In der ersten Stunde war die Hälfte der 6c mit Technik dran. Die Kinder sollten die Salzteigfiguren, die wir in der Woche davor gemachten haben, anmalen. Alles kein Problem und meine Nervosität verschwand.
In der zweiten Stunde sollte dann die 2c ebenfalls mit Technik dran sein. Hier wollte mir zum Glück die Klassenlehrerin helfen. Doch es kam anders als gedacht. Ich gehe nach dem Klingeln in die Klasse und was sehe ich? Keine Kinder! Mh, komisch. Ich warte 5 Minuten und meine Zweifel wachsen, da auch andere Klassen meiner Meinung nach fehlen. Also ab ins Sekretariat – und was erfahre ich dort? Veranstaltung im Vigado, Ende ungewiss. Ich sehe ja durchs Fenster, wenn die Kinder zurück kommen. Na super, sowas weiß man ja nicht vorher! Eine kleine Info vorher wäre schon nett gewesen.
Also die Kinder dann nach einer Viertelstunde zurückkommen, erfahre ich, dass sie den Rest der Stunde essen und ich gehen kann. Ich also ab nach Hause, da die nächste Stunde eine Freistunde war.
In der sechsten Stunde folgte dann die andere Hälfte der 6c mit Technik. Ich dachte Easy! Die anderen waren ja auch total brav. Aber was sehe ich? Nur 2(!) von 12 Schülern haben Material dabei. Die Stunde wurde also zu einer Katastrophe, die darin endete, dass die Schüler fast eine viertel Stunde vor Schulschluss (eine Stunde hat nur 45 Minuten) die Stühle hochstellen und gehen wollten. Innerlich lachte und weinte ich zugleich. Aber das war mir echt zu viel Frechheit! Also durften ALLE bis Punkt viertel nach warten, bis ich sie gehen ließ. Da half auch andauerndes Fragen nichts.
Ja, ich wäre eine ziemlich schreckliche und schrecklich strenge Lehrerin, zum Glück, für alle Kinder, möchte ich das nicht werden. :D
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