Fodrász

Ich habe schon länger mit dem Gedanken gespielt, mir meine Spitzen färben zu lassen.
Da ich vor Kurzem gemerkt habe, dass mir meine Haare eigentlich wieder viel zu lang sind, dachte ich, es ist an der Zeit. Die Suche nach einem Friseur dauerte etwas und dann ging es plötzlich ganz schnell und ich hatte innerhalb von zwei Tagen einen Termin.

Heute um vier Uhr war es dann so weit. Ich traf Anna an der Bushaltestelle, da ich um ihre Unterstützung gebeten habe (Danke, Anna!!) und wir gingen zum Friseursalon. Ein kleiner Raum in der Nähe der Busstation. Nach einer halbe Stunde warten war ich dann dran. Leider hatte die nette Sekretärin, die für mich den Termin ausgemacht hat, vergessen zu erwähnen, dass ich meine Spitzen färben lassen wollte. Für mich war also nur Haare schneiden eingeplant. Ich verzögerte den Betrieb also etwas, vorüber die Nachkommenden nicht sehr erfreut waren.
Zuerst wurden meine Haare gewaschen. Da ich mir noch nie die Haare färben gelassen habe, dachte ich, das sei normal. Also die Frisöse dann aber nur von schneiden redete, erkundigte ich mich und erkannte das Missverständnis. Naja, sie sagte es sei kein Problem und so wurde mir nach dem die kaputten Spitzen ab waren, eine leicht bläuliche Paste in die Haare geschmiert (Hergestellt aus Pulver und irgendwas anderem).
Nach dem Auswaschen war ich gespannt auf das Ergebnis und was soll ich sagen? Ich finde es nicht mal schlecht!
Okay, manche Strähnen sind jetzt Strohblond, aber was solls. Sobald es mich stört kommt es ab :D!
Und das alles in einer Stunde und für einen sagenhaften Preis! Davon kann man in Deutschland wirklich nur träumen.

 

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Währenddessen

Nachher 1Nachher 2

 

Vom Fahrradfahren in Ungarn (aufm Land)

Da ich nun endlich ein funktionstüchtiges Fahrrad habe, dem nur noch eine funktionierende Klingel fehlt – wie ich festgestellt habe, als mein Drehen (es war kein „Abzug“ zum Klingeln vorhanden, also dachte ich, es ist eine zum Drehen) dazu führte, dass mir die Kappe der Klingel runterfiel – kann ich nun endlich auch die weitläufigere Gegend erkunden.
Meine erste längere Strecke auf dem Fahrrad, mehr als nur bis zum Supermarkt am Rand von Bóly, war die Fahrt Samstagnachmittags bis Nagynyárád, wo an einer Schule das Musical „der König der Löwen“ aufgeführt wurde und viele Schüler unserer Schule daran beteiligt waren.
Das Musical war sehr schön, aber es war gut, dass ich die Geschichte kannte, denn ich habe nichts außer „Hakuna Matata“ und Zahlen verstanden, da das ganze Stück auf Ungarisch war. Die Gruppe hat sich sehr viel Mühe mit den Kostümen und dem Bühnenbild gegeben!
Auf dem Rückweg war es dann natürlich dunkel. Mein Fahrrad hat vorne eine dynamobetriebene Lampe und hinten ein kleines Licht, welches batteriebetrieben ist. Hier in Ungarn muss man, wenn man über Land fährt, eine Warnweste tragen. Ich also ausgestattet mit genügend Licht und Reflextionszeug mache mich auf den Rückweg. Ich muss sagen, mein Fahrrad lässt sich sehr gut fahren und ich bin schnell unterwegs, bis Hügel kommen. Es besitzt zwar eine Gangschaltung, aber die funktioniert wie ich feststellen musste nicht und so kann es gut sein, dass ich bei zu „steilen“ Bergen schneller hochgelaufen als gefahren bin. Leider gibt es hier mehr Hügel als in meiner Heimat. Bei Dunkelheit kommt auch noch der Dynamo hinzu, welcher mich über Kilometer hinweg ankündigt und meine Geschwindigkeit auf gut die Hälfte drosselt (zumindest kommt es mir so vor), welches mich nach dieser Heimfahrt zu dem Entschluss brachte, auch noch für vorne ein batteriebetriebenes Licht zu kaufen.
Nicht genug vom Fahrradfahren, verabredete ich mich mit Beate am nächsten Tag um zusammen nach Mohács zufahren. Es gibt zwei inoffizielle Wege für Fahrradfahrer, denn wie ich feststellen musste, fangen Fahrradwege in Ungarn häufig im Nichts an und hören auch genau dort wieder auf (mit Nichts sind Landstraßen gemeint). Der schneller führt über eine stark befahrene Landstraße ist nicht ungefährlich (der Vorgänger von Beate hatte dort einen schwereren Unfall), dafür aber viel schneller. Der andere Weg führt über die kleinen Dörfer. Wir wählten den zweiten, da ich noch keinen Helm habe und wir viel Zeit hatten. Der Hinweg war sehr entspannt, die Straßen sind einigermaßen in Schuss (bis auf einen Abschnitt), es gibt auf einem Teil der Stecke Fahrradwege und die Landschaft ist sehr schön. Der Rückweg wurde dann schon etwas anstrengender. Wir wandelten die Route leicht ab und fuhren zuerst ein Stück an der Donau entlang. Dies war zwar ein Stück länger, aber auch noch einmal landschaftlich viel schöner. Anstrengender machte die ganze Sache der jetzt herrschende Gegenwind, dieser hat keine bestimmte Richtung, denn egal in welche Richtung du fährst (es kann die entgegengesetzte Richtung sein in die du vor einer Minute gefahren bist und auch Gegenwind hattest), du hast Gegenwind!! Grrr! Und da auf der Strecke kaum Gebüsch ist, das diesen Wind abschwächen könnte, hast du praktisch keine Chance ihm zu entkommen. Dies führte dazu, dass wir auf dem Rückweg deutlich öfter Pausen einlegen mussten. Lag wahrscheinlich auch zum Teil an meiner Kondition, denn ich bin noch nie davor (glaube ich) 45 Kilometer am Stück gefahren (mit Pausen versteht sich).

In die andere Richtung nach Villány bin ich auch schon gefahren, auf einem offiziell ausgeschilderten Radweg, der aber auch zur Hälfte über Landstraßen führt. Bin aber, wie ich nachher im Internet entdeckt habe, ein Ort vor Villány umgedreht. Ein neuer Versuch ist auf jeden Fall schon geplant.

Mein FahrradMusical - König der LöwenDonau bei MohácsDonau bei Mohács

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